•21• {[ Wahrheit und Wahnsinn ]}

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Die Schüler begannen sich bereits zu zerstreuen und gingen in Richtung des Gemeinschaftsraumes. Zoey wusste aber, dass die halbe Stunde schneller als gedacht verfliegen würde und ließ sich mit Evelyn, die eigentlich gar nicht mit gewollt hatte, am Strand nieder.

„Und?"
„Was und?" stellte Zoey die Gegenfrage.
„Wo glaubst du, wird sie sich verstecken?"
„Weiß nicht," antwortete sie und zuckte mit den Schultern.
„Du machst dir also gar keine Sorgen?"
„Nö, was würde es mir schließlich bringen, mir Sorgen zu machen über etwas, das noch gar nicht passiert ist."
„Hast Recht," kam nach kurzem Überlegen Evelyns Antwort.
Zoey streckte sich und blickte in Richtung Himmel, der zur Hälfte von den schwarzen Klippen bedeckt war.
Sie hatte gelogen.
Sie machte sich Sorgen, aber nicht wie Evelyn über die Prüfung, obwohl sie allen Grund dazu hatte, sondern um das, was ihr in Zukunft bevor stehen würde.
Sie schloss die Augen und hörte, wie Evelyn aus Langeweile im Sand kratzte und die Möwen krischen, die zwischen den Klippen ihre Nester hatten.
Dann läutete die Glocke.
Es war Zeit.

