Prolog

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Ich duckte mich. Hoffentlich hatte mich niemand gesehen. Mein knurrender Magen und mein laut Klopfendes Herz würden mich bestimmt verraten. Ich hielt den Atem an. Erst als der Mann wieder in eine andere Richtung schaute, atmete ich wieder aus. Ich ließ meinen Blick über den Marktplatz mit den vielen verlockend aussehenden Speisen schweifen und nahm ein an den Füßen aufgehängtes Huhn ins Visier. Ich gab meinem 2 Jahre älteren Bruder, der sich ebenfalls hinter ein Gebüsch geduckt hatte, ein Zeichen und deutete auf das Huhn. Er nickte und gab das Zeichen nun meinen kleineren Bruder weiter, der ebenfalls nickte und sich sprintbereit machte. Schnell und flink schoss er vor, schnappte sich das Huhn und rannte wieder zurück. Ich musste grinsen. Isamu  machte seine Sache wirklich immer wieder großartig. Plötzlich strauchelte Isamu und landete der Länge nach auf dem Boden. Ich spannte mich sofort an und machte mich bereit, ihm zu helfen. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Takuya das gleiche tat. Plötzlich ging alles ganz schnell. Als ich es begriff, war es schon fast zu spät. Ein großer, kräftiger Mann hatte Jonas ein Bein gestellt, und drückte ihn jetzt zu Boden. Er schrie und wandte sich wie ein Fisch. Wie auf Kommando stürmten Takuya und ich vor und versuchten den Mann von Isamu herunter zu ziehen. Allerdings konnten wir, zwei ausgehungerte 14 und 16 Jährigen nicht viel gegen einen wohlgenährten Erwachsenen ausrichten. Ehe wir uns versahen, wurden wir von hinten gepackt und grob weg gerissen. Ich versuchte den Mann, der mich festhielt zu treten, aber er hielt mich nur noch fester und drückte mich ebenfalls zu Boden. Meine Augen Tränten von dem Dreck, der in sie gelangte. Ich hörte Isamu schreien und blickte auf. Er wurde von dem großen Mann an eine Steinmauer gedrückt und er hielt ihm ein Messer an den Hals. Ich schrie panisch auf. Mit donnernder Stimme rief der Händler "Wachen! Ich habe einen Dieb gefangen!" Sofort kamen zwei Männer mit blitzenden Lanzen zu uns marschiert. "Dieser Junge hier ist ein Dieb! Er hat mein Huhn gestolen!" Berichtet der Händler den Wächtern. Einer der Wachen drückte den Händler beiseite und stellte sich nun selbst vor Isamu während der andere Isamu an die Steinmauer drückte. Langsam und mit einem widerwärtigen Grinsen auf den Lippen zog der eine einen Dolch aus einer Scheide an seinem Gürtel. Ich wusste nur zu gut was jetzt passiren würde. Dieben wurde die rechte Hand abgeschlagen, damit alle sehen konnten, dass er gestohlen hatte. Isamu schrie, wandte sich und versuchte um sich zu treten, aber der Wächter war zu stark. Mittlerweile hatte sich schon eine Gruppe schaulustiger um das Geschehen versammelt. Der Wächter hob das Messer und holte aus. Ich schrie verzweifelt und strampelte. Als das Messer herabsauste, schloss ich die Augen. Ein ekelerregendes Geräusch ertönte und Isamu schrie wie am spieß. Ich hörte, wie etwas dumpf auf dem Boden aufschlug. Mir wurde übel. Tränen rannen meine Wangen hinunter als Isamu gleichzeitig schrie und schluchzte. Er war doch erst sechs ! Wie konnte man einem sechs jährigem so etwas antun! Ich öffnete wieder meine Augen und sah vorsichtig zu Isamu, der, sich windend am Boden Lag, seinen blutenden Armstumpf mit der linken Hand umklammernd. Die Männer die Takuya und mich festgehalten hatten, ließen ums aufstehen und zu Isamu rennen. Ich half Takuya schluchzend den schreienden Isamu auf seinen Rücken zu hieven. Wir flohen in den Wald hinein, wo ich versuchte Isamu aus einem Fetzten meiner Kleidung einen Verband zu machen. Er blutete jedoch zu stark. Ich bekam einen noch größeren Hass auf die Reichen, die nie Hungrig waren oder sich Gedanken ums Überleben machen mussten. Ich sah wieder zu Isamu, der immer noch unaufhörlich schluchzte. Mir rannen erneut die Tränen über mein Gesicht. Wie hilflos ich doch gewesen war. Ich hatte nichts ausrichten können. Ich hatte es satt, hilflos zu sein.

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