Kapitel 15: Die drei ??? Und der letzte Brief

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Die ersten paar Sekunden passierte nichts. Dann setzte das erste Lied ein. Es war ein Mitschnitt. Vielleicht von einer anderen Kassette oder aus dem Radio. Peter überraschte dies nicht. Bei einem Mixtape wie diesem, hatte er genau damit gerechnet.

Was ihn hingegen überraschte, war das Lied das spielte. Er kannte nicht. Nicht wirklich zumindest. Vielleicht hatte er es schon mal im Radio gehört, doch er hätte weder den Titel noch den Interpreten nennen können.

Aber als das Lied den Refrain erreichte, kam dieser ihm seltsam bekannt vor. „Ich wollte dir nur mal eben sagen, dass du das größte für mich bist." Das waren die Worte des Sängers und Peter kannte sie, doch woher wollte ihm einfach nicht einfallen. Also hörte er weiter.

Auch das nächste Lied kannte er kaum. Es war offensichtlich von Queen, so viel wusste er, aber das wars dann auch schon wieder.

Doch als auch hier der Refrain einsetzte, wurde er stutzig. Denn schon wieder kam ihm dieser seltsam bekannt vor. „You're making me live, whenever the world is cruel to me."

Fieberhaft dachte er nach. Irgendwo hatte er diese Zeile schon einmal gehört. Oder....gelesen! Jetzt fiel es ihm wieder ein. Es handelte sich um den selben Ausschnitt, den der Verfasser der Briefe verwendet hatte! Konnte es wirklich sein, dass...dass Bob eben dieser war?

Im Vergleich zu dem, was er jetzt fühlte kam ihm seine Gefühlsachterbahn von zuvor, wie ein langweiliges Kinderkarussell vor. Die Hoffnung, dass Bob seine Gefühle vielleicht wirklich erwiderte, setzte so viele Glückshormone in ihm frei, dass ihm schon fast schwindelig wurde. Gleichzeitig mischten sich aber die Schuldgefühle und die ihm so bekannte Angst dazu.

Sorgen und Angst. Damit kannte er sich aus. Doch noch nie hatte er sich so sehr gefürchtet, wie in diesem Moment. Er fürchtete sich davor sich zu irren. Er fürchtete sich davor, dass Bob es nicht schaffen würde. Er fürchtete sich davor, seine Chance verpasst zu haben. Wenn er auf Bob gehört hätte, wenn er sich die Kassette früher angehört hätte, wäre vielleicht alles anders gekommen. Vielleicht hätte er Bob dann erzählt, was er für ihn empfand. Vielleicht hätte er ihm alles sagen können, was er ihm schon immer sagen wollte.

Doch Peter wusste ja noch gar nicht mit Sicherheit, ob diese Zusammenhänge richtig interpretierte, wie ihm dann klar wurde. Wie oft hatte er schon gedacht, die Anhaltspunkte in einem Fall richtig verknüpft zu haben, nur um von Justus eines bessere belehrt zu werden. Vielleicht war es ja jetzt genauso und er zog voreilige Schlüsse. Schließlich könnte all das auch nur ein riesiger Zufall sein.

Doch als das nächste Lied einsetzte waren all seine Zweifel wie weggeblasen. „Heather." Das dritte Lied aus den Briefen. Und je mehr Peter darüber nachdachte, umso mehr Sinn ergab die ganze Geschichte. Bobs seltsame Verhalten, seine komische Reaktion auf Kelly und wie wichtig ihm diese Kassette gewesen war.

Die ganze Zeit hatte er versucht, Peter seine Gefühle zu gestehen. Auf alle möglichen weisen. Und Peter war so blind gewesen, dass er es nicht gesehen hatte. Wie immer war er zu dumm gewesen, um die einfachsten hinweise zu verbinden. Und nicht nur er sondern auch Bob hatte darunter leiden müssen.

Da fiel sein Blick auf einen Zettel, der halb aus Bobs Schreibtischschublade heraushing. Er wirkte, als wäre er unter großem Stress hinein gestopft worden. Als hatte jemand ihn verstecken wollen, aber keine Zeit dafür gehabt.

