Kapitel 2: Der Horizont erhellt sich.

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Der Händlerprinz


Rian schlug wutentbrannt auf den runden Marmortisch, dabei schwankte der Wein in den silbernen Kelchen gefährlich. Sein bleiches Gesicht lief rot an. „Ihr verfluchten Bohnenjöckel!", verwünschte er die Anwesenden. Ihr zögerliches Handel ging ihm gehörig auf den Zeiger. „Du kreischst wie ein kleines Mädchen." „Du fetter Sack grunzt wie ein Schwein." Der rundliche Mann knurrte und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Dieses Mal schwappten einige Kelche über. Die violette Flüssigkeit floss über den weißen Marmor und schimmerte im Licht der Mittagssonne. „Zum Geier noch eins pflanzt deinen Arsch wieder hin. Und du hör gefälligst auf den guten Wein zu verschütten.", donnerte die Stimme des Ältesten.

Rian ließ sich widerwillig auf den Stuhl fallen, wobei sich eine goldene Strähne aus seinem Pferdeschwanz löste und ihm ins Gesicht fiel. Er war genervt und wollte es deutlich machen, weshalb er ein kehliges Geräusch ausstieß. Seit drei verwünschten Stunden saßen sie schon hier, diskutierten und beleidigten sich. Die Luft war dick im Ratsraum. Die Frustration stand jedem aufs Gesicht geschrieben. Sie wurden sich einfach nicht einig und beiden Seiten fehlte die Mehrheit. Viel zu viele von ihnen waren unentschlossen. Die elf Händlerprinzen führten das Reich des Wassers schon seit einem halben Jahrtausend und immer im Sinne des Handels und der Expansion. Reichtum und Macht waren für jeden in der Runde das Entscheidende.

„Bedenkt noch einmal die großen Vorteile dieses Krieges.", erinnerte Rian sie und kratzte seinen gepflegten Bart. Er musst sie überzeugen, das war das einzige was er tun musste um Reicher und Machtvoller zu werden als jeder von ihnen. „Du Schlabbertasche, unterschätzt was uns das ganze Kostet.", beschwerte sich der Fette. „Kosten könnte.", verbesserte Rian, „Aber klar das der Faulpelz den weniger anstrengenden und unprofitablen Weg gehen will." „Niemand hat je die Kinder des Waldes besiegen können. Niemand." Rain schnalzte mit der Zunge: „Du hast dir doch das Gesuch der Prinzessin durch gelesen. Die Krieger der Sonne toben. Keine Kraft der Welt kann Sonne und Wasser stand halten." „Vielleicht solltest du Mal weniger Zeit mit den Huren verschwenden und die Historika studieren." „Wie war das?" „Hurenknecht."

„Ruhe!", der Älteste unterbrach die beiden genervt. Nur widerwillig lösten die beiden ihren tödlichen Augenkontakt. „Die Lage ist kompliziert. Euer rumgezicke bringt uns nicht weiter." „Das einzige was uns nicht weiter bringt ist das Ihr Euch nicht entscheiden könnt. Die Stimmen stehen vier gegen vier und zwei Enthaltungen. Ihr als Vorsitz solltet hab nun die endgültige Entscheidung zutreffen.", erinnerte Rian den Alten mit einem drohenden Unterton. Eine unangenehme Unruhe erfüllte die Anwesenden. Die trüben grauen Augen des Ältesten starrten wütend in Rians Richtung.

„Dieses Treffen sollte vermeiden das ich dieses Mittel einsetzten muss, der Vorsitz leitet nur den Rat und trifft keine Entscheidungen. Aber nun muss ich es wohl. Nun gut. Morgen mit dem ersten Sonnenlicht werde ich euch meine Entscheidung mitteilen." Mit diesen Worten er hob er sich, leerte seinen Kelch und verließ den Raum. Die anderen Händlerprinzen taten es ihm gleich.

Rian hatte noch eine Terim. Er betrat das bunt bemalte Haus in einer Seitenstraße im Herz der Stadt. Als er den Vorhang hinter der Eingangstür zur Seite schob, stieg ihm der süße, brennende Geruch der Räucherstäbchen in die Nase. Die Luft war stickig und schwer. Der Händlerprinz schritt in den Eingangsbereich. Die Wände des Raumes waren in warmen Faben bemalt. Die kleinen Fenster ließen nur wenig Licht hinein. Es war eine gemütliche, sinnige Stimmung.

Einige leicht bekleidete Frauen lagen auf den Sofas die im Raum platziert waren. Alle sahen ihn verführerisch an und versuchten sein Interesse zu wecken. Jede von ihnen war Bildschön. Dann erhob sich eine von ihnen. Sie war schon älter, trotzdem war auch sie immer noch eine Schönheit. Ihre braunen Haare waren schlicht nach hinten geflochten und störten damit nicht die Sicht ihr zartes, liebliches Gischt. „Na mein kleiner Prinz?", fragte sie als sie auf ihn zukam, „Wie kann ich meinem Süßem heute helfen?" Sanft strich ihre Hand über Rians Wange. Sie blickt ihm tief in seinen eisig blauen Augen. Er spürte wie sein Inneres Verlangen auf Flammte, während ihm die honigfarbenen Augen fasziniert durchblickten.

