Kapitel 17

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Leises Gekicher weckte die junge Frau von ihrem traumlosen Schlaf.
Sie setzte sich auf und stellte verwirrt fest, dass sie im Karren der Dirnen sein musste. Jemand hatte eine Felldecke über sie gelegt und ihr ein Kissen unter den Kopf geschoben. Ascara konnte nicht leugnen, dass sie die letzten Stunden erschöpft hatten und dass sie, als sie die Augen für ein paar Minuten schloss, kraftlos zusammengesunken war. Sie lächelte für diese Aufmerksamkeit leicht und schob es Edda zu, der Frau mit den roten Haaren, wie sie später erfuhr.
Die Dirnen glaubten immernoch, dass die junge Frau vor einem gewaltsamen Ehegatten floh und wenn sie ehrlich war, war ihr jede Ausrede recht, solange dies beudetete zu bleiben. Ascara seufzte und strich über die braune Robe, die mit gelben Bändern durchzogen war.

Edda hat sie ihr kurz nachdem sie wieder fuhren gegeben. Sie erinnerte sich noch gut, wie sie mit diesem Mann aus dem Wald wieder herauskam, ein Grinsen um seine Lippen. Danach hatte Edda ihr die Robe mit neutraler Miene überreicht.
Ascara suchte nach Zeichen der Angst oder der Scham in ihren Gesicht, irgendeinem Anzeichen, dass der Mann sie schändete, doch alles was sie erkennen konnte war Gleichgültigkeit. Sie hakte nicht weiter nach, wollte diese Erinnerung viel lieber aus ihrem Gedächtnis streichen.

Langsam richtete sie sich auf, legte die Decke ordentlich beiseite und öffnete die Tür, die aus dem Karren hinausführte.
Wieder vernahm sie ein leises Gekicher, diesmal deutlich näher und verschluckter. Gerade wollte sie sich dahin wenden, doch sie wurde von einer breiten Gestalt angerempelt.

"Pass' doch auf !"

Ein Mann mit blonder Mähne stellte sich ihr in den Weg, neben ihm eine ebenso blonde Frau. Eine Dirne. Es schien als würde sie die  beiden gerade bei... Ascara schluckte und spürte wie ihr die Röte zu Kopfe stieg.
Der Mann beugte sich ein wenig weiter vor, ließ seinen Blick kurz über Ascara huschen und schaute sie dann mit breiten Grinsen an.

"Hab' dich hier nie zuvor gesehen, Kleine. Und normalerweise kenne ich alle Huren im  Umkreis von zwanzig Meilen."

Der Mann gab ein lautes Rülpsen von sich. Es war nicht zu übersehen, dass der Blonde trunken war. Angewidert betrachtete ich das Geschehen: Er führte seine Hand ruckartig zur Brust der Dirne und fing schamlos an sich vor ihr zu vergnügen. Im Gegensatz zu Ascara schien es ihr aber zu gefallen, denn sie verließ ein Stöhnen, dass die junge Frau nochmehr zu erröten veranlasste. Völlig fehl am Platz wollte sie sich gerade zu gehen wenden um dieser schrecklich unangenehmen Situation zu entkommen, doch ein Arm packte sie, wirbelte sie herum und sie landete an der Brust des blonden Normannen.

"Verzeihung, ich wollte nicht unhöflich sein,  Dirne. Du bist natürlich herzlich willkommen uns hierbei Gesellschaft zu leisten."

Seine geschwollenen Lippen zuckten anzüglich, bevor er ihr Schweigen als Bestätigung nahm und sich ihren Lippen näherte. Ascara holte tief Luft und stemmte sich gegen seine Brust. Sie wollte in dem Moment nichts lieber als sich in Luft aufzulösen.

"Ich kann nicht !"

Verwirrt schaute er zu ihr hinab. Ihre Brust bebte und ihre Augen waren vor Schreck geweitetet.

"Wieso ? Du wirst zufrieden belohnt werden."

Seine Haltung änderte sich wurde steifer, fast als würde er merken, dass sie hier nur eine Rolle spielte. Ascara bemerkte schnell, dass der Mann vor ihr ganz und gar nicht dumm war. Panik breitete sich in ihr aus.

"I-Ich bin versprochen. Er- Er bietet gutes Geld für den Preis, dass ich nur ihm gehöre."

Die Stirn des Normannen runzelte sich, nachdem er sich zurücklehnte. Ascara konnte sein Misstrauen immernoch spüren.
Die Arme, mit denen er sie umschlungen hielt, lockerten sich jedoch.

"Aha und wer soll das sein ?"

Noch bevor sie nachdachte, verließen die Worte schon ihre Lippen.

"Der Schlächter."

Die Brauen des blonden Hünen schossen zusammen, bevor er in schallendes Gelächter verfiel.

"Wenn das so ist, Kleine, dann werde ich dich wohl später beim Feuer wiederfinden. In den Armen unseres geliebten Heerführers."

