Verschuldet

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Creepy und ich hatten an diesem Abend noch sehr lange miteinander gesprochen. Ich hatte seine Anwesenheit sehr genossen, und den Klang seiner Stimme. Seine Gesellschaft war sehr angenehm gewesen, das konnte ich nicht leugnen. Er versuchte immer, mich zum Lächeln zu bringen, mir immer zu helfen, egal, was es war, sobald mich etwas belastete, war er bei meiner Seite und gab sein Bestes, mich zu trösten. Ich war sehr dankbar dafür, ich wüsste nicht, was ich ohne ihnen machen sollte. Er war so freundlich zu mir, obwohl ihn niemand dazu zwang. Wenn ich daran zurück dachte, wie vielen Pokémon wir auf unserem Weg begegnet waren, war ich sehr froh darüber, dass Creepy mich gefunden hatte. Andernfalls würde ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr leben. Dann hätten meine Eltern den Tod ihrer eigenen Tochter zu verantworten... ich fragte mich, ob sie es bereut hätten, dass sie mich fast umgebracht hatten. Doch in der Verfassung, in welcher sie gewesen waren, hätten sie sicherlich keine Reue empfunden. Dieser Gedanke tat weh, es bereitete mir Schmerzen, dass diejenigen, die ich am meisten liebte, nichts fühlen würden wenn ich tot wäre. Oder es sogar gut gefunden hätten. Jedoch ermahnte ich mich immer wieder, nicht so zu denken. Auch Creepy half dabei, mich abzulenken und all diese grausamen Gedanken zu verdrängen. Wer weiß, vielleicht würde ich ja eines Tages meine Vergangenheit hinter mir lassen und nach vorne blicken. Nach vorne schauen, und das, was mir widerfahren ist, einfach vergessen.

Am nächsten Morgen wachte ich in der Senke auf und öffnete die Augen. Creepy hatte mich wohl in der Nacht von dem Baum hinunter geholt. War ich auf dem Ast eingeschlafen? Das Letzte, woran ich mich erinnern konnte, war, dass wir beide eine Zeit lang geschwiegen und einfach nur in das Sternenmeer am Himmel geblickt hatten. Jetzt, wo ich darüber nachdachte, fiel mir ein, dass ich eine Sternschnuppe gesehen hatte. Creepy hatte mir erzählt, dass man sich im Stillen etwas wünschen sollte, wenn man ein solches Phänomen zu Gesicht bekommt. Ich hatte mir gewünscht, dass wir eine Heimat finden würden, einen Ort, den wir für lange Zeit unser Zuhause nennen konnten. Und dass wir glücklich sein würden. Ich wollte mir etwas wünschen, was realistisch ist. Dass meine Eltern mich freudig aufnehmen würden wenn ich zurück käme, war in meinen Augen sehr unwahrscheinlich, fast schon unmöglich.

Ich sah mich nach dem Nebulak um, konnte es jedoch nirgendwo entdecken. Ich erhob mich langsam und gähnte, ich war immer noch müde. Ich ignorierte es allerdings, um mich auf die Suche nach meinem Freund zu machen. Ich lief den Hügel hinauf und blickte umher, doch ich konnte ihn nicht erkennen. Langsam schlich sich ein Gefühl von Panik ein. Was, wenn er weg war? Wenn er verletzt war, oder noch schlimmer, tot? Was, wenn er mich verlassen hatte? Aber wieso sollte er das tun? Ich suchte die Bäume ab, rief seinen Namen. Keine Antwort, nichts. Die Angst in meinem Herzen wurde immer größer, er durfte nicht weg sein, er durfte einfach nicht!

Ich lief um die Senke herum, sah hektisch umher, und dann hörte ich ein Rascheln, nicht weit weg von meinem Standort entfernt. Es war für mich hörbar, da Evolis wie ich ein sehr gutes und ausgeprägtes Gehör besaßen. Ich begab mich in die Richtung, aus der das Rascheln kam. Dort war ein Busch, der sich bewegte, ich wollte langsam darauf zugehen, als ich plötzlich ein Zischen durch die Luft fahren hörte und spürte daraufhin einen seltsamen Schmerzen, der mich ohne Vorwarnung traf. Doch es wirkte weder wie eine Schmerzattacke, noch wie ein Angriff, trotzdem durchzuckte es mich und zwang mich in die Knie.

