Dienstag - 7.4 - Felsenmeer

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Don't forget  -  it's fiction!

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Dann organisiere ich den Aufbruch – Klamotten, feste Schuhe, Trinken, Schokolade, Kameras, gute Laune, alles da. Während die Kinder und die Jungs sich sortieren, fahren Markus und ich los und mieten den 8-Sitzer, gleich bis Freitag. Zu Hause verteilen wir elf Personen uns auf die zwei Autos und starten zu unserem kleinen Ausflug. Während der Fahrt lassen wir laut BTS-Mucke laufen und grölen eine Weile mit. Dann frage ich:"Wer von euch ist nochmal nicht schwindelfrei? Ich bin mir da nicht mehr sicher."

„Uh, wird es sehr steil???"
Hobi schluckt.
„Neinnein, keine Sorge. Wir klettern über sehr große Felsen einen Hang hinauf. Und ich schlage vor, dass immer zwei Personen ein Tandem bilden. Dann kann wirklich nichts passieren. Da klettern schon kleine Kinder drauf rum. Außerdem zwinge ich wirklich niemand da rauf. Ihr gebt jeder euer eigenes Tempo vor! Das ist mir wichtig, Hoseok: Du musst da nicht rauf!!! Man kann auch an der Seite entlang wandern."
Zögern.
„O.K. - also: ich! Dann Namjoon, Tae und Jin."
Und Tae ergänzt das noch.
"Jimin sollte vielleicht auch nicht alleine klettern."
Jimin nickt.
„Niemand wird alleine klettern, aber ich möchte wissen, wie ich die Tandems zusammenstellen muss."
Kurz denke ich nach.

„O.K. - also Namjoon und Markus, Hobi und Simon, Tae und Guk, Jin und Yoongi, Jimin und Maja. Ich bin einfach zu langsam und ungelenk. Ich komme alleine klar und werde viel fotografieren, tauge aber nicht für ein Tandem."
Allmählich sind die Jungs echt neugierig auf diese Felsen. Können sie auch. Dieser riesige Felsen-"Wasserfall" ist echt beeindruckend. Es gibt hier die Sage, dass an diesem und dem gegenüberliegenden Hang zwei Riesen hausten, die sich gestritten und dabei gegenseitig mit diesen Steinen beworfen haben ... 

Und so fahren wir übers Darmstädter Kreuz, an der Bergstraße entlang und Richtung Odenwald hinauf bis Lautertal. Der normalerweise kostenpflichtige Parkplatz am unteren Ende des Hanges ist offen. Und leergefegt wie erhofft! Die Jungs machen große Augen. Diese Findlinge sind zum Teil höher als ein erwachsener Mann und liegen auf einer Strecke von etwa einem halben Kilometer einfach durcheinander den Hang hinauf. Wir bilden die Tandems, sprechen ein paar Kletterregeln und Handsignale zur Verständigung ab und verabreden uns auf halber Strecke bei der Brücke, die quer über das Felsenband gebaut ist. Ich mache noch darauf aufmerksam, das wir Deutschen ab und zu aus der fotografischen Schusslinie gehen sollten, denn dieses Abenteuer wollen die Jungs bestimmt mit der Welt teilen – weil es riesig Spaß machen wird, und weil es kein besseres Signal geben kann zu zeigen, dass nun alles gut ist. Und dann lasse ich die Heißsporne auf die Felsen los. Jedes Tandem sucht sich seinen eigenen Weg. Wie erwartet, flitzen Jeongguk und Taehyung vorweg, und Maja und Jimin bilden die Nachhut, dazwischen sind alle anderen Gespanne (ich 'hinke' außer Konkurrenz hinterher, an mir ist eh nur das Teleobjektiv wichtig ...). Auch Yoongi und Guk haben ihre Kameras dabei, Markus hat sein Handy griffbereit.

Wir sind als Familie schon so oft dort gewesen. Aber dann waren immer noch Massen von anderen Leuten da, die wie die Schmeißfliegen übereinander gekrabbelt sind. Die Felsen so völlig leer zu erleben und ganz gelassen und alleine losklettern und rumknipsen zu können, ist echt ungewohnt und seeeeehr angenehm. Ich habe meinen Spaß dabei, den verschiedenen Tandems zuzusehen.