Peter wusste natürlich, dass er nicht in Bobs privaten Sachen herumkramen sollte, doch im Moment hatte er ehrlich gesagt andere Probleme. Also zog er das Stück Papier hinaus und stellte fest, das es sich um einen Umschlag handelte.

Eigentlich hätte er ihn sofort weggelegt, wenn er nicht am ihn adressiert wäre. Doch genau das war er. Also ging Peter davon aus, dass ihn sowie so irgendwann zu lesen bekommen hätte und öffnete den Umschlag.

Das Briefpapier war das gleiche, wie das, das für die anderen Briefe verwendet wurde, doch das musste nichts heißen, da es sich um weiterverbreitetes Standartpapier handelte, doch was Peters Aufmerksamkeit erregte, war die Handschrift. Es war die selbe, wie bei allen anderen Briefen. Und jetzt, da Peter wusste, wer der Verfasser war, erkannte er, dass es Bobs Schrift war. Nur...ordentlicher. Er schien sich wirklich Mühe gegeben haben. Und das verpasste peter nur einen weiteren Stich.



„Hallo Peter,

ich muss all das hier endlich los werden. Ich kann nicht mehr. Ich muss es dir sagen. Sonst weiß ich nicht mehr weiter.

Ich halte es einfach nicht mehr aus, jeden tag neben dir zu sitzen, ohne dir zu sagen, was ich fühle. Ohne, dass du weißt, was du mir bedeutest, was ich für dich empfinde.

Peter Dunstan Shaw,

Du bist fantastisch und ich würde alles dafür geben, dass dir das bewusst wird. Nirgendwo bin ich so glücklich, wie in deiner Nähe. Nirgendwo fühle ich mich so sicher und geborgen. So...zu Hause!

ich weiß, dass du immer für mich da bist. Ganz egal was passiert. Ich könnte den schlimmsten Fehler der Welt begehen und du würdest noch immer zu mir halten. Weil wir Freunde sind. Und weil deine Freunde dir vertrauen können.

Aber ich habe Angst. Angst, dass ich das einzige falsch machen würde, was ich falsch machen könnte, wenn ich dir all das sage. Das ich damit alles nur verkomplizieren und am Ende unsere Freundschaft zu Grunde richten würde. Ich habe solche Angst und ich bin nicht bei weitem so mutig wie du. Klar, ich habe keine Angst vor Geistern, Hexen und Magie, aber ich fürchte mich davor zu meinen Emotionen zu stehen. Ich fürchte mich davor, ich selbst zu sein. Immer verstecke ich mich hinter dieser aufgesetzten Lässigkeit und versuche meine wahren Gefühle zu verbergen. Du hingegen, du hast keine Angst davor, zu zeigen, was du denkst, was du fühlst. Und das macht dich so viel mutiger, als ich es bin. ich weiß ja nicht einmal ob ich den Mut aufbringen werde, dir diesen Brief zukommen zu lassen. Vorher habe ich es schließlich auch nur geschafft, wenn es sich um wage Andeutungen meiner Gefühle handelten und zudem noch anonym waren. Aber dieser Brief wird das ehrlichste sein, was ich je geschrieben habe und ich weiß nicht, ob ich das schaffe.

Du musst wissen, dass du schon immer etwas besonderes für mich warst. Schon seit wir Kinder waren, warst du mein Lieblingsmensch. All die Mädchen, mit denen ich über all die Zeit etwas hatte, waren nur Versuche meine Gefühle zu überspielen, so wie ich es immer getan habe. Ich habe ehrlich versucht sie zu lieben. Wirklich. Und manchmal war da auch etwas. Ich hätte mich niemals auf eine Beziehung eingelassen, wenn da kein Funke wäre. Schließlich wollte ich sie nicht verletzten.

Doch keine von ihnen kam an dich heran, Peter! Für keine von ihnen fühlte ich etwas, was nur annähernd so schön und grauenvoll zu gleich war, wie das was ich für dich fühle. Was ich schon immer für dich gefühlt habe.

