Kapitel 16

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

"Wieso trägst du sie nicht ?"

Verwirrt drehte sich Ascara um und schaute in die aufgerissenen Augen der Frau. Sie umfasste sanft den Ärmel ihrer Robe auf der Suche nach etwas, das sich augenscheinlich an ihrem Arm befinden sollte.

"Tragen ? Was denn ?"

Entrüstet schaute sie auf die junge Frau hinunter.

"Die Bänder natürlich, Mädchen! Es ist gebot uns mit ihnen zu zeichnen!"

Sie umfasste ihren Arm fester, packte sie und zog sie tiefer in den Karren, indem sich Truhen voller Tücher und ein paar Kissen befanden, welche sich auf dem Boden verteilten. Auf einem lag bereits eine Frau mit langem roten Haar, welches auch wieder diese auffälligen gelben Bänder trug. Mit weiten Augen glitt ihr Blick über Ascara.

"Eine Neue?"

Leicht richtete sich auf und wandte sich zu der Frau, die immernoch ihren Arm umklammerte. Mit zuckenden Schultern nickte sie.

"Sie kennt die Zeichen nicht. Sie muss wohl..."

Ihre Stimme brach. Mit einem Mal wurde der Blick der Rothaarigen voller Mitleid, sodass sie sich schnell aufrichtete und ihre Hand auf meine Schulter legte. Ascara betrachtete sie genauer: Ihr Haar war fast so lockig, wie das von Nima und ihre helle Haut, schien fast weiss im Licht der Sonne. Sie konnte nicht verleugnen, dass die Frau vor ihr schön war.

"Du brauchst dich nicht schämen, Mädchen. Du bist nicht die erste Frau, die nach einem Empfängnis zu uns kommt."

Die junge Frau schien mich verwirrter, während sich ihre Hände langsam um ihre Wangen schlossen.

"Sag' mir nur, Mädchen. Wächst es noch in dir?"

Sie legte auf einmal die Hand auf ihren Bauch, sodass Ascara nur völlig verstand. Sofort zuckte sie zurück und landete vor Schock auf einer der aufgestapelten Truhen.
Das war auch nun wirklich nicht schwer, wenn man die Größe des Karren betrachtete. Ascara schüttelte ihren Kopf.

"I-Ich erwarte kein Kind."

Die Rothaarige stemmte die Hände in die Hüfte.

"Was machst du dann sonst an solchem Ort? Fliehst du vor deinem Mann?"

Kurzerhand nickte Ascara. Nun ja, sie floh nicht wirklich vor dem Schlächter, im Gegenteil, doch sie gab sich mit dem Gedanken zufrieden, dass sie vor seinem Willen flüchtete. Die Frauen beugten sich vor.

"Du armes Ding, trotzdem sollte eine so junge und hübsche Frau diesen Ort nicht als letzte Möglichkeit ansehen. Ihr solltet wirklich-"

Noch bevor sie aussprechen konnte, und noch bevor Ascara fragen konnte, wo sie hier war, hielt der Karren an und ein rundlicher Mann mit nassem, grauem Haar kam zum Vorschein.

"Ich will meine Bezahlung. Jetzt."

Er stützte sich schweratmend ab, während er sein Blick über die Mädchen schweifte. Die Erkenntnis blitzte Ascara vor den Augen. Die Frauen mit den gelben Bändern mussten Dirnen sein! Natürlich, jetzt ergab auch das wirre Gespräch sinn. Sie glaubten doch jetzt nicht, dass Ascara eine von ihnen sei, oder? Bevor sie ihren Gedanken ausführen konnte, packte sie eine Hand und zerrte sie mit einem Ruck aus den Karren. Ascara fiel zu Boden, wurde jedoch gleich wieder hochgezogen nur um in die Augen dieses Scheusals zu blicken. Der beißende Geruch von Schweiß und Met stieg ihr in die Nase, während er sich zu schaffen machte ihren Unterrock hochzuschieben.

Ihr entfuhr ein heiser Schrei, während sie den kräftigen Mann von sich zu stoßen versuchte.

"Du solltest genügen."

