Kapitel 18 | Thestrale

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Das, was Maggie bei den Kutschen gesehen hatte, ließ sie scheinbar einfach nicht los. Doch wie oft Sara auch fragte, sie erhielt keine vernünftige Antwort. Über alles hatte sie gesprochen. Über ihren Großvater und wie sie gerade an seinem Bett gesessen hatte, als er gestorben war. Aber mittlerweile kam sie irgendwie zurecht, hatte sie gesagt, und wenn sie etwas brauchte, würde sie es schon sagen. Abends im Bett hatte sie lange geweint und sich dafür entschuldigt, dass sie Sara vom Schlafen abhielt. Dabei war ihr das vollkommen gleich, da Maggie auch für sie da gewesen war, als sie wegen ihres Vaters geweint hatte und Sara sich kaum vorstellen konnte, was Maggie nun durchmachte.

Wann immer sie draußen waren, ob es einfache Spaziergänge waren oder beim Unterricht, selbst beim Quidditchtraining war Maggie nervös, schaute sich immer wieder um, als würde sie nach dem suchen, was immer sie gesehen hatte. Sie tat Sara leid, weil es sie wirklich zu quälen schien, aber sie glaubte nicht, dass sie irgendwie helfen konnte, wenn sie nicht wusste, worum es ging.

Am Samstag saßen Sara, Maggie und Cecilia lange in der Bibliothek. Sara, die all ihre Hausaufgaben schon während der Woche gemacht hatte, saß nur hier, weil das ihre spontane Ausrede gewesen war, sich nicht mit Sirius Black unterhalten zu müssen, der sie um ein kleines Gespräch gebeten hatte. Wahrscheinlich wollte er sich mal wieder bei ihr entschuldigen, ohne es zu meinen und darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Da saß sie lieber hier und schaute über die Aufsätze über Bowtruckles, die Maggie und Cecilia geschrieben hatten.

Aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihr vor der Bibliothek auflauern würde. Wie sie mit den anderen Mädchen auf den Flur trat, erschrak sie ziemlich, wie er sich aus dem Schatten löste.

„Was willst du denn?", fragte sie und blieb stehen, während Maggie und Cecilia weitergingen.

„Ich warte im Gemeinschaftsraum auf dich." Maggie lief rückwärts, bis Sara nickte.

Sirius wartete, bis sie allein waren. Er sah aus, als wäre ihm wirklich unwohl zumute, aber nicht deswegen, weswegen Sara es ihm wünschte. „Sara, bitte", fing er an. „Warum hast du uns nie geantwortet?"

„Weil es manchmal einfach nicht mit leeren Entschuldigungen getan ist, Sirius. Weil es euch nicht leid tut, was ihr gemacht habt, sondern nur, dass ich es mitbekommen hab und euch nicht mehr helfe. Und ich ... hatte einfach genug von euch." Fast hätte sie habe gesagt, aber das stimmte nicht so ganz. Irgendwie fehlten ihr die harmloseren Blödeleien der Jungs, wenn auch nicht die Severus gegenüber. Aber so einfach konnte sie nicht verzeihen.

Er sah verletzt aus und er grinste gar nicht. In jeder anderen Situation hätte sie das gefeiert. „Sara, du kannst doch nicht ernsthaft..."

„Oh, doch", unterbrach sie ihn und beugte sich vor. „Ihr könnt nicht einfach solche Dinge mit meinen Freunden anstellen und dann erwarten, dass ich einfach darüber hinwegsehe."

„Ich hoffe, ihm hast du dasselbe gesagt", sagte Sirius tonlos.

„Das geht dich überhaupt nichts an, was ich ihm gesagt habe. Natürlich war es nicht in Ordnung, wie er Lily genannt hat, aber es war das wäre nicht passiert, wenn ihr nicht angefangen hättet! Ich frag mich, wie ihr das jemals wiedergutmachen wollt." Sie wandte sich von ihm ab und ging den Gang entlang.

Sofort folgte er ihr, hielt sie an der Schulter fest, damit sie etwas langsamer wurde. „Ich ... Bist du dir sicher, dass das nicht irgendwann doch passiert wäre?"

Heftig schüttelte sie seine Hand ab. „Das kann dir doch vollkommen egal sein! Was habt ihr mit Lily zu schaffen? Haltet euch doch einfach aus der Sache raus!"

