Trizien-Rot

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           Jac hatte mich verraten und der Beweis lehnte auf der anderen Straßenseite unter einem Dachvorsprung, die Arme vor seinem Körper verschränkt, dass ich lieber seine Oberarme angeschaut hätte, als in sein steinernes Gesicht. Der Schatten der Hauswand fiel über ihn wie ein Vorhang böser Vorahnung. 

„Henric!", begrüßte ich ihn mit einem erzwungenen breiten Lächeln, als hätte ich ihn nirgendwo anders erwartet. Ein Schauder von meinem Besuch hielt sich hartnäckig in meinem Nacken und breitete sich beim Anblick des Hauptmannes über meine Arme aus.  Ich schuldete niemandem eine Erklärung oder Rechenschaft, wo ich mich aufhielt, oder wen ich besuchte. Ich war erwachsen. Und absolut in der Lage, auf mich selbst aufzupassen.  Zumindest versuchte ich, mir das verzweifelt einzureden. 

Henrics tiefen Augenbrauen verrieten mir, das er das anders sah. 
„Eure Hoheit", er stieß sich langsam von der Wand ab und kam in großen, gemessenen Schritten auf mich zu, die mich von alleine an all die vielen Dinge denken ließen, mit denen er mich im Palast festsetzen konnte. Er hatte sie bestimmt schon während seiner Wartezeit aufgelistet und nach Machbarkeit sortiert.

Mein Grinsen wurde noch angestrengter, aber ich hielt daran fest. Keine Rechenschaft. Ich war die Schwester des König-.... uh schmeckten die Worte falsch. Ich schüttelte mich wie ein nasser Hund. Ich war eher eine Nevanam, als adelig. Eher zuhause zwischen Kranken und Bedürftigen, als  im Thronsaal. 
„Jac hat dich geschickt?" Das klang besser. Selbst eine Krone konnte aus meinem Bruder nichts anderes als eine treulose Tomate machen. Ich war bisher erst einmal entführt worden. Ein einziges Mal. Nichts davon rechtfertigte, mir den Hauptmann der Palastwache hinterher zu schicken. Und das würde ich ihm auch sagen. 

Falls ich mein Treffen mit Henric überlebte. Denn sein finsterer Blick ließ mich unwillkürlich schlucken. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte er mich bei mangelnder Kooperation einfach über seine Schulter geworfen und fortgetragen. Und ich hätte ihn gelassen.
„Seine Majestät hielt es für Weise, nach Euch zu schicken, als Euer... Verlobter eintraf."

Das V- Wort war wie ein Eimer kaltes Wasser über meinen Kopf und wischte auch die letzten Spuren meiner Maske fort. Ärgerlich warf ich die Hände in die Luft, aber folgte dem Hauptmann der Palastwache die Straße hoch.
„Er ist nicht mein Verlobter. Ich weiß nicht, wer er ist, aber er ist so gut wie tot, wenn er weiterhin allen erzählt, ich würde ihn heiraten wollen." Was eine unglaubwürdige Lüge war, wenn ich mich nur noch an den letzten Rest meines Nevanam- Gelübdes halten wollte. 

Im Augenwinkel sah ich Henric mir einen missbilligenden Blick zuwerfen, doch er sagte nichts weiter zu dem Thema. Der beginnende Mittag hatte die Bewohner der Stadt auf die Straßen gelockt und er tat sein Bestes, mich gegen sie abzuschirmen, immer ein Auge offen für mögliche Entführer oder Angreifer. Seine goldene Rüstung warf Licht in alle Richtungen wie eine Warnung. 
„Ich vermute, Ihr habt Untersuchungen zu dem letzten Mord dort drinnen angestellt?"

