25 باب

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Langsam löste sich dann auch der Trubel um uns herum auf und ich bückte mich, was wegen dem Kleid echt schwer war, um ihr beim Einsammeln zu helfen.
„Ich danke euch Majestät, ich danke euch."
Mit Tränen in den Augen hielt sie meine Hand fest und küsste sie.
„Mögt ihr das beste und längste Leben haben, das man euch schenken kann. Ich werde meinen Kindern von ihrer Königin erzählen."
Ich lächelte leicht, auch wenn ich ihr gerne gesagt hätte, dass ich keine Königin war.
Nur ein Mensch, der einem anderen geholfen hatte.
Doch ich nickte nur und sah sie dann davon eilen, mit grossen Schritten und freudigen Erwartungen, es ihrem Ehemann zu erzählen.
Sie musste ihn sehr lieben, wenn sie ihre Rechte Hand dafür aufs Spiel setzte.
Ich liebte Ash genauso. Also war es eine gute Entscheidung. Selbst wenn mein Vater sie abgelehnt hatte.
Ich seufzte und machte mich auf den Weg in den Garten, wo ich, wie jeden Tag das Lesen übte und mit Amora und ihrem Jungen spielen würde.

Es war Nacht geworden und wieder war ich eingeschlafen, ohne ein Zeichen meines Liebsten bekommen zu haben.
Schreckliche Träume seines Todes hatten mich verfolgt und ich war schweissgebadet aufgewacht. Nochmals ein Auge zutun, hätte ich nicht gekonnt.
Also war ich etwas im leeren Schloss herum geirrt und hatte mir natürlich für den Fall dass mich
jemand sah, angezogen.
Und dann war ich plötzlich Muhammad gegenübergestanden, der mich auf einen Ausritt eingeladen hatte und mein Herz wäre beinahe aus meiner Brust gesprungen.
Er hatte alles bereit gestellt.
Unsere Pferde, zwei Wachen die uns das Tor öffneten und einen Umhang, damit ich in der kalten Abendluft nicht zu sehr fror.
Meine Stute war vor Unruhe mehrmals ausgebrochen, sie spürte meine Nervosität wahrscheinlich.
Aber ich konnte mich nicht beherrschen und hüpfte den ganzen Ritt auf dem Sattel hin und her, so sehr freute ich mich auf diese Nacht.
Es würde keine königliche Hochzeit sein.
Nicht so schön wie die seine und Enas.
Aber es würde eine Hochzeit aus Liebe sein und diese Tatsache machte es perfekt.
Nun war der Zeitpunkt gekommen, als ich auf einem Hügel einige Pferde stehen sehen konnte und mein Körper vor Unruhe zu zittern begann.
Es war also so weit. Ich würde heiraten.
Und das ohne sicher zu sein, was mich danach erwarten würde.
Den letzten Weg, den Hügel hinauf, liess ich meine Stute auf ihren langen, eleganten Beinen galoppieren.
Meine Haare hätten im Wind geflattert, wären sie nicht unter einem hellblauen Schleier gefangen gewesen.
Als das schnaubende Ross oben ankam, hielt ich sie zurück, bevor sie noch den Priester überrannte, der in seinem langen Gewand und den grauen Haaren vor mir stand.
Muhammad stieg zuerst ab und nahm die Zügel meiner Stute an sich.
Dann entzündeten Ash's Männer, ein Dutzend an der Zahl; Fackeln und mir stiegen Tränen in die Augen.
Sie hatten sich auf ihren Pferden zu beiden Seiten aufgereiht und die Fackeln verscheuchten die Dunkelheit von dem kleinen Fleck der Düne.
Das helle Feuer züngelte in die Luft und ich spürte die Wärme auf meinem Gesicht scheinen, als Ash zwischen den Pferden hervor trat.
Er trug seine übliche Lederhose und das Leinenhemd.
Dazu einen Mantel.
Mein Bauch zog sich zusammen bei seinem Anblick und die Tränen flossen bereits meine Wangen hinunter.
Lautlos.
Doch mein Lächeln war glücklich.
Langsam kam er auf mich zu und hob mich dann an den Hüften vom Pferd hinunter, als wäre ich nicht mehr als eine Feder.
