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Es war noch früher Morgen, als wir aufbrachen.
Eigentlich hatte Ardon eine Kutsche für mich bereitstellen lassen, doch ich bestand darauf auf meiner Schwarzen Stute zu reiten.
Ich hatte die Gelegenheit schon lange nicht mehr ergriffen und da ich das Reiten liebte, passte es perfekt.
Zu Beginn hatte ich mit Ash eine Diskussion wegen meiner Sicherheit geführt, doch da er auch auf einem Pferd ritt, durfte ich das ja wohl auch.
Er hatte seufzend nachgegeben und ich musste wohl ziemlich zufrieden ausgesehen haben, als ich mich in den Sattel meines Pferdes geschwungen hatte.
Nun befanden wir uns in der Wüste, bereits ein ganzes Stück weit weg von den Stadtmauern.
Ich blickte zurück und konnte die Giebeltürme und den Rauch aus den Häusern erkennen; welche gerade Brot backten. Das Leben ging weiter und ich bewunderte wie sich die Sonne an den hohen und unüberwindbaren Mauern spiegelte.
Hinter mir ritten zwei dutzend unserer besten Krieger, Mohammad gleich neben mir. Ich ritt in der Mitte, Asher und Ardon ganz vorne.
Natürlich musste ich bewacht werden und konnte deswegen nicht einfach los galoppieren. Stattdessen ein lahmer und gleichmässiger Trab.
Die Männer trugen alle Rüstungen und zwei von Ihnen hielten die Flagge mit dem Adler hoch, welcher sich um die Schlange wand und sie im Begriff war zu töten. Ein komisches Banner.
Aber es gehörte zur Geschichte meines Reiches, deswegen sollte ich mich mal darüber informieren.
Die Helme glänzten im der Sonne und ich fragte mich, wie sie die Hitze unter den ledernen Brustpanzer ertrugen.
Die Ketten vor ihrem Gesicht knallten regelmässig gegen den Helm und so begleitete ein Scheppern das lautlose Traben der Pferde.
Eine grosse Sandwolke war um uns herum aufgestäubt und der Schweiss der Pferde durchnässte ihr glänziges Fell.
Die Tiere schnaubten und hielten die Ohren gespitzt, trotz der Last ihrer Reiter.
Auch mir war heiss. Ich trug ein schlichtes braunes Reitkleid und einen dichten braunen Schleier, den ich an meinem Hals festgesteckt hatte.
Die hohen Lederstiefel unter dem Kleid liessen keinem Zentimeter meines Körpers Luft zukommen.
Es war stockig, die Sonne brannte heiss und die Luft um mich herum flimmerte.
Ich liebte Reiten da ich mich dann immer so frei fühlte. Mit wehenden Haaren im Wind, der an mir riss und die kräftigen Sprünge meines Pferdes, welches mich bis in den Himmel trug.
Jetzt fühlte ich mich gefangen zwischen all den Kriegern, die ohne zu zögern im
Kampf um meine Sicherheit ihr Leben gegeben hätten.
Noch etwas was ich nicht verstand.
Wieso für Jemand anderen sterben, dessen Leben nicht wertvoller war als das deine? Ich würde es verstehen bei Jemandem der mich liebte, wie ich Ash liebte. Ich würde für ihn sterben. Aber Krieger, welche mich nicht einmal kannten, das fand ich einfach nicht richtig.
Aber ich lebte nun lange genug auf dieser Erde, dass ich wusste dass ich nichts davon ändern konnte. Nicht alleine.
„Daya, alles okay?"
Muhammad lenkte seinen Fuchs geschickt neben mich und ich nickte schnell lächelnd.
Leider erkannte ich sein Gesicht nicht unter dem ganzen Metall.
„Ich werde die ganze Zeit an deiner Seite sein. Wenn du Angst bekommst oder es dir unwohl ist, werde ich dich raus holen."
