Montag - 6.1 - Wasser, die Zweite

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Don't forget  -  it's fiction!

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Wie erwartet wird uns am Montag Morgen mit dem Sirenengesang verkündet, dass wir mal wieder koordiniert Wasser verbrauchen sollen. Die Jungs trainieren daraufhin fleißig, weil sie wissen, dass ihnen danach Dusche und frische Wäsche winken, denn wir haben wieder Wasser von 11:00 bis 14:00 Uhr.

Das Training wird vom gemeinsamen Frühstück unterbrochen.
Ich genieße diese großen Runden an unserem langen Tisch!
Ich habe schon immer gerne für viele Menschen gekocht, mag fröhliche Tischrunden und freue mich bei jeder Mahlzeit über den vollen Kanon-Gesang. Ich vermisse es jedes einzelne Mal, wenn wir als Familie nur umeinander rumrennen und keine gemeinsame Mahlzeit am Tag zustande bringen. Der Esstisch als Mittelpunkt eines Hauses ist für mich das Symbol für Familie und Gemeinschaft. Und unserer ist seit einiger Zeit definitiv zu oft verwaist. Ein voll Berufstätiger, der ganz früh aus dem Haus geht, ein morgenmuffeliger Schüler, der so spät wie möglich unten aufschlägt und sofort davonrast, eine Azubine, die jeden Tag zu einer anderen Zeit aus dem Haus geht, und eine Hausfrau mit abendlichen Hobbys sind echt schlecht unter einen Hut zu kriegen.

Mittendrin fängt Jin an zu lachen, während er Yoongi beobachtet, wie dieser sich den Teller mit Milchreis vollschaufelt und dann noch zwei Brötchen hinterher wirft.
„Sag mal, Yoongi, willst du nach Paris rollen? Ich glaube, ich habe dich in den ganzen sieben Jahren, die ich dich kenne, noch nie sooo viel essen sehen!"

„Ist doch cool. Dann hören die Fans vielleicht endlich mal auf, rum zu jammern, dass ich zu dünn bin. Wenn so leckeres Essen so einen netten Nebeneffekt hat, lohnt es sich doch doppelt!"
Kurz betretenes Schweigen. Yoongi kuckt hoch vom Teller, sieht in die Gesichter der anderen – und kapiert, was er da grade gesagt hat.
„Uuuups, Mist! Jin, um Himmels Willen! Das heißt nicht, dass du all die Jahre nicht lecker gekocht hast."
Nervös kratzt er sich am Kopf – und wird dann ein bisschen rot.
"Ich glaube, ich halte jetzt besser meinen Mund. Im Moment kann ichs wohl nur schlimmer machen! Es tut mir aufrichtig leid, dass das so schräg rüber gekommen ist. Entschuldige bitte, Jin."
Hinter Jins Stirn arbeitet es.
Das nennt man dann wohl 'schlafende Hunde wecken' – Jin hatte das selbst gar nicht so verstanden. Gut gemacht, Yoongi ... Ich bin gespannt, wie diese Kuh jetzt wieder vom Eis kommt.
Doch Jin selbst holt sie runter.
"Naja, das muss ja nicht an meinen Kochkünsten liegen. Was ich nicht kenne, kann ich nicht kochen. Aber ich warne dich. Sollte ich in Zukunft mitkriegen, dass irgendwelche Fans jammern, dass du zu dünn bist, dann wirst du mit Milchreis nicht unter zwei Kilo pro Mahlzeit bestraft!"
Breites Grinsen ist Yoongis Antwort.
"O.K. - ist noch was im Topf? Dann muss ich schon mal vorarbeiten, damit ich dieser 'Gefahr' entgehe."
Jetzt endgültig können sich alle anderen nicht mehr halten.