„Aber, ich ..." Er ging jetzt etwas schneller, blieb vor ihr stehen und brachte sie dazu, ebenfalls anzuhalten. Wie er jetzt so vor ihr stand, fiel ihr auf, wie groß er auf einmal war. Sie kam sich winzig vor, so weit wie er sich hinunterbeugen musste, um ihr ins Gesicht zu sehen. Dabei war sie größer als Maggie und ein paar andere Mädchen aus ihrer Klasse. Bis vor den Ferien auch als die Jungs.

„Was?", fuhr sie ihn trotzdem an. „Sprich aus, was du die ganze Zeit sagen willst, oder lass es!"

Er ließ es. Irgendetwas war da, das er ihr einfach nicht sagen wollte oder konnte. Das weckte die Neugier in ihr, auch wenn sie das eigentlich überhaupt nicht brauchen konnte im Moment.

„Hör mal, Sirius. Ich hab im Moment wirklich ganz andere Probleme. Komm bitte erst wieder zu mir, wenn du einen vernünftigen Grund hast, warum ich mich wieder mit euch vertragen sollte." Sie ging an ihm vorbei und rannte den Flur entlang, diesmal folgte er ihr nicht. An der Ecke blieb sie stehen. „Und sag mal, du hast ja Potter doch geheiratet und mich nicht mal eingeladen!" Die Briefe waren immer von ihnen beiden gekommen und sie waren auch zusammen am Bahnhof gewesen. Seine Eltern waren nur mit Regulus da gewesen, er war mit denen von James gekommen.

Er antwortete nicht und als ihr klar wurde, dass er das auch nicht mehr vorhatte, ging sie weiter und ließ ihn dort stehen.

Maggie saß auf Saras Bett und blätterte in Saras Buch über Geflügelte Pferde. Sie hatte den Finger zwischen zwei Seiten und kehrte immer wieder zu ihnen zurück, jedoch nur für einen Augenblick, bevor sie wieder woanders las.

Auf dem Weg zum Bett zog Sara sich aus und im Hinsetzen streifte sie ihr Nachthemd über. Maggie schien so in Gedanken versunken, dass sie Sara erst jetzt bemerkte.

„Tut mir leid, dass ich dich nicht gefragt hab", sagte sie, wobei ihre Stimme komisch klang, und hob das Buch leicht an.

Sara schüttelte den Kopf und rutschte zu ihr unter die Decke. „Ist schon in Ordnung, bedien dich ruhig an allen meinen Büchern."

Maggie lächelte schwach. „Was wollte er denn schon wieder?"

„Dasselbe wie immer", antwortete Sara. „Er wollte sich mit mir vertragen, aber ich wüsste nicht, warum."

„Meinst du nicht, dass du ihnen verzeihen kannst, wenn du sogar Snape verziehen hast?", gab Maggie zu bedenken. Sara glaubte nicht, dass ihre Freundin sie da jemals verstehen würde, aber bei ihr machte es ihr nicht allzu viel aus. Sie hatte ja sonst nichts getan und ritt nicht die ganze Zeit darauf herum, was geschehen war.

Sara schüttelte den Kopf. „Remus hat mir die ganze Geschichte erzählt, das kann ich einfach nicht."

Maggie seufzte. „Hach, ja, Schoßhündchen sondergleichen."

Sara lächelte. „Für immer und ewig. Sag mal, wenn ich fragen darf ... hast du was Bestimmtes gesucht?" Sie deutete auf das Buch.

„Ja", gestand Maggie. „Schau mal hier." Ohne hinzusehen schlug sie das Buch an der Stelle auf, an der sie den Finger hatte.

„Thestrale", las Sara vor. Da war ein Bild von einem schwarzen Pferd, nur Haut und Knochen, fledermausartige Flügel und rot schimmernde Augen.

Maggie nickte. „Das sind die Wesen, die ich gesehen habe. Die ziehen die Kutschen zum Schloss."

Sara glaubte ihr sofort, warum sollte Maggie sie auch anlügen? Doch in diesem Moment stürzte die Wahrheit auf sie ein. Da waren Tierwesen, direkt vor ihrer Nase, die sie nicht sehen konnte. Aber Maggie konnte sie aus irgendeinem Grund sehen und sie hatte schreckliche Angst vor ihnen. Zugegeben, das Bild sah recht furchteinflößend aus und Maggie war in der letzten Zeit verständlicherweise sehr empfindlich. Trotzdem wünschte Sara sich, diese Wesen sehen zu können.

„Das ist schon ziemlich gemein, dass du sie sehen kannst und ich nicht. Was muss ich wohl machen, damit ich sie auch sehe?" Sie war ziemlich müde und nach dem ganzen Tag in der Bibliothek drehten sich die Buchstaben vor ihren Augen.

