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„Minzpfote! Lass mich in Ruhe, mir geht es gut. Geh wieder zu Salbeipfote, den kannst du bemuttern!"

Abendlicht reckte seinen Kopf aus dem dunklen Kriegerbau und seufzte, als er seine Tochter Safranpfote mit aufgestelltem Nackenfell und vor Wut gebleckten Fängen vor dem Höhleneingang der Schüler stehen sah. Ihr gegenüber ihre Schwester Minzpfote, die eine ähnliche Haltung an den Tag legte.

Sein Atem produzierte kleine Wölkchen in der Luft, als er zu ihnen tappte und sich beschwichtigend zwischen sie stellte.

„Wir sind alle hungrig, Minzpfote, Safranpfote. Es ist unnötig, dass ihr euch streitet. Außerdem wollt ihr doch mit zur Großen Versammlung, oder? Feuerstern könnte sich noch umentscheiden, dann dürft ihr nicht mit", miaute er mit einem liebevollen Lächeln auf dem Gesicht.

Auch sein Magen knurrte, doch er wusste, es hatte sie nicht so heftig getroffen wie die anderen Clans. Sie hatten weniger Frischbeute, aber immer noch genug, um die Gruppe durch den Winter zu bringen.

Der WindClan hatte sich mit dem DonnerClan zusammengetan und sie versorgten sich gemeinsam, indem sie Beute fingen, die weitaus größer als eine einzelne Katze war.

Die Krieger aus dem Nadelwald nutzten die Gassen des Zweibeinerortes und jagten dort Ratten, während der FlussClan, genau wie der FlutClan auch, in der Blattleere von den Fischen im Onyx und im Rubin überleben konnte.

Wie es dem WolkenClan ging, wusste er nicht. Ihre einstigen Verbündeten hatten sich seit mehreren Sonnenaufgängen nicht mehr an ihren Grenzen sehen lassen und ihre Geruchsspuren waren schal und alt.

Er machte sich Sorgen um seine Freunde dort, denn Wunschrose und Rauchflügel waren sonst immer die ersten Katzen, denen er auf Patrouillen begegnete.

Ein Fauchen ließ ihn aus seinen trüben Gedanken auftauchen. Minzpfote schüttelte genervt den Kopf und er blickte fragend zu ihr. Was war jetzt wieder los?

„Ich bemuttere dich nicht, Safranpfote, ich will nur nicht, dass du wieder von irgendwem angegriffen wirst. Salbeipfote sieht das sicher genauso."

Abendlicht schnurrte unhörbar. Seine Älteste hatte mehr von ihm, als sie sich ausmalen konnte, denn auch sie würde ihre Liebsten mit ihrem Leben verteidigen.

„Mam, sag ihr, dass ich keine Beschützerin brauche, ich bin 15 Monde alt und habe in drei Sonnenaufgängen meine Kriegerprüfung", das war Safranpfote, deren Standpunkt der hellorangene Kater ebenso nachvollziehen konnte.

Und da war Blaubeerherz, seine große Liebe, die schönste Kätzin, die es in allen sechs Clans gab, wie er fand. Schnurrend schmiegte sie sich an ihn und sein Herz ging auf.

Alle Dunkelheit wurde vertrieben und seine Welt strahlte in wunderschönen, bunten Farben.

Er verschränkte seinen Schweif mit ihrem und die beiden sahen wortlos ihren Töchtern hinterher, die immer noch zankend in den Schülerbau abtauchten.

„Sie werden so schnell groß, findest du nicht? Unsere süße, kleine Hummel ist Mentorin, Eule ist ein vollwertiger Heiler und die drei werden bald schon Krieger. Es geht so schnell", ein leises Schniefen ertönte von Blaubeerherz' Seite und tröstend fuhr der Krieger seiner Gefährtin mit der Zunge über die weichen Ohren.

Er konnte nicht anders und ließ sich von der melancholischen Stimmung anstecken, als er flüsterte: „Erinnere dich daran, wie wir in der Kinderstube gestanden haben und Gefährten geworden sind, einfach so. Weil ich dich geliebt habe. Ich liebe dich und ich werde es auch bis in alle Ewigkeit tun. Du bist fantastisch."

Der Hellorangene schmiegte sich an seine Partnerin, liebkoste ihr Fell.

