Kapitel 16

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Die Leere, die Severus verspürte, während er durch die finsteren Gassen Londons streifte, war nahezu erdrückend. Es schien so, als hätte das Wort „Einsamkeit" plötzlich eine völlig neue Bedeutung für ihn. Er war umgeben von Menschen, doch trotzdem war er alleine, geliebt von niemandem, beachtet von niemandem. Niemand schenkte ihm mehr Vertrauen und das zu Recht.

Weder die Todesser noch jemand anderes. Alle hassten sie ihn. Denn er war ein Verräter. Irgendwann hatte er jeden, der ihm zu nahegetreten war verraten, selbst diejenigen, die er liebte. Die Einsamkeit, die er nun verspürte, musste zweifellos die Strafe für seine Taten sein.

Eine Kirchenuhr schlug Mitternacht und das laute Klingen der Glocken hallte lange über der sonst vollkommen stillen Stadt wider. Severus wusste, dass es noch einige Stunden bis zum Morgengrauen waren. Dann würde sein Warten erst ein Ende haben.

Selbst wenn er wusste, dass er die Frau, die er in dem kleinen Café getroffen hatte, durch sein alleiniges Auftauchen schon in Gefahr brachte, konnte er nicht anders. Er musste sie wiedersehen. Er musste sie kennenlernen, ihre Stimme hören, ihren Namen erfahren, solange ihm noch die Zeit blieb. Denn niemand wusste, wie lange das noch sein würde.

Bei ihrer ersten Begegnung hatte sie gesagt, sie würde früh morgens immer in dem kleinen Café warten. Dort würde Severus sie wiedertreffen. Doch bis dahin waren es noch einige Stunden, weshalb der Zauberer die Zeit nutzte, um seine Gedanken zu sortieren.

Draco Malfoy kam ihm wieder in den Sinn und er dachte an diese grauen Augen, die mit dem Angreifer aus dem Café übereinstimmten. Er versuchte sich selbst davon zu überzeugen, er hätte sich nur getäuscht. Immerhin war es dunkel gewesen und das Mondlicht hatte die Augenfarbe des jungen Mannes mit Sicherheit verändert.

Trotzdem war sich Severus unsicher. Denn selbst wenn der junge Reinblüter nicht der Angreifer gewesen war, stimmte etwas mit ihm nicht. Und selbst wenn diese Verhaltensveränderung, möglicherweise nur mit den vergangenen, nicht gerade erfreulichen Geschehnissen zusammenhing, machte Severus sich zu seiner eigenen Überraschung Sorgen. Sorgen um seinen Schüler.

Begleitet von solchen, beunruhigenden Gedanken, wanderte Severus mehrere Stunden ziellos durch die nächtlichen Gassen Londons. Sowohl die Kälte als auch die Müdigkeit machten ihm zu schaffen und die Kopfschmerzen, die durch Voldemorts gnadenlose Folter aufgetreten waren, machten diese schlaflose Nacht zu einer nicht endenden Qual.

Severus sehnte sich nach einem warmen Bett und einem heißen Getränk, doch er wusste, dass er sich mit diesem Wunsch noch gedulden müssen würde, wenn er die Muggel-Frau wiedersehen wollte.

Deshalb machte er sich, sobald ein rosa Streifen am Horizont den Tagesanbruch ankündigte, auf den Weg zu dem kleinen Café, an dem er auch schon wenige Minuten später, ankam. Wie beim letzten Mal, hatten ihn seine Schritte wie von selbst zu seinem Ziel getragen.

Vorsichtig legte er seine Finger um den Türknauf aus Metall und zog leicht daran, während er in der Tasche seines Umhanges, nach seinem Zauberstab tastete. Fest umfasste er den hölzernen Stab mit den Fingern. Die raue Oberfläche des Holzes, gab ihm ein gewisses Gefühl der Sicherheit und Vertrautheit, als Severus schließlich das Café betrat.

Es herrschte die gleiche Stille, wie beim ersten Mal, als Severus das Gebäude betreten hatte und genau wie vor ein paar Tagen, war weder von anderen Menschen noch von einer Bedienung etwas zu sehen.

Severus Schritte schienen auf dem harten, schmutzigen Steinboden laut zu schallen, als er sich auf den Tisch zubewegte, an dem er auch das letzte Mal gesessen hatte.

Eine Weile blieb er unschlüssig vor diesem stehen und wog ab, ob er die richtige Entscheidung traf. Doch schließlich ließ er sich langsam und mit steifen Gliedern, auf einer der Sitzbänke nieder. Vorsichtig streckte er seine müden Beine unter dem Tisch aus und blickte sich dabei im Café um.

Es sah genauso aus, wie auch bei seinem letzten Besuch, weshalb Severus seine Aufmerksamkeit bald einzig auf die Eingangstür lenkte, um es nicht zu verpassen, falls die Frau, die er erwartete, eintreten sollte.  

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