Kapitel 1

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Ein Stein bröckelte zur Seite ab und rollte den Hang hinunter. Eine hochgewachsene blonde Frau, mit einem erschöpften Gesichtsausdruck. Ihre langen Haare waren wild durcheinander und unter ihrem Augen waren große, dunkle Augenringe. Im ihrer einen Hand hielt sie einen hölzernen Eimer, aus dem Wasser schwabte. Die Tropfen perlten nach allen Seiten und trafen auch ihren braunen Rock.

Der Atem des Mädchens ging schwer, aber leise. Ein Wind kam auf und umspielte leicht ihre Haare. Mit einen genervten Seufzten strich sie sich eine vorwitzige Strähne aus dem Gesicht. Ihre braunen, offenen Sandalen, die im Vergleich zu den reicheren Familien lächerlich aussahen, klapperten über den Boden.

"Helena, wo bleibst du denn? Ich warte schon ewig auf dich. Findest du etwa, das es angenehm ist mich hier im kalten Wind stehen zu lassen", rief eine weibliche Stimme ihr zu. 

Sie war braunhaarig und hatte ein rotes Kleid, das bis zum Boden reichte, an. Ihre Haare waren zu einer kunstvollen Frisur nach oben gesteckt worden. Beim genaueren Hinsehen erkannte man auf der Stirn kleine Falten, als Zeichen davon, wie wütend sie war.

"Es tut mir leid", meinte die Angesprochene und senkte den Kopf, als Zeichen dafür, wie sehr sie es bedauerte zu spät gekommen zu sein.
Die Augen der Älteren verengten sich leicht, ehe sie sagte: "Nun gut. Ich hoffe, dass du dir für heute Abend etwas zu essen besorgt hast, denn bei uns wirst du nicht speisen, sondern bei dir. Vielleicht denkst du dann über dein ungezogenes Verhalten nach."

Ohne ein weiteres Wort wendete sie sich ab und betrat das hell erleuchtete Haus, in dem sie wohnte. Helena nickte kurz. Auch wenn sie wusste, dass ihre Herrin sie nicht mehr hören konnte. Schweigend trug sie den Eimer in die untere Waschstube, in der bereits schon Maren stand und ihr diesen abnahm.

Mit mehreren Handgriffen erhitzte sie das Wasser über einen Feuer und wartete dann. "Ich habe gehört, dass du oben wieder Ärger bekommen?"
Ihr Gesicht verriet keine Mimik. Ihre Augen blickten Helena an, ehe sie sich umdrehte und ohne eine Antwort zu erwarten wegging.

Das junge Mädchen beschloss sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass sie heute wohl nichts essen würde und ging hinauf in ihr Zimmer. Es war sehr klein, nur ein Bett und ein Tisch stand darin. Sie zog ihr Rock aus, legte ihn auf dem Bett zusammen, bevor sie den Rest ihrer Kleidung unter das Bett räumte.

Helena schlug die löchrige Decke zurück und holte das Nachthemd hervor, dass darunter lag.

Als sie endlich fertig war setzte sie sich an die kleine Öffnung, die nach draußen zeigte. Sie hatte das Loch vor einigen Monaten selbst hergestellt, als sie schon wieder eine Ungehorsam gezeigt hatte. Man konnte nicht viel daraus sehen, weil davor ein Holzbalken war, doch für die Schönheit der Natur reichte es.

Es hatte mittlerweile angefangen zu schneien und man sah schon einige Fußspuren im Schnee. Helena liebte die weißen Flocken über alles, doch sie wusste auch das der Winter in England tödlich sein konnte. Öfters hörte man im neusten Tratsch von den anderen Mädchen, wie Wanderer in der Kälte erfroren waren.

Im Sommer konnte man es aber auch niemanden Recht machen. Entweder war es zu heiß, oder es regnete zu viel, oder andere unnütze Informationen, die man eigentlich gar nicht brauchte. Helena fing an ihren Nacken zu massieren, der seit heute früh dauerhaft verspannt war. Von unten hörte man das fröhliche Gelächter der anderen, das Geklirre der Schalen auf dem Holz und nicht zuletzt das Bellen des Hundes, der ebenfalls unten lag.

Ein leises Klopfen erschreckte das Mädchen und sie fuhr auf.
"Hey, beruhig dich, ich bin es nur", erklärte eine leise, glockenhelle Stimme.

"Maren, was machst du hier?"

Das andere schwarzhaarige Mädchen kniete sich zu ihr auf dem Boden.
"Es ist kalt hier", war das Einzige, das sie sagte.
Helena zuckte nur mit den Schultern und legte ihren Kopf an den einen Querbalken.

"Was ist los", fragte ihre Freundin besorgt.
In den letzten Tagen hatte sich die Blonde immer seltsamer benommen. Handelte sich immer mehr Ärger ein und war aufmüpfig noch dazu.

"Ich will hier weg. Das hier ist ein einfacher Alptraum. Ständig mache ich jeden Tag das gleiche. Aufstehen, Essen kochen, Wasser holen, ausmisten und schlafen. Nie passiert irgendetwas ungewöhnliches oder wir haben frei. Letzteres würde ich mir einmal wünschen."

Maren strich sich die Haare zur Seite.
"Helena, ich weiß das du Abwechslung brauchst, aber so wird das nichts. Du kannst keine Forderungen an deine Besitzer stellen und dein Verhalten führt dich noch in den Tod. Es gibt Leute, die dein Verhalten nicht tolerieren. Und diese Familie gehört dazu."

"Maren, komm sofort her", ertönte eine laute, weibliche Stimme durch die Ritzen des Holzes, aus dem der Fußboden bestand.

"Ich muss gehen. Helena, bitte überlege es dir. Zwar stehe ich immer hinter dir, doch solltest du darauf achten, dass du dich nicht in einen Teufelskreis bringst"

Ohne ein weiteres Wort verließ sie dass Zimmer und man hörte ihre Schritte über das Holz knarren.

Das Mädchen dachte noch etwas nach. Wollte sie das wirklich? War sie sich dessen wirklich sicher. Nach einigen Minuten meldete sich ihr Hunger und sie beschloss zu schlafen. Vielleicht würde der Tag morgen besser aussehen. Vielleicht würde sie endlich die Klarheit erlangen, was sie wollte.

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