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"Ich..."
Begann ich, während Ardon warnend den Kopf schüttelte. Er hiess die ganze Sache nicht gut. War sie wahrscheinlich auch nicht.
"Er hat mir zur Flucht verholfen und mich gut behandelt. Nie geschlagen, er hat mir Essen und ein Bett gegeben."
Meinte ich und versuchte dabei nicht an all die anderen Dinge zu denken, die er getan hatte.
Mit mir.
Mein Vater runzelte die Stirn.
"Wieso sollte der Sohn des grausamsten Königs im Lande eine einfache Sklavin so gut behandeln?"
Skeptisch musterte er mich und Ardon verzog die Lippen.
Ich hätte wissen müssen dass mein Vater mir nicht einfach so vertrauen würde.
"Er hat meine Kette gesehen."
Meinte ich nur und tat so als würde das alles erklären.
"Und wegen deinem Kettchen hat er gewusst dass du eine Prinzessin bist? Ich bin dein Vater Daya, du darfst mich nicht anlügen."
Scharf durchdrangen mich seine Blicke.
Ich wollte ihn nicht anlügen, aber es war zu meinem eigenen Wohl, das wusste ich.
"Seine Verlobte mochte mich sehr. Deshalb hat sie für mich ein gutes Wort eingelegt und er hat ihr Vertraut, also wahrscheinlich auch mir deswegen."
Grösser hätte die Lüge ja wohl nicht sein können, doch ich wirkte so überzeugend dass mein Vater nur langsam den Kopf schüttelte.
"Ich möchte nicht, dass er dein Ehemann wird, unsere Reiche sind seit jeher verfeindet, eine Heirat würde uns zu Frieden zwingen.
Und solch ein Frieden hält nie lange. Und es ist gefährlich für König und Königin."
Erklärte er mir langsam und ich nickte.
Nur wusste er nicht was Ash wusste und fühlte nicht was ich fühlte.
Ich wollte ihn heiraten. Und musste es.
Wenn es dadurch den Frieden dieses unnötigen Krieges wiederherstellte, musste ich es noch dringender.
"Ich aber."
Nahm ich dann meinen ganzen Mut zusammen und hob ernst den Kopf, wie ihn eine Königin heben würde.
"Ich bin zum Entschluss gekommen dass Asher mein Ehemann werden sollte. Zum Wohl des Friedens."
Mein Vater öffnete den Mund, während Ardon unruhig von ihm zu mir sah.
Dann ergriff er schnell das Wort.
"Prinzessin, wenn ich euch etwas raten darf, vertraut nicht zu sehr eurem Herzen.
Dieser Prinz tut das nicht aus Liebe zu euch, sondern  wegen einem Bündnis das Sicherheit verspricht!"
Er lehnte sich vor und sein Schulterlanges Haar umspielte den Bart an seinem spitzen Kinn.
"Seine Frau ist tot und damit sein bisheriges Bündnis zerstört.
Deshalb muss der Junge Prinz eine andere Gemahlin finden. Aus Zwang, nicht aus Liebe."
Vielsagend blickte er mich an, doch ich kämpfte mit mir selbst.
Einerseits hatte er recht.
Ash hätte mich niemals geheiratet wenn er Ena gehabt hätte.
Aber dazumal gab es auch gar keine Möglichkeit, das zu tun. Denn ich war noch eine Sklavin und danach die Feindin.
Aber jetzt, wollte er mich jetzt wirklich weil er mich liebte oder weil er mich brauchte?
"Sein Königreich ist vielleicht schwächer als wir denken und er versucht so einem Krieg aus dem Weg zu gehen."
Vermutete Ardon, während der König ihm wenig begeistert das Schweigen befahl.
Sofort schwieg sein Minister und senkte entschuldigend den Kopf.
"Ich will nicht wissen was dieser Prinz denkt.
Er ist unser Feind und er wird dieses Schloss nach deiner Hochzeit verlassen müssen.
