039 - Durch Sturm und Wind - SO. 24.12.1570

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Früh am nächsten Morgen klappe ich auf dem Heuboden die Augen auf, recke meine steifen Glieder, raffe die Decken zusammen und steige hinunter in die Scheune. Als ich auf den Hof trete, werfe ich sogleich einen besorgten Blick zum Himmel. Es schneit noch immer, und es ist auch noch kälter geworden. Ein scharfer Wind wirbelt mir die kalten Flocken um die Ohren.     Wie soll ich denn bei solchem Wetter Anna und die Kinder heile nach Hause bringen? Sie werden mir unterwegs erfrieren, wenn wir nicht sogar allesamt im Graben landen, weil das Pferd den Weg nicht mehr erkennt.

Besorgt betrete ich das Gasthaus und steige die Treppe empor. Mit einem leisen Klopfen öffne ich vorsichtig die Tür. Als ich sehe, dass die Kinder wach sind, bitte ich schnell Jakob, das Peterle zu beschäftigen, und eile hinunter in die Küche, um mir warme Milch heraufschicken zu lassen. Vielleicht schaffe ich es, dass Anna nicht aufwacht. Dann eile ich wieder hinauf, greife den Säugling und trage ihn leise summend in der Kammer auf und ab, bis eine Magd die warme Milch bringt. Gierig schlabbert das Kind die Milch und lässt sich dann nochmal für eine Weile hinlegen. Noch ganz schlafwarm krabbelt nun Susanna auf meinen Schoß. Mir geht das Herz auf. Also gehe ich mit dem Mädchen auf dem Arm und Jakob an der Hand wieder nach unten und frühstücke mit ihnen. Für Anna ordere ich ein Frühstück aufs Zimmer. Draußen dämmert ein neuer Morgen herauf.

Als wir drei oben ankommen, wacht Anna grade auf. Einen Augenblick noch bleibt sie eingemummelt in die weichen Decken des Gasthauses liegen. Ich setze mich mit den Kindern an den Tisch und lasse ihr einen Moment Zeit, sich zurechtzufinden.
„Guten Morgen, Frau Adam! Konntet Ihr heute Nacht fertig werden? Es eilt nämlich. Der Schnee scheint zum Sturm zu werden. Wir müssen so schnell wie möglich aufbrechen. Oder hier bleiben, bis der Sturm vorüber und die Straßen wieder für eine Kutsche frei genug sind."
Schlagartig ist Anna wach und sitzt kerzengrade im Bett.
„Ein Schneesturm? Oh nein! Ich habe noch etwa zwei Stunden zu tun. Und im Schloss lassen sie mich auch gerne etwas warten. Aber du kannst ja alles für die Reise vorbereiten."

Eilig macht sich Anna frisch, während ich mich mit den Kindern umdrehe und fieberhaft überlege. Anna übernimmt den Stuhl am Tisch und beginnt sofort mit der Arbeit. Ihr Frühstück wird gebracht, aber sie nimmt nur nebenbei ab und zu einen Bissen oder einen Schluck.
„Frau Adam? Solange Ihr hier arbeitet - dürfte ich in die Stadt gehen und schauen, ob ich mehr Decken und zum Beispiel eine Sturmlaterne für die Kutsche finden kann? Ich mache mir Sorgen. Aber wenn wir hier bleiben, machen sich die Dörfler Sorgen. Und wenn sie dann losziehen, um uns zu suchen, sind alle in Gefahr. Ich überlasse die Entscheidung Euch, aber ..."
Anna Adam nickt bloß. „Geh. Nutz die Zeit!"

Als ich vor das Tor der Herberge trete, sehe ich, dass wir mit einer Kutsche auf einem Dreistundenweg bei diesem Wetter keine Chance haben. Wir brauchen einen Schlitten. Ich mache kehrt und erkundige mich beim Wirt, wo ich einen Wagner, Decken, eine Abdeckung für die Kutsche, eine Schaufel für den Schnee - wo ich irgendwie Hilfe bekommen kann. Der wiegt den Kopf hin und her. Wahrscheinlich hält er mich für verrückt - oder die Bäuerin - dass wir bei diesem Wetter mit drei kleinen Kindern hinaus wollen. Aber er bleibt ganz gelassen.
„Gegen entsprechende Bezahlung tausche ich gerne deine Kutsche gegen meinen Schlitten. ICH fahre bei dem Wetter erstmal nirgendwo hin. Die Bank für die Fahrgäste lässt sich mit einer Plane abdecken. Aber wie du die Kinder warmhalten willst, ist mir schleierhaft. Deine Bäuerin scheint die Lage nicht richtig einzuschätzen."