„Danke Muhammad. Aber ich habe schon anderes gemeistert. Ich möchte dabei sein."
Erwiderte ich entschlossen und mein Freund nickte.
„Wie du wünschst."
Danach ritten wir stillschweigend und mit inneren Vorbereitungen auf den Zusammenstoss mit möglichen Feinden weiter.

Wir rasteten zweimal bei kleinen Quellen neben der Bergkette, die schon eine Weile braun und sandlos neben uns aufragte. Ich hatte die hohen Hügel und die spitzen Felsen bewundert, so weit wie sie sich in die Höhe reckten, könnte man sicher die Wolken anfassen, welche vereinzelt über den blauen Himmel zogen.
Die Pferde wurden getränkt und die Wasserbehälter aufgefüllt. Es war wichtig dass wir viel tranken.
Allerdings zwang mich Asher regelrecht seine halbe Wasserration auch noch zu trinken, da er nicht wollte dass ich umkippte.
Mein Gemahl hatte ja so viel Vertrauen in mich.
Ich war gerade dabei mir auszumahlen wie es wäre die Berge hochzuklettern, welche höher waren als alle Palasttürme, als sich alle verspannten.
Als ich meinen Blick hob sah ich vor uns die Grenze.
Also das Land sah gleich aus wie immer, ich erkannte die Grenze nur daran, dass eine riesige Ansammlung aus Zelten in einer geraden Linie hintereinander aufgestellt waren.
Von vielen Lagerfeuern stieg Rauch in den Himmel und liessen mich nur erahnen wieviele Männer hier waren. Sehr viele.
Sie waren also nicht mit friedlichen Absichten gekommen.
Etwas über der Grenze stand ein weisses Zelt, dessen Stoff hochgerollt war.
Daneben standen einige Pferde und ich konnte Personen im Zelt ausmachen.
Von weitem allerdings schlecht zu erkennen.
„Lass Daya nicht aus den Augen."
Befahl Ash meinem Begleiter und dieser neigte den Kopf.
„Natürlich Majestät."
Ich schnaubte unmerklich und verlangsamte den Schritt meines müden Pferdes, je näher wir dem Lager kamen.
Ich war mir sicher dass sich die Krieger bereit hielten, falls wir Anstalten machten, anzugreifen.
Die Stimmung war angespannt und mein Herzschlag beschleunigte sich etwas.
Erst als wir neben dem Zelt angekommen waren, traten zwei Minister mit schwarzen Hüten hinaus und verneigten sich bodentief vor meinem Gemahl und König.
Ash stieg vom Pferd und überliess es dem jungen Burschen, der eilig alle Pferde anband und voller Heu war.
Die Krieger stiegen ab und positionierten sich im Schatten des Zeltes, vier davon wichen jedoch Ash nicht von der Seite.
Dieser drehte sich zu mir und ich reichte ihm zögernd meine Hand, bevor er mir vom Pferd half.
Ich konnte Verwunderung in den Augen der Minister entdecken, als sie das feine Diadem auf meinem Kopf erkannten, dann verneigten sie sich jedoch abermals tief.
Es war anscheinend nicht normal, als Königin mitzureiten.
„Ihr werdet erwartet."
Meinte ein Minister und humpelte vorwärts, Ash folgte und hielt meine Hand immer noch angehoben in seiner.
Um uns herum unsere Wachen und Muhammad. Ardon folgte hinten.
Das Zelt war auf vier Holzpfeiler gestützt, das weisse Stoffzelt darüber aufgerollt, sodass man freien Blick auf die Wüste und das Lager hinter uns hatte.
Eim grosser roter Teppich mit vereinzelten Sandkörnern drauf verschluckte meine Schritte.
Kissen aus Samt und ein grosser Holztisch in der Mitte des Zeltes waren zu sehen, ansonsten zwei Platten voller Essen von Sklaven gehalten, die sich kein Stück bewegten.