Ihr wurde bei seinem Atem schlecht. Die junge Frau lehnte sich widerstrebend zurück, als er versuchte mit seinen fleischigen Finger an ihrem Dekollté hinabzufahren. Sie sah die Wut und die Lust in seinen trüben Augen. Auch sah sie die Hand, welche gerade zum Schlag ansetzten wollte jedoch von einer anderen abgefangen wurde. Die rote Dirne stand vor ihnen, umfasste sanft seine dicken Finger und führte sie anschließend zu ihrer Brust, während sie reizend mit den Wimpern blinzelte.

"Vergiss' sie, Liebster. Ein junges Ding, wie sie, wird dir keine Freuden fröhnen können."

Langsam ließ er von mir ab. Mit einem warnenden Blick gab sie der jungen Frau zu verstehen zu verschwinden. Voller Aufregung stützte sie dich gegen den Karren und beobachtete wie der alte Mann ihr Kleid runterschob nur um ihre Brüste mit beiden Händen zu umfassen. Ekel stieg in ihr und sie musste sich abwenden. Die anderen Frauen im Karren schienen davon aber nicht sonderlich beeindruckt zu sein, im Gegenteil, seltsam war wohl nur das Verhalten der jungen Frau, welche in ihren Augen nichts anderes als eine Dirne sein musste.

__________

Der Abend brach an und Rakan sah die erschöpften Blicke der Männer, welche voller Last bepackt durch die Wälder schritten. Viele seiner Krieger besaßen den Luxus eines Pferdes, doch die Meisten seines Heeres liefen zu Fuß. Ein Knabe, nicht älter als sechzehn stöhnte angestrengt.
Er selbst war nicht älter, als er das erste Mal im Krieg kämpfte.
Bei den Göttern, er wusste noch genau wie er sich eingepisst hatte. Mit einem leisen Pfiff zog er seine Aufmerksamkeit auf sich.

"Wie heißt du, Junge?"

Unsicher schaute der Knabe ihm entgegen, das Gesicht rot angelaufen vor Anstrengung. Der Schlächter konnte die Spur Angst in seinem Gesicht erkennen. Er wusste, wie er auf den Jungen wirken musste: Ein Mann, gehüllt in schwarz auf einem schwarzen Ross. Er würde wohl nicht sehr freundlich aussehen.

"Sven, Herr."

Der Schlächter nickte. Er konnte nicht verleugnen, dass der Knabe ihn an sich selbst erinnerte. An eine Zeit bevor er...
"Bitte, ich tue alles. Ich werde alles tun, aber lasst ihn gehen." Sie packten seinen geschundenen Körper und schliffen ihn weg.
Schnell schüttelte er den Kopf um die Erinnerungen loszuwerden.

"Herr, seid ihr wohlauf?"

Verwirrt schaute der Schlächter hinab zu dem jungen Sven, der ihm besorgt entgegen lächelte. Er nickte zur Antwort einmal, bevor er dann prompt die Zügel zu sich zog und mit einem lauten Ruf zur Rast ausrief.
Mehrer Männer erwiderten den Ruf, sodass sich schnell die Kunde breitmachte.
Er deutete auf ein freies Feld hin, dass genug Platz bieten würde um ein Lager für ein Heer aufzustellen.
Die Männer machten sich sofort auf die Zelte zu errichten und bald schon würden sie alle stehen. Rakan stieg von seinem Pferd ab, entnahm den Wasserschlauch aus seiner Ledertasche und trank selbst, bevor er den Rest seinem Pferd gab.
Er beobachtete still, wie seine Männer die Lager aufschlugen und unter seinem Kommando die Anweisungen erfüllten. Nicht zuletzt machte er sich selbst auf um zu helfen und in weniger als einer Stunde waren alle Zelte aufgestellt und noch bevor die Dunkelheit hereinbrach alle Fackeln am Leuchten.

Als gerade die letzten Karren einfuhren fielen ihm besonders die letzten wenige Karren zu seiner Missgunst auf. Es war der Karren mit den Dirnen, worum sich die Männer scharrten wie hungrige Wölfe. Er hatte diesmal entschieden nicht viele von ihnen mitzunehmen, denn seine Krieger waren gewiss nicht hier um sich zu vergnügen. Es waren vielleicht vier Dutzend Dirnen, die er bei fast tausend Mann zur Verfügung stellte. Seine Krieger werden nicht erfreut sein.