Und Maja wirft in die allgemeine Heiterkeit die nächste Bombe.
„Dann müssen wir Yoongi wohl ein neues BT21 verpassen. Er ist jetzt nicht mehr ein 'wütender Keks' sondern ein 'rasendes Milchreismonster'. Wie das wohl aussehen würde? Eine Schüssel mit Gesicht?"
Yoongi fällt bei der Vorstellung der Löffel aus der Hand, und er starrt auf seinen Milchreispott. Alle Augen folgen seinem Blick. Und jetzt schmeiße ich mich weg. Es ist heute ausgerechnet die gelbe Müslischüssel, die sowieso ein Gesicht vorne drauf hat! Da hat Shookie doch echte Konkurrenz bekommen ...

Auch nach dem Frühstück bleiben sie am Ball. Heute ist es den Jungs egal, wenn wir zusehen und zuhören, es gibt keine Geheimnisse mehr. Wir erhalten Einblick in fast alle Songs der letzten LoveYourself-Scheibe, und speziell Maja und ich sind echt hin und weg. Wir bekommen zum Teil gezielt etwas vorgeführt, und wir können uns überhaupt nicht entscheiden, welcher wunderbare Song, Mut machende Text, mitreißende Tanz, ... uns am besten gefällt. Das Kombipack aus 'Save me' und 'I'm fine' zum Beispiel ist sooo wunderbar. Maja hat nach dem Erscheinen von Tear fleißig geübt, diesen drehbaren Schriftzug zu 'malen' (ich war dazu zu faul ...). Und 'Love myself' haut uns auch echt um. Das Jintro ist wieder eng an die Hintergrundstory gebunden und erschließt sich mir deshalb nicht sofort. Aber es beeindruckt mich, wie sehr sich Jins Stimme im Vergleich zu 'Awake' entwickelt hat. Damals waren die hohen Töne noch sehr gedrückt, jetzt singt er alles klar und mit Leichtigkeit. Und dass er sich dabei selbst am Klavier begleitet, ist die Krönung. Aber auch das Training von unseren Lieblingssongs aus den anderen Scheiben macht uns Zuschauern riesig viel Spaß.

Ich kann nur staunen, dass die so jungen Männer über einen so langen Zeitraum hinweg und mit vier Themen diesen "Love yourself"-Spannungsbogen gehalten haben. Das Ganze hängt inhaltlich zusammen, und dieser Schluss ist ein Traum. Es ist außerdem offensichtlich, dass sie sich musikalisch, textlich, tänzerisch, sängerisch und überhaupt kontinuierlich weiter entwickelt und gesteigert haben.
Wo wäre ich wohl, wenn ich einmal in meinem Leben so viel Ehrgeiz und Durchhaltevermögen gehabt hätte, wie diese sieben Jungs nun schon seit Jahren? Ich weiß gar nicht, ob ich neidisch sein soll, ob mich das jetzt anspornt, oder ob mein Leben zu anders ist, um das zu übertragen. Ich bin jedenfalls einfach nur begeistert von diesen Persönlichkeiten, von ihren fachlichen und menschlichen Fähigkeiten.

Hat es etwas gegeben in meinem Leben, für das ich solche Leidenschaft entwickelt hätte, hätte ich kapiert, das DAS mein Innerstes ausmacht? Gab es etwas, womit ich meine Gaben tiefer ausgeschöpft hätte? Oder habe ich vielleicht das Richtige gemacht, und nur irgendwo auf der Strecke verloren zu sehen, dass es das Richtige ist? Was kann man mit 52 noch reißen, wenn schon so viel festgefahren ist? ... Ich muss aufhören mit den Zweifeln! Im Moment mache ich das, was nötig ist, ich werfe jede einzelne meiner Gaben in die Waagschale für das Gelingen unserer gemeinsamen Zeit, und ich mache es nicht schlecht. An den Tag nach deren Abreise darf ich jetzt nicht denken, sonst zieht es mich nur runter. Und das können wir grade alle nicht brauchen.
Ich genieße also weiter die konzentrierte Atmosphäre im Haus. So muss es auch sein, wenn sie zu Hause im BigHit-Gebäude alle am Arbeiten und Trainieren sind.