Ansonsten werden wir ihn als Geisel nehmen."
Ich presste die Lippen zusammen.
"Aber Vater, ich..."
"Liebst ihn?"
Der König verzog die Lippen und schüttelte den Kopf.
"Du wirst Prinz Seth heiraten. Ich habe lange Gespräche geführt und er ist die Beste Partie.
Du kannst ihn lieben lernen."
Als wäre das Gespräch beendet stand er langsam auf.
Dabei wallte der schwere Mantel über seine kräftigen, eher kurzen Beine.
"Ich kann einen Menschen nicht gezwungen Lieben! Ich will ihn nicht heiraten."
Mein Vater fuhr zu mir herum, erzürnter als ich ihn bisher je gesehen hatte.
Sofort machte ich einen Schritt zurück und fasste mir an die Kette an meinem Hals.
"Du heiratest nicht aus Liebe Daya! Das tun Prinzessinen nicht! Du heiratest zum Wohl und Fortbestand deines Reiches! Keine Widerrede mehr, Seth wird dein Ehemann sein."
Dann drehte er mir den Rücken zu und nachdem ich mich von meinem Schock erholt hatte, drehte ich mich um und rannte aus dem Zimmer.
An den Wachen vorbei die skeptisch mein unangebrachtes Benehmen und mein leicht gehobenes Kleid betrachteten.
Es war mir egal.
Ich wollte keinen Mann der mich nicht liebte und den ich nicht liebte.
Ich wollte nicht das Bett mit einem Fremden teilen und mein Leben mit ihm verbringen.
Ich wollte aus Liebe heiraten, wenn ich so glücklich war we Ena es war, als sie Ash heiratete.
Oder wie die einfachen Heiraten des Dorfes, denen ich beigewohnt hatte um Essen zu stehlen.
Die Menschen waren arm aber sie heirateten nur dann wenn sie ihre grosse Liebe gefunden hatten.
Wieso war ich eine Prinzessin, wenn ich dann nicht Liebe fühlen konnte.
Wieso musste sie mir vorenthalten werden, allein dafür dass ich Allianzen aufrecht erhielt.
Es war nicht gerecht und ich wollte mich dagegen auflehnen.
Doch wie? Ich hatte drei eifersüchtige Schwestern die alles dafür geben würden meinen Platz zu ergattern.
Und wenn ich die besondere Gnade meines Vaters verlor, konnten sie mich zerstören.
Ich war mir sicher dass sie genau wussten wie.
Und ich konnte mich nicht gegen eine Hochzeit sträuben, die mein Vater befohlen hatte.
Es gab kein Entkommen für mich, bei dem nicht der Tot auf mich wartete.
Die Bediensteten verbeugten sich artig, während ich an ihnen vorbei in mein Zimmer stürmte.
Sogleich machten die beiden, ernst guckenden, Wachen die Türen hinter mir zu und ich lief so schnell es ging über die weichen Teppiche.
Danach warf ich mich mit vollem Gewicht auf das wackelnde Bett, während ich mein Gesicht in den Haufen an Kissen vergrub.
Dann kamen auch schon die Tränen.
Sie mir zu verkneifen war unmöglich geworden, denn zu viele Gefühle prasselten auf mich ein.
Liebe, Verzweiflung, Sehnsucht und Wut über Ungerechtigkeit dieser Welt in der ich lebte.
Ich weinte solange bis ich keine Tränen zu vergiessen mehr hatte.
So lange bis meine Lippen aufsprangen und meine Augen verquollen waren.
So lange bis der Mond am Himmel stand und die Nacht, meine einzige Freundin in diesem Moment, einbrach.
Ich hatte nicht zu Abend gegessen, nicht den Nachmittag im Garten verbracht und nicht gelernt was ich in meinem Reich zu verbessern hatte.
Ich hatte nichts von alledem gemacht und hatte nur nachgedacht.
