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„Ebereschenfrost, flieh! Man hat es auf dich abgesehen! Jemand versucht, dich umzubringen!"

Die Königin fuhr hoch und sah noch das leichte Funkeln der Sterne in der Luft, das Himmelpelz' Anwesenheit hinterlassen hatte.

Diese Warnung bekam sie nun zum ersten Mal, deshalb musste sie sie ernst nehmen, so absurd sie auch klang. Warum sollte jemand sie umbringen wollen?

Das Gift, das in ihrem Körper weilte, würde sie zur Strecke bringen, es dauerte nur eine Weile, eine Zeit, die ihr geheimnisvoller Attentäter vielleicht nicht hatte?

Mit einem Seufzen legte sie den Kopf auf ihre Pfoten und wischte mit ihrem Schweif vorsichtig über ihre geschwollene Seite. Nicht mehr lang, dann würden ihre Jungen zur Welt kommen und sie würde Eisensterns Junge aufnehmen, denn die Anführerin war nun hochträchtig.

Zum Glück hatte niemand etwas erraten, denn Eisenstern weilte schon seit einem halben Mond in ihrem Bau, angeblich hatte sie sehr ansteckenden Husten, wegen dem sie auf keinen Fall herauskommen konnte. Schwarzwasser hatte sich selbst aus Sicherheitsgründen ebenfalls in den Anführerbau eingesperrt, da er vor dem Ausbruch zuletzt bei Eisenstern gewesen war.

Kupfermond hatte ihnen den Schwindel abgekauft und besorgte nun immer wieder Kräuter, die Eisenstern helfen könnten. Ebereschenfrost war froh, dass es so gut geklappt hatte, den grummelnden Heiler auszutricksen. Sie wusste nicht, was sie getan hätte, wäre es aufgeflogen.

„Pfote? Ich habe gerade seltsamen Besuch bekommen, der eine noch seltsamere Nachricht überbracht hat", murmelte ihr mit einem Mal Mondschatten ins Ohr, der bis dahin ruhig an ihrer Seite geschlafen hatte.

„Geschichte! Rauchflügel, wir wollen eine Geschichte!", Ampferjunges, Holzjunges und Dahlienjunges, die Kleinen von Rauchflügel, bettelten ihre Mutter lautstark an, ihnen eine der alten Legenden zu erzählen und Mondschatten seufzte leise.

„Komm, wir gehen eine Runde spazieren, das tut dir gut", miaute er und stützte sie sofort mit seiner Schulter, nachdem sie aufgestanden war, denn ihre Beine zitterten und ihre Muskeln wollten kaum arbeiten.

Die untergehende Sonne strahlte mit dem letzten Licht des Tages auf ihre Pelze und ein kühler Wind fuhr bereits durch ihre Felle. Die ersten Knospen kündigten die Rückkehr der Blätter an, deren Blüten erst in wenigen Monden wachsen würden.

Seite an Seite tappten sie aus dem Lager, an den wenigen Kriegern vorbei, die dem WolkenClan blieben und in Richtung des Wildwalds, der sich hinter dem WolkenClan-Territorium erstreckte.

Als sie außer Hörweite des Lagers waren, suchte ihr Gefährte einen windgeschützten Platz in einer Wurzelhöhle und begann zu berichten, was er erlebt hatte.

„Mir ist eine SternenClan-Katze erschienen, ein verblichener Kater, der sich Grauer Flug genannt hat. Er hat mich gewarnt, dass jemand versucht, dich umzubringen und wir fliehen sollten. Glaubst du ihm?"

Mondschatten blickte sie zweifelnd an, doch Ebereschenfrost hatte ihre Entscheidung schon getroffen. Sie würde die Warnungen beachten, schon alleine deswegen, weil ihr Gefährte auch eine bekommen hatte. Ein Mäusehirn wäre sie, würde sie es nicht tun.

„Ich folge den Weisungen der Sterne, sie haben mich noch nie in die Irre geführt. Aber wir müssen warten, bis ich meine Jungen bekommen habe, in Ordnung? Ich möchte nicht hochträchtig durch den Wald wandern", miaute sie deshalb leise und schmiegte sich an den grauschwarzen Kater.