Ich atme auf.     Das war das Wichtigste.
„Wie weit hast du es denn mit deiner kostbaren Last?"
Kurz überlege ich, ob ich das wahre Ziel nennen soll. Aber ich denke, ich habe keine Wahl.
„Wir müssen zur südlichen Grenze. Gestern ohne den Schneesturm waren es drei Stunden."
Die Augen des Mannes weiten sich vor Schreck. „Das ist Wahnsinn."

Nun gehe ich los und finde einen Händler, der mir alle Decken verkauft, die er noch da liegen hat. Er hat noch zwei Sturmlampen und ein Kännchen mit Öl da. Bei einem Bauern kaufe ich ein Brot und einen Käse. Und zwei Säcke mit Stroh. Kaum bin ich in der Herberge zurück, schaue ich nach „meiner" kleinen Familie. Anna ist fast fertig und wird demnächst loslaufen.
„Ich bin in der Remise, Frau Adam! Sagt mir, wenn ich hochgehen soll zu den Kindern."

Ich eile zur Remise und begutachte den Schlitten. Er hat hohe Seitenwände gegen die Kälte. Der Wirt montiert darauf grade ein paar Stangen. Gemeinsam ziehen wir eine feste Plane darüber. Ich packe die beiden Strohsäcke auf den Boden der Kutsche. Mit all den mitgebrachten und neu gekauften Decken werde ich Anna und die Kinder schon warm halten können. Ich selbst vorne auf dem Kutschbock werde allerdings völlig ungeschützt dem Wetter ausgesetzt sein. Zwei Decken werde ich auf das Pferd legen unters Geschirr, damit es etwas Körperwärme halten kann. Für die Lampen gibt es Halterungen.

Mitleidig schaut der Wirt mich an.
„Ist sie wirklich so verrückt? Du wirst hieroben erfrieren! ... Ich geb Dir meinen Fellsack für die Beine und meine Winterausrüstung. Irgendwann im neuen Jahr, wenn das Wetter es zulässt, wirst du mir alles getreulich zurückbringen."
Ich bedanke mich eintausend Mal, denn das wird mir in der Tat sehr helfen. Ich verschweige allerdings, dass es keineswegs die Bäuerin ist, die hier so verrückt ist. Kurz darauf steckt Anna den Kopf zur Tür herein.
„Ich bin soweit, Hannes. Schau er nach den Kindern."
Ich bedanke mich noch einmal beim Wirt und eile ins Haus zu den Kindern. Als ich auf der Treppe zurückschaue, sehe, ich, wie der Mann mit sorgenvoller Miene und einem Kopfschütteln in seine Küche geht.

Kurz darauf steht die Frau Wirtin mit warmer Milch fürs Peterle, heißem Tee und Plätzchen für die Großen und einer Botschaft im Zimmer.
„Mein Mann und ich haben beschlossen, dass wir alles geben wollen, was wir übrig haben, damit ihr heil ankommt. Sonst wird es für die armen Kinder nicht gut enden."
Sie legt mir einen fellgefütterten Fußsack hin, dazu einen wirklich dicken Mantel mit hohem Kragen, eine Fellmütze und Fäustlinge, damit mir nicht gleich alle Finger abfrieren. Für Anna und die Kinder bringt sie weitere Decken.
„Mein Mann und unser Stallbursche versuchen grade, noch mehr Planen am Schlitten anzubringen, damit es hinten wirklich nicht reinschneit, auch wenn es tüchtig weht und pustet. Gott bewahre euch!"