Sie taten mir leid und gerne hätte ich sie befreit. Doch sie gehörten nicht zu meinem Reich und ich wollte die Perser nicht gleich bei meine Ankunft verärgern.
Die Minister setzten sich auf die Kissen uns gegenüber, Ash und ich blieben vor unseren stehen.
Der König im prächtigen samtenen Gewand und der schmucken Krone auf dem Haupt, der bis gerade eben noch von den goldenen Platten gespeist hatte, ohne uns zu beachten, drehte sich galant und langsam um.
„Bitte, seid meine Gäste und setzt euch doch."
Mir erstarrte mein höfliches Lächeln auf dem Gesicht.
Er setzte sich hin und Ash musste sich mit mir ziehen, um es dem persischen König gleich zu tun.
Dieser lächelte mich charmant und mit goldbraunen Augen an.
Es war Seth.
Derjenige Prinz, der eigentlich mein Gemahl hätte werden sollen, dem ich dann aber meine Hand verweigert hatte.
Bereits als ich den arroganten und selbstsicheren Blick in seinen Augen sah, wusste ich dass es keinen Frieden geben würde. Denn er hatte mir Rache für seine Demütigung geschworen und würde nicht eher ruhen, bis er sie bekam.
Doch ich sagte nichts, schwieg nur und verfluchte den Tag an welchem ich mir den Prinzen zum Feind gemacht hatte. Denn jetzt kam alles auf mich zurück. Und auf mein ganzes Volk.
„Es ist angenehm, euer schönes Gesicht wieder zu sehen, meine Teuerste."
Meinte Seth zu mir und ich neigte nur langsam den Kopf.
„Die Freude ist auf meiner Seite."
Presste ich so höflich wie möglich hervor.
Ardon, der steif neben Ash sass, wäre stolz auf meine Selbstbeherrschung gewesen.
„Bestimmt fühlen sich eure Lippen noch so weich an wie zu der Zeit als ihr noch meinen Ring truget."
Redete Seth weiter und neben mir verspannte sich Ash merklich.
„Und ihn mir dann zurückgegeben habt."
Seine Stimme wurde forscher.
„Ich bedauere den Zwischenfall und hoffe dass  dieser nicht unsere Gespräche beeinflusst."
Seth warf sich eine Traube in den Mund und kaute laut darauf herum.
„Nein; natürlich nicht."
Er lachte und hob dann die Arme.
„Nundenn, wieso seid Ihr gekommen?"
Ich kniff die Augen zusammen, da er aber Ash ansah und nicht mich, schwieg ich.
„Dasselbe wollte ich euch gerade Fragen. Wie ich sehe habt ihr eine persische Prinzessin geheiratet. Ich frage mich nun, wieso Ihr wieder hierher gekommen seid und den langen, beschwerlichen Weg auf euch genommen habt. Mit so vielen Begleitern."
Ash's Stimme war kalt und sachlich.
Langsam nickte Seth und betrachtete mich eine Weile.
Ich hielt seinem Blick stand.
„Meine Frau, wohlan sehr schön anzusehen und folgsam wie es sich gehört, vermag trotzdem euer Andenken nicht zu übertreffen meine Teuerste. Ihr seid wahrlich ein glücklicher Mann, König Asher."
Ash drückte meine Hand etwas fester und mahlte mit dem Kiefer. Er war ebenso wie ich, nicht für die Diplomatie gemacht.
„Ja das bin ich wohl."
Seth wandte seinen Blick noch immer nicht von mir ab und mir wurde immer unwohler.
Der Schweiss rann mir am Hals hinunter, so heiss und kalt war mir gleichzeitig.
Nun schaltete sich zum Glück Ardon ein.
„Mein König hat euch eine Frage gestellt. Um das Gespräch voranzutreiben, wärt ihr so gütig und beantwortet sie?"
Seth lehnte sich zurück und schnippte mit den Fingern.
