*Kapitel 21*

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„Und ich habe auch schon eine nächste Idee wie", dabei hob Lia die Rolle in ihren Händen vor Veras Nase. Ein modriger Geruch drang aus dem Leder, als wäre es feucht gelagert worden. Verwirrt drückte sie es mit dem Handrücken beiseite und stand auf.

„Findest du nicht, dass es Wichtigeres gibt, über das wir gerade sprechen könnten", die Prinzessin war ihr keine Rechenschaft schuldig, aber Lia war weich und Vera hatte sie bewusst überrumpelt.

Sie hatte das Gefühl über die vielen Eindrücke und nun enttäuschten Hoffnungen, die die Bibliothek barg, beiseitegeschoben, aber vergessen würde sie es nie. In diesem Moment schien ihr die Information über die Ausmaße von Lias Macht weitaus wichtiger als vergangene Dinge, denn wenn Lia die Zukunft so formen konnte, wie die Wände dieses Schlosses, war ihr Großes möglich und doch tat sie es nicht. Die Vergangenheit war bereits geschehen, die Zukunft lag in ihren Händen. Vera konnte sich beim besten Willen nicht erklären warum, Lia das nicht sah oder wollte.

Lias schultern sanken und ein enttäuschter Ausdruck huschte so kurz über ihre Stirn, dass es nicht mehr als ein Aufflackern war.

„Jetzt hälst du mich für ein Monster. Ich weiß es."

Vera lachte harsch auf. Lia ein Monster, wohl eher im Gegenteil. Sie schien vergessen zu haben mit wem sie sprach.

„Du bist, bei allem Respekt, nicht das Monster im Raum, Prinzessin." Die Weißhaarige stupste ihr Gegenüber ohne jeglichen Respekt an. Lia sah auf. Ihre Lippen formten ein perfektes Ohoth und Vera musste schmunzeln.

„Ich bin sicher, der Wächter hatte es verdient auch, wenn ich ihn hier nie als schlechten Menschen erlebt habe. Eher als ruhig." Lias Verständnis gegenüber ihrer Tat verwirrte die Dienerin und an Stelle davon sich zu rechtfertigen, hatte sie das Bedürfnis den Wächter zu verteidigen, der ihre kleine Schwester hatte entführen wollen.

„Im Grunde genommen nicht. Die wenigsten verdienen den Tod tatsächlich. Es war einfach ein langer Tag." Nie hatte sie so offen zugegeben, wie sehr sie sich für ihre lose Bogensehne schämte. Niemand würde ihre Familie bedrohen und ungeschoren davonkommen, dazu stand sie weiterhin, aber ihr Pfeil hätte schlichtweg in seinem Bein landen können.

War er aber nicht.

Vera sah zur Seite.

„Ich höre die Wände des Schlosses."

Ihr Kopf ruckte zurück.

„Was?"

„Ich höre das Eis und wenn ich es bitte für mich Platz zu machen, dann lässt es mich ein. So konnte ich den Gang erzeugen."

Vera lief ein Schauer über den Rücken. Das war nicht normal.

„Ich bitte das Eis und in der Regel erfüllt es mir den Wunsch. So war das schon immer."

„Hat es dir jemals eine Bitte versagt?"

„Ich habe dir genug anvertraut. Eine Wahrheit für eine Wahrheit. Aber ich gebe dir einen Bonus, vom-Eis-geküsste", die Prinzessin drückte ihrer Kammerzofe die Schriftrolle in die Hand.

„Und die Antwort auf deine letzte Frage ist „Ja"."

„Du hörst alle Wände des Schlosses?" Das war zu viel für einen Menschen, über derartiges musste man doch verrückt werden.

„Deine Letzte Frage war bereits abgelaufen", Lia zuckte die Schulter und schmunzelte.