Vorsichtig stahl ich kleine Interaktionen mit den Leuten, die meine Heimat ausmachten. Ein unbemerktes Winken nicht gehobener Hände, ein flüchtiges Lächeln, während ich versuchte, mit ihm Schritt zu halten.
„Roussex war es nicht, du brauchst gar nicht so hoffnungsvoll dreinzuschauen", sagte ich wie jemand, der seine Katze vom Tisch verscheuchte. Henric und Willard Roussex besetzten die gegensätzlichen Pole, wenn es um Loyalität zum Königshaus ging. Nichts würde Henric besser gefallen, als Roussex in einer Zelle neben Yessi zu sehen. Und auch wenn mich das besser schlafen lassen würde, würde dann immer noch ein richtiger Mörder draußen herumlaufen und nach meiner letzten Begegnung mit einem-... ich stoppte den Gedanken und sprach lieber weiter: „Ihm ist lediglich aufgefallen, dass es bereits einen ähnlichen Wagenunfall gab. In dem zwei Mitglieder eines Königshauses umkamen."

Henrics Miene verzog sich. Es war noch nie schwierig gewesen, seine Gedanken zu lesen. Und sie beschäftigten ihn für den längeren Teil des Weges. Schließlich erreichten wir die Palastmauer, oder besser gesagt die Tür des Nebeneingangs und er machte eine Geste nach oben zu einem der verborgenen Soldaten und die Tür öffnete sich. Formvollendet höflich hielt er sie mir weiter auf.
„Welch Zufall, dass alle Serienmörder in irgendeiner Weise ihre Wege mit Monsieur Roussex kreuzen."

Wir betraten den Palastgarten. Schattig, friedlich, mit Vogelgezwischter in der Luft und dem schweren Geruch exotischer Blüten. Er eröffnete sich vor uns, wie durch das Tor in ein Paradies. Pollen glitzerten schwerelos in der Luft zwischen uns. 
Ich blieb unter den ersten Bäumen stehen und sah zu Henric auf. Er war einer meiner ältesten Freunde und auch wenn ich noch nicht wusste, was ich mit diesen Informationen anfangen sollte, wollte ich sie mit ihm teilen.
„Es waren Yessis Eltern, Henric." Die Zeichnungen fühlten sich schwer wie Steine in meiner Rocktasche an. Ich hätte eines von Jacs Beinen verwettet, dass die Unfälle etwas mit Marus zu tun hatten. Und dem Mann im See. Der Grund, warum Kaar mich zurück unter die Lebenden geholt hatte.
Etwas legte sich um meinen Hals und machte mir das Schlucken schwer. Ich versuchte es mit einem Kopfschütteln zu vertreiben. „Ich muss mit Yessi reden." 

Etwas ähnliches wie Sehnsucht füllte meine Brust. Der Wunsch, mit jemandem vollkommen offen sprechen zu können. Jemand, der verstand, ohne dass ich mich erklären musste. Ohne, dass ich mich erinnern musste. 
Aber das war nicht der Yessi, der unten in den Zellen auf mich wartete. 

Henric sah mich mehrere Sekunden an, sein Blick zunehmend weicher, als ahne er, was mir durch den Kopf ging. Mit einem leisen Seufzen trat er näher an mich heran und legte mir beide Hände auf die Schultern. „Kaliee, ich weiß, ich habe kein Anrecht darauf, aber bitte lass diesen einen Serienmörder das Problem von jemand anderem sein." Er suchte etwas in meinen Augen und als er es nicht fand, fuhr er fort: „Dir ist Schreckliches passiert und es ist nicht gesund einfach weiterzumachen, als wäre das lediglich ein kleiner Stolperstein gewesen."

Jedes Wort drückte mich tiefer in den viel zu grünen Rasen unter meinen Füßen, als wolle ihr Gewicht alleine mich wieder unter die Erde bringen. Er wusste nicht einmal genau, was mir zugestoßen war. Und wenn ich daran dachte... Mein Herzschlag flatterte, wurde schneller und mein Mund trocken.

Ich ballte meine Fäuste so fest, dass meine Fingernägel wütende rote Abdrücke in meiner Haut zurückließen, doch sie erdeten mich. Holten mich in den Garten zurück, bevor die Erinnerung an Marus Klinge zu real wurde.

Sonnenlicht strich sanft und warm über meine Wangen. Mit einem Räuspern richtete ich mich wieder auf. Ich hatte keine Zeit für Panikattacken. Ich war hier aus einem Grund. Und ich würde Kaar bestimmt nicht enttäuschen.
Also holte ich das breite Grinsen zurück, dass meine Wangen anstrengte, schüttelte Henrics Hände ab und gab ihm mit meiner Schulter einen leichten Knuff.
„Wir haben schon Schlimmeres gemeinsam erlebt."