Vorsichtig stellte er mich ab und hatte seine Arme wie ein Gefängnis um mich geschlungen.
„Bist du bereit? Möchtest du das wirklich?"
Ich nickte nur verzaubert und sah in seine grünen Augen, die mich vom ersten Tage an fasziniert hatten und es bis zu meinem Tode tun würden.
„Ja, ich bin mir sicher."
Er lächelte und nickte, worauf seine zerzausten Haare in seine Stirn fielen.
Sanft strich ich sie ihm wieder zurück, worauf er kurz die Augen schloss und seine Hand dann an meinem Arm hinauf gleiten liess.
Er verschränkte unsere Finger vor meinen Augen und lächelte dabei.
„Komm."
Meinte er und zog mich mit sich, sodass ich Mühe hatte, auf dem Sand nicht zu straucheln. Er konnte es genauso wenig abwarten wie ich.
Vor dem Priester blieben wir stehen, welcher nicht all zu wach schien.
Seine Augen waren bereits vom Alter getrübt und seine Lippen zitterten, als er zu sprechen begann.
„Habt ihr die Zeugen?"
Ich musterte nur sein faltiges und fleckiges Gesicht und die spärlichen weissen Haare auf seinem Kopf, während Asher mir das Antworten abnahm.
„Ja."
Der Priester hob die Arme und sah dabei aus wie eine dünne Krähe in einem viel zu dicken Federkleid.
„Dann tretet vor und nennt eure Namen, sodass man euch die Augen ausstechen soll, falls ihr diese heiligen Zeremonie nicht mit reinem Herzen begleitet."
Krächzte er und ich runzelte die Stirn.
Muhammad trat neben mich und einer von Ash's Wachen tat dasselbe auf seiner Seite.
„Ich, Muhammad al Sair, stelle mich als Zeuge von Prinzessin Dayas und Prinz Ashers Vermählung neben meine zukünftige Königin."
Der Priester berührte ihn an der Stirn und Muhammad verbeugte sich.
Ich wusste nicht wie eine Hochzeit ablief, bei Ash und Ena hatte ich die Hälfte davon in einer dunkeln Ecke verbracht.
Doch er anscheinend schon.
Nun trat auch die Wache neben Ash vor, welche ich schon oft in seiner Nähe gesehen hatte. Auch an dem Tag, als er mich als Sklavin gekauft hatte.
Er musste ein Freund von ihm sein.
„Ich, Mustafa Kabir, stelle mich als Zeuge von Prinz Ashers und Prinzessin Dayas Vermählung neben meinen zukünftigen König."
Der Priester wiederholte das seltsame Zeichen und hielt nun Ash und mir je eine Hand entgegen.
„Dann möge die Zeremonie beginnen."
Seine Stimme war feierlich und widerhallte laut in der Wüste, welche wohl ihre allererste Hochzeit miterlebte und deswegen genauso still war wie ich.
Nervös liess ich seine knochigen Finger mein Handgelenk umschliessen. Bei meinem Geliebten tat er dasselbe.
„Ich verbinde nun diese beiden Menschen, Sohn und Tochter der Wüste zu einem liebenden Paar, welches sich bis in den Tod Treu ergeben ist und das Leben des Anderen schützt und erfreut."
Ein Schauer fuhr meinen Rücken hinunter und mein Herz klopfte wie wild, als er meine Hand langsam unter die von Ash hielt und danach ein silbernes Band darum schnürte.
„Falls nun irgendjemand diese Vereinigung verhindern will, so trete er jetzt vor und zerschneide das Band."
Er wartete kurz und für einige Sekunden, war der Moment einfach zu schön um wahr zu sein.
Ich dachte mir, dass ich so ein grosses Geschenk niemals bekommen würde und dass wohl gleich eine Schar von Reitern auf uns zu rasen würden um unsere Hochzeit und die Vereinigung unserer Reiche zu unterbrechen.
Doch es passierte nichts.
Da standen nur wir, zwei sich liebende Feinde und ihr Priester. In der weiten, kalten Wüste unter den Sternen der Nacht.
Ein wunderschönes, perfektes Gefühl.
„Dann geltet ihr ab dem heutigen Tag als Ehemann und Ehefrau."
Feierlich liess uns der Priester los und von meinem Herzen rollte der grösste Stein den diese Erde jemals gesehen hatte.
