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Als ich wieder wach wurde dröhnte mir nicht nur der Kopf, nein, mir tat der ganze Körper weh. Sehen tat ich nur wenig, denn nur unter dem Türspalt kam etwas Licht herein. Schwerfällig ächzend versuchte ich mich irgendwie aufzurichten, jedoch taten mir meine Beine zu weh um mich jetzt aufzurichten. Was war eigentlich passiert? Ich versuchte mich zu erinnern, was passiert war, nachdem die Tür geöffnet wurde. Ich glaube, ich wurde niedergeschlagen oder irgendwie sowas. Ich kramte in meinen Taschen. War noch alles da und auch heil? Tatsächlich fand ich mein Handy und schaute auf den Bildschirm. Die Helligkeit blendete mich zuerst, dann, als ich mich daran gewöhnt hatte sah ich die Uhrzeit. 23:18 Uhr. Ich war fast 3½ Stunden weggetreten! Dann machte ich die Taschenlampe an und leuchtete den Raum ab. Ich war in einer Besenkammer oder so eingesperrt. Na Klasse...
Dann bemerkte ich, dass ich eine neue Nachricht von Victor hatte von vor ca. 1 Stunde. Verdammt! Er hatte doch gesagt, er würde auf mich aufpassen!
Das war ja super gelaufen! Mal schauen was dieser... dieser... - ach keine Ahnung! Mir fällt nichts ein! - zu schreiben hatte.

Ich weiß, das ging richtig schief. Aber das sollten wir morgen abklären. Ich habe dafür gesorgt, dass die Tür zu Besenkammer offen ist und du durch das Fenster im Bad gegenüber abhauen kannst. Wir sind alle oben, da bekommt keiner was mit. Bitte schreib mir, wenn du draußen bist, damit ich die Spuren verwischen kann.
Das ist leider das Mindeste, was ich im Moment tun kann, und ehrlich, ich habe nicht kommen sehen, dass das aus dem Ruder läuft.