„Stell dir vor, hier würde noch einmal so eine verrückte Bande herumrennen, der wir beim Aufwachsen zusehen können? Freunde für Jasminhimmels und Eiswalds baldige Junge?", flüsterte er, als könnte schon die Möglichkeit, dass jemand anderes die Worte hören könnte, den Traum zerplatzen lassen.

Wärme stieg in ihm auf und erfüllte sein Herz, verlieh ihm die Gewissheit, ihre Liebe würde die Zeiten überdauern. Blaubeerherz schnurrte nur leise und kniff ihn liebevoll ins Ohr.

„Du glaubst, ich würde mir die Qualen einer Trächtigkeit ein zweites Mal antun, nur um kleine, zerknautschte Schreihälse pflegen zu können?"

Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sie an und rang um Worte. Die Jungen waren wundervoll und erst recht, wenn sie noch so klein waren.

„Ich würde es sofort wieder tun, Abendlicht. Sofort."

Mit einem erleichterten Lächeln auf der Schnauze folgte Abendlicht Feuerstern, der mittlerweile zum Aufbruch gerufen hatte, aus der Haupthöhle.

Schon waren sie auf dem Weg zur Großen Versammlung.

Er wandte sich wieder seiner Gefährtin zu und murmelte, eher zu sich selbst: „Ich würde die Zeit in der Kinderstube übernehmen, sobald die Kleinen entwöhnt sind. Die Erfahrung kann mir keiner nehmen."

Die überraschten Blicke seiner Clangefährten bekam er überhaupt nicht mit, so sehr war er in Gedanken versunken.

Buntspecht, Federohr und Rotpfote waren im Lager zurückgeblieben, um es zu bewachen, gemeinsam mit Schwarzwasser, der sich anscheinend nicht wohlgefühlt hatte. Sein bester Freund klagte schon seit Sonnenaufgang über Halsschmerzen und hatte immer wieder Schwächeanfälle, die sich niemand erklären konnte.

Seit dem letzten schlief er tief und fest und jeder Versuch, ihn zu wecken, war gescheitert.

Seine wundervolle, liebe Blaubeerherz nahm ihm seine Worte aus dem Maul.

„Ich mache mir Sorgen um Schwarzwasser. Er war noch nie so krank."

Der hellorangene Kater seufzte tief und sah auf seine Pfoten. Sie verließen den Wald und traten auf die verschneite Wiese, die den Versammlungsfelsen umgab.

Die Gerüche der anderen Clans strömten auf Abendlicht ein, während er sich mit seiner Gefährtin am Rand niederließ, neben Muscheltaucher, einem FlussClan-Krieger, und Tannenfunken, einem jungen Vater aus dem DonnerClan.

Mit großen Augen starrte dessen Sohn Iltispfote umher und als Minzpfote ihren besten Freund entdeckte, schnurrte sie glücklich und stürzte zu ihm.

Mit Besorgnis stellte der Hellorangene fest, vom WolkenClan war keine Spur zu sehen und der Mond hing schon hoch am Himmel.

Schattenstern, Falterstern und Feuerstern sprangen hinauf auf den Anführerfelsen, dicht gefolgt von Meeresstern und Schneestern. Die Anführerin des DonnerClans war in dem hohen Schnee, der den Stein bedeckte, kaum zu sehen und machte ihrem Namen alle Ehre.

Dennoch ergriff sie zuerst das Wort und jaulte laut: „Katzen aller Clans! Da der WolkenClan nicht aufzutauchen scheint, wollen wir beginnen!"

Sofort murmelten die Katzen miteinander. Ein Clan, der nicht zur Großen Versammlung auftauchte? Das hatte es noch nie gegeben!

Abendlicht war einer der ersten, der den sanften, schwachen WolkenClan-Duft wahrnahm, der sich in ihre Mitte schlich. Er riss seinen Kopf herum, wollte wissen, woher der verräterische Geruch nach Laub und Brombeerbüschen stammte.

Da sah er sie. Eine kleine, ausgezehrte Gestalt, die sich den Versammlungsfelsen emporkämpfte, von Krankheit und Hunger gezeichnet.

Er erkannte kaum, welche Katze sich unter dem herunterhängenden Pelz und den herausstechenden Rippen verbarg, denn das Mondlicht verwandelte die Fellfarben in blasse Grautöne.

