35. Teil: ein Abendessen

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Das Wiedersehen mit Jack hatte mich beflügelt, sodass ich pfeifend in der Küche stand und unser Abendessen vorbereitete, während Russell derweil noch etwas Ordnung in die Wohnung brachte und den Tisch deckte. Meine gute Laune erfreute den Alpha sichtlich und die Umarmungen mit Jake waren anscheinend schon wieder verziehen. Russell trug ebenfalls ein Lächeln auf den Lippen und ließ keine Chance ungenutzt, um mich berühren zu können. Ab und an stahl er sich einen Kuss und gab mir einen kleinen Klaps auf den Po. Daran hatte er offenbar Gefallen gefunden.

Und mir gefiel es ehrlich gesagt auch.

„Wie ist Lucy so?", fragte ich neugierig und etwas nervös, während ich dem Inhalt der Töpfe beim Köcheln zusah. Lediglich der Salat musste noch angerichtet werden, dann war das Essen eigentlich so weit fertig.
Russell hatte gerade noch Weingläser zu den Platzdeckchen gestellt und schlang seine Arme von hinten um meinen Körper. Dabei rutschten seine Hände unter die Schürze, die ich trug, und legten sich vorsichtig auf meinen Bauch.

„Sie redet... viel", warnte Russell mich schmunzelnd vor. „Sehr viel, also sei gewarnt."

Ich warf ihm einen vielsagenden Blick zu, woraufhin der Alpha nur lachte und meine Wange küsste. „Aber sie ist eine sehr liebe Frau, sehr sorgsam und der Inbegriff einer Glucke." Seine Wortwahl brachte mich zum Lachen. Ich lehnte mich gegen seine kräftige Brust und genoss die Wärme, die von ihm auf mich überging.

„Lukes und sie wollen auch Kinder", murmelte ich etwas erschöpft und schloss meine Augen. Obwohl wir vorhin erst ein Nickerchen gemacht hatten, fühlte ich mich schlapp und war froh, wenn ich mich bald hinsetzten konnte. Hunger hatte ich mittlerweile auch. Es war angenehm, dass Russell meinem Gewicht problemlos standhielt, sodass ich mich sorglos einfach gegen ihn lehnen konnte.

„Ich weiß", murmelte Russell und küsste meine Wange erneut. „Wie gesagt, Lucy ist eine Glucke."

„Ihr kennt euch schon lange, oder?", fragte ich leise und schmiegte mich näher an seine Brust. Sein Herzschlag schlug in sanften Takt gegen seinen Brustkorb und lullte mich noch stärker ein. Am liebsten würde ich mich einfach mit Russell aufs Sofa kuscheln.

„Seit der Uni. Ich war damals im Mentorenprogramm und sie wurde mir in ihrem ersten Semester zugeteilt, damit ich ihr helfe sich zurecht zu finden. Von da an ist sie mir irgendwie geblieben." Russell lachte und das Vibrieren seiner Brust ließ mich stumm seufzen. „Sie hatte mich voll unter ihren Fittichen. Sie ist wie meine Schwestern."

„Sie hatte oder hat dich unter ihren Fittichen?", schmunzelte ich und drehte mich in seinen Armen um, damit ich mich an ihn kuscheln konnte. Ich drückte mein Gesicht gegen seine Brust und inhalierte seinen Duft.

„Sie hat", lachte Russell, löste den Knoten meiner Schürze und zog sie mir über den Kopf, ehe er mich im nächsten Moment auf seine Arme hob. „Leg dich noch etwas hin. Du wirkst erschöpft." Russell küsste meine Schläfe, legte mich vorsichtig ab und deckte mich zu.

„Der Salat ist noch nicht fertig", murmelte ich, schmiegte mich aber gleich tiefer unter die Decke.

„Das schaffe ich", grinste Russell und strich mir sanft durch die Haare, bevor er wieder in der Küche verschwand. Ich döste tatsächlich schnell weg und wurde erst durch das Klingeln an der Tür wieder wach. Russell lächelte mir sanft entgegen, als er mich aufhalf, ehe ich schnell ins Badezimmer ging, bevor ich unsere Gäste begrüßte.

Als ich wieder in den Eingangsbereich trat, zog Lukes gerade seinen Mantel aus und eine schlanke, aber große Frau hing in Russells Armen.

„Mathis", lächelte Lukes und kam zögerlich auf mich zu. Er war leger gekleidet, trug Jeans und ein lockeres T-Shirt. Auch seine Haare waren heute nicht so streng zurück gegeelt. Es war ein seltsamer Anblick ihn ohne Anzug zu sehen.