Tae und Guk stürmen drauflos gradewegs den Berg hoch. Kein Hindernis bleibt unüberwunden. Sie haben viel Spaß dabei, und Guk ist sehr umsichtig, wenn es darum geht, für Tae einen Weg zu finden, bei dem er nicht nach unten schauen muss. 

Markus kennt fast jeden Stein mit Vornamen, und da beide Männer vergleichsweise groß sind, sind auch die größeren Spalten kein Hindernis. Markus kann Namjoon problemlos halten, wenn es dem zu "wackelig" wird, und so fühlt der sich bald sicher und traut sich mehr und mehr zu. Das ist schön zu beobachten. Nebenbei macht Markus viele Fotos von den Kletterern um ihn drumrum.

Jin und Yoongi lassen sich Zeit, Yoongi hält oft an, um zu fotografieren. Interessanterweise knipst er nicht nur die Kollegen sondern auch viel die Felsen, runter in die Spalten, in den Wald rechts und links. Jin nimmt sich dann immer die Zeit und schaut einfach verträumt in die Landschaft und weit bis runter ins Tal.

Hobi und Simon stehen eine Weile unten. Hobi starrt stumm die Felsen an, er muss sich erst einen Ruck geben. Aber dann nimmt er Simons Hand, geht vorwärts und lässt sich zeigen, wie er am besten seine Hände und Füße setzt. Ab und zu machen die beiden kehrt und suchen einen neuen Weg, wenn Hobi eine Spalte zu tief ist. Aber Simon ist total geduldig und hält Hobi immer so sicher, dass der allmählich auch auftaut und anfangen kann, die Tour zu genießen. Ich habe Simon vorher eingeschärft, dass er Hobi jederzeit die Möglichkeit geben soll, zum Rand zu klettern und den normalen Fußweg zu nehmen. Einmal sieht es so aus, als wollte Hobi das tatsächlich tun. Aber auf dem Weg zum Rand findet er wieder eine Möglichkeit, leicht nach oben zu klettern, und so traut er sich weiter den Hang rauf. Ich bin ungeheuer stolz auf mein geliebtes Pubertier und seinen Tandempartner Hobi!

Das Schlusslicht bilden Maja und Jimin. Die beiden sind die Kleinsten und Zierlichsten. Große Sprünge sind da nicht zu erwarten. Aber Maja ist schon als Kind zwischen diesen Felsen rumgekrabbelt, und so weiß sie, dass es immer weiter gehen wird. Bedächtig und sicher steigen sie den anderen hinterher und bilden bald ein eingespieltes Team. Als sie kurz Pause machen, saust plötzlich ein Eichhörnchen nah an ihnen vorüber. Jimin ist völlig hin und weg über das possierliche Tier, das kurz inne hält und sie misstrauisch beäugt. Die beiden erstarren und können so eine ganze Weile das Eichhörnchen beobachten, das behende über die Felsen flitzt und in den Ritzen nach seinen letzten Wintervorräten sucht. Dann machen sich Jimin und Maja weiter auf den Weg nach oben.

Als Letzte komme auch ich an der Brücke an, wo alle anderen bereits versammelt sind und staunend bis runter ins Rheintal sehen. Die Sicht ist heute super, das Nachmittagslicht bezaubernd und der ganze Ausblick einfach atemberaubend. Alle Jungs staunen, was sie grade eben erklettert haben. Der Felsen-"Wasserfall" sieht von oben wirklich genauso beeindruckend aus wie von unten. Wir schießen in den unterschiedlichsten Zusammenstellungen hunderte von Fotos. Die Jungs bestehen darauf, dass wir auch auf ganz vielen Bildern drauf sind, für sie und uns als Erinnerung. Aber natürlich machen wir auch die „offiziellen" Bilder, die dann bei BigHit und im Netz zu sehen sein werden.

Und während sich alle anderen Teams wieder auf den Weg nach unten machen, können Guk und Tae es nicht lassen - sie wollen noch ein Stück den Hang rauf. Sie versprechen aber, nicht die ganze Strecke zu klettern sondern in 15 Minuten spätestens umzukehren. Ich mache mir keine Sorgen. Ich bin sicher, sie werden trotzdem als erste ganz unten sein ...