Ich sah, dass er mir nicht glaubte. Aber gerade, als er den Mund öffnen wollte, kam ein ganz anderer Ruf vom Kiesweg weiter hinten zu uns.
„Madame Deraux! Euer Verlobter... und Ihr nicht in Eurem Zimmer!" Madame Acó marschierte so schnell es ihre Röcke und der Anstand zuließen, durch die beginnende morgendliche Hitze. Rote Stressflecken und schwerer Atem inklusive. Die kleinen Steine knirschten protestierend unter ihren weichen Sohlen. 

Mein Grinsen wurde ein klein wenig leichter. Sie hatte mich definitiv nicht vermisst. Eine weitere wunderbare Konstante, die sich auch nicht ändern würde, wenn ich noch einmal sterben und wieder auferstehen würde. 
Ich sah wieder zu Henric auf, ein pflichtbewusstes Nicken aufbringend, damit er nicht meine zuckenden Mundwinkel sah. 
„Ich sollte mich wohl umziehen, wenn ich meinem Verlobten entgegentrete."

Für einen kurzen Moment wurde die Falte zwischen Henrics Augenbrauen tiefer und er konnte mir nicht ganz ins Gesicht sehen.
„Er wird es bestimmt zu schätzen wissen."

Madame Acó erreichte uns und sah gerade noch mein jetzt wirklich breites Grinsen, während ich mit beiden Händen über den teuren Stoff meiner Kleidung strich.
„Ich will nur keine Blutflecken auf der Hose, wenn ich ihm die Nase breche. Die ist neu."

Madame Acó entließ einen erstickten Laut und Henric unterdrückte das verdächtige Zucken seiner Lippen, ehe er sich mit einer knappen Verbeugung vor ihr entschuldigte.
„In dem Fall, sollte ich ihn wohl vorwarnen."

Madame Acó bestand tatsächlich darauf, dass ich mich umzog. Allerdings wollte sie keine weiteren Witze darüber hören, was ich dem Kerl antun würde, der solche Gerüchte über seinen und meinen Beziehungsstatus verbreitete. Sie überwachte persönlich, wie zwei Zimmermädchen um mich herum huschten und mich in leuchtenden Tüchern kleideten, deren goldene Bestickung das Licht der Fenster in meinem Zimmer einfing.
„Eine Dame würde niemals einen Mann angreifen."

Ich stand auf einem kleinen Podest und betrachtete das Prozedere in einem bodentiefen Spiegel vor mir. „Nein, eine Nevanam würde niemals einen Mann angreifen."
Meine Fingerspitzen strichen über den dichtgewebten Stoff. Niemand hatte so viel Aufwand um mich betrieben, als ich nur Jacs Schwester gewesen war. Goldene Bordüre säumte meine Ärmel und mehrere Ketten hingen schwer um meinen Hals.
Auch wenn ich wusste, dass ich mich zu keiner Hochzeit einverstanden erklärt hatte, fühlte sich dieser Augenblick an, als wäre ich weiter von Moira entfernt als jemals zuvor. Die Tücher waren aus wunderschönem Pink und Violett- weit entfernt von meinem vertrauten Grün.

Im Spiegel fing Madame Acó meinen Blick auf und seufzte. Mit einem Fingerschnippen bedeutete sie den Mädchen, das Zimmer zu verlassen. Erst dann trat sie langsam vor mich, ein weicher, beinahe schon mütterlicher Zug auf ihrem stark geschminkten Gesicht. Mit einem weiteren, meiner Meinung nach vollkommen übertriebenen Seufzen, bereitete sie sich sichtbar vor und nahm dann mit viel Aufopferung meine Hände in ihre.
„Die Hochzeit ist das Richtige, Kind. Ein Ehemann kann sich um dich kümmern. Dir die Ruhe geben, die du dringend brauchst. Die Leute sind aufgeregt. Drei tote Herrscher in wenigen Monaten. Unser eigener auf dem Krankenbett erstochen. Du würdest vielen Hoffnung geben."