„Hallo", begrüßte ich den Alpha und rang mir ein Lächeln ab. Seine Worte schwirrten noch immer in meinem Kopf und das ärgerte mich sehr. Ich wollte nicht so nachtragend sein.
Ich zögerte lange, als Lukes mir plötzlich seine Arme offen hinhielt, als wollte er, dass wir uns umarmten. Ich brauchte einen Moment, bis ich mich dazu überwinden konnte. Die Umarmung fühlte sich komisch an. Seine Arme lagen schwer auf meinem Rücken und sein Körper fühlte sich seltsam falsch an meinem an, sodass ich mich am liebsten gleich wieder lösen wollte.

„Es tut mir wirklich leid, Mathis. Ich habe die Situation absolut falsch eingeschätzt und völlig außer Acht gelassen, dass du eine ganz andere Person bist. Ich wollte dich nicht verletzen."

Ich nickte nur und konnte mir ein erleichtertes Aufatmen nur knapp verkneifen, als er mich wieder aus seinen Armen ließ. Hoffentlich würde er mich nicht zeitnah noch einmal umarmen wollen.

„Hi, ich bin Lucy. Du musst Mathis sein. Ich habe schon so viel von dir gehört." Die Brünette strahlte mir mit einem breiten Grinsen entgegen. Ihre Augen schimmerten freudig und die Art und Weise, wie sie selbst beim Stehen auf und ab wippte störte mich irgendwie. Ihre Haare waren lang, sehr lang. Sie reichten knapp bis zu ihren Hüften und hatten aufwendige Locken eingearbeitet, die schwungvoll über ihre Schultern fielen. Ich konnte nicht einschätzen, wie alt sie war. Eindeutig jünger als Russell, aber irgendwie schien sie auch älter als ich selbst. Feine Falten zogen sich über ihr schmales Gesicht, was sie gleich noch älter aussehen ließ.

Es überraschte mich, dass sie in ihrem Alter noch über Kinder nachdachten und dann gleich drei. Drei Schwangerschaften würde ich in ihrem Alter nicht mehr durchstehen wollen.

„Hallo, ja. Schön dich kennen zu lernen", begrüßte ich sie mit einem kleinen Lächeln und reichte ihr meine Hand. Zum Glück wollte sie mich nicht auch noch umarmen.

Als unsere Hände sich dann lösten und ihre Hand sich plötzlich ungefragt auf meinen Bauch legen wollte, konnte ich nur abrupt zurückweichen. Meine Arme schlangen sich fest um meine Welpen, ehe ich noch einen Schritt von ihr wegmachte.

„Oh, ich wollte deinen Bauch berühren. Ich mag es so, wie sich Babybäuche anfühlen." Sie grinste weiterhin, nicht abgeschreckt von meiner Reaktion und streckte ihre Hand einfach wieder in meine Richtung, sodass ich nur wieder zurückweichen konnte. Mein Blick fiel auf Russell, der uns seinen Rücken zugedreht hatte und sich mit Lukes unterhielt. Lukes Gesichtsausdruck nach zu folgen, besprachen sie gerade ein ernstes Thema.

„Das möchte ich nicht", brachte ich angestrengt über meine Lippen und versuchte mit meinen Armen so viel wie möglich zu verdecken. Jetzt ärgerte ich mich, dass ich etwas so enges angezogen hatte.

„Ach, stell dich nicht so an. Ich tue dir nicht weh." Sie lächelte mir beruhigt entgegen und konnte anscheinend überhaupt nicht verstehen, dass ich das nicht wollte. Sie achtete aber auch nicht darauf und streckte ihre Hand wieder aus.

„Ich habe nein gesagt!", bellte ich verärgert von ihrer Unverschämtheit. Gleichzeitig blubberte ein warnendes Knurren aus meiner Kehle. 

Nur einen Moment später spürte ich Russell an meiner Seite. Er legte einen Arm um meine Taille und legte seine große Hand mit auf meinen Bauch, als wollte er ihn ebenfalls vor ihr verdecken.
„Lucy, wenn Mathis das nicht möchte, musst du es akzeptieren." Russells Stimme hatte eine gewisse Härte, ohne jedoch seine Dominanz gänzlich auszunutzen. Das ärgerte mich irgendwie. Jedem anderen gegenüber wäre er gleich wütend geworden, aber ihr gegenüber war er meiner Meinung nach zu nett. Seine Reaktion reduzierte meine eigene Wut nicht.

