24 باب

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„Ich habe keinen Ring für dich; noch nicht. Und wir können keine Hochzeit feiern. Bis zu dem Moment bei dem wir als Mann und Frau gelten, ist noch nichts sicher."
Ich versuchte angestrengt, den Worten meines Verlobten zu folgen.
Es war mir egal wie wir heiraten würden.
Ich war die glücklichste Frau auf Erden ab diesem Moment und wie wir leben mussten, war mir egal.
„Wie finde ich dich?"
Hauchte ich und er sah sich gehetzt um.
„Muhammad wird dich bald auf einen Ausritt begleiten. Und dann treffen wir uns in der Wüste, Muhammad wird wissen wo. Den Priester bringe ich mit. Ich habe Untergebene, sie werden Zeugen sein."
Ich nickte und es fiel mir schwer, all die Informationen in mich aufzusaugen.
„Okay. Das werde ich tun."
Flüsterte ich, noch immer berauscht vom Gefühl, bal den Mann meiner Träume heiraten zu können.
Und mein schmerzender  Kopf schloss aus, dass ich nur träumte.
„Dann werde ich dort auf dich warten. Aber erzähle Niemandem davon!"
Warnte er mich noch, bevor er mich auf die Stirn küsste.
Dann hörten wir Stimmen und ich drehte den Kopf zu den Wachen; die den Hügel hinunter eilten.
Als ich mich wieder umdrehte, war Ash verschwunden.
Kurz fragte ich mich; ob das alles eine Illusion meines Sturzes gewesen war, doch der Abdruck seiner Stiefel war noch zu sehen.
Ich liess schnell den Schleier über mein Gesicht fallen, damit Niemand meine strahlenden Augen sehen konnte.
Dann hatten mich die Wachen auch schon erreicht und halfen mir hoch.
„Ist euch etwas passiert, Prinzessin?"
Erkundigte sich der Einige unter seinem Helm und ich schüttelte schnell den Kopf, während ich mit zitternden Händen die Erde von meinem Kleid wischte.
„Irgend ein Dieb, aber er hat nur meinen Armreif mitgenommen."
Log ich. Noch nie war mit eine Lüge so leicht über die Lippen gekommen.
„Wollt Ihr, dass wir ihn verfolgen?"
Sie griffen nach ihren Schwertern und ich wehrte schnell ab.
„Nein. Wartet einfach bei mir, damit nicht erneut so etwas passiert."
Sie taten wie ihnen geheissen und so sass ich die nächsten Stunden, zwischen meinen Wachen und, trotz dem Tod meines Vaters, mit dem grössten Lächeln, welches die Menschheit je gesehen hatte.

Die nächsten Tage verliefen quälend langsam.
Es war schwer, die trauernde Tochter zu spielen und nur betrübt herum zu laufen, wo ich doch am liebsten der ganzen Welt verkündet hätte, dass ich bald die glücklichste Frau des Reiches sein würde. Stattdessen erzählte ich es Niemandem.
Nicht einmal Ardon; Monira oder Amora. Ich behielt es für mich, mein grosses Geheimnis, welches ich Tag für Tag bei mir trug.
Nach einigen Tagen fragte ich mich, ob Ash vielleicht gar nicht entkommen war und jetzt in einem Kerker hockte, oder dass all das gar nicht real war.
Trotzdem führte es mich immer wieder zu dem Punkt zurück, an dem ich mich einfach gedulden musste.
Jedes Mal wenn mir Muhammad über den Weg lief, starrte ich ihn mehr als auffällig an.
Doch jedes mal grüsste er mich respektvoll und lief dann weiter.
Die Enttäuschung wurde von Mal zu Mal grösser.
Und das Leben am Hofe wurde von Tag zu Tag geordneter, bis schliesslich Routine eingekehrt war. Dank Ardons bemerkenswerten Leistungen als stellvertretender Herrscher.
Er wurde akzeptiert weil Jeder sein Können schätzte, doch wie mich, würde ein Adliger ihn niemals mögen.
Doch er schien damit besser umgehen zu können als ich.
Irgendwie beschämte es mich, dass mein Herz die Trauer über den kürzlichen Tod meines Vaters nicht auslebte, sondern stattdessen von Glücksgefühlen überrollt wurde. Tag für Tag.
Aber meine Freude zu verdrängen um angemessen trauern können, schien mir nicht gerecht.
Heute schritt ich mit bemüht langsamen und schweren Schritten in meinem schwarzen Kleid durch die Gänge.
Die Wände wurden von der herein strahlenden Sonne durch die Fenster hoch über uns erleuchtet und verliehen dem Treiben der Adligen und Bediensteten einen friedlichen Anblick.
Gerade eilte eine junge Frau mit einem Korb voller Schmutzwäsche an mir vorbei, das braune Kleid und die weisse Schürze waren schmutzig und ihre langen Haare waren unter einem weissen, notdürftigen Schleier versteckt.
Also keine Sklavin, sonst wäre sie nicht so verhüllt gewesen. Ich wusste, wovon ich sprach.
