n Spiegelmagie

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Eine Kurzgeschichte für das Café am Schlosspark von It_may_be zu diesem Bild:


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Den Morgen meines Geburtstags begann ich alleine in meiner kleinen Wohnung. Sie lag versteckt in einem Hinterhaus und nur wenige Menschen kannten die Adresse. Die Staatswache im Süden Batterns hatte in den letzten Jahren so viele Angriffe erlitten, dass die Sicherheitsvorkehrungen so hoch sein mussten.

Nachdenklich trank ich einen Schluck Tee und betrachtete das kleine Päckchen, dass mein Bruder mir geschickt hatte. Ich hatte meiner Familie geschrieben, dass sie mir nichts schicken sollte, da die Post zum Teil von der Clodio-Familie kontrolliert wurde.

Trotzdem hatte er das Risiko auf sich genommen, um mir dieses Geschenk zu schicken, obwohl ich in einigen Wochen zum Schöpfungsfest nach Hause kommen würde. Mein Bruder war schon immer eigenwillig gewesen.

Neugierig entfernte ich die Schnur und das Papier und war beinahe enttäuscht, als ich erkannte, dass das Päckchen nur einen Spiegel enthielt. Er war nicht groß, man konnte ihn in der Tasche verschwinden lassen. Doch warum schickte mein Bruder mir einen Taschenspiegel?

Er dann erkannte ich, dass neben dem Spiegel auch ein Stück Papier in dem Päckchen gewesen war. Ich hob es auf und las die Worte, die mein Bruder darauf geschrieben hatte. Mit jedem weiteren Satz, weiteten sich meine Augen.

Schließlich nahm ich den Spiegel wieder in die Hand und betrachtete ihn genauer. Er reflektierte mein Gesicht wie jeder andere Spiegel. Ich sah die dunkeln Schatten unter meinen Augen, den Bart, den ich seit Tagen nicht rasiert hatte und meine Augen, die mir müde entgegenblickten.

Dann befolgte ich die Anweisungen, die mein Bruder mir hinterlassen hatte. Ich fuhr über den Rahmen und dachte fest an ihn. Einen Moment später verschwand mein Spiegelbild und der Spiegel wurde leer.

Es dauerte nicht lange, dann tauchte mein Spiegelbild wieder auf. Ohne Augenringe, ohne Bart und vergnügt lächelnd. Mit etwas Schlaf und einer Rasierklinge würde ich genauso aussehen. Ich war so erstaunt, dass es funktionierte, dass ich zuerst schwieg.

Ich hätte nie gedacht, dass dies möglich gewesen wäre.

„Felio", sagte ich dann rau. Mein Bruder lächelte noch breiter. „Brüderchen. Ich konnte ja nicht zulassen, dass du an unserem Geburtstag ganz alleine bist."

Ich nickte nur, denn ich hätte sowieso kein Wort hervorgebracht. Ich hatte meinen Bruder so lange nicht gesehen, dass ich kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Zwar waren wir in Gedanken verbunden, doch die Entfernung war zu groß, um darüber zu kommunizieren.

Eine Träne tropfte von meiner Nase, während Felios Lächeln kaum kleiner geworden war. „Jetzt kannst du immer mit mir reden, wenn du willst", meinte er.

„Ich bin so froh, dass du ihn mir geschickt hast", brachte ich mit belegter Stimme hervor. Felio hatte mir das beste Geschenk gemacht, das er hätte machen können. Er hatte mir die Verbindung zu ihm wiedergegeben.

Ich hatte wieder eine Verbindung zu meinem Zwillingsbruder, meinem Spiegelbild.

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