Langsam wanderte ihre Hand an seiner Brust nach unten. Er hätte sich ihr nur all zu gerne hingegeben. Die Flammen seines Verlangens ließen schon das Eis seiner Augen schmelzen. Doch mit einer plötzlichen Bewegung griff er nach ihrer Hand und hielt sie auf. Worauf sie ihn einfach nur amüsiert an Blickte. „Ich muss mit ihr reden.", erklärte er bemüht um eine ruhige Stimme. „Ich weiß sie wartet schon. Zu schade das du jetzt keine Zeit hast.", sie seufzte enttäuscht, „Na dann komm."

Sie schloss ihre Hand um seine und führte ihn durch das Haus zu einem der vielen Räumen. Nach dem sie angeklopft hatte, betrat die beiden das Zimmer. „Er ist hier.", sagte die Frau. Mitten im Raum stand ein Bett, darauf saß eine junge Frau mit feurig roten Harren und stechend blaue Augen. Sie ließ gelassen ihre Beine über den Rand des Bettes baumeln und bewegte dabei den Rock ihr braunes Seidenkleid auf und ab.

Neben ihren Füßen lehnte ein Mann mit den Rücken gegen das Bett zu seiner Linke eine weitere Frau saß die, der Frau auf dem Bett sehr ähnlich sah. Der Mann stand auf strich seine schwarze Tunika mit goldenen Stickereien glatt und streckte dann Rian seine offene Handfläche entgegen. „Ihr seid dann wohl unser Verbündeter Handelsprinz. Mein Name ist Nautilus.", meinte der Mann mit dem typischen Akzent der Bewohner des Landes der Sonne. Er lächelte Rian freundlich an während er darauf wartete das dieser seine Hand entgegen nahm. Ob er wohl der General war? Die kühle Tiefe in seinen schilfgrünen Augen sprach dafür. Auf jeden Fall war er einer von ihnen.

Rian nahm die Hand entgegen. „Du hast recht. Ich heiße Rain." „Setzt dich zu uns." Nautilus wies auf den Boden vor dem Bett. Rian folgte der Anweisung und ließ sich im Schneidersitz nieder. Der Mann sorgte dafür das sie nur noch zu viert waren und nicht gestört wurden. Dann setzte er sich wieder an seinen ursprünglichen Platz.

„Nun gut Rian. Was gibt es Neues von den Händlerprinzen?", wollte Nautilus wissen. Rian blickte unsicher zu Étaín, der Frau auf dem Bett. Sie war die jenige die den Kontakt zu ihm aufgenommen hatte. Zunächst hatte der Händlerprinz nicht geglaubt das eine Schankwirten etwas zu bieten hätte, das ihn interessieren könnte. Noch weniger gab er auf die Aussage, dass sie ein Kind des Waldes sein. Ihren Worten waren jedoch schon lange Taten vorausgegangen, durch welche sie es nachdrücklich den Unglauben des reichen Händlers nieder ring. Die Macht und das Reichtum, die man ihm schon geschenkt hatten waren groß, doch man wollte ihm mehr geben und seine tiefsten Träume weit übertreffen. Mit Étaín hatte er den Pakt der Dämmerung geschlossen. Der alte Kapitän hätte ihn verflucht, doch es waren neue Zeiten und die Kinder des Waldes waren durch die ganzen Schauermärchen verklärt. Sie waren einfache Söldner, die ihr Geschäft machen wollten.

„Er ist unser Sensei. Meine Informationen sind seine. Du kannst also reden.", versicherte Étaín Rian. Dieser Mann war also wirklich ihr Vorgesetzter. Rian fragte sich ob die Kinder des Waldes Treu waren. Wahrscheinlich nicht. Am Ende des Tages waren sie nur Auftrags Mörder und Spione immer bedacht auch ihren eigenen Vorteil. Und im Moment konnte der Händlerprinz ihn diesen Vorteil verschaffen wofür er viel von ihnen Verlangte.

Rian begann von der Versammlung zu berichten. Er hatte erwartet das die Söldner beunruhigt reagieren würden, denn der Rat hatte immer noch immer keine Wahl getroffen. Im Gegenteil die Drei wirkten entspannt. Nautilus lächelt sogar. „Glück Wunsch.", meinte er zu Rian, dieser zuckte zusammen. „Was?" Das Lächeln wurde zu einem verschmitzten Grinsen. „Noch vor dem Morgengrauen wird eine frische Strömung die Bucht durchfließen." Ein dunkles Funkeln lag in den schilfgrünen Augen des Auftragsmörders. „Was habt ihr vor?"

„Ihr wolltet doch Machtund Reichtum." Nautilus stand auf und Rian musste zu ihm Aufsehen. „Es sollalles Euer sein, mein werter Händlerprinz."

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