Ich zuckte so stark zusammen, dass sie meine Hände prompt wieder losließ. Sie hatte sich versprochen, oder?
„Erstochen?"

Unter dem Puder wurde meine ehemalige Lehrerin ein Trizien-Rot, das bekanntlich Sprachlosigkeit auslöste. Die Augen überall hin gerichtet, nur nicht auf mich, versuchte sie rückwärts die Flucht anzutreten.
„Ich habe offensichtlich zu viel gesagt. Verzeiht-..."

In seinem Krankenbett erstochen? Gnadenlos sprang ich von meinem Podest und verfolgte sie durch mein Zimmer. „Madame Aco, bei allem was Kaar heilig ist. Sprechen Sie!" Ich dachte, Morem hätte ihn mit einem Bolzen erschossen! Das hatte zumindest Henric mir erzählt. Warum hatte mir niemand etwas gesagt?

Über ihre Schulter suchte die Frau nach der Tür aus meinem Zimmer heraus oder anderen Fluchtmöglichkeiten. Panik ließ ihre Bewegungen hektisch und ungelenk werden.
„Das ist kein angemessenes Thema für eine Da-..."

Ich stürzte an ihr vorbei und versperrte ihr die Tür, einen Finger in ihre Richtung ausgestreckt wie eine Waffe.
„Madame Aco! Isabellas Vater ist mit einem Pfeil erschossen worden." In keiner von Kaars Welten würde ich sie aus diesem Gespräch einfach entlassen. Egal wie panisch sie hinüber zu meinen Balkontüren linste. Sie würde nicht springen. Das wäre unsittlich. „Richtig?", bohrte ich nach, als sie mir immer noch keine Antwort gab.

Fast hatte ich Mitleid mir ihr und ihrem leidenden Ausdruck, als sie die Hände zu mir ausstreckte.
„Bitte, Kaliee. Dein Gesicht. Wir werden all diese Stressflecken niemals überschminkt bekommen..."

Richtig?", wiederholte ich schärfer. Stressflecken konnten mir gestohlen bleiben.

Meine Lehrerin sah aus, als wolle sie Sachen nach mir werfen. Doch schließlich marschierte sie lediglich zu einem der Sessel in meiner Sitzecke und ließ sich elegant auf die Kante der Sitzfläche nieder.
„Was für eine sture Kreatur du doch bist", ihre geschürzten Lippen verrieten mir, dass sie gerne noch weitere, weniger schmeichelhafte Beschreibungen ausgesprochen hätte, doch schließlich hob sie das Kinn zur Kapitulation, „Versprich mir, dass du dich beim Treffen mit deinem Verlobten vorbildlich benehmen wirst."

„Er ist nicht mein-...", ich verschluckte den Rest des Satzes unter ihren Blick und hob die Hände, „Ich werde mich wie das Vorbild einer jeden Dame benehmen."

Madame Acó schüttelte missbilligend den Kopf. „Als ob das möglich wäre." Doch schließlich bedeutete sie mir mit einem Kopfnicken, mich auf den anderen Sessel zu setzen. (Was ich nicht tat, weil ich immer den Eindruck hatte, von dort das genervte Klopfen von Moiras Gehstock auf dem polierten Boden zu hören. Aber ich stellte mich dahinter, die Hände auf der Lehne und das war inzwischen wohl auch in Ordnung.)
„Unser König wurde von dem Pfeil getroffen, aber nicht tödlich verwundet", begann meine Lehrerin dramatisch, „Er war bereits wieder auf dem Weg der Besserung und der Hauptmann und Euer Bruder machten sich bereit, um Euch zu retten, als wir ihn morgens tot in seinem Bett fanden."
„Er wurde nicht erstochen. Jemand...", sie zog aus ihrem Ärmel ein weißes Taschentuch und tupfte sich damit die Augenwinkel ab, „... hat seine Kehle durchschnitten."

