Kapitel 3

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Mit seinem wallenden schwarzen Umhang, schien Severus genau in die Gegend zu passen, in der er sich befand. Es war noch relativ dunkel und nur ein rosafarbener Streifen am Horizont deutete darauf hin, dass bald ein neuer Tag anbrechen würde.

Die Straße lag einsam und verlassen vor dem Zauberer und er fiel ihm schwer einzuschätzen, wie lange er sich schon ziellos in den düsteren Gassen Londons herumtrieb.

Er wusste schon lange nicht mehr, wo er sich befand und als er mitten in der Nacht in eine der finsteren Gassen der Stadt appariert war, hatte er nicht genau darüber nachgedacht, wo er eigentlich landen wollte. Stattdessen, hatte er nur für wenige Stunden dem entfliehen wollen, woraus sein Leben bestand.

Voldemort hatte nicht gesiegt. Noch nicht. Dessen war sich Severus sicher, denn wenn Harry Potter tot wäre, dann würde die Welt nicht so ruhig und entspannt, wie ein schlafender Riese vor ihm liegen.

Kurz dachte Severus darüber nach, zu den Anhängern des dunklen Lords zurückzukehren, doch er verwarf den Gedanken nur kurz darauf wieder. Er gehörte nicht zu ihnen, genauso wenig, wie er jemals zu den Anhängern von Harry Potter gehört hatte. Selbst während seiner Zeit als Mitglied des Ordens des Phönix. Vermutlich würde er für immer ziellos herumwandern, ohne einen Platz in der Welt. Denn der einzige Ort, an dem er sich jemals zugehörig gefühlt hatte, war an der Seite einer Frau, die nicht mehr unter den Lebenden weilte.

Er wusste, dass jeder, der sich jetzt in die Nähe von Voldemort wagte, dessen Zorn über die Niederlage unweigerlich zu spüren bekommen würde, selbst wenn ihn keine Schuld traf. Deshalb beschloss Severus vorübergehend noch in der Welt der Muggel zu verweilen, die nichts von dem Krieg der im Verborgenen wütete ahnte, der sie mit ins Verderben reißen würde, falls Voldemort einen Sieg eintragen sollte.

Nach einer Weile, in der er in seiner unendlichen Flut aus Gedanken zu ertrinken drohte, blieb Severus schließlich neben einem kleinen Café stehen, das selbst zu dieser frühen Stunde offen zu haben schien.

Eine Weile dachte Severus darüber nach, ob er es betreten sollte. Seit Jahren war er nicht mehr an einem so gewöhnlichen Ort gewesen und er fühlte sich bei dem Gedanken etwas unwohl, doch da es leer wirkte und vermutlich in der nächsten Zeit auch keine Menschenseele dort auftauchen würde, beschloss er das schäbig wirkende Gebäude zu betreten.

Wie bereits vermutet, fand er das Café verlassen vor und selbst die Bedienung schien gerade nicht anwesend zu sein, was Severus deutlich angenehmer fand, als sich den Raum mit anderen Gästen zu teilen.

Er ließ sich an einem Fensterplatz nieder und schaute in Gedanken versunken hinaus in die menschenleere Gasse.

Eine Flut aus Fragen, die er sich nicht beantworten konnte, brach über ihn herein und trotz der Tatsache, dass er nach außen hin immer noch die kalte gelassene Miene des Professor Snape zur Schau trug, den alle Schüler hassten, zerbrach sein Inneres Stück für Stück.

Was hat mein Leben noch für einen Sinn? Ist der Sinn nicht bei Lilys Tod bereits verloren gegangen?

Diese Gedanken schmerzten, doch Severus war sich bewusst, dass die Fragen berechtigt waren. Dass Lily seine Liebe nicht erwidert hatte, hatte geschmerzt, doch es war ein ertragbarer Schmerz gewesen. Doch ihr Tod hatte ihm alles genommen. Und ihren Sohn zu sehen, mit den gleichen grünen Augen, hatte in Severus einen glühenden Hass auf alles und jeden erwachen lassen.