Hobi entschließt sich, für den Weg runter den normalen Fußweg zu wählen, und Simon geht sofort drauf ein. Sie laufen also an der Seite entlang, und Simon schießt ab und zu ein paar Bilder von den Kletterern, wenn sie gute Sicht auf die Felsen haben. Die beiden verstehen sich wirklich gut. Alle anderen Paare klettern abwärts und finden wieder neue Wege. Diesmal schließe ich mich Maja und Jimin an, und wir klettern zu Dritt. Die beiden amüsieren sich köstlich, dass ich dabei ab und zu einfach auf dem Hosenboden zum nächsten Felsen runterrutsche, weil meine Knie mein Gewicht nicht gut abwärts stemmen können.

Als wir Schlusslichter endlich auch unten sind, haben uns wie erwartet Guk und Tae längst überholt, und auch alle anderen sitzen schon eine Weile faul in der Spätnachmittagssonne, mümmeln das erste Stück Schokolade in Freiheit und zeigen sich gegenseitig die geschossenen Bilder. Entspannt trollen wir uns wieder zu den Autos und fahren nach Hause.

Das Familienauto fährt dabei zügig vorweg, denn sie wollen versuchen, im REAL ein paar Vorräte wie Mehl, Hefe, Gemüse oder Weintrauben und anderes Obst zu ergattern, das Futter für die Schweine aufzustocken, die Milch ist alle – falls die Panikkäufer irgendwas übrig gelassen haben. Und sie werden die Gelegenheit nutzen, fast 300 leere Petflaschen wegzubringen. Da ist ganz schön was zusammengekommen in den sieben Tagen und hat sich allmählich ziemlich gestapelt im Keller.

Zu meiner Irritation stellt Jeongguk seine kleine Filmkamera vorne auf das Armaturenbrett und richtet sie voll auf mich. „Jeongguk, du weist doch, dass ich das nicht will!"
Woah - Charmeoffensive im Anmarsch ...
Große flehende Kulleraugen schauen mich an.
„Ach biiiitttteeeee! Jetzt, wo wir wissen, dass wir uns bald trennen müssen, möchten wir gerne ein paar Aufnahmen von dir und euch haben, damit wir sie uns anschauen können, wenn wir Heimweh nach Deutschland kriegen. Das ist wirklich nur für uns. Das kriegt niemand anderes zu sehen!"
Ich verkneife mir ein Grinsen.
„Aber warum im Auto???"

„Weil du vorhin - genauso wie zu Hause in deinem Stuhl am Esstisch - so herrlich mitgetanzt hast zu unserer Musik. Ich weiß, du magst das nicht. Aber es ist so typisch für dich. Wir lachen auch nicht. Aber es erinnert an dich! Biiitteeeeee!"
Ich drehe die Augen zur Decke – und gebe nach.
Hauptsache, ich selbst kriege das nie zu Gesicht! Ich will gar nicht wissen, WIE albern das aussehen muss.
„Aber ich möchte nicht mitkriegen, wenn du mich filmst, und ich möchte nicht, dass ihr euch das jemals in meinem Beisein anseht und/oder drüber redet. Ich will nicht mitkriegen, wie ihr über mich lacht, verstanden???"
Ich werfe ihm einen strengen Blick zu.
„Nene, bestimmt nicht. Und danke. Du bist so cool. Bestimmt nicht!"
Kleiner, charmanter Teufel, du! Glaub bloß nicht, dass du mich mit deiner Niedlichkeit um den Finger wickeln kannst.
Und schon schmeißt er wieder die mitreißende Musik an, und ich schaffe es, die Kamera zu vergessen, während ich fröhlich mithampele.

Zügig sind wir wieder zu Hause. Die Jungs sind aufgekratzt und ausgetobt. Der Ausflug hat wirklich allen gut getan. Und sie haben endlich mal ein kleines Stück Deutschland gesehen. Morgen kriegen sie dann noch einen „Schluck" Kultur. Frankfurt hat mehr zu bieten, als man in einer ganzen Woche schaffen kann. Nachdem wir in der Tiefgarage aus dem Auto gekrabbelt sind, setzt bei mir der 'nach-der-Chroprobe-nach-Hause-komm-Reflex' ein – ich fange an, das 'Ruhet von des Tages Müh' zu singen, einfach weil das in der Tiefgarage so schön hallt. Die Jungs sind erst verblüfft, fallen dann aber zügig mit ein und staunen, wie schön der Kanon mit dem Hall klingt.