Dennoch drückte ich mich näher an meinen Alpha und wollte mich mit meinem Bauch am liebsten hinter ihm verstecken.

Auch Lukes war an uns heran getreten und hatte seine Hand an den Unterarm seiner Gefährtin gelegt. Fast so als wollte er sie damit aufhalten, wenn sie es noch einmal versuchen wollte.

„Aber warum möchtest du das nicht?", fragte sie ehrlich verwirrt. „Ich habe dich ja nicht gefragt, ob du dich ausziehst." Ihre Stimme war fast vorwurfsvoll, was mich gleich noch stärker ärgerte. Sie hatte mich überhaupt nichts gefragt!

„Babe", sprach Lukes leise auf seine Gefährtin ein und legte auch seinen zweiten Arm um sie. Sie warf ihm einen kurzen, bösen Blick zu und sah dann mit großen Augen wieder zu mir.

Ich schnaubte nur, wandte mich schnell aus Russells Armen und verschwand ins Schlafzimmer, wo ich gleich einen von Russells großen Pullovers aus dem Kleiderschrank zog und hineinschlüpfte. Mit einem Blick in den Spiegel konnte dann ich zufrieden feststellen, dass man dadurch meinen Bauch nur noch erahnen konnte, was mich leise aufseufzen ließ. Damit war ich zwar nicht mehr passend für ein Abendessen gekleidet, aber das war mir in diesem Moment ziemlich egal. Ich wollte Lucy nur von meinen Welpen fern halten.

Russell war gleich wieder an meiner Seite, als ich aus dem Schlafzimmer trat. Lukes und Lucy standen am anderen Ende des Wohnzimmers und diskutierten sichtbar miteinander. Lucy gestikulierte wild mit ihren Händen, während Lukes beinahe durchgehend den Kopf schüttelte.

Ich stampfte zielsicher an ihnen vorbei in Russells Küche und versuchte mich von meiner Wut über ihre Unverschämtheit etwas abzulenken. Russell folgte mir, half mir dabei die Töpfe vom Herd zu nehmen und stellte mir dann die Salatschüssel mit einem kleinen Lächeln hin.

„Es tut mir leid, Liebling. Sie hat einen Narren an Babys gefressen, weil sie selber unbedingt ein Kind möchte. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so ungestüm auf dich losgeht." Er lächelte mir entschuldigend zu.

Ich grummelte leise, antwortete aber nicht. Stattdessen griff ich nach einer Gabel und probierte Russells Salat. Er war etwas sehr essigsauer, aber manche mochten es so, deswegen beließ ich es dabei.

„Ich möchte einen Kuss", murmelte ich leise und legte die Gabel beiseite. Ich hatte jetzt gar keine Lust mehr auf dieses Essen und wollte mich einfach nur mit Russell aufs Sofa oder am besten ins Bett legen und die Außenwelt vergessen.

Mein Alpha lächelte mir sanft entgegen, schloss seine Arme sicher um meinen Körper und senkte seine Lippen zu einem zärtlichen Kuss auf meine. Ich erwiderte sofort und lehnte mich weiter hinein. Meine Hände wanderten in seine Haare, zogen ihn weiter zu mir hinunter und Russell zog mich noch etwas näher an seinen Körper. Er brachte seine Zunge mit ein, wodurch der Kuss aber nicht an Zärtlichkeit verlor. Seine Zunge an meiner zu spüren entlockte mir ein leises Wimmern und verstärkte meinen Wunsch auf einen gemeinsamen Abend allein nur noch mehr.

„Huch", kam es von Lukes, der in diesem Moment in die Küche stolperte. Wir lösten uns abrupt und ich versteckte mein Gesicht gleich an Russells Brust.

Lukes hatte mein Wimmern ziemlich sicher gehört. Es würde nur seine Meinung über Omegas verstärken und mich in die selbe Sparte stecken, wie diese Omegas mit denen er in der Vergangenheit geschlafen hatte.
Das störte mich so sehr, dass ich fast zu weinen begonnen hätte.

„Das Essen ist fertig", kam es nur locker von Russell, der mir sanft über den Rücken strich. „Was wollt ihr trinken? Wein?" Lukes nickte anscheinend, denn einen Moment später waren wir wieder alleine.

Russell drückte mich noch einmal an seinen Körper, ehe er sich um den Wein kümmerte und ich das Essen servierte.

