02 - Dorfehrbarkeit

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Nachdem ich wieder die eiserne Haube auf das Herdfeuer herabgelassen habe, damit in meiner Abwesenheit nichts brennen kann, schlupfe ich in meinen Sonntagsrock und in die dicken Holzklompen, wickele mir mein einziges gutes Tuch um Kopf und Schultern, nehme mir Peter im Tragekasten auf den Rücken und gehe durch das Dorf zur Kirche. Unterwegs stoßen immer mehr Nachbarn dazu. Sie schnacken und tuscheln.
Wahrscheinlich hatten sie alle heute Nacht Besuch ...

Ich denke angestrengt nach, runzele die Stirn und sehe mich um, wen ich wohl einweihen kann. Denn meine Nacht war ja durchaus noch ein bisschen ungewöhnlicher als die der anderen. Einen Mann und ein Pferd durchzufüttern, ist in kargen Zeiten wie diesen sogar für ein ganzes Dorf zusammen eine Herausforderung. Sie könnten sich auch weigern. Wem hier kann ich trauen?
Warm wird mir ums Herz, als ich erkennen darf: nahezu jedem. Noch nie ist irgend jemand erwischt worden von des Lehnsverwalters Häschern, was auch immer er angestellt hat. Bisher konnten wir noch alles untereinander regeln und uns den harten Mann vom Leibe halten. Denn dessen Strafen hat niemand verdient. Er nutzt jede Gelegenheit, seine Macht zu demonstrieren. Es gibt niemand im Lehen, der ihn nicht fürchtet.
Von hinten holen mich der Müller Mathes, die Müllerin Britt und ihre zwei großen Söhne Mathis und Laurenz ein. Quietschend vor Vergnügen hängt mein kleiner Jakob an deren Händen und versucht, zwischen den beiden schlaksigen Jungen zu schaukeln. Immer wieder lassen sie ihn hoch fliegen. Allein sein glückliches Lachen macht mich unglaublich froh.
Danke, Gott! Wenn er doch nur einmal am Tag so Kind sein darf, dann ist sein Leben gut.

Auch die Krumms treten nun auf die Straße. Auf den Schultern von Jorge sitzt meine kleine Susanna, hat ihre dünnen Ärmchen in dem inzwischen zu klein gewordenen Hemdchen und dem dünnen Jäckchen um seinen Hals geschlungen, ihr Köpfchen auf seiner Wintermütze abgelegt und schaut verträumt in den Himmel.
Hoffentlich wacht sie rechtzeitig in diesem Leben auf, damit es gelingen kann und sie ihren Platz in der Welt finden darf.
Von vorne kommt mir der Jungbauer Klaas Rand entgegen. An seinen Arm hat sich schwer die alte Lene gehängt, und er geht ganz langsam und geduldig mit ihr mit. Er stützt sie, damit sie doch auch in die Kirche kommen kann. Lene ist die Hebamme, die Kräuterfrau und auch die Imkerin unseres Dorfes. Sie schafft nicht mehr viel, weil ihre Beine sie nicht mehr recht tragen wollen. Die Kranken müssen nun zu ihr gehen oder gebracht werden. Zum Kräutersammeln schickt sie uns andere Frauen. Aber da der Klaas keine Eltern mehr hat und die beiden Nachbarn sind, sorgen sie gut füreinander, und auch die Bienen kommen so nicht zu kurz.