"Gut gemacht, junges Meditie", hörte ich eine Stimme, die senkrecht über mir zu sein schien, "du wirst beim Ausüben von der Attacke Kraftwelle immer besser!" Ich hob den Kopf sachte und sah eine Gruppe von sechs, vielleicht sieben Pokémon, die in der Luft schwebten und mich umzingelt hatten. Mein Vater hatte mir mal von diesen Wesen erzählt, Meditie war der Name den er bei seiner Erklärung benutzt hatte. Er hatte mir erklärt, dass diese Pokémon mehrere Stunden am Tag meditierten, um ihre psychische Stärke zu erhöhen. Jedoch warnte er mich auch vor ihnen, da sie ihre Stärke nicht selten an anderen ausprobierten.

"Was wollt ihr... von mir?", fragte ich. Die Gruppe fing an, zu lachen. Wieso taten sie das? Sie hatten mich grundlos angegriffen, da war die Frage doch berechtigt!

"Nun", fing eines der Meditie an zu sprechen, "du bist unser Versuchsobjekt. Unser Schüler ist noch sehr jung und unerfahren, er braucht Training, um seine Kraft zu entfalten, damit er sich eines Tages zu einem starken Meditalis entwickeln kann!"

Meine Panik verstärkte sich. Man würde mir wehtun, obwohl ich nichts getan hatte, dessen war ich mir sicher. Noch dazu war Meditie von den Typen Kampf und Psycho, was besonders schmerzen würde, da ersteres mir gegenüber sehr effektiv ist. Es war auch nicht unwahrscheinlich, dass sie mich umbringen würden, sobald sie glaubten, dass das Training genug sei. Das Blut schoss mir in den Kopf, Angst durchflutete mich. Mein Atem beschleunigte sich automatisch, ich versuchte mich zu erheben, doch ein weiterer Angriff den eines der Meditie ausführte rung mich nieder. Es war unglaublich schmerzhaft, es war kaum mit irgendetwas anderem vergleichbar.

"Zeig diesem Evoli, wie stark du bist!"

Ich kniff die Augen zusammen, in der Hoffnung, dass dies den Schmerz verringern würde. Ich versuchte mich zu beruhigen, vielleicht könnte ich mich tot stellen wenn mein Herz langsamer schlug. Doch als eine weitere Welle mich durchzuckte, fing es wieder an zu rasen, ich wand mich vor Schmerz auf dem Boden und gab ein schmerzerfülltes Fiepen von mir. Es passierte wieder und wieder, ich verlor fast das Bewusstsein, der Schmerz war beinahe unerträglich.

Plötzlich hörte ich einen Hieb, dann einen Schrei. Ich öffnete meine Augen, immer noch vor Schmerz zuckend, als ich Creepy ausmachte. Er schlug die Meditie einen nach dem anderen weg, sodass sie zurückgeschleudert wurden oder gegen den nächsten Baum knallten. Einer seiner Gegner versuchte, ihm mithilfe von Konfusion Einhalt zu gebieten, doch Creepy war zu schnell, wich aus und griff ihn an. Seine Geistattacke war sehr effektiv und nach einer Weile waren all seine Gegner bewusstlos. Ich spürte, wie er mich sanft mit seinem Schattenstoß hoch hob und zur Senke brachte. Dort legte er mich sachte auf den Boden.

"Es tut mir leid, Darkness, es tut mir so unglaublich leid..."

In der Senke lag eine ganze Ansammlung von Beeren, mit welchen er mich vorsichtig fütterte. Der Schmerz wurde allmählig weniger.

"Wieso... warst du... weg?"

"Ich wollte uns nur etwas zu essen besorgen, und als ich in der Umgebung nichts essbares gefunden habe bin ich weiter gegangen... es war ein Fehler, bitte glaub mir!", flehte er. Besorgnis und Kummer lag in seinen Augen, er sprach die Wahrheit.

Ich antwortete lächelnd: "Es ist okay... du hast mich gerettet, nicht?"

Er nickte langsam.

Schon wieder stand ich in seiner Schuld. Schon wieder verdankte ich ihm mein Leben. Ich würde ihm alles eines Tages zurückzahlen. Eines Tages...

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