Was ich jetzt dazu sagen sollte wusste ich auch nicht, aber wenigstens konnte ich abbauen. Über Vic konnte ich mir morgen Gedanken machen. Ich nahm meine Kräfte zusammen und stand auf. Schmerzen durchfluteten mich. Verdammt nochmal, was hatten die mit mir gemacht?! Mir tat es wirklich überall weh! Stöhnend humpelte ich zur Tür und leuchtete mir mit meinem Handy den Weg. Dort angekommen steckte ich mein Handy weg, drückte ich vorsichtig den Türgriff runter und lugte durch den Türspalt, ob die Luft rein war. Von oben dröhnte laut irgend ein Techno Scheiß und hier unten schien tatsächlich niemand zu sein. Gegenüber die Tür zum Bad stand sperrangelweit offen, ebenso wie das Fenster. Bevor jetzt noch irgendwas schief ging, nutzte ich meine Chance und schlich so gut es in meinem Zustand ging rüber und kletterte unter Schmerzen aus dem Fenster in den Garten. Dort atmete ich erstmal kurz durch, bevor ich mich sammelte und das letzte Stück zum Gartentor nach draußen ging. Dort angekommen machte ich nur eine kurze Verschnaufpause und ging so gut es ging weiter in Richtung der Bushaltestelle. Meine Schmerzen versuchte ich so gut es ging zu ignorieren. Ich holte wieder mein Handy hervor um mit der Innenkammera in mein Gesicht schauen zu können. Eine dicke, rote Schramme zog sich über meine linke Wange und auf meiner Stirn prangte eine dicke Beule. Dann zog ich mal meine Pulliärmel hoch um zu sehen, was meine Arme abbekommen haben. Meine Handgelenke waren glücklicherweise verschont geblieben, aber sonst waren meine Arme ebenfalls voller Schrammen und blauen Flecken. An meinem restlichen Körper würde es wohl nicht anders aussehen...
Ich steckte mein Handy wieder ein und zog beschämt meine Kapuze möglichst tief ins Gesicht. Groß geblutet schien ich zumindest nicht zu haben. Hatte wohl Glück im Unglück. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich endlich an der Haltestelle an und ließ mich auf eine Sitzbank sinken. Erstmal musste ich wieder zu Atem kommen. Diese Schmerzen überall... verdammt nochmal! Und dann viel mir noch etwas ein: fuhr von hier überhaupt noch ein Bus in mein Viertel? Ich schielte von meinem Platz auf den Fahrplan. Nein. Vor morgen früh kam ich nicht von hier Heim. Und laufen wäre die reinste Selbstmordaktion, so viel war klar. Doch in zwei Minuten fuhr ein Bus in ein anderes Viertel: das Viertel, in dem Markus wohnte. Wenn ich ankam war es bestimmt nach Mitternacht, aber Markus war der Einzige, zu dem ich gehen konnte.
Damit war es beschlossene Sache.
Kaum später traf der Bus auch ein. Ich humpelte durch die offene Tür und hoffte, dass der Fahrer keine Fragen stellte.
»Abend. Bis zur vorletzten Haltestelle«, sagte ich knapp und als der Busfahrer meine Fahrkarte gesehen hatte lief ich weiter durch.
Der Bus war komplett leer, also wählte ich einen Platz etwas weiter hinten, nahe der Tür zum Ausstieg.
Die Fahrt verlief ruhig und ich nutzte diese aus, um zur Ruhe zu kommen.
Mein Körper pulsierte überall vor Schmerzen. Ich spürte diesen wie tausend Flammen über meine Haut brennen. Einfach unerträglich. Und mein Kopf fühlte sich an wie eine Bombe, wenige Sekunden vor ihrer Detonation. Wie ich ihn aushielt? Keine Ahnung. Während der Fahrt stiegen noch ein paar besoffene junge Männer ein, die ziemlich laut wirres Zeug lallten, was mir aber ziemlich egal war. Sollten so laut sein wie sie wollen. Bei der nächsten Haltestelle stieg ich aus und humpelte die Straße im kalten Schein der Straßenlaternen entlang. Der eisige Wind stach wie kleine Nadeln durch meinen Pullover und ließen mich frösteln. Trotzdem ließ es mich kälter. Ich war darauf fixiert den Weg vor mir entlang zu laufen. Ich kam langsamer als normal voran und so zog sich der Weg, bis ich endlich das Haus in der Ferne sah, zu dem ich wollte.
»Noch ein Stückchen, gleich geschafft...«, sagte ich zu mir selbst.
Licht brannte auch noch, also war Markus auch noch wach. Sehr gut.