Von Herzen dankbar für unsere Dorfgemeinschaft betrete ich Seite an Seite mit all den anderen die kleine, schlichte Dorfkirche und begebe mich zusammen mit Lene, Irmel und der Müllerin auf die Seite der Frauen. Susanna sitzt nun auf meinem Schoß und drückt sich an mich, während die Müllerin sich den Tragekasten mit Peter quer auf den Schoß gestellt hat. So habe ich einen Moment zum Kuscheln und Streicheln für Susanna, die in meinen erfüllten Tagen oftmals viel zu kurz kommt, weil ich einfach nicht die Zeit habe, um geduldig genug zu sein.
Der "kleine Jasper", der Sohn von meinen Nachbarn Irmel und Jorge Krumm, kommt mit dem "blinden Jasper" am Arm zur Tür herein und führt ihn zu seiner Bank gleich bei der Kanzel, von wo aus er besonders gut hören kann. Der kleine Jasper, der gar nicht mehr so klein ist, zählt nun schon zwölf Jahre und ist eine große Stütze seiner stolzen Eltern. Gemeinsam sehen wir immer mal nach dem Rechten beim alten Jasper, unserem Nachbarn von gegenüber. Der blinde alte Mann hat immer eine offene Tür für die Kinder des Dorfes. Er spielt die Laute, weiß wunderbare Geschichten zu erzählen und noch vieles mehr, was unsere Sinne gar nicht zu erfassen vermögen, weil wir sehenden Auges zu blind dazu sind. Als letztes betreten der Dorfvogt Josef Drebber und die Drebberin mit ihren Kindern die Kirche, grüßen freundlich nach rechts und links und setzen sich auf ihre etwas erhobenen Stühle zur Familie des Pastors.

Die Kirche ist fast der einzige Steinbau im Dorf und deshalb auch ohne Herdfeuer wärmer als meine Bauernkate. Hier regnet es nicht rein, es weht kein Wind, die Fenster sind dicht. Und darum habe ich nach einer Weile des Stillsitzens so meine Mühe, die Augen offenzuhalten. Die schlaflose Nacht fordert ihren Tribut, schon bald nicke ich während der wie gewohnt sehr langen Predigt ein. Erst mit dem vollen Gesang der Gemeinde schrecke ich wieder aus meinem seltsamen Traum auf. Ängstlich schaue ich um mich und fürchte mich vor den tadelnden Blicken. Doch Britt streicht mir einmal beruhigend über den Arm. Das Peterchen in seinem Tragekasten auf ihrem Schoß schläft friedlich, weil es satt und warm ist. Susanna hockt immer noch auf meinem Schoß und spielt verträumt mit ihren kleinen Fingern. Niemand scheint sich an meinem Kirchenschlaf gestört zu haben. Also kann ich in Ruhe versuchen zu fassen, welch merkwürdige Bilder von edlen Rossen, feinen Herren und großen Schlössern mir der warme Schlaf soeben beschert hatte. Es sah alles zum Anfassen echt aus in meinem Traum, obwohl ich doch noch nie solche Schlösser und Rosse und hohen Herren gesehen habe.
Nun folgt die Fürbitte, und ich richte mich auf. Nie fühle ich mich so beschützt, nie habe ich so viel Zuversicht als in den Momenten, wo der Pastor in meinem Namen um Gnade bittet und ich all meine Sorgen in Gottes Hände legen darf. Ich, Waise, Magd, Bauer Adams Witwe, Anna, 21 Jahre alt, mit seinem Erstgeborenen und unseren beiden Kleinen, darf mich geborgen fühlen in Gottes guter Hut. In diesem Kyrie versöhne ich mich jedes Mal aufs Neue mit dieser grausamen Welt und nehme meinen Platz im Leben an. Dann kann ich wieder für uns alle darauf vertrauen, dass es schon gut wird. Mit dieser Zuversicht kann ich getrost in die neue Woche voller Anstrengungen und Herausforderungen gehen.
Ob das auch den mysteriösen Fremden und sein edles Pferd einschließt?

In feierlicher Andacht beenden wir gemeinsam den Gottesdienst mit einem Lied. Aber dann bittet uns Pastor Crüger, noch sitzen zu bleiben. Wie schon sehr oft nutzt der Dorfvogt nach dem Gottesdienst, dass sowieso alle beieinander sind, um ein paar Belange des Dorfes zu klären, und ruft dafür die Männer im Saal seines Hauses zur Dorfehrbarkeit zusammen. Bauer Adam gehörte dazu und hatte darum natürlich seinen Platz in der Versammlung. Ich als Frau habe dort eigentlich nichts zu suchen, bin aber als Jacob Adams Witwe und Vertreterin seines Sohnes stillschweigend geduldet. Also schiebe ich meine Kinder zur Drebberin und gehe mit hinüber in den Saal der Vogtei. Auch der Müller, der Schmied und der Pastor sind dazu gebeten worden, was sehr ungewöhnlich ist. Ich setze mich ganz hinten auf die Bank an der Wand und warte auf Neuigkeiten. Heute spricht der Vogt ein Thema an, bei dem alle sofort aufmerksam grade sitzen und anfangen zu murmeln.