Ein paar machen sich ans Abendbrot, Maja und Jimin bringen die Meerschweinchen wieder raus in den Garten an ihren angestammten Platz. Tae nimmt sich die Freiheit, weiter an seinem Speckstein zu arbeiten. Und Namjoon und ich wagen uns mit bangem Herzen an sein Handy, um die Reaktionen aus Paris zu checken. Wie erwartet fand PD das gar nicht witzig, dass Namjoon ihn so abserviert hat. Aber er konnte von Paris aus tatsächlich auch keine anderen Antworten bekommen, und so überlässt er es den Jungs, ihre Anreise zu organisieren. Außerdem stellen wir fest, dass BigHit bereits offiziell über alle verfügbaren Kanäle verkündet hat, dass ab den Konzerten in Paris wieder alles normal laufen wird, weil die Jungs wieder „frei" sind.
Richtig. Das müssen die Jungs heute auch noch machen – sich selbst bei den Fans melden und Entwarnung geben.
Als uns das klar wird, schickt Namjoon gleich Guk an den PC, um seine und meine Bilder zu checken. Nach dem Abendessen wollen sie dann eine Wohnzimmer-Botschaft aufnehmen und hochladen.

Ich ziehe mich für einen Moment in meinen Keller zurück und versuche zu begreifen, was in den letzten acht Tagen in meinem Leben passiert ist und in den nächsten drei Tagen passieren wird. Der Abschied wird nicht leicht werden. Und der Weg zurück in unseren Alltag erst recht nicht. Was möchte ich den Jungs zum Abschied mitgeben? Ich beschließe, jedem einzelnen einen Brief zu schreiben. Und vielleicht finde ich auch für jeden einen kleinen Gegenstand, den sie als Erinnerungshilfe in die Hand nehmen können, wenn sie das möchten. Ich mache mir Notizen für die Briefe, bis ich zum Abendessen gerufen werde.

JIN: ist auf der Suche nach sich selbst, ist nicht Weltmeister in irgendwas, aber ist das Salz in der BTS-Suppe –    Gemüsebrühe, Salzkristall? Auf jeden Fall ein kleines Herz! Das ist einfach sein Markenzeichen ...

YOONGI: auf den ersten Blick undurchschaubar, Einzelgänger. Auf den zweiten Blick vielseitig, sehr aufmerksam und sozial, weise, geerdet und realitätsnah   -    auja, ein Achatstein= rauhes Äußeres, schillernder Kern

HOSEOK: intuitiver Mensch, ängstlich, braucht manchmal Schutz, ordentlich, aber auch sehr sensibel für Zwischenmenschliches, herzlich –    Hut/Mütze, behütet

NAMJOON: Philosoph, aber manchmal von der Realität überfordert, verantwortungsbewusst, aber davon manchmal erdrückt, besonders in der Lage, Menschen zu verbinden und Streit zu schlichten, vielseitig interessiert -    Auwei. Vielseitig, verbindet. ... Lego! Vielleicht als Schlüsselanhänger?

JIMIN: zu wenig Selbstbewusstsein, zu selbstkritisch, dabei hochgradig in der Lage, mit Stimme, Körper und Seele Gefühle auszudrücken, pure, hochsensible Seele, die jede emotionale Schwingung aufnimmt: Puzzle? –    ach was, ganz einfach: gelbe Decke!

TAEHYUNG: viel Selbstbewusstsein, innerlich autark, deshalb manchmal etwas egoistisch, trotzdem 100% loyal, hat langen Atem für seine Ziele, künstlerisch interessiert, mag Altes –    alter Seidenschal von Opa

JEONGGUK: furchtlos, deshalb manchmal etwas herablassend, aber aufmerksam für die Bedürfnisse der anderen, echtes Arbeitstier, viel Power, wenig Emotionen, versucht grade, an seine Gefühle ranzukommen -    noch keine Ahnung ...

Für alle: ganz viel Brot, evtl. ein Käsekuchen

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20.11.2018    -    21.4.2019    -    30.10.2019
29.3.2020

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