Sie schien es unglaublich eilig zu haben und hatte den Kopf unruhig gesenkt.
Ich runzelte die Stirn aber wich gerade noch so aus, als sie an meiner Wache und mir vorbei huschte.
Es machte mir nichts aus, dass ich den Weg hatte frei machen müssen, denn ich hatte keine dringenden Angelegenheiten zu erledigen.
Und ich fand es einen unnötigen Stolz, wenn man als Adliger erwartete dass immer Alles und Jeder auswich.
Der adlige Mann in den sie als nächstes rannte, sah das jedoch anders.
Er trug ein weisses Gewand mit einem weissen Umhang, den er sich nur über eine Schulter geschwungen hatte und einen weissen Kopfschmuck, den er mit einem Kranz aus roten Kordeln geschmückt hatte.
Ich wusste wer er war, Raschid, einer der höchsten Heeresführer und langjähriger Begleiter meines Vaters.
Ich hatte mich von Ardon unterrichten lassen und kannte den Hofstaat inzwischen besser als die meisten von ihnen mich kannten.
Denn es gab immer Geflüster und Gerüchte. Über Jeden von ihnen.
„Was soll das! Siehst du nicht wie schmutzig du mich gemacht..."
Setzte er an und stiess die junge Frau um, die erschrocken zu Boden fiel und der gesamte Inhalt des Korbes verteilte sich auf dem Boden.
Die Gespräche verstummten und man hörte das Rascheln der Kleider, als sich alle Anwesenden zu uns umdrehten. Auch ich war stehen geblieben und beobachtete das Geschehen.
Die junge Frau lief rot an und hob eilig den Korb hoch, bevor sie begann die schmutzige Wäsche vom Boden aufzusammeln und notdürftig zu falten.
„Verzeiht, Herr."
Wisperte sie mit einer unterwürfigen Stimme.
Meine Augen wanderten zum Heerführer, wie er die schwarzen Augen zusammen kniff und sich über den Ziegenbart an seinem Kinn strich.
Dann kickte er, knapp am Gesicht der Dienerin vorbei, die Wäsche, nach der sie als Nächstes griff, von ihr fort und kurzes Gelächter machte sich breit.
Meine Lippen wurden zu einem schmalen Strich und meine Hände ballten sich ohne meine Zustimmung zu Fäusten.
Doch was dann passierte hätte ich nicht erwartet.
Aus der Wäsche kullerten einige Medizinfläschchen und saubere Tücher heraus, die wohl in den schmutzigen Laken versteckt gewesen waren.
Panisch wollte sie danach greifen, doch Raschid stand ihr kurzerhand auf die Hand.
Nicht gefährlich, aber wie ich an ihrem Gesichtsausdruck ausmachen konnte, doch sehr schmerzhaft.
„Was haben wir denn da...eine kleine Diebin!"
Spuckte er aus und sah höhnisch auf sie hinunter.
„Ich sollte dir hier und jetzt deine Rechte abhacken! Das hättest du verdient, jawohl."
Er sprach laut und das Publikum murmelte zustimmend.
„Lasst sie los."
Es dauerte eine Weile bis ich erkannte, dass es meine Stimme gewesen war, die gerade einen Befehl erteilt hatte.
Ich hatte mich an Ardons Geschichte erinnert, wie meine Mutter gehandelt hatte. Und ich wollte sie mir als Vorbild nehmen.
Die Gesichter drehten sich erstaunt zu mir und ich schritt etwas vor, die Wache hinter mir folgte mir sofort. Sie schien zu ahnen, dass es Schwierigkeiten geben würde.
Ich klappte meinen Schleier von meinem Gesicht zurück und sah dem verblüfften Heerführer direkt in die wütenden Augen.
Alle um uns waren verstummt und beobachteten das Ganze nun noch interessierter.
Auf das klägliche Wimmern der Frau unter mir, wiederholte ich meine Forderung erneut.
Dieses Mal schneidender.
„Hört Ihr schlecht Raschid? Ich sagte, Ihr sollt sie loslassen."
Sein Kiefer verspannte sich merklich, er tat jedoch zu meinem eigenen Erstaunen, was ich wollte.
Sofort zog die Dienerin ihre rote Hand zurück und drückte sie an ihre Brust, bevor sie angsterfüllt zu uns hoch starrte.
Ich stellte mich direkt neben sie, sodass auch ja jeder sehen konnte, welche Position ich vertrat.
„Prinzessin, es missfällt mir das zu sagen, aber ihr könnt eine Diebin nicht einfach laufen lassen."
Zischte Raschid bemüht höflich zwischen seinen gelblichen Zähnen hervor. Einer davon bestand aus einem silbernen Material, wahrscheinlich hatte er ihn in der Schlacht verloren.
Ich betrachtete ihn ungerührt und mit kühlem Blick, wohl bewusst, dass mich jeder der Adligen und Bediensteten genau beobachtete.
Ich musste Stärke zeigen und beenden, was ich begonnen hatte.
„Das kann ich. Diese Frau hatte bestimmt gute Gründe dazu."
Ich sah zu ihr hinunter und reichte ihr die Hand.