Quälend langsam vergeht die Zeit, bis Anna Adam wieder da ist. Sie sieht sorgenvoll aus, wickelt und füttert nochmal das Peterle und zieht dann sich und den Kindern alles an Kleidung an, was sie da hat. Dann richtet sie sich grade auf, atmet einmal tief durch und schaut mir in die Augen.
„Lass uns starten, Hannes. Möge der gütige Gott uns gnädig sein!"

Das Pferd ist eingespannt, alles an der Kutsche ist gut gesichert und abgedichtet gegen den Sturm. Ich steige in den Mantel und den Fellsack, Ziehe mir meine Gugel über den Kopf und den hohen Kragen, damit es mir nicht hineinschneit, und setze die Fellmütze obendrauf. Anna setzt die beiden großen Kinder neben sich, bindet sich das Peterle vor den Körper, und gemeinsam mit der Wirtin packe ich die Vier in jede Menge Decken und Felle ein. Die Kinder sind sehr still, sie spüren, dass das alles hier kein Spiel mehr ist. Sie drücken sich an ihre Mutter. Anna wirkt sehr gefasst. Das habe ich schon oft an ihr beobachtet. Sie kann so schnell nichts aus der Bahn werfen. Sie lächelt ihre Kinder an und macht einen Vorschlag.
„Lasst uns singen, was denkt ihr? Dann vergeht uns die Fahrt wie im Fluge!"
Eine letzte Plane wird vor Anna und die Kinder gehängt, so dass es nun praktisch nicht mehr hineinstürmen und schneien kann. Dankbar sehe ich die Wirtsleute an.
„Habt eine gesegnete Weihnacht. Ich will so schnell wie möglich Nachricht geben, damit Ihr Euch keine Sorgen um uns zu machen braucht."

Dann schnalze ich mit der Zunge, und der Schlitten fährt aus dem Hoftor auf die Straße. Sofort trifft mich der ungestüme Wind mit voller Wucht.     Wie gut, dass Anna und die Kinder hinten zugehängt sind. Hoffentlich hält unser Pferd durch, und ich kann mich so lange konzentrieren. Je weiter wir im Hellen kommen, desto größer ist die Chance, dass wir ankommen.

Bis zum Großen Butterloch kommen wir zügig vorwärts, und dort im Wald liegt deutlich weniger Schnee. Auch der Wind wird hier von den Bäumen gut abgefangen. An den Baumkronen kann man allerdings gut erkennen, wie heftig es stürmt. Nach einer Stunde, kurz vor Ende des Waldes, mache ich an einer kleinen Hütte kurz Halt. Anna geht hinein, um das Peterle zu nähren, während ich zu den beiden anderen unter die Decken schlüpfe, um mich etwas zu wärmen und den Kindern eine Geschichte von geheimnisvollen, guten Waldmännchen zu erzählen, die unsichtbar alle Reisenden begleiten, damit sie sicher ankommen. Susanna krabbelt dabei auf meinen Schoss und schläft bald in meinen Armen ein. Sie ist so ein scheues Wesen und hat so schnell Vertrauen zu mir gefasst, dass ich jedesmal ganz berührt bin.

Nach einer Weile kommt Anna wieder und tauscht mit mir den Platz.
„Werden wir es schaffen, Hannes?"
Ihre Stimme ist nur ein Hauch. Sie will die Kinder nicht beunruhigen, aber ich höre ihre Sorge doch.
„Wir haben ein Viertel geschafft. Ich mache mir allerdings keine Hoffnungen, dass es so leicht und glatt weitergehen wird. Wann immer wir in der Deckung von Wald oder Hecken fahren können, will ich versuchen, zu eilen. Aber das Pferd muss auch durchhalten. Und auf dem offenen Feld wird bald vor lauter Schnee der Wegrand nicht mehr zu erkennen sein. Wir dürfen nicht in einen Graben rutschen!"
Ganz kurz drücken wir einander die Hände, bevor ich noch einmal den Schnee von den Planen schüttele, die Planen wieder schließe und mich auf meinem Bock wieder im Fellsack und den Decken vergrabe.