Meine Lippen öffneten sich, doch es kam kein Ton heraus. Etwas düsteres hatte sich von hinten an mich herangeschlichen und mit seinen langen schwarzen Krallen jeden Ton aus meiner Kehle gestohlen. Jemand war nachts in den Palast eingestiegen, an all den Wachen des Königs vorbei geschlichen und hatte ihn in seinem Bett ermordet? Mir war bewusst, dass Yessi Morem aufgefordert hatte, sich um das Problem zu kümmern, doch das-... ich hatte Schwierigkeiten, mir vorzustellen wie Morem sowas im Alleingang bewältigen sollte. Kälte legte sich auf meine Schultern und sickerte meinen Körper hinab. 

Neben mir fasste Madame Acó sich schneller als ich.
„Um Ruhe zu bewahren, haben wir dem Volk gesagt, dass er an seiner Wunde erlegen ist." Ihr Tonfall sagte mir, dass dies auch die Geschichte sein würde, die ich vertreten würde, wenn ich danach gefragt werden würde. „Nur der Hauptmann und ausgewählte Mitglieder der Angestellten wissen Bescheid. Ich vertraue also darauf, dass du diskret mit dieser Information umgehen wirst."

Ich war immer noch sprachlos. Jemand musste mir Trizien-Rot gegeben haben. Ausgewählte Mitglieder des Haushalts-... bedeutete das, Isabella wusste nicht einmal, was ihrem Vater zugestoßen war?
 Benommen und in meine eigenen Gedanken versunken, bemerkte ich nicht, wie Madame Acó sich erhob und mich sanft am Ellenbogen zu meiner Zimmertür schob. Ich würde zu spät zu dem Treffen mit meinem Verlobten kommen.
„Am besten vergisst du es gleich wieder."

Uns war beiden klar, dass ich das nicht können würde. Jemand hatte einen König in seinem eigenen Schlafzimmer ermordet. Ich konnte nicht die Einzige sein, die ein Muster erkannte.
Doch ich stoppte erst, als wir bereits zwei Treppen hinuntergestiegen und in der Mitte eines Ganges vor einem der Teezimmer angelangt waren. Madame Acó wollte bereits klopfen, doch ich drehte mich so schwungvoll zu ihr um, dass mein geflochtener Zopf sie an der Schulter traf.
„Madame Aco... die Königin in meinem Bett hatte ebenfalls eine durchtrennte Kehle." Unbewusst griff ich mir an den Hals, wo meine eigene blasse Narbe ihren Griff um meine Kehle niemals lockerte.

Meiner Lehrerin entging die Bewegung nicht und ihr angespanntes Gesicht wurde ein weiteres Mal weich. Unbeirrt traf ihre Faust drei Mal rasch das Holz.
„Grund genug, um einen großen Bogen um die ganze Sache zu machen." Und damit öffnete sie die Tür.

Sie trat vor mir ein, sodass ich meinen vermeintlichen Verlobten überhaupt nicht zu Gesicht bekam. Mit einer tiefen Verbeugung kündigte sie mich an: „Monsieur Parell? Ich präsentiere Euch Madame Deraux, Eure Verlobte." Dann trat sie zur Seite und gab mir den Blick auf das hellblaue Teezimmer frei.

Ich schaffte genau zwei Schritte ins Zimmer, ehe ich stolperte. Und das noch bevor sich der junge Mann vor den Fenstern zu mir umgedreht hatte. Es war nicht seine grüne Kleidung, oder die roten, Turban-freien Haare, die mir kurzzeitig die Balance nahmen.
Auch nicht das breite Lächeln, mit dem er mich begrüße.

Nur ein kurzer Seitenblick zu meiner vollkommen unbeeindruckten Lehrerin hinüber, verriet mir, dass sie definitiv nicht sah, was ich sah. Das weiche, goldene Licht, das überall von ihm ausging, als hätte er sich auf eine Kerze gesetzt.

Vor mir stand Kaar- Selbstzufriedenheit in Person. Und zugegeben, er hatte mir gesagt, dass er kommen würde, um mir zu helfen. Ich hatte es nur vor lauter Leichen vergessen. 

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"Tadaaa!" - Kaar, sehr zufrieden mit seinem Auftritt. 

Na? Wer von euch würde auch lieber die Beine eures Bruders/Schwester verwettet als die eigenen? :D 

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