Zweiter Eintrag

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Wir hatten in den letzten beiden Stunden Musik, unten im Keller, wo auch die Kunst und Computerräume waren. Über die Ferien haben wir Präsentationen vorbereiten sollen, die irgendwas mit Musik zu tun hatten. Jeder über das was er Lust hatte. Einige haben sich auch in Gruppen zusammengetan. So hatten Svenja, Jaqueline, Marcel und Hannes einen Kurzfilm gedreht und mit entsprechender Musik unterlegt, Victor, Julien und Florian haben einen selbstkomponierten Rap vorgeführt und Lilly, Laura, Katharina und Sophie haben zu K-Pop Musik getanzt. Was alle anderen nochmal gemacht haben weiß ich nicht mehr. Ich habe jedenfalls gelangweilt an meinem Platz gesessen und hinter mir an der Wand lehnte meine Gitarre, geschützt im Koffer. Gerade hielten Ali und Manuel vorne ihr Referat über Hip-Hop und gaben ein Freestyle Rapbattle zum Besten. Ich war nicht gerade überzeugt von ihnen, die Texte ließen echt zu wünschen übrig, allerdings hatten sie das Grundprinzip eines Rapbattles verstanden. Ein Applaus bitte an die beiden Hohlköpfe...

Ein paar anderen ging es wie mir. Ihnen gefiel das was die beiden da ablieferten absolut gar nicht. Die Gang der beiden ging allerdings ab, als hätten sie nichts besseres gehört. Vic, Ju und Flos Song war sehr gut gewesen, und die Jungs waren direkt nach ihnen dran.
»Danke für eure Darbietung, Jungs. Setzt euch«, meinte Herr Weißner, unser Musiklehrer. Er lehnte an der Wand und notierte etwas in seinem Notizbuch.
Manuel und Ali wurden lautstark von ihren Freunden bejubelt, als wären sie Weltstars und Herr Weißner musste mehrmals um Ruhe bitten.
»Wann bekommen wir die Noten?«, fragte Maria als es wieder ruhig war.
»Wir haben noch zwanzig Minuten. Können wir singen?«, fragte Sina mit einem Blick zur Uhr.
»Oder gehen?«, grinste Nick.
»Hey, es gibt noch eine Präsentation!«, widersprach Svenja ihnen und deutete auf mich.
Es war schön, dass ich auch beachtet wurde, allerdings klebten sofort alle Blicke auf mir, was mich ziemlich nervös machte. Ich hatte damit nie gute Erfahrungen gemacht, wenn alle auf einen starren.
»Der kann auch morgen noch«, blaffte Sina und sah genervt zu Svenja.
»Wir haben erst wieder in zwei Wochen Musik, weil nächste Woche Feiertag ist. Außerdem reichen zwanzig Minuten völlig für seinen Vortrag«, konterte sie gelassen. Gerade wollte Tamara widersprechen, jedoch kam ihr unser Lehrer zuvor.
»Darius, du bist dran.«
Ich stand auf, nahm meine Gitarre und ging vor.
»Was brauchst du alles?«, fragte Herr Weißner.
»Einen Verstärker und ein Mikrofon«, antwortete ich selbstbewusst, während ich meine Gitarre auspackte. Genauer gesagt E-Gitarre.
»Hätt' ich mir denken können...«, murmelte unser Lehrer, während er mir den Verstärker hinschob und den Mikrofonständer in Position brachte. Ich schloss die Gitarre an und stellte schnell die Lautstärke und den ganzen Kram ein. Ich vergewisserte mich schnell, dass alles funktionierte und stellte mich in Position, mit geradem Blick auf die Klasse. Die üblichen Reaktionen. Einige sahen nach vorne und der ganze Rest machte irgendeinen Blödsinn.