Mit letzter Kraft erreichte ich das Gartentor und schleppte mich zur Haustür um mit tiefen Atemzügen zu klingeln. Und dann wartete ich. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis ich Schritte im Flur hörte, die sich der Tür näherten. Die Zeit schien still zu stehen, als endlich die Tür geöffnet wurde und ich in das verwunderte Gesicht meines Lehrers blickte.
»Darius...?«, setzte er an und sah mich verwirrt an.
»Tut mir leid wegen der späten Störung, aber ich brauche dringend Hilfe«, keuchte ich und merkte, wie mir meine letzten Kräfte langsam, aber sicher entwichen.
»Meine Güte! Du bist ja verletzt! Komm schnell rein!«, erfuhr es ihn und er zog mich schnell zu sich ins Haus und schloss eilig die Tür.
»Kai! Adam! Tom! Macht mal die Couch frei! Und holt den Erste Hilfe Kasten!«, rief er durch das Haus und begann mich zu stützen und durch den Flur ins Wohnzimmer zu führen, wo mich weitere drei verwirrte Gestalten ansahen.
»Kleiner? Was ist denn mit dir passiert?!«, fragte Kai aufgeschreckt und stand sofort von der Couch auf.
Auch die anderen zwei machten sofort Platz und räumten schnell ein paar Snacks und Bierflaschen weg, damit ich Platz hatte. Tom ging auch schnell los in die Küche, wohl um den Verbandskasten zu holen. Ich sackte derweil kraftlos auf dem Sofa zusammen und holte tief Luft. Ich merkte, wie sich leichte schwarze Ränder um mein Blickfeld bildeten.
»Hey, dableiben!«, ermahnte mich Markus und zog mir mal die Kaputze vom Kopf, damit er mich ansehen konnte.
»Ich hol mal einen Eisbeutel«, meldete sich die Stimme von Adam und er verschwand auch.
»Ich hole ihm mal was zu Trinken«, hörte ich Kai noch sagen, ehe sich seine Schritte ebenfalls entfernten.
Derweil war Tom mit dem Erste Hilfe Kasten wieder da und Markus fragte mich:»Okay, wo bist du überall verletzt?«
»Mir tut alles weh...«, stöhnte ich nur.
»Hier ist Wasser«, hörte ich Kai sagen und er drückte mir ein großes Glas in die Hände und dankbar nahm ich ein paar Schlucke davon.
»Hier, nimm ne Schmerztablette«, wies mich Markus an und drückte mir eine kleine, runde, weiße Aspirin Tablette in die Hand.
Schnell warf ich mir das Ding in den Mund und Schluckte es runter und kippte mir noch einen Schluck Wasser nach. Ich hasste es eigentlich Tabletten einzunehmen, aber die war ne wahre Wohltat.
»Hier, ein Kühlakku. Bis die Tablette wirkt das einzige Schmerzmittel was wirklich hilft«, sagte Adam als er zurück kam und hielt es mir auf die Stirn.
»Danke...«, stöhnte ich.
Mittlerweile hatte ich mich wieder etwas erholt und sah auch wieder klar. Die vier Männer sahen mich alle besorgt an.
»Jetzt sag uns Mal, was passiert ist, Kleiner«, sagte Kai.
»Wer hat dich so zugerichtet?«
»Wer es alles war, weiß ich auch nicht, aber Manuel, Simon und Ali dürften die Hauptverantwortlichen sein«, antwortete ich knapp.
Markus atmete laut aus und wendete seinen Blick ab.
»Florian hat mich gewarnt, dass was passieren könnte«, erzählte er.
»Er hat mir gesagt, dass du mit Victor auf so ne Party von denen wolltest um dich bei ihnen beliebt zu machen. Er hat schon vermutet, dass das nach hinten losgehen könnte.«
»Aber ich glaube nicht, dass er dachte, es würde so schlimm ausarten«, ergänzte Tom und erhielt zustimmendes Nicken von allen.
»Ich hätte auch wenn schon nur mit dummen Sprüchen gerechnet und nicht mit Schlägerei«, sagte ich niedergeschlagen dazu.
»Komm, wir versorgen dich mal«, schlug Adam vor und nahm das Kühlakku von meinem Kopf.
Markus nahm mir das Wasserglas ab und stellte es auf dem Tisch ab, während ich begann meinen Pullover auszuziehen, gleich gefolgt von dem T-Shirt untendrunter.
»Du hast ja ne Wunde auf dem Rücken!«, erfuhr es Adam und Kai fand Löcher und Risse in meinen Kleidungsstücken, die ich gar nicht bemerkt hatte.
