4.

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"Zum Fluss!"

Das Oberhaupt der Familie, Joel, zeigte in die Richtung, in der der Fluss lag. "Aber Vater, wäre es nicht besser sich zu verstecken?", fragte sein Sohn ihn. Der Vater schüttelte den Kopf. "Nein, sie werden Hunde dabei haben und diese werden uns aufspüren. Sonst wären sie nicht schon so nah." erklärte er und lief auch schon weiter. Seine Familie folgte ihm. Es klang einleuchtend. Immerhin waren ihre Feinde nicht mehr weit hinter ihnen. Dennoch waren ihre Schritte nicht panisch oder hastig. Sie liefen zügig und achteten darauf, nicht allzu viele Spuren zu hinterlassen. Der kleine Hund lief ganz vorne an der Spitze mit. Es war beruhigend, dass das Knacken hinter ihnen nicht lauter wurde. Es war ein gutes Zeichen. Sie holten nicht auf.

"Doch werden sie nicht bemerkten, dass wir den Fluss genommen haben, wenn sich keine Spuren mehr auf der anderen Seite finden."

Der Einwand von Adina zog ein unheilvolles Schweigen hinter sich her. Alle dachten über ihre Worte nach und alle wussten um dessen Wahrheit. Doch auch, was folglich zu tun war. Keiner aus der Familie sprach es aus. Wollte nicht derjenige sein, der das unvermeidliche sagte oder gar anwies.

"Ich gehen...ich werde sie mit ein paar spuren ablenken." Adina hatte das Schweigen durchbrochen und war stehen geblieben. Unruhig spielten ihre Hände am Saum ihrer Jacke. Sie wusste, was ihre Worte bedeuten und welche Gefahr sie sich aussetzte. Doch sie bekam Kraft und den nötigen Mut von ihren Glauben. Dieser gab ihr eine ungewöhnliche innere Ruhe, die mit jedem Atemzug stärker wurde. Trotz der geschockten Gesichter ihrer Familie. Sie tat das richtig. Es musste sein. Sie muss jetzt einfach aus tiefstem Herzen vertrauen.

"Auf gar keinen Fall."

Ihre Mutter schüttelte energisch den Kopf. Ihre Augen blickten sorgenvoll zu ihrer Tochter. Es wollte ihr nicht in den Kopf gehen, das Leben ihres kleinen Mädchens in Gefahr zu bringen. Sie war noch so jung. Lieber würde sie selbst gehen. Sie hatte ihr Leben gelebt. Einen Mann und wundervolle Kinder.

"Doch ich muss. Ich kenne mich neben Vater am besten in dem Wald aus. Die Chancen das ich ihnen entkommen kann sind am größten." Sie legte die Hände auf den Schultern ihrer Mutter und sah ihr tief in die Augen. "Und Vater kennt als einziger den Weg zur Hütte." Erklärte sie weiter ihren Beschluss. "Eben drum. Du kennst ihn nicht und wie willst du uns wieder finden. Du bist doch..."

"Beya geht mit ihr!"

Die tiefe Stimme ihres Vaters unterbrach ihre aufgeregte Mutter. Sofort sahen alle zu ihm. "Aber..." kam es verzweifelt von seiner Frau, während seine Tochter nickte. "Beya kennt den Weg und Adina hat in allem leider recht." Auch in seiner Stimme klang Sorge mit und Verbitterung darüber, dass es einfach keinen anderen Weg gab, wenn sie überhaupt eine Chance haben wollte. Der sonst so starke Mann schaffte es nicht, seiner Frau in die Augen zu sehen. Er hatte Angst, er könnte ein Rückzieher machen und seine kleine Prinzessin doch nicht gehen lassen. Er musste aber stark bleiben, es realistisch und objektiv betrachten. Es war die richtige Entscheidung. Doch warum fühlte sich diese so schwer an. Noch immer spürte er den Blick seiner Frau auf sich und atmete tief durch. Nur langsam sah er sie nun doch an und schluckte. Ihre grünen Augen glitzerten. Ihre Lippen waren aufeinander gepresst. Ohne ein weiteres Wort legte er seine starken Arme um sie und drückte sie an sich. Er konnte sich denken, wie sie sich fühlte.

Hilflos, Verzweiflung, Angst, Sorge...

Joel sah zu seinen Kindern. Seine Frau war noch immer in seinem Arm. Adina hatte einen Arm um ihren Bruder gelegt. Selbst für ihren Vater strahlte sie eine unglaubliche Ruhe aus. Es gab auch ihn etwas Sicherheit und den Mut zu Vertrauen. Gleichmäßig hob sich ihre Brust. Mit der Hand strich sie beruhigend über die Schulter ihres Bruders, der ihr in die Augen sah.