All die Anspannung, die Angst dass er mir nochmals genommen werden würde, war weg.
Jetzt waren wir zusammen, egal wo wir hingingen und egal was mit uns geschah. Und das war das Einzige, was ich jemals wollte.
„Dann nehme ich an, dass ich meine Frau jetzt küssen darf."
Da ich das irgendwie vor lauter Gedanken und Gefühle vergessen hatte, drehte ich mich sofort zu Asher um, der mit glühenden Augen vor mir stand und seine Hand langsam an meinen Nacken legte.
So warm. So angenehm.
„Ja."
Hauchte ich nur, bevor seine Lippen auch schon die Meinen berührten und in mir die Freude jedes einzelne Glied berührte und aufleben liess. Als wäre ich neu geboren und mit Kraft und Zuversicht getränkt.
Ich war nun Ash's Frau und er mein Mann.
Ein Traum von dem ich dutzende Monde lang geträumt hatte, war endlich wahr geworden.
Ich löste mich von ihm und sah ihm lange in die Augen, während der Beifall der zwölf Männer um uns herum ertönte und sich der Priester nur unbeteiligt weg drehte und sich an den Abstieg zu seinem Esel machte, welcher unten an der Düne auf ihn wartete.
„Dann gehen wir dem Volk seine neue Königin und ihren Mann vorstellen."
Meinte Ash und hob mich hoch, um mich auf mein Pferd zu setzen.
„Zusammen?"
Fragte ich, obwohl ich diese Vergewisserung ab jetzt eigentlich nicht mehr brauchte.
Er nickte.
„Zusammen."

Den Weg hinauf zum Palast war ein langer Weg. Oder vielleicht erschien es mir nur so, weil all die Menschen, als wir am frühen Morgen wieder zurückkehrten, uns anstarrten als wären wir Wüstendämonen.
Vor allem Ash, den tot geglaubten Sohn des Feindes.
Wachen hatten ihn am Eingang des Palastes ergreifen wollen, als wir abgestiegen waren, aber ich hatte es ihnen verboten. Und sie hatten gehorcht.
Nun eilte ich mit flatterndem Herzen und grosser Unruhe durch den Gang, direkt auf den Thronsaal zu.
Die Adeligen machten uns Platz, doch ihr Murmeln machte bald den ganzen Hofstaat neugierig und alles und Jeder drängte sich hinter uns zusammen, um zu sehen, was als nächstes passierte.
Das wollte ich auch gerne wissen. Aber ich war nicht sicher, ob mein Vorhaben gut ausgehen würde.
Doch nun konnte ich es wagen, denn selbst wenn ich scheitern würde, wäre ich mit Ash vereint. Bis in den Tod, hatte der Priester gesagt.
Mein Gemahl lief etwas hinter mir, seine Wachen umringten ihn, für den Fall, dass Jemand den Entschluss fasste, ein Attentat auf den ‚Feind' auszuüben.
Die vom Sand hell gefärbte blaue Schleppe an meinem Kleid rutschte über den Boden, als ich mit grossen Schritten durch die grossen Türen trat.
Ardon sass auf dem Thron meines Vaters und besprach mit seinen Heerführern wohl gerade etwas wichtiges, denn ihre Mienen waren sehr ernst und vertieft in die Dokumente, die sie dem stellvertretenden König unter die Nase hielten.
Doch bei meinem Eintreten verstummten sie sofort und liessen die Papiere sinken.
Ash blieb an der Türe stehen, hinter ihm drängte sich die Masse an Schaulustigen, deren aufgeregtes Geplapper ich übertönen musste.
„Prinzessin, wie ich sehe seid Ihr von eurem unangemeldeten Ausflug zurück. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht."
Erfreut stand Ardon auf und einmal mehr fiel mir auf, wie dünn er war, wenn sogar dieser enge, schwarze Kittel, den er immer trug, noch so unförmig an ihm aussah.
Ich nickte und lächelte ihn an.
„Verzeiht, ich hätte es wohl melden müssen. Stattdessen bin ich mit einer viel wichtigeren Nachricht zurückgekehrt."
Ich atmete tief durch und wusste nicht, ob ich mich dabei schlecht fühlen, oder ob ich nun einfach mein Recht als Thronerbin einfordern sollte.