„Lass uns lieber wieder darauf konzentrieren, wo du herkommst, dann kann ich dich nach Informationen auswringen, wie einen Lappen." Vera warf Lia einen entschuldigenden Seitenblick zu. Sie hatte Recht, Vera würde dieses fragende Verhalten selbst nicht dulden.

„Ich finde deine Kräfte nicht abstoßend, sondern sehr interessant."

„Interessant, was du so interessant findest", Lia zwinkerte ihr zu.

„Trotzdem solltest du wirklich lesen, was in dieser Schriftrolle steht." Mit behutsamen Fingern wurde darauf getippt. Widerwillig entrollte Vera das Leder.

Es waren keine Worte.

Sondern eine Karte, die lediglich von einer Überschrift geziert wurde.

„Die Schlossgrotten."

Abgebildet war ein Irrgarten aus Gängen und Treppen, der sich im Nord-Osten des Schlosses befand, was anhand der eingezeichneten Bibliothek zu erkennen war. Die Enden der Gänge bildeten runde Gebilde.

Räume.

Oder auch Grotten.

„Ich nehme an das Schloss hat seine persönlichen Weisen." Lia wurde leicht rot an den Wangen und bestätigte damit ihre Vermutung. Verachtung für den Adel verdrängte kurz Veras Neugier. Es war doch immer das Gleiche, selbst zum Teilen der spirituellen Berater war das feine Volk sich zu gut. Sie rümpfte angewidert die Nase.

„Es ist weniger das, was du denkst, eher ein Rangsystem unter den Weisen."

„Nicht besser, Lia."

„Doch", sie blieb beharrlich oder schlichtweg blind vor ihrer eigenen Bevorzugung. „Die Weisen des Schlosses sind gleichzeitig die Bibliothekare. Die Weisen des Landes senden ihnen ihre Doppelanfertigungen und die Schlossweisen übertragen sie."

„Das heißt, die Schlossweisen entscheiden welche Information behalten und welche vernichtet wird."

Veras Agen weiteten sich und Lia nickte ihr zu. Sie hatte den Zusammenhang bereits erkannt.

„Und auf dieser Karte sind Orte aufgelistet, an denen wir sie finden."

„Es ist einen Versuch wert, denn es liegt mir fern zu glauben, dass es diese Information nie gegeben hat. Niemand ist prophezeiungslos."

Außer jemand ohne Zukunft. Was wenn sie dazu bestimmt gewesen war, im Schnee zu sterben. Nie mit einer Zukunft versehen. Was, wenn sie dem Schicksal längst einen Streich gespielt hatte? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass das Schicksal es leicht nahm hintergangen zu werden. Der Gedanke plagte Vera schon unzählige Monde, doch sie teilte ihn nicht. Lia hatte bereits genug von ihr gesehen. Die Prinzessin schnappte sich die Karte zurück und rollte sie wieder ein.

„Es ist nicht unbedingt erlaubt, die Weisen mit einer solchen Bitte aufzusuchen, aber du scheinst die Sternengeister auf deiner Seite zu haben und ich bin die Prinzessin, zu etwas muss das doch gut sein." Vera war sich unschlüssig n wie fern die Sternengeister sich auf ihrer Seite befinden sollten, wenn man ihre Situation betrachtete, doch sie schwieg. Besser die Prinzessin blieb in ihrem Glauben.

„Vielleicht wissen sie es nicht."

„Es sind schreckhafte, verklärte Kreaturen, das mit Sicherheit, aber niemand ist den Sternengeistern näher. Sie wissen es. Zumindest fällt mir auf den Moment, sonst niemand anderes mehr ein." Die Dienerin legte der Prinzessin eine Hand auf den Arm und tat etwas, dass sie als Jägerin so selten getan hatte, dass das Wort wie Galle auf ihrer Zunge schmeckte.

„Danke."

Lia, die nicht wissen konnte, wie selten dieses Wort war, erkannte trotzdem seinen Wert.

„Gern. Ich kann nicht viel für mein Volk tun aktuell, aber ich kann das für dich tun."

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