"Du kommst aber ganz sicher wieder? Wir werden uns wieder sehen?" Adina nickt und lächelte leicht, ehe sie ihn kurz an sich drücke. "Wir werden uns wiedersehen. Das weiß ich ganz sicher." Für eine Weile sahen die braunen Augen von ihrem Bruder sie an, ehe er nickte. Seine Schwester meinte es ernst. Er sah es in ihren Blick. In diesem lag Ruhe, Vertrauen, Wärme und Zuversicht. Er vertrieb für eine kurze Zeit die Sorgen und Bedenken bei ihm und auch bei ihren Eltern. Auch, wenn ihre Mutter noch immer haderte und nur zögerlich nickte.
Danach gingen sie schweigend weiter. Nicht mehr lange und sie hatten den Fluss erreicht.

Das Rauschen von Wasser drang an ihren Ohren.
Mit jedem Schritt wurde es lauter.
Mit jedem Schritt kam der Abschied näher.
Mit jedem Schritt legte sich eine unsichtbare Schwere auf die Familie.
Da lag er nun vor ihnen.

Sie sahen sich an. Adina atmete tief durch. Jetzt war es Zeit, ihre Aufgabe zu erfüllen und sich vorläufig von ihrer Familie zu verabschieden. Es war jedoch ihre Mutter, welche den ersten Schritt tat und ihre Tochter fest an sich drückte. Mit geschlossenen Augen nahm sie paar tiefe Atemzüge von dem Duft ihres kleinen Mädchens. "Pass auf dich auf und komme ja wieder." Schluchzte sie und löste sich von ihr. Mit feuchten Augen sah sie zu Adina, welche selbst mit den Tränen zu kämpfen hatte. "Das werde ich." Hauchte sie und musste schwer schlucken, da sich ein dicker Kloß in ihrem Hals bildete.

"Wir müssen und beeilen. Komm so schnell wie möglich nach!" erhob ihr Vater seine Stimme und drängte zur Eile. Schnell verabschiedete sie sich von ihrem Bruder, ehe sie ihren Vater von hinten umarmte. Sie wusste, seit dem Auszug ihres großen Bruders Daniel, wie sehr er Abschiede hasste. "Pass auf die zwei auf." Zärtlich legte ihr Vater seine Hände auf ihre und drückte diese kurz. "Das werde ich. Gott sei mit dir und er möge dich beschützen." sagte er noch leise, um das Zittern in seiner Stimme zu verbergen. "Er sei auch mit euch."

Mit diesen Worten ging sie als erste durch den Fluss. Das Wasser war kalt und wollte sie gefangen nehmen. Sie zwingen stehen zu bleiben und dann doch mit ihrer Familie zu gehen. Doch sie blieb standhaft und ging durch das kühle Nass.
Am anderen Ufer blieb sie stehen und pfiff Beya zu sich. Sofort war der kleine Hund an ihrer Seite. Gemeinsam sahen sie ihrer Familie nach, wie sie durch den Fluss zu dessen Quelle gingen. Hinfort zu einem hoffentlich fürs Erste sicheren Ort. Sie wollte sich gar nicht erst ausmalen, wie es sein würde, wenn sie nicht dort sind. Oder wenn sie selbst es nicht schaffte. Schnell schüttelte sie ihren Kopf und fuhr sich durch die Haare. Daran dürfte sie gar nicht denken. Sie wird es schaffen, das hatte sie doch vorhin so sicher gespürt. Wieso hatte sie auf einmal diese Zweifel.

Sie sah in den Himmel und sprach ein Gebet, ehe sie sich zum Wald drehte und losging. Da Beya nicht gleich kam, pfiff sie zweimal. Sogleich lief das Fellknäuel zu ihr und blieb von da an ihrer Seite.

Mit eiligen Schritten lief sie, ohne ein genaueres Ziel vor Augen zu haben, durch den Wald. Es diente lediglich der Ablenkung. So genau hatte sie sich keine Gedanken darüber gemacht. Ihr wurde nur mit jedem weiteren Schritt klar, dass es schwieriger war, als sie vorher angenommen hatte. Immerhin musste sie die Soldaten, vor allem dessen Hunde so weit verwirren, dass sie ihre Spur verloren und sie zu ihrer Familie konnte. Am besten müsste sie dafür wieder den Fluss nutzen. Doch wie genau, das wusste die junge Frau nicht.