»Hey!«, brüllte Herr Weißner durch das Mikrofon und schlagartig wurde es still.
»Geht's noch?!«, brüllte Manuel nicht gerade erfreut.
»Alter komm runter. Ihr wart doch laut«, mischte sich Victor gelassen ein und bekam einen Blick alá Fresse-du-Penner von Manuel geschenkt.
Herr Weißner interessierte das allerdings nicht sonderlich und gab mir das Signal, dass ich anfangen konnte. Ich atmete nochmal durch. Oh Mann...
»Ähm...Hey... Ich möchte euch ein paar Songcovers präsentieren. Ich werde hier mit der Gitarre und meinem Gesang vortragen«, begann ich zögerlich.
Bevor ich anfing, kündigte ich das Lied an:»Als erstes werde ich das Lied Whispers in the Dark von Skillet spielen.« Ich spielte die ersten Akkorde und begann zu singen.

Despite the lies that you're making,
your Love is mine for the
taking
My Love is just waiting
to turn your tears to roses

Während ich wieder die Gitarre spielte, bemerkte ich, wie ich wieder ruhiger wurde. Bei einem genaueren Blick auf die Klasse, merkte ich, dass sie alle sichtlich erstaunt waren.

No, you'll never be alone,
When darkness comes I light the night with stars,

Hear the whispers in the dark!
No, you'll never be alone,
When darkness comes you know I'm never far,
hear the whispers in the dark!

Keiner hätte wohl gedacht, dass ich so musikalisch war, und auch noch so gut. Ich spielte einfach weiter, und dann war das Lied schon fertig.
Sofort kam ein anerkennendes Applaudieren von der Klasse. Wow. Das hatte ich noch nie...
»Eh...danke. Ich spiele noch weiter. Als nächstes werde ich Wake me up when September ends von Green Day spielen in Begleitung von Herr Weißner.«
Er nickte und ging kurz einen Raum weiter, um sich eine Gitarre mit Nylonseiten zu holen.
»Ey, das ist voll unfair!«, brüllte Simon.
»Genau! Uns haben sie nicht geholfen!«, mischte Marvin mit.
»Ihr habt nicht gefragt«, wiederlegte Marcel das Argument.
»Ja, Herr Weißner hat gesagt, er hilft auf Anfrage«, ergänzte Jaqueline.
Bevor ein klasseninterner Streit ausbrach, sorgte unser Lehrer für Ruhe und wir spielten das Lied. Zuerst Herr Weißner mit der Gitarre, dann zum Refrain ich mit der Gitarre und gleichzeitig sang ich.
Als wir dann fertig waren applaudierten alle anerkennend.
»Danke. Habt ihr noch Musikwünsche oder so? Ich kann nämlich einiges spielen.«, fragte ich in die Runde.
»Hey Darius. Ich bin zwar kein Mensch der Metal hört, aber könntest du Nothing else Matters von Metallica spielen?«, fragte Julien.
Ich grinste und begann zu spielen.
»Klar. Wenn ihr mitsingen könnt, dürft ihr das gerne.«
Erstaunlicherweise sang die halbe Klasse mit. Das so ein Lied überhaupt unter ihnen noch bekannt war...

Nachdem dann auch das Lied gespielt war, meldete sich Ali.
»Kannst du auch irgendeinen Rap oder so spielen?«
Dabei grinste er verschwörerisch. Er wollte mich wohl blamieren. Aber nicht mit mir.
Ich begann ein paar Akkorde zu zupfen und begann zu rappen, was mir eigentlich nicht so lag. Allerdings war das irgendwie eine Chance Anerkennung zu bekommen.
His palms are sweaty, knees weak, arms are heavy 
There's vomit on his sweater already, mom's spaghetti 
He's nervous, but on the surface he looks calm and ready 
To drop bombs, but he keeps on forgettin
What he wrote down, the whole crowd goes so loud 
He opens his mouth, but the words won't come out 
He's chokin', how, everybody's jokin' now 
The clocks run out, times up, over, blaow!

Es war Lose Yourself von Eminem. Das hatte wohl keiner erwartet, aber ich konnte deutlich sehen, dass Ali die Frage bereut hatte. Nach dem ersten Refrain hörte ich aber auf, da ich sah, dass es gleich klingelte, und ich würde noch Zeit zum Abbauen brauchen.
»Danke, Darius, für deinen Vortrag. Ein toller Abschluss für heute. Die Noten bekommt ihr nächste Stunde«, sagte Herr Weißner und half mir beim Abräumen, während die Anderen zusammenpackten und darauf warteten das es klingelte. Nachdem ich meine Gitarre verstaut und meine Schulsachen von meinem Platz geholt hatte, kam Marcel auf mich zu.
»Nicer Vortrag. Ich wusste nicht, dass du so musikalisch bist. Wie lange spielst du schon Gitarre? Und wer hat dir das beigebracht?«, fragte der Junge mit den hellblonden Haaren mich. Gerade als ich antworten wollte, kam mir leider Manuel dazwischen.