Als die Sonne untergegangen war, kehrten sie zum Lager zurück, doch instinktiv spürte die Königin, dass irgendetwas nicht stimmte. Ein seltsames Gefühl schlich sich in ihren Körper hinein, so, als würde an diesem Abend noch etwas sehr bedeutungsschweres geschehen.

Sie zog sich schnell in die Kinderstube zurück, verschmähte sogar den Finken, den Mondschatten ihr vorbeibrachte, denn eine unbekannte Aufregung hatte ihr gesamtes Wesen ergriffen, ließ sie nicht zur Ruhe kommen.

Das sorgte auch dafür, dass sie sich mitten in der Nacht aus ihrem moosigen Nest quälte und durch das dunkle, stille Lager tappte. Wie von einer fremden Macht getrieben, lief sie hinaus in den Wald, immer weiter, bis sie schließlich über die Grenzen hinaus war und die unwirtlichen Wege des Wildwalds vor ihr lagen.

Ein leichter Geruch nach Blut und Milch hing in der Luft und Ebereschenfrost erkannte, was sie zu dieser späten Zeit hinausgetrieben hatte. Eisenstern kauerte im Schutz eines Brombeerbuschs und hatte sich um fünf kleine Wesen zusammengerollt, die wimmernd nach Milch suchten.

Sie hatte ihre Jungen bekommen und schien mehr als froh, die Kleinen abgeben zu können, bevor sie ihren Geruch annahmen. Schwarzwasser hockte neben ihr und fuhr ihr mit beruhigenden Zungenstrichen über den Rücken.

„Versprich uns, Ebereschenfrost, dass unsere Jungen niemals erfahren, wer wirklich ihre Eltern sind, bitte. Sie sollen sich diese Scham nicht antun müssen, selbst wenn sie wissen, dass sie Geschwister sind. Gib ihnen ein Zeichen, dass sie zusammengehören", miaute Schwarzwasser voll unterdrückter Trauer.

Die Kätzin, die bald Mutter von fünf Jungen sein sollte, neigte den Kopf und nahm den Platz der Anführerin ein, die sich aufrappelte und ohne einen Blick zurück zu werfen, durch das Dickicht verschwand. Der Heiler legte entschuldigend seinen Schweif auf die Flanke der Jüngeren, bevor er seiner Gefährtin folgte.

Kaum waren sie nicht mehr zu hören, atmete Ebereschenfrost erstickt auf. Sie hatte die Schmerzen in ihrem Bauch die ganze Zeit unterdrücken können, doch nun peitschten sie durch ihren Körper.

Erst eine solch heftige Welle hatte sie vorher erlebt und sie hoffte, ihre Jungen gaben ihr genug Zeit, um einen sicheren Unterschlupf zu finden. Vermutlich hatte der SternenClan dies damit gemeint, dass sie in Gefahr war.

Es war nur eine Gefahr, mit der die Himmelskatzen nicht gerechnet hatten.

Sie jaulte leise auf, als eine neue Wolke der Schmerzen ihren Geist vernebelte, doch plötzlich war dort eine warme Gestalt, die wie ein schützender Stern über ihr schwebte. Mondschatten war gekommen.

„Ich liebe dich, Pfote. Du schaffst das, du bist stark", murmelte er weich in ihr Ohr und seine sanften Worte waren wie Honig auf ihrer Seele. Es wurde alles gut, ihr Gefährte war hier und würde ihr helfen.

Mit einem Mal ertönte lautes Bellen hinter ihnen und die Köpfe der beiden Katzen fuhren herum. Ein riesiger Hund rannte auf sie zu und seine Zweibeiner hinterher.

Ebereschenfrost wimmerte und krümmte sich um die Jungen, die vollkommen schutzlos an ihrem Bauch lagen, während Mondschatten todesmutig dem Biest in den Weg sprang und die Krallen ausfuhr.

Sie würden sterben.

—~—

Theorien?

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