Der Wald lag in Stille. Ein paar Vögel sangen hoch oben in den Wipfeln der Bäume ihre Lieder. Hier uns da huschte ein Eichhörnchen, ein Hase oder gar ein Reh durch das Unterholz, aufgescheucht von der Flüchtigen und ihrem treuen Begleiter. Ansonst war niemand zu sehen. Immer wieder hielt Adina kurz an und lauschte. Wollte wissen wie nah ihre Feinde waren und sicher gehen nicht aus Versehen direkt in ihre Arme zu laufen. Ihre Augen gingen zu Beya. Vielleicht hatte er ja was gesehen oder vielmehr gewittert. Tatsächlich, der kleine Hund schien was zu wittern. So ging die junge Frau neben ihm in die Knie. "Wo riechst du niemanden. Keinen Menschen." Der Hund sah sie mit großen Augen an, ehe er sich suchend die Nase in den Wind streckte. Als er gefunden hatte, worum ihn sei Frauchen bat, setzte er sich sogleich in Bewegung. Dicht gefolgt von seiner Besitzerin und Weggefährtin.

Der Wald wurde dichter und den großen Laubbäumen, weichen nimmermehr Tannen und andere Nadelbäume. Sie kannte diesen Teil zwar, aber nicht so gut. Hatte sie doch immer ein wenig Angst gehabt. Immerhin war dieser Teil des Waldes am finstersten und unübersichtlichsten. Würde sie hier in der Nacht noch sein, so würde sie den Weg hinaus nicht finden. Doch ihr Hund führte sie genau durch diese Nadelbäume. Nun zumindest konnte sie sich sehr sicher sein, dass hier bestimmt keiner war. Erst recht kein stattlicher Soldat, die käme hier nur sehr langsam voran. Selbst für die zierliche junge Frau war es schon mühsam.

So war ihre Erleichterung nicht verwunderlich, als sie diesen Teil des Waldes hinter sich ließen und große Laubbäume, das Licht hinab zur Erde ließen und die Welt ein bisschen mehr Farbe gaben. Sie sah sich um. Diesen Teil kannte sie sehr gut. Zu ihrer linken befand sich die Lichtung mit der großen alten Eiche. Die Lichtung, auf dem sie Jean getroffen hatte.

Jean...

Ob sie ihn jemals wieder sehen wird? Was er wohl gerade machte? Da kam es ihr wie ein Blitz in den Sinn. Was, wenn er unter den Soldaten war, welche sie verfolgten?

Dieser Gedanke war zugleich erschreckend wie erfreulich. Immerhin bestand so die Möglichkeit, dass sie sich trafen. Doch damit auch die Gefahr, dass er sie verhaften musste oder sich selbst in Gefahr brachte, wenn er sie laufen ließe oder gar mit ihr ging...

Schnell schüttelte sie ihren Kopf. Sie sollte sich darüber keine weiteren Gedanken machen. Selbst wenn er hier wäre, so wollte sie doch ehe nicht den Soldaten begegnen. Es wäre das bestmögliche, um wieder bei ihrer Familie anzukommen.

Beya hatte sie die ganze Zeit beobachtet. Doch nun kam ihn ein unheilvoller Geruch in die Nase. Ein leises Knurren entwich der Kehle des Hundes. Sofort sah die junge Frau in dieselbe Richtung wie der Hund. Und da. Da war es. Ein Knacken und noch eins. Stimmen von mehreren männlichen Personen drangen an ihren Ohren.
Noch waren sie weiter weg, doch sie kamen immer dichter.

"Die Soldaten." Hauchte Adina lautlos und setzte sich erst in Bewegung, als sie die Vorderbeine von Beya an ihren spürte. Mit hastigen Schritten lief sie durch den Wald. Zwar schien es, dass die Männer sie nicht entdeckt hatte. Doch wenn sie nicht sofort den Abstand zu ihnen vergrößerten, würden sie es. Darauf konnte die junge Frau gut und gerne verzichten.

Ihre Beine trugen sie an einem ganz bestimmten Ort. Vor ihr türmte sich immer weiter eine riesige Brombeerhecke auf. Hier könnte sie sich erstmal verstecken. Bis die Luft rein war. Selbst die Hunde dürften sie hier nicht finden. Es wimmelte schließlich von Duftspuren von ihr an diesen Ort. Gut, dass sie erst heute Vormittag hier war. Ihre Schritte wurden langsamer, als sie den bestimmten Baum suchten. Vor diesem blieb sie stehen, als sie ihn fand. Für einen Moment hielt sie inne und sah sich um. Ihre Brust hob und senkte sich schnell. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Angestrengt lauschte sie in den Wald. Doch dort klangen die Stimmen nur von ganz fern zu ihr herüber. Erleichtert atmete sie aus und entspannte sich für einen Moment.

Im nächsten schon hielt sie ihren Atem an und ihr Herz stockte. Gerade wollte sie in den Baum, da packten sie kräftige Hände an ihren Arm und zogen sie in das Innerste des Baumes.

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