Um 11:00 wirbeln wir wieder los, wir putzen alles, staubsaugen, waschen, Blumen gießen, Schweine misten, Müll raus bringen – das Übliche. Ich haue mir dabei den Kopfhörer auf die Ohren, mal wieder mit meinen Lieblingsliedern. Bei den englischen Passagen und vor allem bei meinen Lieblingsliedern singe ich mehr oder weniger laut und richtig mit. Ich schrubbe grade die Dusche und singe „alone in the rain, rain, rain, nothing but pain, pain, pain" aus "Umbrella", da steckt Yoongi den Kopf zur Tür rein und legt den Finger auf seine Lippen.
Hä? Ich soll nicht singen?
Plötzlich rast hinter ihm Namjoon die Treppe runter und schließt unten die Wohnzimmertür etwas lauter als gewöhnlich.
Ich kapiere gar nichts mehr. Eigentlich hat er sich doch gefreut, dass ich den Song so mag. Nur hören will er ihn nicht? Singe ich sooo schief?
Aber Yoongi schaut mir nur seeeehr intensiv in die Augen, dreht sich um und geht wieder aus dem Bad.
Toll! Ich lieeeebe Rätselraten, wenn Freunde sich dabei so seltsam benehmen ...
Inzwischen ist der Song auch wieder verklungen, und ich putze im Rhythmus des nächsten Liedes weiter.

Nach drei Stunden fühlen wir uns alle wieder wohl in der Hütte. Dann genussvolles Duschen und sich mal wieder richtig sauber fühlen. Und anschließend gibt's ein urdeutsches Essen: Pellkartoffeln und Kräuterquark – einfach, lecker, nahrhaft, schnell, in diesem Fall nur noch ergänzt durch eine Suppe und Frikadellen. Zum Nachtisch gibt's dann noch Pudding in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Wir haben zwar nicht mehr alles da, aber geschlagen geben müssen wir uns noch lange nicht. Noch ist ein paar Tage lang gesunde Abwechslung durchaus möglich. Und auch Trinkwasser haben wir noch genug. Jimin ist aus Mangel an frischem Obst derweil auf Säfte umgestiegen. Das bringt auch ganz viel Vitamine und Kalorien.

Namjoon und ich haben Hoseok beobachtet, als der am Morgen kommentarlos sein Handy im Wohnzimmer eingesammelt hat, nur um sich dann sofort wieder die Kante zu geben mit einem wahren Schwall an Nachrichten. Inzwischen kann er kaum noch verbergen, dass es ihm nicht gut geht. Namjoon hat es geschafft, dass Hobi sein Handy beim Training ausmacht und so wieder etwas Verschnaufpause bekommt. Aber drüber reden will er immer noch nicht. Außerdem zeigt er nun langsam deutliche Stressreaktionen, wenn die Sirenen losgehen. Allmählich kommt er mir vor wie eine brennende Lunte. Wir haben beschlossen, ihn spätestens am Mittag darauf anzusprechen. Irgendwas muss es doch geben, das ihm helfen kann. Während sich also alle anderen nach dem Mittagessen in eine Gammelpause verkrümeln, versuchen wir, an Hoseok ranzukommen. Wir halten ihn im Wohnzimmer zurück, und Namjoon versucht, ihm klar zu machen, dass wir uns Sorgen machen, dass wir nicht blind sind und sehen, dass etwas nicht stimmt, dass wir ihm helfen wollen. Es nutzt alles nichts. Er bleibt dabei, dass es ihm gut geht und er keine Hilfe braucht. Kopfschüttelnd und mit wachsenden Sorgen lassen wir ihn ziehen.

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13.11.2018    -    21.4.2019    -    29.10.2019
27.3.2020

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