11 باب

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Auf dem Ritt zurück in mein Reich und raus aus der alles verschlingenden Wüste hatte ich genug Zeit gehabt um mir auszumalen was mich erwarten würde, wenn ich nach Hause kommen würde.
Brennende Häuser, Rauch der das gesamte Blau des Himmel verdeckte und ohrenbetäubende Schreie die meine Ohren zum Bluten bringen würden.
So in etwa hatte ich es mir vorgestellt und mich gefragt wie ich die Attentäter mit bloss hundert Mann aufhalten sollte.
Doch als ich dann endlich die hohen Mauern Anathos erblickte war alles wie immer gewesen.
Die Tore waren uns geöffnet worden und wir konnten durch eine wohlgenährte, durch den Krieg etwas ausgezehrte Stadt reiten und in die Gesichter neugieriger Kinder am Strassenrand blicken.
Auch im Palast war alles seiner Ordnung nachgegangen.
Natürlich hatte es mich viele Sitzungen mit dem Adel, den Ministern und auch Verkündungen für unser einfacheres Volk gekostet, bis alle die frohen Nachrichten erfassen konnten.
Obwohl die Glocken kurz darauf läuteten und überall gejubelt wurde oder Musik gespielt wurde, mahnte ich zur Vorsicht. Die Drohung des toten Seth's hatte ich nämlich nicht vergessen.
Doch auch den nächsten Monat blieb es ruhig. Keine Spur von Attentätern, und das obwohl ich die Wachen an den Toren und die Patrouillen in der Stadt verdreifacht hatte. Anscheinend waren es wirklich leere Worte eines sterbenden Königs gewesen.
Wie gesagt, in diesem Monat hatte sich nichts geändert. Ausser etwas.
Mein Gefühl. Ich hatte dasselbe Gefühl wie viele Male zuvor.
Ein kreisendes, kräftiges Licht das über meinem Bauch zu kreisen schien. Ich hatte schon einige Male von diesem Gespinst gehört und hatte aufgrund dessen bereits oft umsonst die Hebamme aufgesucht. Unterdessen musste sie mich für verrückt halten, als ich sie erneut zu mir rufen liess. Auch meine Zofen, darunter vor allem Kaya, die mich so gut es ging mied, tauschten genervte Blicke untereinander aus.
Nur Amore und ihr kleiner Sohn, der unterdessen auf wackligen Schritten an ihrer Hand gehen konnte, kamen sofort herbeigeeilt und bestärkten mich in meiner Hoffnung.
Ich wusste selbst um meine Verfassung und dennoch hatte ich dieses einzigartige Gefühl wie ich es in der Schwangerschaft meines ersten Sohnes gehabt hatte.
Die Hebamme liess sich Zeit und auch als sie ankam tastete sie meinen Bauch und mein Inneres nur sehr lustlos ab.
Dann aber hielt sie inne und stockte, bevor ihre Bewegungen hektischer wurden.
„Was ist los?" begehrte ich aufgeregt zu wissen und auch die ins Gespräch vertieften Zofen wurden leise.
„Ich...ich weiss nicht, das kann nicht sein. Ich muss mich irren."
Die Hebamme geriet ins Schwitzen und drückte an verschiedenen Stellen meines Bauches herum.
„Jetzt macht doch endlich den Mund auf!"
Fuhr amore sie an, ihre steifen Locken wippten dabei auf und nieder.
„Sagen!" jauchzte auch ihr kleiner Junge und patschte mit seinen kleinen Händen auf ihre Beine.
Erwartungsvoll sah ich die Hebamme an, als sie sich die Hände wusch und mein Kleid richtete.
„Nun, eure Majestät, wenn mich nicht alles täuscht dann seid ihr in froher Erwartung. Meinen Glückwunsch."
Das waren die Worte gewesen, die sich mein Herz so lange gewünscht hatte und nie bekommen hatte.
Kurz hatte ich beinahe keine Luft bekommen, doch dann war all der Druck von mir abgefallen.
Die Angst vor einer Zweitfrau, davor meine Pflicht nicht erfüllen zu können une vor allem die Angst davor, nie wieder eigene Kinder haben zu können.
Amore hatte mehr im Zimmer herum getanzt als ich und hatte mich an den Armen herum geschwungen.
Wie kleine Kinder hatten wir mit ihrem Sohn im Kreis getanzt und gelacht.
An diesem Abend besuchte ich das Grab meines Sohnes und erzählte ihm von seinem Geschwister.
Ich hatte das Gefühl dass er neben mir war und sich genauso freute wie ich es tat.
Natürlich verbreiteten sich die Nachrichten wie ein Lauffeuer und bald war das ganze Volk froh, dass sich die Prophezeiung des alten Priesters nicht erfüllen würde.
Ich wurde gefeiert, mir wurden Geschenke geliefert und man begann wieder, mich wie ein zerbrechliches Stück Glas zu behandeln.
Genau wie das letzte Mal. Doch dieses Mal genoss ich es in vollen Zügen.
In den ersten drei Monaten schrieb ich Ash jeden Tag, nicht weniger als hundert Male erwähnte ich dass ich wieder ein Kind unter meinem Herzen trug.
Lange kam allerdings keine Nachricht zurück.
Als mein Bauch bereits die grösse einer Kugel besass und ich kaum noch schlafen konnte, so schmerzte mein Rücken, kam allerdings ein Brief von ihm.
Darin standen zwar nur leere Worte, doch ich wusste wie sehr er sich freute. Und auch bei ihm schien es bergaufwärts zu gehen, die grössten Teile des Reiches standen bereits unter seiner Herrschaft und er schrieb, dass er bald zurück kehren würde.
Nur schade konnte er die wundervolle Zeit nicht mit mir geniessen, in welcher ich meine Hände nie länger als fünf Atemzüge von meinem prallen Bauch entfernte.
Dann kamen die Tage an denen die Untersuchungen meiner Hebamme und auch der Ärtze immer klarere Ergebnisse brachten. In wenigen Tagen würde wohl die Niederkunft erfolgen.
„Ich werde mein Kind nicht gebären bevor nicht Ash zurück ist und dabei meine Hand hält."
Weigerte ich mich, doch Amora hatte nur gelacht und mich beruhigt. Zu wissen dass wenigstens sie an meiner Seite sein würde, tat gut.
Auch Joshua gab sich alle Mühe und schnitzte aus Holz kleine Spielfiguren, die er dem Baby nach seiner Geburt schenken wollte.
Den Jungen hatte ich so lieb gewonnen wie einen eigenen Sohn. Er lebte in meinem Zimmer, ass am gleichen Tisch wie ich und trug die edelsten Kleider die ich finden konnte. Er bekam sogar Lese- und Schreibunterricht.
Sowie ein Adliger. Es passte dergleichen nicht, dass ein Strassenkind so königlich behandelt wurde. Doch das war mir egal, denn ich fühlte mich so verbunden mit dem Schicksal des Jungen. Und solange ich lebte würde er nie wieder um Essen oder Trinken betteln müssen.

Heute war wieder einer dieser Tage, an denen mir das Aufstehen ohne Hilfe schwer fiel.
Ich hielt mir den Rücken, der trotz all den von den Ärzten verschriebenen Tinkturen schmerzte als hätte mich ein Pferd getreten.
Auch wenn ich ass und trank hatte ich das Gefühl zu platzen.
Mit einer Hand auf meinem gewölbten Bauch lief ich gerade durch einen der langen Gänge, auf dem Weg zu Amoras Gemach.
Da passierte es schon wieder. Ich spürte einen leichten Tritt von innen an meinen Bauch.
Ich zuckte kurz zusammen, da ich darauf nicht vorbereitet war.
„Alles in Ordnung bei euch?"
Mohammad, immer als meine Leibwache dabei, stützte mich sofort besorgt.