Ich entschied mich für Letzteres.
„Ich habe mich entschieden, Königin zu werden und meine Verpflichtung als Thronerbin von Anatho zu erfüllen."
Ardon blieb ernst und sachlich, doch ich sah in seinen Augen die Erleichterung. Ich wusste dass er kein König sein wollte, obwohl er alle Fähigkeiten hatte, die es dazu brauchte.
„Das freut mich zu hören Prinzessin, wirklich ausserordentlich."
Sein Blick blieb hinter mir stecken und sein Gesicht wurde etwas finsterer.
„Aber gestattet mir die Frage, was dieser Prinz hier zu suchen hat? Sollte er nicht im Reich der Toten weilen?"
Ich neigte langsam den Kopf.
„Das sollte er. Aber tut er nicht."
Ash trat langsam neben mich und legte selbstsicher einen Arm um meine Taille.
Das ermutigte mich, weiterzusprechen.
„Das ist Asher. König Asher."
Ardon verstand schon, bevor ich den nächsten Satz aussprach und seine Brauen schossen in blankem Entsetzen hoch. Er trug wohl den Groll meines Vaters gegen Ash's Reich noch immer in sich.
„Mein Ehemann."
Nun verwandelte sich das Murmeln hinter uns in lautes Geschrei. Teilweise freuten sich die Menschen, endlich wieder einen Herrscher zu haben, doch ein grosser Teil protestierte, den Feind als neuen König zu akzeptieren.
Wir hatten beide gewusst, dass es nicht leicht sein würde, uns zurecht zu finden, doch wir wollten beide etwas aufbauen und das würden wir schaffen. Egal welche Steine uns in den Weg gestellt wurden.
„Ihr habt den Sohn des Mannes geheiratet, welcher euren Vater ermorden liess?"
Geschockt und ohne jegliches Verständnis, sah mich der Minister an.
Dieses Mal antwortete Ash.
„Mein Reich, und nun auch das Reich aller Leute hier, hat mit dem Mord an eurem ehemaligen König nichts zu tun. Ich betrauere ihn genauso wie ihr."
Er klang ehrlich und ich glaubte ihm.
Hoffentlich taten das auch die Adligen, welche über eine nicht kleine Macht im Reich verfügten.
Ardon schwieg, so gerne er mich auch mochte, er schien nicht bereit zu sein, Ash zu antworten.
Ich sah ihn bittend an und wollte gerade etwas sagen, als er tief durchatmete und die schmalen Schultern straffte.
„Wie dem auch sei. Niemand kann das heilige Band einer Ehe brechen. Und da Prinzessin die rechtmässige Thronerbin ist, wird Prinz Asher unser rechtmässig ernannter König. So will es das Gesetz unseres alten, geliebten Königs."
Er klang laut, als verkündete er diese Nachricht, ohne Widerstand zu erwarten. Der Applaus hielt sich in Grenzen, doch ich musste lächeln, als vor allem die Bediensteten uns zujubelten. Ihre Gesichter strahlten vor Freude. Und meines ebenso.
Ardon schritt von dem Thron hinunter und legte mir eine Hand auf den Arm, ohne Ash eines Blickes zu würdigen.
„Ich werde euch immer als euer Minister beratend zur Seite stehen Prinzessin. So wie es der Wunsch eueres Vaters war."
Ich lächelte ihn dankend an.
„Und das weiss ich zu würdigen. Ich danke euch, Ardon."
Er atmete aus und richtete dann den Blick an mir vorbei ins Leere, als würden seine Gedanken ein Bild der Welt um ihn herum malen.
„Dann werde ich nun die Nachricht eurer Vermählung verbreiten und die Krönung organisieren."
Nach diesen Worten verschwand er im Getümmel und die Wachen liessen den Trubel in den Thronsaal, sodass wir praktisch überflutet wurden.
Doch ich liess meinen Mann nicht einmal los.
Er gehörte nun zu mir.
Und für nichts auf dieser Welt, würde ich ihn hergeben.

Scheint, als würde das Buch doch gut zu Ende gehen^^ was meint ihr dazu?
Freut euch auf das letzte Kapitel des 2. Bandes und natürlich auf die Fortsetzung danach
Tala

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro