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Sie überlegte kurz, aber es schien ihr das einzig Sinnvolle. Die Sonne stand bereits kurz vor dem Horizont und die Schatten wurden länger, aber Zoey bemerkte auf ihrem Weg nicht die zahllosen Raben, die in den Kronen der Bäume saßen und mit ihren kalten, schwarzen Augen auf sie hinabblickten.

Sie stapfte immer noch durch den Wald, die Raben schienen immer dichter heran zu rücken.
Sie saßen wie schwarze Tintenflecken in den grünen Bäumen, die sich im frühen Abendlicht rot zu färben begannen.
Ein Krächzen der schwarzen Vögel riss Zoey aus ihren Gedanken.
Sie blickte auf.
Die Vögel schienen nun auch unruhig zu werden, denn sie begannen mit den Flügeln zu schlagen und etwas lauter zu krächzen. Sie hoben aber nicht ab und blickten weiter auf Zoey herab.
Es schien ihr komisch, dass sich so viele dieser Vögel hier versammelten. Trotz des Unbehagens ging sie weiter.
Sie hatte nicht die Zeit, sich mit so etwas zu beschäftigen, sie musste weiter.
Die Raben begannen immer mehr zu werden, sie saßen und hingen an den Bäumen wie große schwarze Tropfen.
Zoey begann sich in immer kürzer werdenden Abständen umzusehen und mit jedem Mal wurden die schwarzen Boten mehr.
Sie begann schneller zu gehen und schon bald rannte sie durch den Wald.
Als sie sich das nächste Mal umblickte, waren die Vögel verschwunden.
Erleichtert atmetet sie auf.
Auf ein lautes Krächzen hin richtete sie ihren Blick gegen den Himmel, der sich stark verdunkelt hatte.
Zoey erschrak.
War es eben nicht noch hell gewesen?
Erst auf den zweiten Blick erkannte sie die Raben, die den Himmel mit ihren schwarzen Flügeln verdunkelten.
Die krächzenden Vögel flogen in Kreisen hoch über ihr.
Wie auf ein Kommando stießen die Vögel, die an manchen Orten auch als Ravan bekannt waren, auf sie herab.
Erschrocken krisch Zoey auf.
Langsam öffnete sie die Augen, die sie aus dem Schreck heraus geschlossen hatte, es klang als würden mehrer Düsenjets neben ihr starten.
Sie blickte in den Himmel.
Es schien als würde sie sich in einem Sturm nur aus Vögeln befinden.
Ein gewaltiges Rauschen dröhnte in ihren Ohren, durch das willkürlich wirkende Kreischen und das Flügelschlagen.
Sie richtete sich langsam auf und machte vorsichtig einen Schritt.
Die Vögel blieben in Position, auch nach ein paar weiteren Schritten wichen die Raben nicht zurück.
Es kam ihr vor, als wäre sie in einem lebendigen Käfig eingesperrt, der sich um sie drehte.
„Was soll das?!" schrie sie die Vögel an, als würden diese sie verstehen können.
Sie erhielt keine Antwort, nur ein stetiges Kreischen und Krächzen der schwarzen Vögel war zu hören.
Sie ließ sich auf den Boden fallen.
Sie hatte in den letzten Monaten schon viele verrückte Sachen und Ereignisse gesehen, aber dieses war etwas komplett neues.
Mit der Zeit schien es, als würden die Vögel immer näher zusammen rücken vor ihren Augen und zu einer einzigen schwarzen Wand verschmelzen.
Der kleine Fleck des Himmels, den sie über sich hatte sehen können, hatte sich bereits schwarz gefärbt.
Die Nacht war angebrochen und die Sterne schienen ein aufmunterndes Licht auf sie herab zu werfen.
Sie wusste, dass sie die Prüfung nicht bestanden hatte, dies zählte im Moment aber zu ihren kleinsten Sorgen.
Sie hatte schon mehrmals versucht auszubrechen, war aber jedes Mal gescheitert.
Sie konnte sich nicht verwandeln, dafür war schlicht zu wenig Platz.
Auf ihre Magie konnte sie nicht zurückgreifen, da sie noch nicht erfahren genug war und sich unter diesen Bedingungen auch nicht konzentrieren konnte.
Das Einzige, was ihr blieb, war zu warten. Darauf zu warten, dass die Vögel irgendwann das Interesse verlieren würden und verschwänden, auch wenn sie selber nicht ganz daran glaubte.
Sie wartete und wartete und mit jeder Minute, die sie mehr wartete, wurde die Wut in ihr größer. Die Frage, warum das passierte, war in ihrem Kopf bereits weit nach hinten gerückt.
Nach einer Stunde vergeblichen Wartens schienen sich die Vögel tatsächlich zurückzuziehen.
Zoey saß auf dem Boden und blickte sich um.
Die Vögel hatten sich nun wieder auf den Bäumen niedergelassen.
Man hörte nichts.
Im Gegensatz zu dem eben noch währenden Lärm war diese Stille fast ohrenbetäubend.
Ein Klatschen durchbrach die Stille und Zoey fuhr herum, konnte aber nichts entdecken.
„Der große Greif, der die Welt retten soll," hörte sie eine spöttische Stimme, die klang wie Fingernägel, die über Schiefer kratzten.
„Wer ist da?" rief sie in den Wald hinein.
„Wer ich bin? Ich bin das, was viele die Angst oder auch die Dunkelheit nennen. Ich bin das, was viel, als böse bezeichnen und trotz allem anbeten, denn eines Tages werde ich jedem das bringen, was er verdient. Nur dir nicht junges Mädchen. Nur dir nicht. Weißt du auch warum? Weißt du, warum ich dir niemals das bringen werde, was jeder sonst auch verdient?" fragte das Wesen aus der Dunkelheit heraus.
„N-n-nein. Warum?" stotterte sie.
„Da du junges Mädchen mir etwas gestohlen hast. Du trägst etwas in dir, was dir nicht zusteht. Du trägst eine Unsterbliche Seele in dir. Und diese steht dir nicht zu. Denn ich bin der Tod und niemals sollte etwas länger als ewig dauern, was nicht dafür geschaffen ist. Deine Seele gehört nicht dir alleine. Sie ist verwachsen. Mit einer, die nicht dein eigen ist," erklang es.
Es schien, als würde sich die Stimme bewegen, aber sie konnte keine Fußschritte hören.
„Wie meinst du das?" fragte sie. Sie hatte sich aufgerafft und versuchte, mit ihren Augen die Dunkelheit zu durchdringen.
„Deine ärmliche Menschenseele ist verwachsen mit der eines anderen mächtigen Wesens. Du hattest doch nicht geglaubt, dass diese Kräfte einfach von dir kommen? An dem Tag, an dem du das Vena an dich genommen hattest, spürte ich, dass sich etwas regte, etwas was nicht für Sterbliche bestimmt ist. In der Nacht, in der du das Vena an dich genommen hattest, wurde eine Verbindung geknüpft und ab da an gehörte deine Seele nicht mehr dir selbst. Der Teil deiner Seele, der nicht dir gehörte, drängte dich es zu öffnen und närrisch wie du warst, öffnetest du das Vena tatsächlich und deine Seele verschmolz vollkommen mit der des Greifen, dem diese einst gehörte. Und der Grund, warum ich hier bin, ist, dass du nicht hier her gehörst.
Du gehörst nicht in diese Welt.
Du bist ein Fehler!"

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1057 Wörter

Man was für ein Cliffhanger!
Ich hoffe es hat euch gefallen und wir sehen uns beim nächsten Mal.

Ciao und Peace out

Melodie

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