Die Schüler hatten sich in einem lockerem Haufen vor der Schule versammelt, welcher sich begann, in alle Richtungen zu zerstreuen, nachdem alle anwesend waren.
Zoey blickte sich nach Evelyn oder Sam um, entschied sich dann aber lieber alleine zu gehen.
Sie beschloss zuerst in der Stadt zu suchen, da dort sich die anderen Gestaltwandler nicht so gerne aufhalten würden.
Sie ging durch die Strassen, und blickte sich währenddessen sorgsam um.
Sie schaute auf ihre Uhr, sie hatten bis zum Sonnenuntergang Zeit.
Noch sieben Stunden.
Ein kurzer Gedanke kam ihr noch, als sie an der Strasse vorbei ging, in der sich Mr.Morries Laden befand.
Sie ging zurück und bog in die Nebengasse ab.
Der Laden sah wie sonst auch selbst von außen staubig aus. Zoey wunderte sich, wie so etwas funktionieren konnte.
Die kleine Glocke an der Tür klingelte, als sie den Laden betrat.
„Mr.Morries? Sind sie hier?"
„Hmmm?" kam die Antwort und Mr.Morries schob seinen Kopf, der mit den zerzausten grauen Haaren und den weit aufgerissenen Augen an eine Eule erinnerte, zwischen zwei Regalen hervor.
„Ah, Zoey schön das du hier bist. Was führt dich hierher? Hast du keinen Unterricht?"
Sie nickte. „Doch habe ich, aber ich wollte auch nur kurz was nachschauen."
Er zog eine Augenbraue hoch und blickte sie fragend an. „Und was ist so wichtig, dass du dafür nicht am Unterricht teilnimmst?"
„Nennen wir es Nachforschungen und ich nehme ja am Unterricht teil." Sie wich seinen Fragen aus und begann durch die hohen Regale zu schlendern, in denen sich die Bücher bis an die Decke stapelten.
Mr.Morries zuckte mit den Schultern. „Ist ja deine Bildung, nicht meine."
Zoey hörte ihm gar nicht zu, sie hatte einer Eingebung folgend ein Buch aus dem Regal gezogen und sich auf dem Boden niedergelassen.
Auf dem braunen Ledereinband befanden sich feine goldene Linien, die sich wie Schlangen durch den Umschlag und die Seiten zu schlängeln schienen. Das Buch hatte keinen Titel.
Sie blickte sich um, aber Mr.Morries war inzwischen wieder irgendwo im Laden verschwunden, also schlug sie die erste Seite auf.
Auf der ersten Seite stand: „Magie der Spiegel und Zeiten"
Sie überlegte.
Wollte sie das, was in diesem Buch stand, wirklich wissen?
Ja, das wollte sie. Dessen war sie sich sicher.
Ihr Augen flogen wie von selbst über die Seiten und stoppten plötzlich an einer Stelle.
„Siehe Buch der Prophezeiungen," flüsterte sie.
Vielleicht würde bei diesem Buch der Prophezeiungen endlich ihr Suche nach Antworten enden und sie wüsste endlich mit welchen Mächten sie hier spielte.
Sie schob das Buch zurück in das Regal und bemerkte nicht wie die Zeiger ihrer Uhr tickten.
Fünf Stunden.
Sie ging zu den Registern, die in Nähe der Tür aushingen und in denen alle Bücher eingetragen waren, die hier zur Auswahl standen.
Unter dem Stichpunkt „Buch der Prophezeiungen" gab es mehrer Bücher. Der Großteil von ihnen beschäftigte sich aber mit der Theorie über dieses sagenumwobene Buch, von dem Zoey vorher noch nie etwas gehört hatte.
Es sollte sich um ein Buch handeln, das einst geschrieben wurde, um die Vergangenheit und die Zukunft für alle zugänglich zu machen. Denn in diesem Buch befanden sich alle möglichen Schicksale, die auf einen Menschen zutreffen konnten.
Doch das Buch entwickelte eine böse Seite. Es zeigte den Menschen ihr eignes Schicksal und die schlimmsten Ängste. Menschen, die mit diesem Wissen nicht umgehen konnten, wurden wahnsinnig darüber. Denn wenn sich das Sprichwort „Jeder ist seines Glückes Schmied" als Unwahrheit zeigt, dann ist die Weltanschauung vieler Menschen in Gefahr.
Aufgrund dieser Ereignisse wurde das Buch verbrannt und die Asche in einer Urne aufbewahrt, darauf wartend, der Person, die ein reines Gewissen besitzt und nach Antworten sucht, die Wahrheit zu zeigen. Denn die Wahrheit ist etwas Wunderschönes wie ein kleiner Kristall, wunderschön, zerbrechlich und mit scharfen Kanten, die tiefe Wunden verursachen können, die nicht so einfach wieder heilen, denn es werden immer Narben zurückbleiben.
Zoey schluckte. Das war nicht das, was sie sich erhofft hatte.
Die Hoffnung, die kurz in ihr geleuchtet hatte, erlosch und zurück blieb nur eine tief sitzende Leere.
Sie blickte auf die Uhr.
Vier Stunden.
Sie straffte die Schultern und verließ den Laden.
Mr.Morries wünschte sie noch einen schönen Tag über die Schulter, bevor sie endgültig auf die Straße hinaus trat.
Sie musste sich nun wieder dem schulischen Geschehen zuwenden.
Auf der Suche nach Mrs.Gregory kam sie an mehreren anderen Schülern vorbei, was sie überraschte.
Nach zwei weiteren Stunden vergeblicher Suche gab sie auf.
Mrs.Gregory musste sich woanders versteckt haben.
Sie verließ die Stadt und ging nun in Richtung Wald.
Es wurde bereits langsam dunkel, als sie ihn betrat.
Auch hier suchte sie eine lange Zeit vergeblich.
Der Zeiger ihrer Uhr tickte unaufhaltbar Sekunde für Sekunde und Minute für Minute weiter.
Sie wusste, dass das so nicht weiter gehen konnte.
Die kleine Gebirgskette, die die Insel in Süd- und Ost-Hälfte teilte, kam ihr in den Sinn.
Vielleicht...?
Sie überlegte kurz, aber es schien ihr das einzig Sinnvolle. Die Sonne stand bereits kurz vor dem Horizont und die Schatten wurden länger, aber Zoey bemerkte auf ihrem Weg nicht die zahllosen Raben, die in den Kronen der Bäume saßen und mit ihren kalten, schwarzen Augen auf sie hinabblickten.

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1070 Wörter

Hi👋🏻

Endlich wieder ein Kapitel!
Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht böse das solange kein Kapitel kam, aber ich hatte in letzter Zeit ziemlichen Schulstress. 😢
Ich hoffe trotzdem das euch das Kapitel gefallen hat.😊

Bis zum nächsten Mal

Ciao und Peace out

Melodie

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