"Es geit um heut Nacht."
Unruhe kommt auf, und der Vogt muss sich erstmal wieder Gehör unter den Männern verschaffen.
„Ik möcht gern wiss'n, bei wem alles heut Nacht ein paar seltsame, vermummte Gestalt'n eingedrung'n sind un een Fremd'n gesucht hab'n."
Sofort fährt mir der Schrecken in die Glieder, und Nervosität kriecht in meinen Magen. Neugierige Blicke huschen durch den Saal, und abermals erhebt sich Gemurmel, denn nahezu alle Haushalte hatten Besuch. Nur beim Müller auf dem Hügel, beim großen, kräftigen Schmied, beim ehrbaren Pastor und dem mächtigen Vogt gab es keine nächtlichen Eindringlinge.
Da hatten die vermummten Gestalten wohl zu viel Respekt vor der Kraft oder der Autorität ...

Schnell sind die Fakten zusammengetragen, und allmählich kann ich mich wieder entspannen. Es waren immer vier Männer, alle vermummt. Einer blieb immer draußen und achtete auf die Pferde, während die anderen höchst unhöflich versuchten, das Haus abzusuchen. Wo Männer im Haus waren, gelang das nicht so recht, die konnten sich wehren. Aber Klaas Rand berichtet, dass es bei der alten Lene lief wie bei mir. Und der blinde Jasper hatte sich schlafend gestellt, damit er gut auf die Stimmen lauschen konnte. Seine Ohren sind besser als die von jedem anderen Menschen, den ich kenne.
Erleichtert stelle ich fest, dass niemand der Anwesenden nach einem Pferd gefragt worden ist. In meinem Schuppen kann es auch höchstens von den Müllern gesehen werden, wenn sie an einer ganz bestimmten Stelle des Mühlweges genau dort hinein schauen. Ich habe bei aller guten Dorfgemeinschaft das Gefühl, dass es besser ist, wenn nicht alle alles wissen. Das schützt die anderen ja auch. Wer nichts weiß, kann sich weder unter Druck setzen lassen noch sich verplappern ... Ich brauche zwar die Hilfe aller, um diesen geheimnisvollen Fremden gesund und durch den Winter zu kriegen. Aber nicht jeder hier muss wissen, dass dieser Mann teure Kleidung trug und ein wahrhaft edles Ross mit reichhaltiger Ausstattung ritt. Ein warnendes Gefühl in mir verlangt, dass ich einen Teil der Wahrheit verschweigen sollte, um den Mann zu schützen.
Möge er es wert sein.
Als der Vogt fragt, ob noch jemand etwas zu dem mysteriösen Vorfall beizutragen hat, schweige ich also. Dann befiehlt er noch, dass am Nachmittag alle gemeinsam in den Wald ziehen und Sturmholz sammeln sollen. Auch die älteren Kinder sollen mit, damit wir mehr in unseren Kiepen schleppen und auf die Karren laden können. Als Jungbauer Klaas begreift, dass ich keinen Karren mehr habe, verspricht er noch, sich am Abend meine gebrochene Achse anzusehen und sie vielleicht zu reparieren. Dann löst sich die Versammlung auf.