Dem Pferd hat die Pause gut getan, und so kommen wir noch ein gutes Stück weiter. Dann spüre ich, wie es dem Tier immer schwerer fällt, den Schlitten durch den tiefen Neuschnee zu ziehen. Nach anderthalb Stunden sehen wir die Lichter von Rhumaspring. Am Ortseingang schaue ich mich kurz um und steuere dann den größten Bauernhof an.
„Heda, Bauer! Wir brauchen Hilfe."
Wenig später geht die Tür zum Haus auf, und ein sehr verdutzt dreinblickender Bauer tritt hervor.
„Wer ist unterwegs bei solch einem Wetter!?!"
Schnell erkläre ich ihm unser Problem. Da Rhumaspring zum selben Lehen gehört, hat dieser Mann schon seine eigenen Erfahrungen mit diesem Verwalter gemacht, und so versteht er sofort, warum wir diese wahnsinnige Reise angetreten haben. Sein Knecht spannt unser Pferd aus und führt es in den Stall. Anna und die Kinder werden von der Bäuerin an das warme Herdfeuer gesetzt, das Peterle darf sich ein bisschen bewegen und herumkrabbeln, und wir alle bekommen heißen Tee. Dafür teilen wir Brot und Käse mit den freundlichen Bauersleuten. Susanna ist blass und klammert sich an Anna.

Nach einer halben Stunde dränge ich jedoch schon wieder zum Aufbruch.
„Wir müssen das letzte Tageslicht ausnutzen. Im Dunklen werden wir noch schlechter vorankommen."
Der Bauer schüttelt den Kopf.
„Aber dein Gaul wird es nicht bis Lütgenhusen schaffen, der ist nicht für dieses Wetter gemacht. Wenn du in zwei Stunden im Grenzwald bist, hast du es geschafft. Nimm mein Pferd, dann kann es glücken."
Ungläubig starre ich ihn an. Dass der Wirt in Gieboldehusen uns seinen Schlitten gegen die Kutsche getauscht hat, war schon ein Segen. Aber dieser Mann ist sogar so verrückt und riskiert sein Pferd!
„Ich weiß nicht, wohin vor lauter Dankbarkeit. Gott möge Euch segnen für Eure übergroße Güte!"
Auf einen Wink hin geht der Knecht voraus in den Stall. Als auch wir hinausgerufen werden, verstehe ich den Bauern etwas besser. Der Elias vom Drebber ist - ein Kutschpferd. Das hier ist ein hochgewachsener, starker Friese, ein Ackergaul mit Kraft und Ausdauer. Ich atme auf.

Wieder verpacken wir uns alle, so warm es geht. Und weiter geht die abenteuerliche Reise. Die Dämmerung hat eingesetzt. Wir fahren gegen die Zeit. Allerdings merke ich deutlich, dass ich ein frisches Pferd vor dem Schlitten habe. Unendlich dankbar und mit neuer Hoffnung lenke ich den Schlitten vorsichtig über die verschneite Straße. Das große Tier ist trittsicher und stark. Anna singt alle Lieder, die ihr einfallen, um die Kinder bei Laune zu halten. Und so können wir nach einer weiteren Stunde in der Ferne den Rand des Grenzwaldes sehen, bevor es endgültig finster wird. Ich zünde die beiden Lampen an. Von nun an kommen wir nur noch langsam vorwärts, weil ich vermeiden muss, mit dem Schlitten vom Weg abzukommen und in die neben uns fließende Rhuma zu rutschen.

Ich atme auf, als ich die ersten Bäume erreiche. Da höre ich durch das Stürmen und Schneetreiben einen lauten Ruf. Kurz darauf kommt mir aus dem Wald ein Pferd entgegengaloppiert. Nur mit Mühe kann der Reiter sich im Sattel halten und neben dem Schlitten zum Stehen kommen.
„Habt ihr ... - Hannes! Gott sei Dank!"
Es ist Klaas auf Hurtig. Hurtig ist nervös, aber als er meine Stimme hört, wird er ruhig.
„Na, wie du DAS geschafft hast, dass er dich trägt, musst du mir nachher erklären. Aber fürs erste - was machst du hier!?!"