Murmeln wurde laut. Würde ich wirklich die Hand einer Untertanin nehmen, um ihr zu helfen, sich aufzurichten?
Ja würde ich. Und ich sah keinen Grund für das Gegenteil.
Kurz sah sie schockiert auf meine sauberen Finger, bevor ihr Blick wieder zu meinem Gesicht wanderte, als dachte sie, dass ich mir einen Witz daraus machte.
Doch ich nickte ihr mit einem leichten Lächeln ermutigend zu, worauf sie meine Hand zögernd ergriff und sich aufrappelte.
Kaum stand sie neben mir, senkte sie auch schon schuldbewusst den Kopf.
„Erzähl mir, wieso hast du diese Medizin gestohlen?"
Forderte ich zu wissen, worauf Raschid zustimmend nickte.
„Verzeiht mir Prinzessin...ich wollte das nicht. Aber mein Mann..."
Sie brach ab und linste angsterfüllt zu den Adligen, die sie kritisch beobachteten.
„Was ist mit deinem Mann?"
Fragte ich freundlich und sanft nach, vielleicht konnte sie sich so etwas beruhigen.
„Er hat im Krieg gekämpft und kam schwer verwundet zurück. Ich habe zwei Kinder und mein Einkommen alleine reicht nicht für einen Arzt. Deswegen...es tut mir so leid, bitte verzeiht."
Stotterte sie und ich erinnerte mich an meine Zeit auf der Strasse. Da war ich auch oft in solch eine Erklärungsnot gekommen. Nur war man mir nie mit Freundlichkeit begegnet.
Das würde ich jetzt anders machen.
Doch bevor ich sprechen konnte, unterbrach mich Raschid.
„Den Grund aus welchem sie geklaut hat interessiert mich nicht! Es war unser Besitz und ich fordere eine Strafe!"
Aufgebracht wies er mit seinem geschmückten Finger voller Ringe auf die einfach gekleidete Frau, die sofort zusammenzuckte.
Nun wurde ich auch wütend.
„Raschid! Unterlasst diese entwürdigende Geste! Ihr Mann hat für unser aller Wohl unter euch sein Leben riskiert und nun wollt Ihr ihm, als sein Anführer Genesung verweigern?"
Zischte ich und baute mich vor dem grossen Mann auf, der kurz verstummte und unsicher in den Kreis der Adeligen linste, die zum Teil verwirrt blinzelten und sich meine Worte wohl durch den Kopf gehen liessen.
Dann straffte er die Schultern und reckte das spitze Kinn etwas höher.
„Nungut, weil ich ein gnädiger Mann bin, darf sie nach ihrer Bestrafung die Medizin zu ihrem Mann bringen."
Er wedelte mir der Hand, als wäre das Gespräch vorbei. Aber ich war noch nicht fertig.
„Und wie soll sie dann weiterhin eure Wäsche waschen, mit nur einer Hand? Wollt ihr für zwei verhungernde Kinder verantwortlich sein?"
Fragte ich kühl und herablassend, wohl bewusst, dass ich ihn gerade vor dem halben Hofstaat bloss stellte, der mittlerweile hinzu gestossen war.
Er bebte nun vor Wut und eine Ader an seiner Stirn trat hervor.
„Ihr treibt es zu weit Prinzessin! Ihr seid keine Königin, ich habe nicht all euren Befehlen zu gehorchen!"
Er trat langsam näher an mich, um mir zu beweisen, dass ich nicht diese Macht besass, welche ich hier nutzte.
Die Wache neben mir trat einen Schritt vor und legte ihm eine gepanzerte Hand auf die Brust.
„Nicht weiter."
Wie unglaublich dankbar ich meinem Beschützer war, konnte ich gerade nicht ausdrücken.
Mit dem Kiefer mahlend, trat Raschid wieder zurück und verneigte sich widerwillig vor mir.
„Wie Ihr wünscht...Prinzessin."
Dann drehte er sich ohne ein weiteres Wort um und entfernte sich aus dem Kreis der Starrenden, mit all ihren Blicken auf dem Rücken.
Ich wusste, dass ich mir gerade einen Feind geschaffen hatte.
Doch das war es Wert gewesen.
Ich hatte das Richtige getan und zudem nickten nun auch viele Adlige und vor allem Bedienstete anerkennend.
Es war nicht so, dass sie Blind waren, gegenüber guten Taten.
Doch sie waren sich einfach nicht gewöhnt, auch einmal Rücksicht auf die niedere Schicht zu nehmen, weil diese auch aus Menschen bestand. Aus Menschen, die hart arbeiteten um uns dieses Leben in Luxus zu ermöglichen. Vielleicht hatte es ihnen nun aufgezeigt, wie es war und vielleicht dachten einige von ihnen sogar nach.
Und vielleicht, würden sie es in Zukunft dann auch so machen, wie ich.

Ende des Kapitels :3 was denkt ihr darüber und wie findet ihr die Tatsache, dass sie Medizin gestohlen hat, aber dennoch verteidigt wird?^^
Bin gespannt und bis bald
Tala

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