»Ey, Marcel. Mit dem Harzer redet man nicht.«
»Aber...«
»Nein! Oder willst du 'ne Strafe?«
Marcel schwieg und sah betreten zu Boden. Und da war sie hin, die Anerkennung...
Das Gefühl, kein Opfer zu sein, sondern ein Teil zu sein...
Ich sah genauso beschämt weg. Herr Weißner war gerade im Nebenraum, also hatte er davon gar nichts mitbekommen. Oh Mann... Da gab es Einen, der sich mit mir anfreunden wollte und das wurde von so einem Vollpfosten wie Manuel kaputt gemacht!
»Hey, hast du nach der Schule kurz Zeit?«, wisperte mir Marcel zu. Ich sah mich kurz um. Manuel und seine Gruppe machte gerade Quatsch und hatte uns von daher nicht im Blick. Also nickte ich.
»Ich bin mit Chucky und Svenja bei den Fahrradständern an der Turnhalle. Komm dann gleich, wenn sie dich nicht im Blick haben.«
Dann klingelte es und alle stürmten nach draußen. Marcel hatte ich schnell aus dem Blickfeld verloren, aber ich wusste ja wo ich ihn finden konnte. Ich ging unauffällig mit der Menge nach draußen und lief dann über den Pausenhof zur Turnhalle. Ich ging drum herum zu den Fahrradständern, wo mich Marcel, Jaqueline und Svenja erwarteten.

»Hey, da bin ich«, grüßte ich etwas schüchtern und aufgeregt. Vorher wollte noch nie jemand wirklich mit mir reden.
»Komm, sei doch nicht so schüchtern«, lachte Svenja.
»Wir sind ja nicht Manu oder Ali.«
Ich musste etwas grinsen.
»Und, was wolltest du nochmal wissen, Marcel?«
»Wie lange du schon Musik machst und von wem du das gelernt hast«, wiederholte er die Frage, die er in der Klasse gestellt hatte.
»Schon seit ich fünf bin. Und beigebracht hat mir das alles Herr Weißner. Er bietet nämlich Unterricht an«, erklärte ich ihm.
Er schmunzelte.
»Wusste ich nicht. Also klar, als Musiklehrer spielt er bestimmt ein paar Instrumente, aber ich wusste nicht, dass er auch Unterricht anbietet.«
»Er spielt sogar Gitarre in einer Band«, erzählte ich und die drei machten erstaunte Gesichter.
»Was machen sie so für Musik?«, fragte Jaqueline neugierig.
»Rock und Hardrock bis Alternative Metal. Manchmal auch Trash Metal. Ach was red ich. Die Covern halt Songs in der Richtung. Die Band heißt Painted Dogs. Vielleicht habt ihr schon ihnen gehört. Sie spielen jedes Jahr hier beim Rock Open Air Festival im Sommer«, antwortete ich.
Marcel und die Mädels nickten.
»Also ich kenne die Band«, sagte eine Stimme hinter uns und wir vier fuhren erschreckt zusammen.
»Alter kommt runter, ich bin's nur«, sagte dieser jemand nochmal und kam zu uns.
»Vic, wehe du sagst Manu, Simon oder Ali was davon!«, drohte Marcel.
Er rollte mit den Augen.