In seinen trübsinnigen Gedanken versunken, bemerkte Severus erst, dass er nicht mehr allein war, als jemand direkt neben seinem Tisch zum Stehen kam. Eine hohe und ungewöhnlich sanfte Stimme erklang: ,,Hallo, tut mir Leid falls ich Sie störe, aber würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mich zu Ihnen setze? Ich fühle mich sonst immer so einsam, wenn ich ganz alleine an einem Tisch sitze."

Überrascht, blickte Severus auf und blickte geradewegs, in leuchtend grüne Augen. Lilys Augen.

Im ersten Augenblick, war er wie erstarrt, und er brachte keine Reaktion zu Stande. Erst als er sich die Frau, die ihn angesprochen hatte genauer ansah, beruhigte er sich allmählich wieder.

Ihre Haare waren tiefschwarz, statt dunkelrot und bis auf die grünen Augen, ähnelte sie Lily in keiner Weise.

Kurz schüttelte Severus den Kopf, um wieder zu sich zu kommen und wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen und die Frau abweisen, als sie sich einfach ihm gegenüber an den Tisch setzte. Offenbar, hatte sie sein Kopfschütteln als eine Geste der Einladung an seinen Tisch gedeutet.

Nun lächelte sie ihn freundlich an und erneut war Severus geschockt von der Ähnlichkeit ihrer Augen im Vergleich zu denen von Lily. Die selbe Fröhlichkeit und Entschlossenheit funkelte in ihnen.

Der Zauberer versuchte sich einzureden, es wäre nur ein Hirngespinst und die Frau vor ihm wäre nur irgendeine Fremde, doch als sie ihn munter ansprach, als wäre er kein schlecht gelaunt wirkender Mann der ganz und gar nicht gewöhnlich wirkte, gelang ihm dies noch weniger.

,,Ich bin ja echt froh, dass ich dieses Mal nicht alleine hier bin, wissen Sie. Ich habe öfters Mal eine Nachtschicht im Krankenhaus und dann muss ich hier immer warten, da mein Bus nach der Schicht immer erst später kommt. Manchmal ist es echt unheimlich, so alleine hier zu sitzen, man weiß schließlich nie, wer sich hier alles so herumtreiben könnte, nicht wahr? In den Zeitungen, wurden ja in der letzten Zeit, so einige schlimme Dinge geschildert, das kann einem schon ein wenig Angst einjagen. Und mit der Bedienung hier, kann man leider auch kaum ein Wort wechseln."

Severus war erst einmal völlig perplex von ihrem langen Redefluss und er wusste, dass es keinen Wert hatte sich mit einem Muggel zu unterhalten, denn er würde diese Fremde, so oder so nie wieder sehen. Deshalb setzte er eine gleichgültige Miene auf und blickte starr aus dem Fenster, um zu demonstrieren, dass er nicht an einer Unterhaltung interessiert war, selbst wenn er sich am Liebsten in den Tiefen ihrer grünen Augen verloren hätte.

Kurz schien es so, als würde die Frau erneut etwas sagen wollen, doch genau in dem Moment, betrat eine andere junge Frau mit genervtem Gesichtsausdruck, vermutlich die Bedienung, den Gästebereich des Cafés und schlurfte langsam auf den einzigen besetzten Tisch zu.

,,Was darf es sein?", erkundigte sie sich in gelangweiltem Tonfall und Severus fiel auf, dass sie leicht lispelte.

,,Einen Cappuccino bitte", antwortete die Frau, gegenüber von Severus und lächelte der Bedienung freundlich, aber weniger strahlend, als zuvor Severus zu.

,,Und für sie?", wandte sich die junge Frau nun an Severus, der keine Ahnung hatte, was er bestellen sollte.

Er wusste nicht, was man in einem Muggel-Café bestellen sollte, wenn man nicht auffallen wollte, weshalb er das einzige tat, was ihm in dem Moment in den Sinn kam.