Die WolkenClan-Katze wechselte einige Worte mit den Anführern, dann trat sie nach vorne.

Mit Schrecken erkannte Abendlicht Ebereschenpfote, die Schülerin, die Minzpfote angegriffen hatte und dafür gesorgt hatte, dass seine Tochter beinahe eines ihrer Augen verloren hätte.

Nun jedoch war die einstmals hübsche Kätzin in sich zusammengesunken und schwach und während sie begann, ihre Nachricht den Clans zu verkünden, war ihre Stimme rau und wacklig, als wäre sie gerade erst von einer schweren Krankheit genesen.

„Katzen aller Clans, Eisenstern ist sehr krank und liegt im Sterben. Auch dem Rest meines Clans könnte es bald so gehen, denn außer Kupfermond und mir sind alle-", ein lauter Zwischenruf unterbrach sie und die baldige Kriegerin ließ die Ruferin gewähren, schien nicht die Kraft für Widerworte zu haben. Es war Wolkenwirbel aus dem FlussClan, wie Abendlicht mit zusammengekniffenen Augen bemerkte.

„Was ist dein Problem, Gemeingefährliche? Werd fertig, wir wollen die wichtigen Nachrichten hören!"

Die junge Kätzin war sichtlich erschöpft und vermutlich auch von ihrem Weg zum Versammlungsfelsen erledigt, dennoch schien sie aus einer unsichtbaren Quelle Kraft zu ziehen und richtete sich auf.

„Mein Clan ist krank und ich bitte im Namen Eisensterns inständig um Hilfe. Wir brauchen Frischbeute, denn ich kann unmöglich alleine den ganzen Clan versorgen. Ich bitte nicht darum, meine Tat zu verzeihen, ich bitte darum, dass meine Familie und mein Clan überleben kann."

Mit angehaltenem Atem beobachtete der hellorangene Krieger, wie sich die Anführer zur Besprechung zurückzogen. Nur wenige Momente später rief Falterstern mit starker Stimme über das schneebedeckte Feld: „Jeder, der helfen möchte, kehrt mit Ebereschenpfote zum WolkenClan zurück."

Abendlicht tauschte nur einen kurzen Blick mit seiner Liebsten und schon wussten sie, was sie tun würden.

Er trat nach vorne und hob entschlossen den Kopf, spürte neben sich die Präsenz seiner Gefährtin. Der Hellorangene würde helfen, obwohl Ebereschenpfote seine Töchter bedroht hatte.

Auch Tannenfunken neben ihnen hatte sich erhoben und gesellte sich zu ihnen.

Zur Überraschung aller sprang Safranpfote auf und stellte sich mit undefinierbarem Gesichtsausdruck neben den DonnerClan-Kater. Mit einem wütenden Blick zu ihren Wurfgefährten starrte sie zu den Anführern hinauf und ihr Vater wunderte sich, was zwischen den dreien vorgefallen war.

Sie stritten fast nie und hielten wie Pech und Schwefel zusammen. Was war bloß los?

Auch ein Schüler aus dem SchattenClan und eine junge, schneeweiße Kriegerin versammelten sich und Ebereschenpfote wirkte, als würde sie gleich einen Schwächeanfall erleiden bei der Hilfe, die ihrem Clan zuteil wurde.

„Ich habe Heilkräuter mitgebracht und werde Kupfermond im Heilerbau unterstützen. Es ist nicht viel, aber besser als nichts", miaute jemand laut hinter Abendlicht und der Krieger fuhr herum.

Dort stand Schwarzwasser, ein unwirklicher, sternengleicher Glanz lag in seinen Augen und sein verschneiter, schwarzer Pelz funkelte im Mondlicht wie eine Teichoberfläche im Angesicht der Sterne.

Und mit seiner Ankunft brach das Chaos aus.

—~—

Ahoi!

Schon das zweite Kapitel in zwei Tagen, ich weiß, ungewöhnlich :)

Schwarzwasser to the rescue, was @CountryCatKasumi ? Nun, was denkt ihr? Ich liebe eure Kommentare, wirklich, also fühlt euch frei :)

Euch einen schönen Abend,
Hab euch lieb,
Eure Kapitänin Wolke ♥️

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