Zügig gehe ich auf den Vogt zu und bitte um ein Gespräch mit nur wenigen Anwesenden. Er hebt eine Augenbraue und schaut mich fragend an. Ich halte seinem Blick stand.
„Es sei. Wer soll dabei sein?"
Schnell laufe ich aus dem Haus und bitte meinen Nachbarn Jorge Krumm noch einmal herein, dazu den blinden Jasper, die Frau Drebberin, dann Klaas Rand und die Lene, die in der Küche der Drebberin auf Klaas gewartet hat. Zögernd beginne ich zu sprechen, als der Vogt mich auffordert. Meine Kinder sind auch mit herüber gekommen, und eigentlich ...
„Ich habe Sorge, dass die Kinder des Dorfes uns in Gefahr bringen könnten, wenn sie zu viel wissen."
Die Frau Drebberin reagiert recht schnell. Sie nimmt den Peter im Tragekasten unter den Arm, schiebt Susanna zu Jakob und geht mit den drei Kindern hinaus, zurück in ihre warme Küche.

Leise beginne ich meinen Bericht.
„Der gesuchte Fremde ist bei mir. Er liegt schwer verwun..."
Meine Worte gehen in Gemurmel unter, und der Vogt muss mit einer Handbewegung für Ruhe im Raum sorgen.
„Haltet stille! Anna, erklär dich."
Ich erzähle geduldig von meiner seltsamen Nacht, lasse nur das Pferd, den Sattel, die teuren Stiefel aus. Ich beschreibe, wie er gekommen ist, beinahe zusammengebrochen ist. Wie die Männer gekommen und wieder verschwunden sind. Wie er dann umgekippt ist. Und wie ich den Fremden schließlich auf meinen Dachboden geschafft habe, um ihn ganz sicher zu wissen.
„Er hat sehr hohes Fieber und eine schwere Verwundung an der Schulter. Ich weiß nicht, ob er es überhaupt schaffen kann. Aber sicherlich kann ich alleine ihn nicht durchbringen. So bin ich froh, dass Ihr es gleich angesprochen habt, Vogt Drebber. Ich habe allerdings Sorge, dass die Männer wiederkommen könnten. Und Sorge, ob ich ihn denn durchfüttern kann."
„Warum, Anna, bist du dir so sicher, dat dieser Fremde es wert is, geschützt zu werd'n? Dat nich die vier annern im Recht sind und ein'n Verbrecher jag'n?"

Ich habe seit heute Nacht immer nur intuitiv reagiert. So fällt mir eine vernünftige Antwort auch diesmal nicht schwer.
„Weil diese Männer arg zerlumpt waren, ihre Gesichter versteckt hielten und sehr grob und unhöflich wurden. Wären es Häscher des Herzogs oder des Verwalters Brudenhusen gewesen, wären sie vielleicht nicht höflicher gewesen. Aber sie hätten sich darauf berufen und auf ihre Autorität gepocht. Sie wären ordentlich gekleidet und nicht vermummt gewesen."
Bedächtig nickt der Dorfvogt.
„Wenn dat is, wie du vertellst, Anna, sollt'n wir die Lene auf dein'n Dachbod'n schaff'n, damit sie ihn anseh'n kann. Wir müssen dir mehr die Kinners abnehm'n, damit du dich unbeobachtet kümmern kannst. Un wir werd'n teil'n, damit du ihn durchfüttern kannst. Falls er überlebt. Hast Du denn genug to freten für deine Zieg'n, damit sie ordentlich Milch geb'n? Sollte er genes'n, wird er dazu kräftige Nahrung brauch'n. Segg uns bitte, wenn wir dir auch dabei unner die Arme greif'n soll'n. Sollte der Fremde aus dem Fieber aufwach'n, wirst du sicher bald erfahr'n, wer er is. Un dann können wir weiterseh'n, was wir mit ihm mach'n."
Bestätigendes Gemurmel breitet sich im Raum aus. Die Neugierde der anderen ist nun ein wenig befriedigt.