Sofort ließ er von ihr ab und verließ sie, im Arm seine Dirne. Die junge Frau atmete erleichtert aus. Ihn wurde sie schon mal los. Sie war gerade noch so heil davon gekommen... doch hatte sie wirklich gesagt, sie war dem Schlächter versprochen?
Panik stieg erneut in ihr. Der jungen Frau war kein anderer Name eingefallen ! Es war als würde ihr Instinkt übernehmen und ihr erst jetzt das Ausmaß ihres Fehlers klar werden. Verdammt, sie musste sich nun etwas einfallen lassen.
Sie hatte von dem Fest am Feuer gehört, eigentlich hatten die anderen Dirnen von nichts anderes geredetet. Ihr Plan war es brav im Karren zu sitzen und das Fest zu überdauern.

Jetzt würde sie gar keine andere Wahl haben. Wenn sie sich nicht zeigen würde, und zwar am Besten in den Armen des Schlächters, dann würde sie das Misstrauen des Blonden noch mehr schürren und Ascara würde nicht den Fehler begehen den Mann mit den klugen Augen zu unterschätzen. Nein, sie konnte sehen, dass unter diesem Lustmolch noch eine andere Seite, eine scharfsinnigere Seite, steckte.
Eigentlich hatte die junge Frau nicht vor sich vom Schlächter entdecken zu lassen, wenn sie ehrlich war, verließ sie schon lange der Mut dazu, doch nun würde sie keine Wahl mehr haben.
Sie musste zu diesem Fest.

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"Los, komm endlich raus !"

Edda, die rothaarige Dirne, scheuchte die junge Frau mit einer ermutigenden Handbewegung zu sich. Doch Ascara würde sich kein Stück entfernen von dem Leinentuch, dass um zwei Bäume gespannt war und sie beim Umziehen verdeckte.
Die Dirnen hatten es gespannt, nachdem sie gesehenen hatten, dass die junge Frau deutliche Probleme mit Nacktheit hatte.
Ascara erinnerte sich an ihre verwirrten  Gesichter. Nun, es war wohl wirklich seltsam, dass sich eine Dirne für ihre Nackheit schämte. Wenigstens würde das Leinentuch ein paar der Blicke aufhalten können.

Sie hatte erleichtert ausgeatmet als Edda ihr das Tanzgewand überreicht hatte und sie es sich schnell übergeworfen hatte.
Mit einem geschockten Laut schaute sie an dem Hauch von Nichts herab. Wenn sie ehrlich war, konnte sie keine großen Unterschiede zwischen ihrer Nacktheit und dem roten durchsichtigen Stoff erkennen, der in zwei großen Bahnen über ihre Brüste verlief und kurz unter ihrem Hintern aufhörte.

"Das kann doch wohl nicht das Gewand sein ?"

Ihre Lippen verließ nicht mehr als ein Krächzen. War das Kleid vielleicht kaputt, dass es so viel von ihr preis gab? Verstohlen schaute sie über den Streifen Leinen um zu den beiden Frauen blicken zu können, welche sie schon erwarteten. Verwirrt stellte Ascara fest, dass auch sie die gleichen Gewänder trugen. Sie mussten sich wohl auch umgezogen haben, nur im Gegensatz zu ihr schien sie die Nacktheit voreinander nicht im Geringsten zu stören.
Noch bevor Ascara das Leinetuch von den Bäumen nahm um es um sich zu schlingen, bekam Ilva, die Dirne mit der braunen Haut, ihren Arm zu Fassen. Ruckartig stieß sie Ascara vor, welche ohne ihre starke Hand wohl gestolpert und gefallen wäre. Edda schaute ihr begeistert entgegen.

"Du siehst wundervoll aus! Die Männer werden verzückt sein."

Während ihr die beiden Frauen entgegen strahlten, versuchte Ascara nur nicht zu sehr in Panik zu geraten. Sie würde nun als Dirne auf ein Fest gehen mit einem Gewand, dass wohl mehr preis gab als bot um dort am Feuer zu tanzen. Abgesehen, dass die junge Frau nicht die geringste Ahnung von tanzen hatte, musste sie wohl darauf Acht geben dem Schlächter nicht unter die Augen zu treten, sich aber dennoch lange genug blicken lassen um bei dem blonden Normannen kein Misstrauen zu wecken.
Langsam spürte sie, wie sich ihre Kehle zuschnürrte.
Eine Hand legte sich sanft auf ihren Rücken und schob sie zu dem immer lauter werdenden Lärm in der Mitte des Lagers.
Schon bereits von weitem konnte man das riesige Feuer erkennen, welches von hunderten von Kriegern umstellt war. Laut lachten und tranken sie, schienen sich ausgiebig zu amüsieren, während sich die junge Frau das erste Mal wünschte doch im Heim des Schlächters zu bleiben.
Außerdem ließ sie das schreckliche Gefühl nicht los, dass in der heutigen Nacht nichts nach Plan verlaufen würde. Angespannt krallte sie sich in den roten, blassen Stoff und hoffte das jegliche Gottheiten mit ihr sein würden.