,,Das selbe", antwortete er mit desinteressiertem Gesichtsausdruck und fing wieder an, aus dem Fenster zu starren.

Als sich die Bedienung wieder entfernt hatte, unternahm die Frau mit den grünen Augen, keinen Versuch mehr, eine Unterhaltung zu beginnen und zog stattdessen ein dünnes Büchlein aus ihrer Handtasche, in dem sie lustlos herumzublättern begann.

Es war ihr anzumerken, dass sie es nur tat, um nicht so zu wirken, als wäre sie enttäuscht darüber, dass sich der Mann, ihr gegenüber, nicht mit ihr unterhalten wollte.

Ein unangenehmes Schweigen, senkte sich über die beiden und Severus war mehrmals kurz davor, das Café einfach zu verlassen, doch da er nicht wusste, wo er hingehen sollte, blieb er zwangsläufig an Ort und Stelle.

Erst die leisen Schritte der Bedienung, auf dem dreckigen Steinboden, schienen diese Anspannung zu lockern und die Frau mit den grünen Augen, bedankte sich herzlich für das Getränk, das ihr gereicht wurde, während Severus nur kurz den Kopf hob und den Blick dann wieder abwandte. Erst in den Augenblick, fiel ihm auf, dass er gar kein Muggel-Geld hatte, um zu bezahlen.

Doch lange konnte er sich mit diesem Problem nicht befassen, da ihm plötzlich etwas Unerwartetes auffiel.

Die Haare der jungen Frau, die ihm sein Getränk gebracht hatte, schienen auf einmal ihre Farbe zu verändern und auch ihr Gesicht wirkte plötzlich anders als zuvor.

Severus schaffte es, schnell zu reagieren und er erhob sich, noch während er seinen Zauberstab aus der Tasche zog, geschmeidig von seinem Sitzplatz, wobei er sein Getränk umstieß, das sich in einer braunen Lache auf dem Tisch ausbreitete und zu Boden tropfte. Doch die Unbekannte, war scheinbar darauf vorbereitet, denn auch sie zog einen Zauberstab aus ihrer Schürze hervor und Snape konnte den Fluch, der auf ihn zuraste nur mit Mühe abwehren.

Kurz darauf, ging er auch zum Gegenangriff über, wenn auch nicht mit der Intension, seinen Gegner zu töten, da er nicht wusste, um wen es sich handelte.

Plötzlich hörte er einen lauten Aufschrei hinter sich und er drehte sich aus Reflex in Richtung des Geräusches um.

Sein Blick kreuzte sich mit dem der Frau, die sich vor einigen Minuten zu ihm gesellt hatte und nun entsetzt und mit schützend vor das Gesicht gepressten Händen auf das Geschehen starrte.

Dieser kleine Augenblick der Unachtsamkeit, kostete Severus nur den Bruchteil einer Sekunde, doch als er sich wieder zu der unbekannten Person umdrehte, sah er gerade noch, leuchtende, graue Augen aufblitzen. Dann war der Unbekannte weg. Disappariert, ohne dass jemand es hätte verhindern können.

Diese grauen Augen erinnerten Severus an jemanden, doch so sehr er sich auch den Kopf darüber zerbrach, er kam nicht darauf, wem sie gehörten.

Ein Geräusch von hinten, ließ Severus erneut herumwirbeln, woraufhin, er in die verängstigten Augen der Frau mit den grünen Augen starrte. Mit Lilys Augen. Doch es waren eben nicht Lilys Augen. Lily wäre nie im Leben so verängstigt gewesen. Sie hätte sich allen Gefahren gestellt, doch was konnte er schon von einem Muggel erwarten.

Von diesen Gedanken begleitet, zückte er erneut seinen Zauberstab und ließ die Frau mit einem geflüsterten Obliviate , vergessen, was sie hatte mit ansehen müssen.

Und noch während sich ihr Blick leicht verklärte und die Panik in ihrem Gesicht einem sanften Lächeln wich, verließ Severus ohne zurückzublicken eilig das kleine Café. 

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