Man sieht Klaas an, dass er angestrengt nachdenkt.
„Anna, Ik helf gern. Aber ik frage mich, ob wir noch wen einweih'n könn'n. Oder müss'n. Oder auf kein'n Fall dürfen. Der Müller is en treuer Mann, lebt gerne hier im Dorf un wohnt bei euch neb'nan. Aber er is direkt dem hart'n Verwalter unterstellt, es ist des Lehnsherrn Mühl. Ik bin mir sicher, wir könn'n ihm trau'n, aber wir sollten ihn schütz'n, indem wir ihm nischt 'vertell'n. Ik glaub, wir sollt'n abwart'n, wen wir noch zur Unterstützung brauch'n werd'n, un bis dahin gut die Schnüss halt'n."
Ich schüttele den Kopf.
„Du hast recht, nicht den Müller. Ich mag Mathes und Britt, sehr. Aber sie tun schon so viel, indem sie meinen kleinen Jakob jeden Tag mit durchfüttern und in der Mühle beschäftigen. Das Kind ist glücklich dort."
Der alte Jasper spricht nun auch.
"Ihr alle solltet auf jed'n Fall heut beim Holzsammeln nach Spur'n kiek'n. Wenn er aus dem Grenzwald gekomm'n is, findet ihr dort vielleicht ein paar Antwort'n. Ik frag mich auch, wie er zu Fuß schneller sein konnte als seine Verfolger mit Peerd'n. Er muss sehr schlau oder die Verfolger sehr dumm sein."
Jetzt wird's eng. Unser Jasper ist ein guter Beobachter!
Ich verhalte mich ganz still und rede erstmal nicht, damit ich mich nicht mit der Aufregung in meiner Stimme an den alten Mann verrate. Eine Weile überlegen wir gemeinsam, wen im Dorf wir noch einweihen können ohne Gefahr. Niemand auf dem Lande ist erpicht darauf, einen weiteren Esser durch einen Winter zu füttern und zu päppeln. Aber keiner hier wird sich dem entziehen, und ich bin auf einmal sehr stolz auf unser Dorf.
Wenn ich noch ein paar Tage vermeiden kann, dass der Vogt von dem edlen Pferd, dem teuren Sattel und der feinen Kleidung erfährt, weiß ich selbst vielleicht schon mehr. Dann kann ich besser entscheiden, wem ich noch was erzähle.

Die Entscheidung, was mit den Kindern geschehen soll, ist leicht gefällt.
„Wir segg'n einfach, dat die Lene mehr Hilfe braucht, weil ihr vonner Kälte die Gelenke so steif sind, un dat drum die beid'n Größer'n zu ihr zieh'n für 'ne Weile. Sie werd'n von dort nich dauernd zu dir rübergelop'n komm'n. Lene un Klaas gemeinsam könn'n die beiden auch besser durchfüttern. Du hast ja kaum für das Pederch'n genug. Jakob muss dann eben direkt von dort zur Mühl gaan. Falls er dabei zu dir reinkiekt, kannst du ja abwart'n, bevor du dich um den Verwundet'n kümmerst. Es is ja immer die gleiche Tied."
Ich nicke erleichtert. Ich möchte einfach nicht, dass die Kinder da reingezogen werden. 
„Heute Nachmittag sind alle Kinder bei Irmel, während wir Holz klauben. Dann ziehen sie zur Lene. Und das Peterchen nähre ich noch, der kann ja nichts verraten. So ist es für alle am besten."
Schließlich hole ich meine Kinder in der warmen Küche bei der Drebberin ab. Ich sehe gleich, dass meine Susanna nun ein größeres Hemdchen und richtige Socken an hat. Die Frau des Vogtes zwinkert mir zu.
„Unsere Tochter is grad herausgewachs'n. Un das Sannchen soll doch nich frier'n! Frag bitte, wenn du noch was brauchst, Anna!"
Auch in diesem Haus herrscht kein Überfluss. Aber ein schrumpeliger Apfel oder ein Stück Brot fällt doch sicher für jedes Kind ab, und wenn hier Hemd und Socken grade nicht gebraucht werden, bin ich froh. Dankbar nehme ich die Drebberin in die Arme, bevor ich mit den Kindern nach Hause gehe.

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25.11.2021

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