Doch jetzt musste ich etwas tun.
Irgendetwas.
Es war kühl als ich auf den Balkon trat, das Kopftuch abgezogen und meine Haare frei über meinen Schultern hängend.
Es fühlte sich so frei an, ausnahmsweise.
Tief atmete ich den Duft nach Blüten ein, den ich so gerne roch, wenn ich hier stand und über die Stadt blickte, hinaus über die Mauern und in die Wüste.
Die unendliche Wüste, durchzogen von einigen störrischen Flüssen, die unser aller Lebensquelle darstellten.
Dann fuhr ich mit den Fingerkuppen den Marmor des Geländes entlang und wollte mich gerade zum Gehen wenden, als ein Stein meinen Arm traf.
Ich fuhr zusammen und sah auf den Hick in meiner Haut.
Es schmerzte und ich verzog die vollen Lippen.
Es war bereits so lange her dass ich richtige Schmerzen gespürt hatte, dass ich es beinahe vergessen hatte.
Oder verdrängt.
Schnell sah ich über den Rand meines Balkons.
Zwischen den Büschen und den rosanen Blumen die in der Nacht zu leuchten schienen und allerlei seltsame Flügelwesen anlockten, entdeckte ich einige Gestalten.
Zwei davon standen so weit im Schatten, dass die Blätter ihre Körper verbargen als wären sie teil des Gartens.
Doch einen konnte ich erkennen.
Ganz deutlich.
An seinen breiten Schultern, den glühenden Augen und seiner Stimme.
"Daya! Sie sind hier, aber ich kann nicht weiter ohne deine Hilfe."
Erklang seine Stimme von unten herauf und mein Herz machte einen Sprung.
Sicherlich auch wegen dem Mann meines Herzens, aber vor allem wegen den Personen, welche er zu mir gebracht hatte.
Ich nickte eilig und flüsterte so laut es ging zurück.
"Wartet an der Mauer am hinteren Teil des Schlosses. Zwischen den Pflanzen die sich daran hinaufschlängeln. Mit den Herzformen."
Wies ich ihn an und sein Nicken war das Letzte was ich sah, bevor ich mich mit wehenden Haaren umdrehte und aus meinem Zimmer rennen wollte.
Kurz vor der Türe stoppte ich aber und erinnerte mich an die Menschen, die vereinzelt noch dort sein mussten.
Schnell stopfte ich meine wirren Haare unordentlich unter das Kopftuch und lief dann, gehobenen Hauptes, durch den Gang.
Es lief gut, je weiter ich mich von den Gemächern weg, und in die tieferen, düsteren Gänge hinab begab, desto weniger Leuten begegnete ich.
Und wenn dann nur Bedienstete, die sich dort aufhielten um ihre begrenzte Freizeit zu verbringen.
Dort wurde ich schneller und versuchte meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.
Nur die Fackeln an den Wänden, die seltsame Schatten warfen, erhellten mir die Steine die nass und glitschig waren.
Wie die Kerker in denen ich einst gelebt hatte.
Nur gab es hier keine.
Zumindest entdeckte ich keine.
Doch bald entdeckte ich die Türe.
Ich wusste dass sie dort verborgen war, weil ich sie einst unter den dichten Pflanzen gefunden hatte, als ich eine meiner unzähligen Spaziergängen im Garten abgehalten hatte.
Ich war hindurchgeschlüpft, da der Verschluss jedoch sehr rostig war, hatte es lange gedauert, sie zu öffnen.
Und es war schwer. Also stemmte ich mich mit voller Kraft dagegen, als ich von aussen her ebenfalls eine einwirkende Kraft ausmachen konnte.
Ash.
Gemeinsam stiessen wir die quietschende Türe auf und ich stolperte zurück, rutschte auf den Fliessen aus und fiel nach hinten um.
Gerade noch so hielt mich eine kräftige Hand in einer Rüstung fest und stellte mich wieder auf.
"Muhammad."
Flüsterte ich, als ich durch die schwere Rüstung die Augen meines alten Beschützers ausmachen konnte.
Der mich gesucht hatte und mich beschützt hatte, so gut es ihm möglich gewesen war.
Er sah schlecht aus, überall Wunden und Blut an der Rüstung, für ihn war wohl auch eine Flucht angesagt gewesen.
Weil er mir geholfen hatte und alles für mich aufgeopfert hatte.
"Prinzessin, es ist mir eine Ehre euch wieder zu sehen."
Er verbeugte sich, oder machte Zumindest Anstalten, doch ich schüttelte schnell den Kopf.
"Das musst du nicht tun, ich bin dir so viel schuldig, komm rein."
Ich trat zur Seite und er stolperte in das Schloss, seine Füsse schlugen laut auf dem Boden auf.
Dann richtete ich meinen Blicn auf Ash, der eine zerbrechliche Person auf den Armen trug und hinein wankte.
"Amora."
Flüsterte ich und eine unbändige Freude stieg in mir auf.
Doch die grosse, abgemagerte Frau reagierte nicht gross; sie lächelte schwach, aber blickte dann wieder an sich hinunter.
Mein Blick folgte dem Ihren und ich öffnete erstaunt den Mund.
"Du...du hast dein Kind geboren."
"Unser Kind."
Korrigierte mich Muhammad und ich nickte schnell.
Ich wollte ihn nicht anlügen, aber es war nötig. Zum Wohl von Amora.
"Er heisst Dyoka."
Flüsterte die Frau mit den Blauen Flecken im Gesicht und den aufgesprungenen Lippen.
"Sie ist sehr erschöpft und abgemagert, es war eine schwere Reise für sie. Wo soll ich sie hinbringen?"
Erkundigte sich Ash, der mir nur kurz ernst zunickte.
Es musste auch ihn viel Anstrengung gekostet haben, die beiden aus seiner Stadt, wohlbehalten in die meine zu bringen. Auch ihm war ich dankbar, dass er so viel für Menschen riskierte, die er gar nicht richtig kannte.
"Trag sie in mein Gemach, dort lasse ich sie behandeln. Muhammad, du weisst wo du dich versorgen lassen kannst. Mein Vater schuldet dir viel, du wirst gut behandelt werden."
Ich nickte meinem Retter zu und er strich langsam über das flaumige Haar des Babys, welches leise brabbelte und dessen dunkle Haut so fein war dass ich das Gefühl hatte, es würde zerbrechen wenn ich es nur anfasste.
"Aber dein Gemach..da sehen uns alle."
Flüsterte Amora mit rauer Stimme und ich zuckte die Schultern.
"Es ist mir egal. Du hast mir sooft geholfen, ich schulde dir und Mohammad das Tausendfache. Ich schulde dir meine Hilfe und diese werde ich dir und deinem Kind geben."
Sie lächelte und ich konnte Tränen in ihren Augen erkennen.
"Danke Daya."
Ich nickte sanft und lief dann los, Muhammad bog bald ab und ich führte Ash zu meinem Gemach.
Er trug Amora auf den kräftigen Armen und sie umarmte ihr Baby.
Die Bediensteten sahen uns verwirrt als auch verstehend hinterher, die Adligen tuschelten oder warfen mir böse Blicke zu, die Wachen waren verunsichert, unternahmen jedoch nichts.
Sie alle liessen uns durch und ich war mir sicher dass wie ungehindert in meine Gemächer gelangen würden, wo ich auf die Hilfe meiner Dienstmädchen und Freundinnen zählen konnte.
Doch dann bogen wir in den letzten Gang.
Und dort standen meine Schwestern.
Alle drei.

Was denkt ihr wird nun geschehen...hehe mal sehen xD
Ich hoffe ihr wollt weiter lesen und kommentiert so fleissig wie immer*_*
Love you my little stars
Tala

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