»Aufgeratzt, war leicht blutig gewesen. Nicht schlimm, aber doch schon groß. Auf deinem Bauch sehe ich auch nur blaue Flecken. Leg dich mal so hin, dass wir das da auf deinem Rücken behandeln können«, leitete mich mein Lehrer an und so legte ich mich bauchlings auf die Couch. Oder war zumindest dabei, als Tom noch was auffiel:»Deine Jeans ist auch zerrissen.«
»Kann es sein, dass du dir die Knie aufgeschlagen hast?«, fragte mich Adam.
»Kann sein. Ich hab noch nicht groß nach Wunden gesucht«, antwortete ich.
»Zieh zuerst mal deine Hose aus. Ich will erst wissen, ob du da dringendere Wunden hast«, befahl mir Markus und ich tat gehorsam, was er wollte. Schon beim Ausziehen merkte ich aber, dass da wohl tatsächlich Wunden waren. Als ich meine Hose dann runter gezogen hatte, sah ich es. Mein ganzes rechtes Knie war voll mit getrocknetem Blut und auch mein linkes Knie wies eine ähnliche Verletzung auf, wenn auch nicht so extrem. Und auch sonst gab es an meinen Beinen noch reichlich blaue Flecken und kleinere Schrammen zu finden.
»Das Blut ist schon geronnen. Hoffen wir mal, dass da kein Dreck rein gekommen ist. Ich mache dir trotzdem mal Desinfektsionsmittel drauf und einen Verband drum«, erklärte Markus und griff nach einer weißen, kleinen Sprühflasche aus Plastik, dessen Inhalt er auf meinen Knien versprühte. Dann nahm er sich einen Verband und wickelte ihn feinsäuberlich um mein Knie. Während er das tat, tat Adam das selbe mit meinem anderen Knie. Als sie fertig waren sprühte Markus meinen Rücken mit Desinfektsionsmittel ein und nahm sich einen längeren Verband, den er mir mit Adams Hilfe umband.
»Du brauchst unbedingt heile Klamotten«, meinte Kai.
»Ich leih ihm ein T-Shirt, aber ich habe keine passende Hose für ihn«, entgegnete Markus.
»Ich kann ihm die Jogginghose ausleihen, die ich dabei habe«, erbarmte sich Adam und die beiden Männer liefen aus dem Wohnzimmer die Treppen hoch.
Nach ein paar Minuten kam Adam mit der Hose zurück, in die ich dankend schlüpfte. So ganz ohne etwas außer Bandagen und einer Boxershort fühlte man sich doch seltsam und verletzlich.
Markus brauchte noch ein paar Minuten, bis er wieder kam.
»Sorry, aber es hat etwas gedauert um etwas zu finden, was nicht für die Schule gebraucht wird und nicht viel zu groß ist«, entschuldigte er sich und entfaltete das schwarze T-Shirt.
Auf der Vorderseite war auf Brusthöhe das Logo von Metallica abgebildet und man sah ihm doch an, dass es schon länger im Schrank gelegen hatte.
»Dürfte passen«, merkte Kai an und reichte das Shirt an mich weiter, welches ich auch sofort anzog.
Es war immernoch etwas zu groß, aber das war mir jetzt gerade auch egal.
»Du musst dich unbedingt ausruhen«, merkte Tom an.
»Bleib über Nacht hier. Du kannst auf dem Sofa schlafen. Morgen bringe ich dich dann auch heim«, bot mir Markus an.
»Danke, das wäre nett...«, antwortete ich ihm.
»Und auch Danke, dass ihr mich versorgt habt.«
»Das war doch selbstverständlich«, entgegnete mir Kai mit einem freundlichen Lächeln.
»Kommt, wir machen jetzt auch Feierabend. Den Rest klären wir morgen«, wies Markus an.
»Ich bringe dir noch Bettzeug runter«, sagte er noch zu mir, während die Jungs den Raum verließen.
Gehorsam nickte ich. Sobald auch er den Raum verlassen hatte legte ich mich schon mal hin und war auch schon schneller eingeschlafen, ehe Markus zurück kam.

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So und wieder ist ein Kapitel fertig 😀
Auf das Kapitel habe ich mich gefreut es zu schreiben, weil ich es schon während der Planung im Kopf hatte.

Oben habt ihr das Lied Sad but True von Metallica.

Funfact: Ich habe beim Schreiben nur Metallica gehört 😂

Außerdem habe ich überlegt in ein paar anderen Kapiteln Änderungen mit den Songs zu machen (bei einem schon durchgesetzt), weil ich mit meiner bisherigen Konstellation nicht so ganz zufrieden bin. So hatte ich für dieses Kapitel eigentlich geplant ein Lied von Beyond the Black zu nehmen... 😶

Naja, trotzdem hoffe ich, es hat euch gefallen 😊

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