Es war rührend, wie er sich um mich kümmerte, wenn er gerade keine Zeit mit seiner eigenen Familie verbrachte.
„Alles gut Mohammad."
Ich lächelte und legte seine Hand auf meinen Bauch.
Er war ein Freund von mir und ich vertraute ihm vollkommen.
„Das Kind hat nur getreten. Ich denke es hat denselben Sturkopf wie sein Vater."
Er lächelte nur und seine gegerbten, harten Züge wurden für einige Sekunden weich.
„Kommt, das müssen wir Amora zeigen."
Jauchzte ich und beschleunigte meine kleinen Trippelschritte.
Wie ein Pferdewagen dessen eines Rad kaputt war, schwankte ich beim Gehen von Rechts nach Links, aber das war mir egal.
Ich musste nicht königlich gehen, ich war das Gefäss von neuem Leben und mehr musste ich nicht sein. Nicht einmal meine Krone hatte ich heute angelegt.
„Sehr wohl Majestät."
Nickte er und zusammen liefen wir den Gang weiter entlang.
Die Adligen die an uns vorbei liefen oder schwatzend Karten spielten verneigten sich tief und nicht wenig viel ihr Blick auf meinen monströsen Bauch.
Es störte mich nicht wenn sie gafften, schliesslich war es ein guter Grund. Und ich war glücklich.
Doch wie oft schon hatte das Schicksal mir in genau solchen Momenten all das erarbeitete Glück wieder genommen. Es war als wollte mich das Leben prüfen, immer und immer wieder aufs neue.
Ich hatte gedacht endlich würde mir das Glück vergönnt, welches ich mir so lange gewünscht hatte.
Doch da hatte ich mich geirrt.
Auf einmal geriet der Gang vor uns in Aufruhr und füllte sich mit Menschen, die wie eine Welle von Panik auf uns zu rannten.
Ich stand wie angewurzelt da, doch Mohammad zog mich gerade rechtzeitig an die Wand, sodass ich von den panischen Adligen und der Dienerschaft nicht überrannt wurde.
„Schützt die Königin! Zur Königin!" schrie Mohammad das halbe dutzend Wachen an, dass sich gerade in unserer Nähe befand.
Sofort bahnten sie sich einen Weg zu uns.
Daraufhin packte er einen an uns vorbei rennenden Adligen, der vor lauter Aufregung pusteln überall auf seinem Gesicht hatte.
„Was ist hier los?"
Schroff schüttelte er den vor Panik gelähmten Mann, als dieser nicht antwortete.
„Attentäter...die Perser sind hier! Sie haben meine Frau niedergemetzelt!"
Für einen Mann klang seine Stimme ungewöhnlich hoch und schrill.
Ich verzog die Lippen und schloss die Augen.
Nach all dieser Zeit, wieso musste genau jetzt sowas passieren. All die Monate war ich vorbereitet gewesen. Und jetzt war es in meinem schwächsten Moment geschehen.
„Mohammad was tun wir jetzt? Wir müssen den Leuten helfen!"
Rief ich gegen den Tumult. Doch er schüttelte grimmig den Kopf.
„Nein, meine oberste Pflicht ist euer Leben und das eures Kindes zu retten. Kommt mit!"
Er packte meine Hand und zog mich mit sich.
„Wir müssen zurück zu eurem Gemach und euch einschliessen!"
Ich stolperte hinter ihm her so gut es ging, doch meine Füsse konnten seinen kräftigen, grossen Schritten nicht folgen.
„Nicht so schnell..."
Keuchte ich.
„Aber Majestät ihr müsst so schnell wie möglich..."
„Halt!"
Ich riss mich los und blieb am Anfang des Nebenganges stehen, an dem die Meute vorbei stürzte.
Ich atmete tief ein und versuchte meine aufsteigende Panik zu verbergen.
„Das Wasser ist geplatzt.."
Flüsterte ich und sah an meinem Kleid hinunter, welches sich am unteren Saum langsam einnässte.
