5.

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Wild klopfte ihr Herz in ihrer Brust. Noch bevor ein Laut ihre Lippen verlassen konnte, legte sich eine Hand auf ihren Mund und erstickte jeglichen Ton. Ihre Atmung war schnell und Kälte umschloss ihre Kehle, mit geweiteten Augen sah sie den Mann vor sich an.
Gewisse Züge in seinem Gesicht kam ihr bekannt vor. Auch der Duft den er verströmte war ihr sehr vertraut. Dieser kleine Leberfleck direkt hinter seinem Ohr und noch viele andere Kleinigkeiten kamen ihr so vertraut vor.
Je mehr sie ihr so musterte, je mehr verschwand die Kälte und ihr Brustkorb hob sich langsamer.

War es wirklich ER?

Langsam drehte sich der Mann zu der jungen Frau vor sich, als er sicher war, dass keiner seiner Leute mehr in der Nähe waren. Kurz darauf nahm er seine Hand von ihrem Mund. Der kleine Hund schien sie weiter gelockt zu haben. Ruhig und eher kühl lag sein Blick auf sie.

Erst jetzt erkannte Adina ihn vollends wieder. Seine sturmgrauen Augen und sein unverwechselbarer Blick. Oberflächlich gesehen war er kühl, doch sah man genauer hin konnte man die Wärme in ihn sehen.
Sein Gesicht ist noch markanter geworden und seine Haare ein Stück länger. Ihr Blick glitt zu seinem muskulösen Oberkörper. Er war immer noch groß. Doch von schmal konnte nicht mehr die Rede sein. Ihre Hand ging zu seinem muskulösen Arm und fuhr sachte über diesen. So ganz konnte sie noch nicht glauben, dass er sich äußerlich so geändert hatte. Ihr Blick glitt nachdenklich zu seinen Augen. Erst jetzt bemerkte sie, erstens, dass er sie die ganze Zeit beobachtet hatte und zweitens, wie nahe sie sich doch waren. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Körper voneinander. Ihr Herzschlag wurde wieder schneller und ihr wurde warm.

"Jean?" hauchte sie, noch ein wenig ungläubig.

Er nickte leicht und sah sie weiterhin an. Sie war wahrlich nicht mehr das kleine Mädchen von damals, dass er noch immer genau vor Augen hatte. Diese unbeschwerte und freche Art, die sie an den Tag legte. Er konnte es sogar an ihren Augen sehen. Dies konnte er nun leider noch kaum in ihren Augen erblicken. Doch wer konnte es ihr verübeln, nach allem, was kürzlich geschehen war. Vor allem aber war sie äußerlich zu einer Frau geworden. Einer sehr schönen Frau, wie er fand. Vom zierlichen Mädchen war kaum noch was zu sehen. Nur noch ihre Sommersprossen verliehen ihr etwas Kindliches und Süßes. Ein wenig zuckten seine Mundwinkel amüsiert nach oben, als zu den Sommersprossen noch eine kleine Röte hinzukam.

"Was?"

Bei ihrer leicht empörten Frage musste er jetzt grinsen. Da war sie ja die freche Seite. "Du bist rot um die Nase." Sofort senkte sie ihren Blick, das war ihr nun doch etwas unangenehm. Doch der Baumstamm bot nicht genug Platz, um auf Abstand zu gehen und nach draußen traute sie sich nicht. "Na und es ist halt kalt draußen." Erwiderte sie leise. Sie atmete erschrocken aus, als er sie darauf hin mit einem Arm näher zu sich zog. "Dann solltest du näher kommen." erklang seine tiefe, warme Stimme nahe an ihrem Ohr.

Er strahlte zwar schon eine angenehme Wärme aus und seine Nähe schaffte es in ihr eine unbekannte Hitze auszulösen, dennoch drückte sie sich wieder ein wenig von ihm ab. Mit geröteten Wangen blickt sie zu ihm hinauf. "G-geht schon und jetzt hör auf so zu grinsen. Außerdem gehört es sich nicht." Meinte sie empört und stemmte ihre Arme in die Seite.

"Ist ja gut." Jean fand es äußerst amüsant und auch wenn er es gerade tat, um sie ein wenig zu ärgern. So hatte er ihre Nähe und Wärme als sehr angenehm empfunden und genossen. Vor allem ihren Duft einzuatmen, gab ihn ein Stück Unbeschwertheit zurück. Außerdem konnte er kurz vergessen, dass sie eigentlich aktuell Feinde waren. Als dieser Gedanke in seinen Kopf aufblitze, erstarb sein Grinsen und sein Blick wurde wieder ernste.

Adina entging diese Veränderung nicht und erinnerte sie ebenfalls an ihrer momentanen Lage. Wie sehr wünschte sie sich, dass sie sich unter anderen Umständen getroffen hätten. Ein bedrucktes Seufzen entwich ihr und sie sah zum Ausgang. Ob er sie ausliefern würde? Es wäre zumindest seine Pflicht. Im Augenwinkel sah sie kurz zu ihm. Er schien über das Gleiche nachzudenken.