„Das erkläre ich dir später. Das ganze Dorf ist in Sorge. Ich wollte sehen, ob ihr Hilfe braucht."
Er lugt durch die Planen. Ich höre Susanna leise wimmern. Und dann Annas Stimme.
„Hannes. Susanna hat Fieber. Das ganze Kind glüht."
Alarmiert schauen Klaas und ich uns an. Ich bin inzwischen allerdings selbst zu erschöpft und durchgefroren, um noch gescheit zu denken.
„Hannes, lass uns tauschen. Du kommst auf Hurtig schneller vorwärts, und ich habe noch genug Kraft fürs Kutschieren. Ich sehe doch, dass du auch am Ende bist. Los, reite heim, bring alles, was Anna und die Kinder brauchen, zu mir. Alle werden helfen. Wenn Susanna nun ernsthaft krank wird, ist sie dann viel näher bei der Lene. Wir wollten doch sowieso gemeinsam Weihnacht feiern. Beeil dich!"

Wir tauschen. Klaas schlüpft in Mantel und Fellsack auf dem Bock, ich steige müde und durchgefroren auf Hurtig und reite sofort los. Wir tauchen ein in den Wald, wo es wieder deutlich weniger schneit und auch der Wind nicht so tobt. Ich habe bisher gar nicht gemerkt, wie erschöpft vor Sorge und Kälte ich selbst bin. Ich lasse mich auf den Hals von Hurtig sinken und überlasse ihm völlig die Führung. Mein Pferd kennt mich offensichtlich so genau, dass es ganz von allein nach Hause trabt.

Als der Hufschlag auf der gefrorenen Dorfstraße widerhallt, kommt Jorge aus seinem Haus gestürzt.
„Klaas? Schon zurück?"
Ich lasse mich vom Pferd gleiten.
„Nein, Jorge. Ich bins, Hannes. Klaas fährt jetzt den Schlitten. Aber Susanna hat Fieber. Wir müssen alles Wichtige zum Klaas schaffen und die Lene benachrichtigen."
Vor lauter Müdigkeit muss ich schluchzen.
„Jorge. Susanna! Das wundervolle, zarte Geschöpf. Hätten wir sie doch nur bei euch gelassen!"

Jorge zieht mich ins Haus und drückt mich auf die Bank am Tisch. In der Ecke sitzt der blinde Jasper, der in der Weihnacht nicht allein sein soll.
„Irmel, schnell. Wir müssen alles für Anna und die Kinder zu Klaas schaffen. Susanna hat Fieber und soll nahe bei der Lene sein."
Sofort springt Irmel auf, greift sich den kleinen Jasper. Der rennt zu den nächsten Nachbarn, scheucht die Zuberin auf und folgt dann Irmel zu Anna Adams Kate. Jorge hingegen setzt sich neben mich und drückt mir einen Krug warmes Bier in die Hand.
„Nun mal ganz ruhig, Hannes. Ihr seid angekommen! Das ist schonmal wunderbar. Bei Klaas müsst ihr euch erstmal um nichts kümmern, das machen dann alles Klaas und Lene. Und ihr ruht euch aus. Wir versorgen weiter die Ziegen und die Hühner. Das wird schon, Du bist erschöpft und siehst alles schwarz."
Schweigend und voller Sorge um Susanna trinke ich den Bierkrug aus.

Als ich mit ein paar weiteren beruhigenden Worten den Weg zu Klaas antrete, ist Hurtig bereits in den Stall gebracht worden, und das ganze Dorf ist auf den Beinen. Bei Klaas wird eingeheizt, Lager für Anna, die Kinder und mich werden gebaut, der kleine Jasper steht bei Hurtig im Stall, reibt ihn ab und füttert ihn. Ich lasse mich inmitten der Geschäftigkeit zitternd auf die nächste Bank sinken und frage mich, welcher Teufel mich geritten hat, dass ich nicht einfach mit Anna und den Kindern dort in Gieboldehusen geblieben bin.

Kurz darauf höre ich wieder Hufschlag, und Anna kommt mit Susanna auf dem Arm herein. Lene ist schon da und kümmert sich sofort. Andere versorgen den Schlitten, der Friese kommt in den Stall, und erst nach allerlei Geschäftigkeit um uns herum kehrt Ruhe ein im Haus von Jungbauer Klaas Rand. Alles konzentriert sich nun auf Susanna.

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8.2.2020

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