Auch er selbst hatte sich zu jedem Kriegszug  eine Frau ausgesucht, doch jetzt war er vermählt. Dieser Grund hielt zwar nicht viele Männer auf, doch der Schlächter wollte sich keinesfalls einreden es wäre ein anderer Grund, der ihn hielt. Oder der Grund wäre eine gewisse Frau. Seitdem er sich von Ascara verabschiedet hatte, verging keine Sekunde, in der er nicht an sie dachte. Er erwischte sich dabei, wie er über die Strähne strich, die geflochten um sein Handgelenk lag. Er musste aufhören an sie zu denken.

Aus dem Augenwinkel heraus erkannte er eine Frau mit langem braungelocktem Haar, welches sich ein Gewand, durchzogen mit gelben Bändern, zurecht rückte. Die Erkennung durchschoss ihn. Er konnte ihr Gesicht nicht erkennen, sie drehte ihm den Rücken zu, doch bei den Göttern, würde er sich wirklich täuschen, wenn es um Ascara ging. Noch bevor er weiterforschen konnte, legte sich eine starke Hand auf seine Schulter. Rakan wandte sich zu dem blonden Mann vor ihm.

"Es ist angerichtet, Rakan."

Er ignorierte ihn und schaute sich wieder nach der Frau um, doch diesmal war keine Spur von ihr zu sehen. Rakan schüttelte sich. Jetzt sah er schon Geister. Der Mann vor ihm begann zu grinsen.

"Haste eine hübsche Frau gesehen, mein Freund."

Der Schlächter grinste seinem alten Freund entgegen. Nur ihm hatte er es jemals erlaubt so mit ihm zu reden. Die beiden waren als Jungen zusammen aufgewachsen und hätten Brüder sein können, wären sie nicht von verschiedenem Blut. Er konnte hinter ihm zwei junge, blonde Dirnen erkennen, die schüchtern zu ihm hoch lächelten.

"Torben, mein Freund. Kaum rasten wir, suchst du dir gleich die Huren."

Sein Freund zuckte nur mit den Schultern, bevor er die beiden Mädchen packte und an sich schob. Lachend schmiegten sie sich an ihn, während er beide Arme um sie breitete.

"Wie gesagt, mein Freund. Das Lager ist aufgestellt, die Fässer geöffnet und die Huren endlich da. Und du hast Glück, Rakan, ich konnte zwei dieser wunderschönen Exemplare ergattern und weil ich heute bei bester Laune bin, darfst du dir eine aussuchen."

Rakan entwich ein Lachen, doch er winkte ab.

"Sie sollen beide dir gehören, Torben. Hast du vergessen, dass ich verheiratet bin ?"

Torben verfiel in ein lautes Lachen.

"Ich hätte nicht gedacht, dass du einer dieser treuen Ehemänner wärst, ganz zu schweigen davon, dass du sowieso heiratest. Aber wie du willst. Trink wenigstens mit uns, mein Freund und gesell dich zum großen Feuer."

Torben beugte sich leicht vor, wie um den Schlächter ein Geheimnis zu verraten.

"Es heißt, heute tanzen die Dirnen um das Feuer."

Dem Schlächter entwich ein entnervetes Stöhnen. Er konnte sich nur allzu gut an die Frauengeschichten seines Freundes erinnern. Nicht allen mit Gefallen.
Torben schob die Augenbrauen verwirrt zusammen, bevor er sich noch ein wenig mehr an die zwei Frauen schmiegte.

"Oder siehst du selbst Anschauen als Bruch der Treue an?"

Der Schlächter richtete sich kurz auf und besah seinen Freund mit einem strengen Blick.

"Ich muss noch arbeiten."

Mit einem ernsten Nicken erwiderte Torben, denn er verstand gut, dass die Strategien, die er aufstellte erst das Leben seiner Männer sicherten. Man konnte denken, was man von Torben wollte, doch neben seiner Rolle als Frauenliebhaber,  verstand er das Werk als Krieger und Stratege und war somit einer seiner besten Ratgeber. Mit einem letzten Gruß verließ Torben mit den zwei Frauen den Heerführer. Kurz noch wich der Blick des Schlächters zu den Karren der Dirnen, bevor er sich in sein Zelt aufmachte. Es würde eine lange Nacht werden, dessen war er sich sicher.

Dennoch beschloss er sich den Spaß seiner Krieger ebenfalls nicht entgehen zu lassen und bei dem Fest vorbeizuschauen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro