Vierter Eintrag

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Zuerst waren alle still, doch dann erhob Florian seine Stimme.
»Wir haben ja gesehen, dass es schlimm ist. Marcel, Svenja, Jaqueline, Ju und ich wollten schon länger was tun und uns mit dir anfreunden, aber du kennst ja Manu und die Anderen...«
»Flo und ich haben sogar schon in eine Schlägerei von denen eingegriffen um Hannes zu helfen. Du erinnerst dich doch sicher an die Gruppenarbeit in der siebten Klasse?«, fragte mich Julien.
Ich nickte nur. Hannes und ich waren als Partner eingeteilt gewesen.
»Hannes wollte gerne mit dir zusammenarbeiten, aber das hat ihn, naja... verändert...«
»Und ich muss mir selbst eingestehen, ich war da nicht gerade ein Vorbild...«, meinte Victor beschämend.
»Naja, aber gerade dass du damals auch für uns eingetreten bist hat die Lage nicht so eskalieren lassen«, erinnerte Ju ihn.
»Es war auch ohne das Mobbing von Manuel, Ali und der ganzen Truppe schon schlimm. Es ist ja allgemein bekannt, dass ich mit meinem Vater von Harz Vier lebe. Aber das ist nicht das Schlimmste. Victor, Julien, Florian... kann...kann ich euch meine Geschichte erzählen, ohne das ihr auf mich herabblickt?«, fragte ich und innerlich bereute ich die Frage sogar.
Mann, es war so dumm zu glauben, dass das so einfach ging von Leuten Gehör zu bekommen. Die drei sahen sich nur etwas perplex an, doch schienen sie sich doch irgendwie einig zu sein.
»Weißt du, du bist doch jetzt auch irgendwie ein Teil unserer Band. Ich finde, wir sollten uns hinsetzen und jeder von uns und unserem Leben erzählen. Egal ob Kindheitserlebnisse, die Art wie wir wohnen, Familienangelegenheiten oder Dinge die wir mal getan haben oder noch vorhaben. Ich denke, dass bringt mehr gegenseitiges Vertrauen. Oder was meint ihr?«, schlug Florian vor und wir alle zeigten uns einverstanden.
»Setzen wir uns doch auf die Couch und gönnen uns was zu Trinken«, meinte Victor und ging schon dorthin. Wir anderen setzten uns, während er uns aus dem Kühlschrank ein paar Colaflaschen holte und auch freundlicherweiße gleich öffnete.
»Danke Bro!«, bedankten sich Julien und Florian, während ich bei einem höflicherem »Danke Victor«, blieb.
Er schüttelte den Kopf.
»Sag ruhig Vic. Du kannst zu Julien und Florian auch Ju und Flo sagen, Darius«, erklärte er und setzte sich ebenfalls.
Ich war irgendwie wie gelähmt. Es hatte mich schon lange, keiner mehr bei meinem Namen genannt...
»Also gut, ich fange an«, erklärte sich Julien... Ju bereit und wir gaben mit einem stillen Nicken unser Einverständnis.
»Also ich wohne mit meinen Eltern und meinen zwei jüngeren Geschwistern Anne und Marko in einem kleinen Haus in der Vorstadt. Ich mache gerne Videos und tanze gerne Hip Hop und Breakdance. Vor kurzem hab ich auch mit Kung-Fu training begonnen. In der Band rappe ich und spiele Keyboard. Laut meinen Eltern war ich schon immer ziemlich aufgeweckt und neugierig. In Bezug auf Videos machen übernehme ich oft die Special Effekts und gebe den Videos den letzten Schliff. Seit... öhm... lasst mich nachdenken... vier Jahren lasse ich meine Haare so nach links abstehen und wenn die mal wieder on fleek sind, trag ich meistens eine Basecap oder wenn die Zeit reicht kläre ich das mit einer Runde Breakdance.«
»Alter, das mit deinen Haaren hast du nicht mal uns erzählt, Bro!«, lachte Vic.
»Ich dachte, du hast das Glück und die sitzen einfach immer«, stieg auch Flo ein und ihr Gelache steckte mich auch etwas an, sodass meinem sonst emotionslosen Gesicht doch ein Lächeln entschwand. Als ich das letzte mal aus Freude oder so ähnlich lächeln konnte, das war schon ne ganze Ecke her...
»Ich beweiß es euch. Das wirkt Wunder«,beharrte er und verwuschelte seine schwarzen Haare, sodass sie aussahen, als ob er gerade aufgestanden wäre. Schnell schob er noch das DJ Pult beiseite und begann schon auf dem Boden schnell und elegant umherzuwirbeln und als er wieder aufstand, waren seine Haare wie vorher. Die Jungs und ich gaben einen kleinen Applaus für die Vorstellung und er verbeugte sich gekünstelt.
»Danke, danke. Wie immer ein Vergnügen«, sagte er noch spaßhalber, bevor er sich setzte.
»Ich glaube, du hast mir noch gar nicht gesagt, wie lange du schon tanzt, Ju«, meinte Vic.
»Seit der Grundschule«, antwortete er.
»Was ist mit deinen Geschwistern? Tanzen die auch? Wie alt sind sie eigentlich?«, fragte ich interresiert.
»Anne ist elf und Marko sieben. Allerdings bin ich der Einzige der tanzt. Klar hab ich ihnen schon ein paar einfache Schritte gezeigt, aber wirklich tanzen tun sie nicht. Marko liebt Fußball und Anne geht auf einem Gestüt etwas auserhalb reiten. Allerdings machen sie in Sport gerade Jumpstyle, das hatten wir ja auch mal gehabt, dieses Spring-Tanzen, und das scheint ihr zu gefallen. Würde mich nicht wundern, wenn sie damit bald anfangen will«, antwortete er freundlich.
»Wenn keine Fragen mehr sind, mache ich weiter«, meldete sich Flo und wir warteten darauf, was er zu sagen hatte.
»Also, wie ich wohne und so wisst ihr ja. Ich bin schon seit ich klein bin ein Fan von Hip Hop und Rap Musik und spiele seit ich neun bin Gitarre und hab mir selbst DJing beigebracht. Seit ich zwölf bin gehe ich Boxen, fahre aber auch gerne Skate- und Longboard. Meine Boards sind alle oben im Zimmer. Da schraub ich auch meistens an denen rum. Ich hab auch eins von Vics Longboards gepimpt und schon etliche male seine geschrotteten Boards repariert. Videotechnisch bin ich so der Experte für Kameras und Equipment und verwalte unseren YouTube Account. Ju und ich sind seit der fünften Klasse besste Freunde und unsere Leidenschaft zur Musik ist der Grund, warum es unsere Band gibt. Ich zocke auch gerne und hab mittlerweile ne Konsolensammlung und ordentlich Spiele. Ich spiele eigentlich alles was gut ist und mir ist auch egal ob es Nintendo, Playstation, XBox, PC oder das mittlerweile ausgestorbene Sega das Spiel gepublisht hat. Ich schaue auch oft nach guten Fan Games im Internet oder Mods. Später würde ich auch gerne mal ein Spiel programmieren, aber ich glaube, dass das eher Wunschdenken bleibt. Ach ja. Ich lese auch gerne. Das tun wir eigentlich alle, außer Vic. Der mag lieber Hörbücher.«
»Danke, das hätte ich auch selbst sagen können.«, beschwerte er sich und tat beleidigt, man sah ihm das Schauspiel aber an.
»Mann, du hast Dinge von denen man echt nur träumen kann. Ich hab eine Wii U, eine PS3 und eine alte N64 bei meiner Mutter, aber ich komme so selten zu ihr. Zocken kann ich nur am Handy, an meinem alten Laptop oder an meinem alten Game Boy Advance, den ich schon habe seit ich klein bin. Bietet nicht sonderlich viel zum Zocken...«
»Denkst du. Du hast bestimmt noch nicht Harvest Moon gespielt oder die auf dem Handheld erschienenen Zelda oder Metroid Titel«, wandte Ju ein.
»Als kleines Kind hab ich nur Mario und Kirby gespielt oder Mega Man, damit hab ich aber nichts mehr am Hut. Ich meine, ich bin mittlerweile sechzehn. Aus dem Alter bin ich raus.«
»Versteh ich ja. Aber manchmal will man doch auch wenn man älter ist mal wieder in die Kindheit eintauchen und nochmal sein Lieblingsspiel spielen, oder nicht? Ich bin ja mittlerweile auch schon siebzehn, spiele aber trotzdem immer noch gerne Super Mario 64«, meinte Vic.
Da hatte er schon irgendwo recht, aber bei meiner verkorksten Kindheit...
»Ich mach einfach mal weiter«, entschied sich Victor und keiner von uns hatte etwas dagegen einzuwenden.
»Naja, ich bin Victor. Ich bin Einzelkind und lebe mit meinen Eltern in einer kleinen Wohnung in ziemlich normalen Verhältnissen. Wir haben auch zwei Katern. Unser ältester Kater heißt Jimmy und der jüngere Kater hört auf den Namen Willy. Dumme Namen, aber die beiden sind einfach süß und knuddelig.«
Bei diesem Satz hatte er ein Lächeln auf den Lippen und bei dem Gedanken an die beiden Fellbündel würde ihm sichtlich warm ums Herz.