Es war wohl falsch gewesen, das zu sagen. Laut klappte Maggie das Buch zusammen und Athene, die bis eben am Fußende geschlafen hatte, sprang erschrocken auf und huschte unter Maggies Bett. „Wie kannst du so was sagen?", fragte Maggie scharf. Sie hatte Tränen in den Augen.

„Was hab ich denn gesagt?", fragte Sara und wollte das Buch aus Maggies Hand nehmen, weil da bestimmt drinstand, warum Maggie sie sehen konnte und sonst niemand. Aber sie erwischte es nicht, bevor Maggie es auf ihr eigenes Bett pfefferte.

„Ja, natürlich hast du wieder keine Ahnung!", rief Maggie und jetzt liefen ihr Tränen über die Wangen." Sie drehte sich weg und legte sich hin, ganz an den Rand des Bettes. Aber wieder blieb sie und das konnte nicht nur daran liegen, dass ihr eigenes Bett voll war mit ihren Sachen.

„Maggie..." Sara legte ihr eine Hand auf den Arm, die jedoch sofort abgeschüttelt wurde. Wie gut, dass die anderen Mädchen noch draußen im Gemeinschaftsraum waren. „Ich weiß wirklich nicht, was ich Falsches gesagt hab."

„Dann sag am besten nächstes Mal gar nichts." Maggie zog sich die Decke über die Ohren, damit war das Gespräch für sie beendet.

Sara akzeptierte das, sie hatte ja auch kaum eine andere Wahl. In der Vergangenheit hatte sich gezeigt, dass Maggie meistens einfach nur eine Weile brauchte, um sich zu beruhigen. Und im Moment wollte Sara sie auch gar nicht mehr belasten, als nötig war.

Am Sonntagnachmittag ging Sara zu Hagrid, nachdem sie sich nicht getraut hatte, Maggie noch einmal auf die Thestrale anzusprechen. Sie schien nicht wirklich böse auf Sara zu sein, war aber noch stiller und durchgehend ein bisschen abweisend. Also hoffte sie, dass Hagrid ihr sagen konnte, was los war, damit sie sich wirklich entschuldigen konnte und damit sie nicht bald wieder irgendetwas Dummes sagte.

Sie saß in einem der riesigen Sessel und kraulte Fang, dessen Kopf auf ihren Beinen lag, während sie darauf wartete, dass der Tee fertig wurde. Sie wollte das in Ruhe besprechen und Hagrid erklären, dass sie ihre Fragen diesmal aus einem bestimmten Grund stellte. Sonst würde er sich vielleicht mit seiner Antwort zurückhalten und ihr nicht alles sagen. Aber diesmal war es ihr wichtig. Sie wollte alles von ihm wissen, was er ihr über diese Thestrale sagen konnte und das war wahrscheinlich mehr, als sie aus dem Buch erfahren konnte, weil sie ja hier an der Schule lebten.

„Du bist heute doch aus einem bestimmten Grund gekommen", vermutete er und stellte ihr eine Tasse hin. Jede Woche kam sie ja einmal einfach so zu ihm, und auch heute hatte sie nichts gesagt. Aber er sah ihr das wohl an.

„Jaah ..." Sie nippte an dem Tee und verbrannte sich die Zunge. Besonders im Winter hatte sie ihren Tee gern so heiß. Heute eher nicht, also setzte sie die Tasse gleich wieder ab. „Stimmt es, dass die Kutschen von Thestralen gezogen werden?", fragte sie frei heraus. Es brachte ja nichts, um den heißen Brei herumzureden.

Mit gehobenen Brauen sah er sie an. „Du hast bestimmt in dem Buch von ihnen gelesen."

„Also ... nicht wirklich." Sie hatte bisher viel mehr Interesse an den anderen Arten von Geflügelten Pferden gehabt und war in dem Buch noch gar nicht so weit vorangekommen. „Aber Maggie hat sie gesehen, als wir angekommen sind und ich weiß nicht, warum sie sie sehen kann und ich nicht."

Hagrid wirkte überrascht. „Deine Freundin kann sie sehen? Soll das heißen ... Ist im Sommer irgendwas passiert?"

Sara überlegte, was er meinen konnte. „Maggies Opa ist gestorben und sie war dabei", war das Einzige, was ihr einfiel.

Nickend strich Hagrid sich durch den dichten Bart. „Weißt du, Thestrale werden von vielen Leuten als böses Omen betrachtet. Der Grund ist, dass sie nur der sehen kann, der dem Tod begegnet ist. Und natürlich, weil sie so gruselig aussehen, aber eigentlich sind sie ganz nette Kerlchen."