„Mathis, es tut mir leid. Das war wirklich unverschämt von mir." Lucy lächelte mir entschuldigend entgegen und warf Russell einen vielsagenden Blick zu, als er ihr ihren Teller hinstellte, anstatt mir. Ich wollte ihr nicht zu Nahe kommen und es war mir ziemlich egal, ob sie das bemerkte oder nicht. Von mir aus sollte sie ruhig spüren, wie unpassend und unreif ich ihr Verhalten fand.

Ich nickte nur und setzte mich gegenüber von Lukes an den Tisch, damit auch ja viel Abstand zwischen seiner Gefährtin und mir war. Russell nahm neben mir Platz und hob sein Weinglas und begrüßte unsere Gäste mit einem kleinen Toast.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich realisierte, dass Russell mir stilles Wasser in mein Weinglas geschüttet hatte, wodurch ich mit ihnen anstoßen konnte.
Mein Alpha lächelte mir liebevoll entgegen und legte unter dem Tisch seine Hand auf meinen Oberschenkel. Er drückte sanft zu und malte dann kleine Kreise auf meinen Innenschenkel. Bevor es jedoch zu viel und zu neckisch wurde, löste er sich wieder von mir.

Das Essen ging zum Glück schnell vorüber. Lucy redete wirklich wie ein Wasserfall und bespaßte damit den ganzen Tisch. Lukes schien es nicht zu stören, dass seine Gefährtin so viel plapperte und Russell hatte sich anscheinend auch schon daran gewöhnt. Dafür glühten meine Ohren aber umso mehr. Ich war einfach nur froh, dass wir schon bei der Nachspeise angelangt waren und hoffte, dass sie danach recht schnell gehen würden.

Wir halfen alle zusammen, um den Tisch abzuräumen und Lucy verschwand dann ins Badezimmer, während ich die Spülmaschine einräumte. Russell und Lukes leerten gerade noch ihre Weingläser.

„Übrigens Lukes", kam es mit deutlichem Nachdruck von Russell, der gerade beide Weingläser neben die Spüle stellte.
Der Alpha sah Russell neugierig entgegen. „Du hast mir ganz schönen Scheiß eingeredet", schimpfte Russell und stemmte dabei die Hände in die Seiten.

Lukes wusste nicht worüber Russell redete, während meine Wangen spürbar heißen wurden. Ich konzentrierte mich auf das Einräumen der Spülmaschine und versuchte dabei meine Wangen etwas herab zu kühlen und nicht auf das Gespräch der beiden zu achten.

„Sex mit Omegas ist nicht langweilig."

Spätestens jetzt glühte trotz meinen Bemühungen mein gesamtes Gesicht und ich würde am liebsten einfach im Erdboden verschwinden. Warum musste Russell das auch ansprechen? Und dann auch noch in meiner Gegenwart?

Es dauerte einen Moment, bis von Lukes eine Regung kam. Als er dann zu lachen begann, sickerte Scham langsam durch meinen Körper.
Warum musste Russell ihm das sagen?

Meine Hände zitterten angestrengt, während ich den letzten Teller ins Gitter stellte und die Klappe zudrückte, bevor ich mir die Hände an der Spüle wusch.

„Wie ist der Sex mit einem Alpha, Mathis?", schmunzelte Lukes und grinste mir frech entgegen, als ich zu ihm sah. Mein Blick fiel auf Russell, der mir beinahe abwartend entgegen sah.
Ich biss mir nervös auf die Wange und überlegte angestrengt, ob ich nicht einfach gehen sollte. Aber ich wollte Lucy nicht alleine über den Weg laufen, deswegen blieb ich in der Küche stehen.

„Offenbar hast du ihn nicht vom Hocker gehauen", witzelte Lukes, als ich nicht antwortete und stieß seinem besten Freund gegen die Schulter. Russell warf ihm daraufhin nur einen bösen Blick zu.

„Bist du auf die Überraschung gestoßen?" Lukes wackelte mit seinen Augenbrauen.

Er und Lucy passten wirklich gut zusammen. Beide waren schamlos und unverschämt.

„Ich wüsste nicht, was dich unser Sexleben angeht, Lukes", knurrte ich wütend, bevor Russell etwas sagen konnte.
Mein Gesicht war immer noch rot, weil es mir so peinlich war, Scham schwappte weiterhin spürbar durch meinen Körper und Tränen brannten in meinen Augen.

Der Alpha war sichtbar überrascht, straffte die Schultern ein wenig und sah von mir zu Russell und dann gleich wieder zu mir. Es war einen Moment still.

„Ich bin froh, dass die Schwangerschaft dich nicht verweichlicht, Mathis." Lukes schenkte mir ein kleines Lächeln, während ich ihn nur wütend anfunkeln konnte.

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