"Keine Sorge, ich werde dich nicht ausliefern."

Er würde es nicht übers Herz bringen, zumal sie nichts gemacht hatte. Lediglich gegen ihren Bruder lag ein triftiger Grund vor. Wie viel Wahrheit an dieser Sache dran war, das vermag er nicht zu beurteilen. Er war nur dafür zuständig, die Personen gefangenzunehmen, notfalls gewaltsam. Doch sie und wohl auch ihre Familie hatten damit nicht zu tun. Bei ihr war er sich zumindest sehr sicher und dennoch...er hatte den Befehl bekommen sie festzunehmen.
Er fuhr sich durch sein Haar und seufzte. Es war eine verflixte Situation. War er doch immer sehr pflichtbewusst und erledigte jede seiner Aufträge vorbildlich. Doch nun stand er das erst mal wirklich zwischen den Stühlen.

Die Pflicht, sie will, dass er sie ausliefert.
Doch sein Herz hielt dagegen und je mehr er in ihre wunderschönen Augen sah, je stärker wurde das Herz. Ein Verlangen wuchs in ihm, sie zu beschützen. Ihr zu helfen, nicht in den Fängen seiner Kameraden zu kommen.

Beide sahen sich an. Die Stille um sie breitete sich weiter aus. Keiner sagte etwas. Ein jeder in seinen Gedanken. Adina glaubte seinen Worten. Sie konnte keine Lüge in seinen Augen finden, sie strahlten nur noch Wärme aus. Sie fühlte sich sicher ihm. Wenn er ihr half, könnte sie es tatsächlich schaffen.

Doch dann würden sie wieder getrennte Wege gehen und das wollte die junge Frau nicht so recht. Bis auf, dass er mit ihr käme, würde es zwangsläufig darauf hinauslaufen. Doch dann wäre er ebenfalls auf der Flucht und obendrein ein Verräter. Adina wusste aus seinen Briefen, dass er diesen Schritt nicht ohne weiteres wagen. Ihr Blick ging zu ihren Händen.

"Aber tue nicht, was dir später Ärger einbringt." Sie machte eine Pause und sah zu ihm. Er erwiderte ihr Blick schmunzelnd. Machte sie sich etwa Sorgen um ihn. Das brauchte sie nun wirklich nicht. Wer sollte den bitteschön erfahren, dass er sie getroffen hatte, wenn alles glattgeht? "Da mach dir mal keine Sorgen." Er konnte nicht anders, als ihr behutsam eine Strähne aus dem Gesicht streichen. "Du solltest dich lieber um dich und deine Familie sorgen machen. Ihr sitzt ziemlich tief in der Scheiße."

Sie genoss seine Berührung, es gab ihr an dem heutigen Tag etwas Geborgenheit zurück, die sie heute auf einen Schlag verloren hatte. Doch leider währte dieser Augenblick nicht lange, denn Jean schien mehr zu wissen als sie. "Wie tief genau? Und sag mir alles und versuche nichts zu verschönern." Eindringlich blickte sie ihn an. Sie wollte endlich wissen, warum genau sie auf der Flucht waren. Was ihren Bruder vorgeworfen wurde und wo er war. "Wo ist mein Bruder?" Murmelte sie leise und klang besorgt. Sie musste es unbedingt wissen.

Jean wandte den Blick ab. Der sonst so tapfere Soldat hielt diesen nicht stand. Nicht bei dem, was er wusste. Er holte tief Luft und zögerte. Leicht sah er wieder zu ihr. Er hatte wohl keine andere Wahl, als es ihr zu sagen. Auch wenn es ihm schwerfallen würde. Ein weiteres Mal atmete er tief durch, ehe er zu einer Antwort ansetzte.
"Deiner Familie, insbesondere deinem Vater wird vorgeworfen in einer Verschwörung gegen die Regierung beteiligt zu sein."

Ungläubig sah sie ihn an und wollte ihn gerade widersprechen, als er fortfuhr. "Es gibt keine eindeutigen Beweise. Nur dein Vater wurde wohl auf einer Versammlung gesehen, auf der gegen die Regierung gehetzt wurde..." Er seufzte und sah ihr wieder in die Augen. "Ich glaube es zwar nicht...doch es ist nun mal mein Befehl...es tut mir leid." Er senkte seinen Kopf.

"Und mein Bruder?"

Sie versuchte ihn wieder in die Augen zu sehen. Gut das mit ihrer Familie war geklärt, auch wenn sie wusste das an den Beschuldigungen nichts dran war. Sie sagte auch nichts zu seiner Haltung, da sie ihn ja schon so eingeschätzt hatte. Wobei er ja sein Befehl nicht gänzlich erfüllte. Doch nun musste sie wissen, was mit ihrem Bruder war. Ihre Eltern hatten ihr nicht viel gesagt. Nur das er wohl was gegen die Regierung gesagt hatte. Doch es kann doch nicht so schlimmes sein, dass man ihn gleich gefangen nahm?