So recht konnte Sara sich nicht über seine Worte freuen. Zwar glaubte sie ihm, dass sie nicht gefährlich waren – sonst würde Dumbledore sie ja nicht die Kutschen ziehen lassen – aber wenn das stimmte, hatte sie wirklich etwas ganz Schreckliches gesagt. Und sie konnte verstehen, warum Maggie solche Angst hatte. „Wo sind sie denn das Jahr über?"

„Sie leben im Wald", erklärte Hagrid. „Tief im Wald. Und wenn du sie sehen könntest, könntest du sie manchmal fliegen sehen."

Das beruhigte Sara. Jetzt konnte sie Maggie sagen, dass sie keine Angst haben brauchte, auf dem Schulgelände einem Thestral zu begegnen. Und für den Wald interessierte sie sich ohnehin nicht so sehr, dass sie allzu oft dorthin schauen würde.

Sara blieb noch eine ganze Weile und ließ sich davon erzählen, was er in der letzten Zeit so im Wald getan und gesehen hatte. Mit jedem Wesen, das er erwähnte, wollte sie etwas mehr wieder in den Wald. Doch ihre erste Gelegenheit war früher gekommen, als sie gehofft hatte, vielleicht würde dann auch bald eine zweite kommen. Aber sicher nicht dadurch schneller, dass sie ihm auf die Nerven ging, also übte sie sich in Geduld.

Als der Tee leer war, verabschiedete sie sich von ihm und Fang.

„Komm nicht auf falsche Gedanken", sagte er, als er in der Tür stand, und klang dabei nur halb so scherzhaft wie sonst. Dachte er wirklich, sie würde über Leichen gehen, um die Thestrale sehen zu können? Niemals würde sie jemanden umbringen, schon gar nicht aus so einem Grund. Sie war sich ja nicht mal mehr sicher, ob sie die Thestrale jemals sehen wollte, wenn es zu diesem Preis war.

Auf der Wiese begegnete sie Remus Lupin, der heute etwas gesünder aussah als zu manchen anderen Gelegenheiten. Sie ging einfach an ihm vorbei, auch wenn sie auf ihn nur dafür böse war, dass er nichts gesagt hatte. Aber hätte es die beiden gekümmert? Wäre Sara dabei gewesen, hätte sie auf jeden Fall etwas gesagt – und wäre mit Sicherheit ignoriert worden.

„Ist irgendwas vorgefallen zwischen dir und Sirius?", fragte er, als er schon eine Weile einfach neben ihr hergelaufen war.

„Na ja, er war ein Arsch, dann waren Ferien, ich hab seine Briefe nicht beantwortet, ich hab ihn ignoriert, gestern Abend hab ich kurz mit ihm gesprochen und ihn gefragt, warum er noch mehr mit James Potter zusammenhängt als sonst schon." Das war die Kurzfassung und mehr gab es auch eigentlich nicht zu sagen.

Remus gab einen gequälten Laut von sich. „Hör mal, ich kann dir von mir aus nicht sagen, was los ist, aber es wäre ganz nett, wenn du so was nicht mehr erwähnen würdest. Er hat wirklich Probleme daheim."

Fast hätte Sara gesagt, dass sie ja auch Probleme hätte, aber dann merkte sie, dass sie darauf auch lieber nicht so unsensibel angesprochen werden wollte. „Meinetwegen muss ich auch gar nicht mehr mit ihm reden."

„Sara!", sagte Remus plötzlich streng und sie blieb stehen. „Du merkst das natürlich nicht, aber es macht ihn ganz schön fertig, dass du so sauer auf ihn bist. James interessiert das alles natürlich nicht so sehr, aber Sirius ..."

„Und warum sagt er mir das nicht selbst so ins Gesicht?", fragte sie und ballte die Hände zu Fäusten. „Warum schickt er dich denn?"

„Er hat mich nicht geschickt!", erwiderte Remus. „Ich bin auf eigene Faust hier, weil ich mir Sorgen mache. Er tut so, als ginge ihm das am Arsch vorbei, aber das tut es nicht. Er will trotzdem wieder mit dir ins Reine kommen. Würde er merken, dass ich dir das sage, würde er mir wahrscheinlich ordentlich den Kopf waschen, also psst."

Sara hob das Kinn. Dieses ewige Herumdrucksen ging ihr gehörig auf die Nerven. „Er hat sich das alles ja selbst zuzuschreiben. Und wenn er echt will, dass ich ihm verzeihe, soll er mir einen Grund ins Gesicht sagen. Basta."

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