»Ich weiß, ich gehöre in gewisser Weise auch zu denen, aber ich bin keine Petze. Was würde es mir überhaupt bringen? Gäbe eh nur Gekloppe.«
»Und warum bist du dann hier?«, fragte Svenja mistrauisch.
»Vic, hast du ihn gefunden?«, fragte jemand und Julien und Florian kamen um die Ecke gerannt.
»Es ist nicht das wonach es aussieht«, verteidigte sich Victor vor den skeptischen Blicken von uns.
»Wow, wow, wow. Wenn ihr denkt, wir kämen von Manu und so, das stimmt nicht«, erkannte Julien die Lage.
»Genau, Ju und ich sind nämlich nicht so dicke mit denen, wisst ihr doch«, erklärte Florian.
»Okay, was wollt ihr dann von mir?«, fragte ich vorsichtig.
»Du weißt ja vielleicht, dass wir auch ne kleine Band haben. Naja, Band ist der falsche Ausdruck. Wir drei machen ja auch Musik und wir wollten dich fragen, ob du uns bei unserem neuen Song helfen kannst«, erklärte Victor ihr Anliegen.
»Klar, mach ich gerne. Wann und wo?«
Ich wusste auch nicht wirklich, warum das aus mir raus rutschte. Aber irgendeinen Grund wird es schon gehabt haben und naja, es war auch ein bisschen Hoffnung mit dabei. Hoffnung auf Freunde.

»Wenn du morgen Mittag Zeit hast, kannst du nach der Schule mit uns kommen«, schlug Julien vor.
Ich nickte.
»Ähm, ich störe ja nur ungern. Aber was ist mit Manu und Co.?«, fragte Marcel die drei Jungs.
»Die schwänzen morgen fast alle, weil die heute Abend unbedingt feiern gehen wollen«, erklärte Victor.
Ich war irgendwie überrascht, dass sie sich alle die Mühe machten sich mit mir anzufreunden, ohne dabei Ärger von den anderen zu bekommen. Apropos Ärger, ich war ziemlich spät dran. Der Bus war weg und ich musste jetzt zum nächsten, sonst müsste ich eine halbe Stunde warten.

»Ich komm morgen mit euch, ich muss jetzt aber langsam los. Bis dann!«, verabschiedete ich mich schnell und rannte zur Bushaltestelle und sprang noch schnell in den Bus. Erleichtert setzte ich mich auf einen freien Platz und wartete ab, bis ich da war. An der Bushaltestelle ausgestiegen, lief ich aber nicht auf direktem Wege heim, sondern ging nochmal in einem Supermarkt in der Nähe vorbei, um ein paar Besorgungen zu machen. Danach beeilte ich mich Heim zu kommen. Vollbepackt polterte ich durch das Treppenhaus zur Wohnung rauf und schloss die Tür auf.
»Ich bin da!«, rief ich in die Wohnung, und sammelte die kleine Tasche mit den Einkäufen wieder auf. Gerade als ich mich aufrichtete, flog aus heiterem Himmel eine leere Bierdose aus dem Wohnzimmer auf mich zu und verfehlte mich nur knapp. Sie prallte an der Wand ab und fiel zu Boden. Mein Vater kam aus dem Wohnzimmer und sah mich wütend an.
»Bist zu spät«, knurrte er nur, holte aus und gab mir eine Schelle.
Es tat weh, sehr weh sogar, aber ich sagte nichts dazu.
»Ich war noch einkaufen...«, murmelte ich zur Verteidigung und rieb meine schmerzende Backe.
»Mir doch egal. Jetzt mach Essen«, grummelte mein Vater nur, ging zurück ins Wohnzimmer und ich nickte kaum merklich. Ich stellte schnell meine Sachen ab und ging mit gebrochenem Stolz in die Küche...

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So, hier noch Kapitel 2 für diese Woche 😊
Nächste Woche geht's weiter.
Übrigens, ich hab die Band von Herr Weißner nach der alten Band von meinem Papa benannt. Er hat da auch Gitarre gespielt und auch Cover in die Richtung gemacht 😊

Probs an dich, Daddy!

Oben ist der Song Whispers in the Dark und hier unten findet ihr noch die anderen Lieder aus diesem Kapitel.

https://youtu.be/jVO8sUrs-Pw

Green Day - Wake me up when September ends

https://youtu.be/x7bIbVlIqEc

Metallica - Nothing else Matters

https://youtu.be/6Un9HLDCTCs

Eminem - Lose Yourself

Hoffe, es hat euch gefallen. Gebt mir gerne Feedback.

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