"Er ist bereits gefangen genommen und im Stützpunkt Volltrest." kam es leise von Jean. "Er wird des Verrates bezichtigt und die Beweislast ist erdrückend." Nur langsam hob er seinen Blick. Geschockt sah Adina ihn an. In ihrem Hals bildete sich ein dicker Kloß und in ihren Augen bildete sich Flüssigkeit.
Wenn er wirklich wegen Verrates verurteilt wird, dann…
Sie wollte diesen Gedanken gar nicht zu Ende bringen. Sie schluckte und wandte sich zum Ausgang.

"Dann muss ich ihn unbedingt helfen."

"Nein!"

Sofort sah sie zu ihm. Er hielt sie an ihrem Arm fest und sah eindringlich zu ihr. Adina setzte zu einem aber an. Doch wieder kam ihr der junge Mann zuvor. "Es ist zu gefährlich. Nun musst du erstmal von hier verschwinden. Bitte...ich möchte nicht das sie dich schnappen." Seine Stimme klang allmählich immer flehender. Sie schluckte abermals und sah zur Seite. "Ok..." murmelte sie. Einen kurzen Moment sah Jean sie noch prüfend an, ehe er ihren Arm los ließ.

"Danke. Ich muss gleich gehen. Du wartest am besten bis zur Dämmerung, dann haben wir uns zurückgezogen und bewachen nur noch euer Haus. Vermeide unbedingt die Wege." wies er sie an, nachdem sie weiterhin still geblieben war.

Leicht sah sie nun wieder zu ihm und nickte zögerlich. Es hieß der Abschied war nah. "Bevor du gehst, hätte ich noch eine Frage." "Und die wäre?" Fragend blickte er in ihrem Wunderschönen Gesicht, auch wenn es von den Schrecken des heutigen Tages gezeichnet war. "Du meintest vorhin es wäre nunmal ein Befehl uns festzunehmen und dennoch verhilfst du mir zur Flucht. Warum?"

Stille breitete sich wieder zwischen den beiden aus. Jean brauchte etwas, ehe er antworten konnte. Sie war immer noch sehr direkt und scheute sich nicht davor, auch eher unangenehme Fragen zu stellen. Er seufzte. War er sich doch selbst nicht in klaren, warum er das tat.
"Du hast nichts damit zu tun, davon bin ich überzeugt. Ich möchte nicht, dass du unnötig verletzt wirst." Letzteres war der eigentliche Grund, denn selbst wenn er an ihrer Unschuld zweifeln würde, hätte er genauso gehandelt.

Leicht zuckten ihre Mundwinkel nach oben, ehe sie ihn umarmte. Etwas überrumpelt sah er zu ihr, ehe auch er seine Arme um sie legte und den Rosenduft ihrem Haar einzog.
Sie lauschte für den Moment den schnellen Herzschlag von Jean und musste schmunzeln.
Schlussendlich lösten sie sich voneinander und sahen sich beide still in die Augen.

"Jetzt heißt es wohl wieder Abschied nehmen."

Er nickte und nahm ihre Hand. Sanft fuhr er über die sanfte Haut. "Und das wohl für immer." Auch wenn er es nicht wollte. Adina schüttelte leicht den Kopf und sah ihn zuversichtlich an. "Nein. Für immer nicht. Nur für eine Zeitlang." Er seufzte und ließ ihre Hand wieder los. Nun wollte er gerade aus dem Baum klettern, da gab Adina ihn noch einen Kuss auf die Wange. "Pass auf dich auf." Hauchte sie. Er blickte blinzelnd zu ihr. Für einen Moment war er völlig erstarrt, ehe er hastig nickte. "Klar. Du auch." Kurz darauf war er verschwunden.

Adina lehnte sich mit einem Seufzen zurück und blickte nach Hoben. Natürlich hoffte sie, dass sie sich als Freunde ohne diesen blöden Konflikt wiedersehen. Doch tief in inneren spürte sie bereit, dass es leider nicht so kommen wird.
Schon bevor Jean gegangen war, hatte sich Adina entschlossen, zu ihrem Bruder zu gehen. Sie musste wissen, wie es ihm ging und ihn noch einmal sehen.

Als die Dämmerung einsetzte, verließ sich vorsichtig ihr Versteck und machte sich auf den Weg zum Stützpunkt. Einmal noch drehte sie sich in die Richtung, in der ihr Haus lag und sich Jean nun wohl aufhielt.

"Es tut mir leid."

Mit einmal ertönte ein Knacken. Sofort drehte sie sich in die andere Richtung. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Doch dann die Erleichterung. Es war Beya. Sie hockte sich zu ihm und hob den kleinen Hund hoch. "Bin ich froh, dass es dir gut geht." Flüsterte sie und drückte den Hund sanft an sich. Dieser schmiegte sich an ihren Oberkörper.

"Nun lass uns zu Daniel."

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