Sofort goss ihm ein Sklave Wein ein.
„Der Vater meiner Frau ist euch sicherlich bekannt. Der Sultan Schapur der Dritte. Wie es kommt, hat er eine gewisse Abneigung den Arabern gegenüber, da sie ihm viel seines Landes enteignet haben.
Er hat nun mich geschickt um mit euch über die Abgabe eines Teils eures unbenutzten Landes zu handeln."
Ash und Ardon mussten das wohl so abgesprochen haben, denn wieder antwortete unser Berater.
„Bei allem Respekt vor dem grossen Eroberer, unser Königreich hat kein Land zu verkaufen. Wir bitten euch deswegen, weiterzuziehen und von unserem Gebiet abzurücken."
Schön gesagt, doch ich glaubte nicht dass sich Seth so leicht geschlagen geben würde.
„Nun, der Weg hierher war sehr beschwerlich und hat viele Güter verschwendet..."
„Mit welchen wir euch für eure Rückreise natürlich ausstatten werden."
Sprach Ardon seinen Satz zu Ende und neigte den Kopf.
Jetzt merkte man Seth seine Unzufriedenheit an.
Einer seiner Minister setzte zum Sprechen an, während der andere versuchte, ihn davon abzuhalten.
„Schweigt!"
Fuhr er seinen Berater an, der zusammenzuckte und den Blick senkte.
„Ich lasse euch die Wahl König Asher. Entweder ihr verlangt einen fairen Preis für euer Land oder ihr verweigert mir diese Bereitschaft."
Ich mahlte mit dem Kiefer.
Ash erhob sich und ich tat es ihm natürlich sogleich nach.
„Es tut mir leid, doch meine Entscheidung ist dieselbe. Ich bitte euch, unser in Frieden Land zu verlassen."
Seth sprang auf und schlug einem Sklaven erbost die Platte aus der Hand.
Früchte verteilten sich auf dem Teppich, die der dunkelhäutige Junge schnell und mit zitternden Händen wieder aufsammelte.
„Ich habe euch nicht erlaubt zu gehen!"
Schrie er und sein Kopf färbte sich rot vor Wut.
„Wir brauchen keine Erlaubnis um dieses Zelt zu verlassen."
Antwortete ich und kniff die Augen zusammen, als Seth den im weg stehenden und gebückten, höchstens 14 Jährigen zur Seite stiess. Achtlos, als wäre er ein Tier.
Er lief uns hinterher, während Ash mir aufs Pferd half, welches die Ohren anlegte und mit den Hufen
Im Sand scharrte. Sie spürte mein rasendes Herz.
„Du reitest also noch mein Pferd? Wisst ihr Asher, sie entscheidet sich immer für die Tiere!"
Brüllte er und Muhammad fuhr herum.
„Wagt es nie wieder, meinen König zu beleidigen oder ich schneide euch die Zunge raus!"
Drohte er knurrend, das Messer an Seths Kehle.
Dieser hob langsam die Hände und biss die Zähne zusammen.
Unser Gefolge sprang auf ihre Pferde und als wir davon ritten, wieder in derselben Stellung wie bei unserer Ankunft, schrie Seth uns etwas hinterher.
„Ich werde eure Stadt niederbrennen und eure blutigen Köpfe am Stadtor aufhängen!"
Ich schloss die Augen und senkte den Kopf. Der Frieden den ich so genoss, das Glücklich sein war vorbei. Das Schicksal hatte doch kein Erbarmen mit mir.
Es schickte bereits den nächsten Herausforderer meines Glücks. Und dieser besass eine riesige Armee.

Wie überrascht wart ihr, Seth wieder zu sehen?^^ und was denkt ihr was nun passieren wird?
Ich hoffe ihr freut euch schon auf die Geschichte, genauso sehr wie ich, und lasst euch verwirren und verzaubern ;)
Love
Tala

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