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als jemand sie anrempelte. Edda und Ilva waren immernoch an ihrer Seite und führten sie immer näher an Geschehen heran. Auch sie schienen nervös zu sein.
Ascara schluckte.

"I-ich hatte euch gar nicht erzählt, dass ich eigentlich nicht tanzen kann."

Ascara erwartete Spott, doch an ihrer Stelle fing Edda nur leise an zu lachen. Beruhigend schaute sie sie an.

"Das können die meisten der Huren nicht."

Verwirrt runzelte sie die Stirn.

"Aber ich dachte, dass hier ist ein Tanzfest?"

Ilva nickte stumm und strich ihr über den Arm.

"Das ist es auch. Aber es ist mehr eine Verführung als ein wirklicher Tanz. Dies hier hat nichts mit bestimmten Tanzbewegungen zutun, sondern mehr mit Eleganz und Anziehung, verstehst du?"

Langsam nickte Ascara, bevor sie erneut ihren Kopf ruckartig hob.

"Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, wie selbst das funktioniert."

Ilva winkte ab. Das Schlagen von Trommeln wurde immer lauter.

"Ahme einfach unseren Bewegungen nach."

Erneut nickte Ascara und ließ sich nun endgültig zum Feuer schieben, wo die Dirnen sich schon völlig dem Schlag der Trommeln hingaben und in anzüglichen Bewegungen dazu tanzten. Die junge Frau hatte eine solche Art von Tanz nie zuvor gesehen, doch die Bewegungen und die Nacktheit der Frauen ließen ihre Wangen glühen. Sie streckte sich ein wenig um eine bessere Sicht auf das Geschehen zu erlangen. Sie konnte schwach erkennen das an der gegenüberliegenden Seite des Feuers eine Art Tribüne mit einem großen hölzernen Stuhl aufgestellt war. Ein paar der Dirnen lagen auf Fellen und Kissen daneben, schienen ihn mit ihrer bloßen Anwesenheit zu schmücken. Sie musste nicht lange nachdenken um zu wissen zu wem er gehörte, dennoch beruhigte sie der Gedanke, dass sein Besitzer nicht darauf saß. Um den hölzernen Thron befanden sich zwei weitere Stühle, deutlich kleiner, aber nicht weniger mit Dirnen geschmückt.
Verwirrt stellte sie fest, dass auf einen von beiden ein ihr bekannter Mann saß mit auffälligem, blondem Haar.
Scharf zog die junge Frau die Luft ein.
Das könnte ein Problem werden.

Die Vorahnung, dass dieser Mann mehr als ein Krieger und Lustmolch war, bestätigte sich hiermit. Er musste so etwas wie ein Berater des Schlächters sein. Mit Gewissheit eine wichtige Person. Edda schien wohl ihren besorgten Blick zu erkennen, denn sie strich ihr in einem beruhigenden Rhytmus über die Arme. Sie musste wohl annehmen es war die Aufregung vor dem Tanz.
Mit einem Mal stoppte der Klang der Trommeln und die Dirnen beendeten ihren Tanz mit tiefer Verbeugung.
Die ganze Aufregung und das Reden der Leute hörte mit einem Mal auf und die Häupter waren zu jemanden gewandt, den Ascara zwar nicht sehen konnte, aber spüren konnte. Es lag etwas in der Luft, eine Art Schatten, der jeden aufhorchen ließ.
Ein Schatten, der ihr wohlbekannt war und nur einer Person gehören konnte.

Sie spannte sich an, spürte ihr Herz lauthals klopfen. Mehrmals mahnte sie sich zur Beruhigung, doch es schien, als würde es dann nur noch mehr, provozierender, pulsieren. Er setzte sich langsam auf seinen Thron, wohl erkennend die Aufmerksamkeit, die ihm golt und nickte dann einmal dem blonden Nordmann zu. Mit ihm kam ein weiterer Mann, deutlich unauffälliger als der Schlächter und setzte sich auf den Platz rechts von ihm. Sein Haar war feuerrot und glänzte kupfern im Licht des Feuers, während seine Augen aufmerksam über die Massen der Menschen ging. Der Schlächter schien angespannt zu sein und Ascara konnte Zorn in seinem Blick erkennen. Ein Anblick, der zwar nicht selten war, jedoch nicht weniger gefährlich.
Seine dunkle Stimme erhob sich und die junge Frau konnte eine leise Furcht in den Gesichtern der Krieger erkennen.

Ja, diese Männer und Frauen fürchteten und respektierten ihren Kriegsherrn und Ascara hatte die leise Vorahnung, dass diese Annahme berechtigt war.

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