„Was? Ist es soweit?"
Schrie Amore mir ins Ohr, die gerade mit ihrem Sohn auf dem Arm hineingestürzt kam.
Mohammad küsste sie auf den Kopf, dann zog er uns weiter.
„Ich..."
Schluckend und mit einem dumpfen Schmerz im Unterleib humpelte ich weiter.
„Du hast dir ja mal den besten Zeitpunkt ausgewählt um dein Kind zu bekommen, Daya."
Murmelte meine Freundin und stiess mich von hinten immer weiter.
Dann kam Joshua zu uns gestossen und machte grosse, verängstigte Augen.
Trotzdem versuchte er tapfer zu wirken und schon seine kleine Hand in die meine.
„Ich werde euch beschützen, Mutter."
Meinte er und hob seinen Dolch mit der anderen Hand an. Den Dolch den ich ihm nach Ardons Tod wieder gegeben hatte um ihn nie wieder sehen zu müssen.
Um nicht daran erinnert zu werden was ich getan hatte.
Ich versuchte zu lächeln, doch eine Welle des Schmerzes braute sich in meinem Unterleib zusammen, die mir den Atem raubte.
Ich wusste dass Geburten schlimm waren und viele Frauen dabei ihr Ende fanden; doch dass es so weh tat hätte ich nicht gedacht.
„Ich kann nicht mehr."
Keuchte ich und drohte in die Knie zu sinken.
„Nein! Du musst jetzt weiter gehen Daya! Dein Kind muss Leben und hier draussen ist es zum Tode verurteilt!"
Ich schnappte nach Luft und krümmte mich, nickte dann aber und stemmte mich wieder nach oben.
Mir einer Hand an die Unterseite meines Bauches gepresst hastete ich weiter.
Unterdessen hatten sich meinen Wachen mehr unserer Soldaten angeschlossen, ein ganzes Schwadron von Männern dichtete den Gang hinter mir ab. Ich war jedem Einzelnen von ihnen dankbar.
Dann hatte ich meine Kammer in Sichtweite, die beiden Wachen davor stemmten bereits die Türen auf.
Da hörte ich hinter mir Geschrei und dann das bald vertraute klirren von Waffen aufeinander.
Ich wusste dass die Attentäter meine Wachen erreicht hatten.
Ich wusste aber nicht wieviele es waren, und wie sie es ins Schloss geschafft hatten.
„Dreh dich nicht um. Lauf weiter."
Flüsterte mir Amore zu und ich biss die Zähne zusammen.
Sie würden für mich sterben, und das ohne zu zögern.
„Los, schnell hinein! Verriegelt die Türen von Innen!"
Mohammad gab uns Deckung, als wir in das geräumige Gemach hasteten.
Kaum war ich drin drehte ich mich zu ihm um.
Hinter ihm kämpften meine Wachen erbittert gegen die Männer mit den verschleierten Gesichtern, die unerbittlich auf sie einschlugen und einstachen.
„Haltet sie so lange auf wie es geht!"
Brüllte Mohammad nach hinten zu seinen Männern, die mit dem Rücken zur Tür standen und alles gaben, um die Angreifer abzuwehren.
Dann richteten sich seine Augen auf Amora, als er mit den Händen nach den beiden Türflügeln griff um sie zu zu ziehen.
Dann öffnete er die Lippen um etwas zu sagen. In seinen Augen konnte ich Liebe ausmachen, für meine Freundin und ihr Kind, für das er sorgte als wäre es sein eigenes.
Doch dann durchbohrte ihn eine Lanze, die weit aus seiner Brust ragte. Ich riss die Augen auf und starrte die Bluttropfen an, die langsam von der Speerspitze trieften. Mohammad würde sterben.

Krasses Kapitel ich weiss :/ Mohammad ist mir langsam ans Herz gewachsen, doch dies war nunmal sein Schicksal... wie fandet ihr ihn?
Seid gespannt auf den Schluss der Reihe
Bis bald tala

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