Immer wenn ich ein Mädchen geküsst habe, habe ich mir gewünscht ich würde dich küssen. Immer wenn ich sie angesehen habe, sah ich deine grünen Augen vor mir gesehen. So voller Energie und Liebe. Liebe zu allem und jedem. Eine Liebe, die du jedem Menschen entgegenbringst. Die man nicht verdienen, sondern nur verlieren kann. Ich weiß, dass ich niemals mehr als diese Liebe erhalten werde, aber solange ich sie nicht verliere ist das okay für mich. Und genau davor habe ich Angst.

Denn es warst du, Peter. Es warst immer du.

Immer wenn ich ein Liebeslied gehört habe, habe ich an dich gedacht.

Immer wenn ich eine Sternschnuppe gesehen habe, habe ich mir dich gewünscht.

Immer wenn ich abends in meinem Zimmer geweint habe, war es weil ich wusste, dass ich dich niemals haben könnte.

Aber das ist in Ordnung. Ich habe mich damit abgefunden. Ich halte es bloß nicht aus, wenn du dich selbst fertig machst. Jedes mal will ich dich anschreien und dir sagen, dass das nicht stimmt. Dass du fantastisch bist. Liebevoll und aufmerksam und aufopferungsvoll. Du bist zwar nicht perfekt, aber wer ist das schon? Für mich, ja für mich bist du auf jeden fall gut genug. Mehr als genug. Und ich will, dass du das weißt. Dass du weißt, dass es Menschen gibt, die dich so lieben, wie du bist. Und dass ich einer dieser Menschen bin. Dass ich...Dass ich dich liebe.

Ich weiß nicht, ob du immer noch mit mir befreundest sein willst, wenn du das hier ließt, aber du sollst wissen, dass es nicht gibt, was ich mir mehr wünsche. Natürlich wäre ich überglücklich, wenn du meine Gefühle erwidern würdest, aber ich mache mir da keine Hoffnungen. Das du Teil meines Lebens bist, reicht mir. Auf welche weise nun auch immer.

In Liebe,

Bob"



Bobs Worte zu lesen fühlte sich gut an. Es war fast, als würde er neben Peter sitzen, obwohl alles, was um ihn herum war, eine erdrückende Stille war. Peters Augen flogen über das Papier, während sie sich mit Tränen füllten.

Niemals hätte er gedacht, dass Bob so über ihn dachte. Er hätte nie gedacht, dass irgendwer so über ihn dachte.

Und wahrscheinlich ging es Bob genauso. So hörte es sich zumindest an. Wenn er nur gewusst hätte, dass Peter wirklich genauso empfand.

Vielleicht liebte er Bob noch nicht so lange, doch nun tat er es mit solch einer Intensität, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass es je anders gewesen sein konnte.

Wie gerne hätte er Bob erklärt was er ihn ihm sah. Wie gerne hätte er ihm gesagt, dass er der wichtigste Mensch in seinem Leben war und dass er sich eine Welt ohne Bob nicht vorstellen konnte. Wie gerne hätte er ihm gezeigt, dass auch er von Menschen geliebt wurde. Von ihm. Genauso wie er war.

Doch wenn seine größte Angst wahr wurde, könnte er es ihm niemals sagen. Bob würde niemals erfahren, wie es in ihm aussah und dieser Gedanke riss peter innerlich in Stücke.

Er war nie besonders gläubig gewesen. Zwar hatte er Magie und Übernatürliches nie ausgeschlossen, doch für Gott und Kirche hatte er nie viel Interesse aufgebracht. Trotzdem betete er, dafür, dass es Bob gut ging und dass er es schaffen würde, damit alles so werden würde wie zuvor. Damit er ihm sagen konnte, was er fühlte.

Und falls das passieren sollte, müsse er bei ihm sein. Das war ihm klar. Also verschwendete er keine weitere Zeit, griff die gepackte Tasche und setzte sich in sein Auto. Dann schlug er den einzigen Weg ein, der im in diesem Moment sinnvoll vorkam.

Der zum Krankenhaus.

Tut mir leid, dass es wieder so lange gedauert hat. Aber das seid ihr ja mittlerweile gewohnt.

Aber ich war letzte Woche auf Klassenfahrt und habe noch an zwei OneShots geschrieben-

Na ja. Schauen wir mal was wird

Tschüss

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