»Ich bin schon lange mit Manu und den Anderen befreundet, aber um ehrlich zu sein, habe ich schon länger erkannt, dass sie eigentlich nicht die Hellsten sind. Mit Ju und Flo bin ich auch schon lange befreundet, aber so richtig Freunde können wir uns erst seit der Sache aus der siebten Klasse nennen. Das hatten wir ja vorhin kurz im Gespräch. Sie haben Hannes geholfen und ich hab ihnen dann aus der Patsche geholfen. Wir haben eine gemeinsame Leidenschaft von uns entdeckt: Hip Hop. Ich und Ju rappen oft zusammen, oder ich helfe mit bestimmten Effekten und so. Oder ich besetzte mal Gitarre oder die Drums, auch wenn ich nicht so gut damit spielen kann. Man könnte sagen, ich bin so das Mädchen für alles. Ich hab mich in den letzten Jahren ziemlich geändert. Da ich mich zu lange mit den Falschen abgegeben habe, hab ich beispielsweise auf der Straße mehr oder weniger Boxen gelernt, mache jetzt aber professionell Kickboxen. Das hilft mir runter zu kommen, aber ich will Niemanden verletzen. Und Darius, ich fand dich eigentlich schon immer total in Ordnung. Ich hab auch schon versucht die Anderen vom Mobben abzubringen, aber... Ich fühle mich einfach schlecht, dass die Lehrer nichts tun können und ich die Situation auch nicht verbessern konnte. Tut mir Leid, ehrlich...«
Zum Ende wurde er immer kleinlauter und man sah Vic an, dass er sich schämte. Dafür, dass er etwas tun könnte, aber es nicht schaffte.
»Vic, ich verstehe dich. Markus, also Herr Weißner... er als Vertrauenslehrer kommt ja auch nicht zu den Idioten durch. Und unsere Klassenlehrerin auch nicht... Mann, sogar unser Direktor ist nicht zu ihnen durchgedrungen! Da ist es keine Schande, dass du es auch nicht kannst. Niemand kann mir helfen...«, versuchte ich ihn zu trösten, was... naja... eher in Selbstmitleid endete. All die unangenehmen Erinnerungen an meine körperlichen- und vor allem seelischen Schmerzen kamen langsam hoch und schnitten an mir wie die Klingen, mit denen ich meine Arme vernarbt habe...
»Wenn es dir zu unangenehm ist, Darius, musst du auch nichts sagen...«, meinte Ju, wurde aber von mir unterbrochen.
»Nein! So sehr ich auch gelitten habe, ich brauche jemanden, der mir hilft. Ihr seid doch meine Freunde, oder? Oder tut ihr nur so?«
Zuerst waren alle drei still und sahen sich verstohlen an. In mir kamen Zweifel hoch. Haben sie nur so getan, damit ich weniger Leiden musste? Wollten sie den Lehrern einen Gefallen tun?
»Wir sind für dich da. Sag uns einfach alles, was dir auf der Seele liegt.«
Mit diesen Worten nahm mir Flo all meine Zweifel und entschlossen Schluckte ich noch ein letztes Mal, bevor ich zum Reden ansetzte. Jetzt kam alles ans Licht, was ich bisher mit mir rumgeschleppt hatte und wovon so gut wie keiner wusste. Genau Jetzt und hier saß ich bei meinen ersten Freunden seit langem, und sie würden sich meine traurige und verstörende Geschichte anhören. Bei Menschen, die sich nicht verstellten und nur so taten als ob sie nicht mochten. Vic, Flo und Ju. Diese drei würden vielleicht mein Schicksal ändern...

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Endlich ein neues Kapitel fertig! Ich weiß, es hat ewig gedauert, aber gut Ding will Weile haben 😉
Ich war auch lange am überlegen, ob ich noch was dazu schreibe oder ob ich es ins nächste Kapitel packe (hab mich fürs nächste Kapitel entschieden 😝 Seht es als kleinen April Scherz 😂). Oben haben wir den Song "Pain" von Three Days Grace. Ich hatte die Band schon länger im Blick gehabt und hatte mir auch schon "That animal i've become" angehört (übrigens auch ein gutes Lied 😋), aber als ich mir beim Schreiben dieses Kapitels dieses Lied angehört hatte, war mir klar: das ist es!
Ich konnte mich auch lange nicht für ein Lied für dieses Kapitel entschieden, also hab ich dann auch das genommen.

Die anderen Kapitel will ich auch so schnell wie möglich nachreichen, aber die Zeit rennt einfach 😥

Und ich denke, einige können sich auch nichts unter Jumpstyle vorstellen, also hier noch ein kleines Video!

https://www.youtube.com/watch?v=q3sry1gKG9g

Das ist ziemlich professionell. In der Schule macht man es um Längen langsamer.

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