La dolce vita

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Hey ihr, ich bin wirklich nicht gut in der Auswahl von Überschriften aber für dieses Kapitel ist mir nichts eingefallen und hab mich daher spontan für La dolce vita (das süße Leben) entschieden - was ich sehr passend finde, da Italien und den Menschen dort hierzulande (bewundernswerte) Lebensfreude, Gelassenheit und Leichtigkeit nachgesagt wird. Genau so fühlt sich irgendwie dieses Kapitel an 😉 Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

Sam erwachte, als ihn irgendwas an der Stirn berührte. Er runzelte die Nase, als ihn auch noch etwas an der Wange traf. Er öffnete die Augen und nahm als erstes Penny wahr, die auf der Seite mit dem Kopf auf seinem ausgestreckten Arm lag. So nah, dass nicht mehr viel fehlte und sie würde sich an ihn kuscheln können. Das war zu schön um wahr zu sein.

Wieder traf ihn etwas ins Gesicht und nun erst registrierte er, dass es noch immer Nacht war, aber kein Stern mehr am Himmel. In der Ferne konnte er hinter den Hügeln einen schmalen Streifen ausmachen, wo die Sonne aufzugehen begann.

Nur einen Moment später war es, als öffnete der Himmel eine Schleuse und Penny schrak hoch, genau wie er. Vorbei war dieser Moment und sie hatte es nicht einmal wahr genommen, weil der plötzliche Regen sie zu sehr überrascht hatte.

"Komm, zurück zum Hotel", rief Sam ihr zu und sammelte ihre Sachen ein, ehe er ihre Hand ergriff. Sie rannten zurück ins Dorf und erreichten völlig durchnässt das Hotel. Der Portier zog fragend eine Augenbraue hoch, als sie die Halle betraten.

"Buongiorno. Sie sind aber früh unterwegs", begrüßte er sie lächelnd. Sie grüßten lächelnd zurück und gingen zum Aufzug, als dem Portier etwas an ihnen auffiel und ein Grinsen auf sein Gesicht trat."Oh. Ich hoffe der Regen hat sie nicht zu sehr überrascht?! Aber ich kann ihnen garantieren, dass die Betten in unserem Hotel wesentlich bequemer und trockener sind. Sie müssen sich dafür nicht Nachts rausschleichen." Er zwinkerte frech, als sie den Aufzug betraten und sie sahen sich fragend an, als ihnen beiden auffiel, dass sie Blätter in den Haaren hatten. Penny warf einen Blick auf Sam's Rücken, an dem ebenfalls noch Blätter klebten, während sie heftig erröteten und dankbar waren, als die Tür sich schloss und sie vor den Blicken des Portiers abschirmte.

"Es tut mir leid. Sieht so aus, als könntest du dank mir einen weiteren Punkt auf deiner Liste abarbeiten", wandte Sam nun verlegen ein.

"Wirklich? Welchen?", fragte sie überrascht und vergaß, wie verlegen sie grade noch gewesen war.

"Du wolltest dich doch ein Mal richtig blamieren. Ich denke, dass haben wir ganz gut hingekriegt, oder?!" Überrascht sah er, dass sie leise lachte.

"Ich fand das jetzt nicht so schlimm. Ich glaube, das kriegen wir noch besser hin", wandte sie neckend ein, als die Tür sich wieder öffnete und verließ den Aufzug lächelnd. Sam atmete tief durch, ehe er ihr folgte. Erleichtert, dass sie es so locker nahm.

Kaum im Zimmer angekommen, überließ Penny Sam als erstem die Dusche, um in der Zeit den Punkt der letzten Nacht auf Sam's Liste abzuhaken und sich in Ruhe Wechselkleidung rauszusuchen. Als Sam dann immer noch nicht fertig war, suchte sie im Internet nach den nächsten zwei Punkten auf der Liste und wurde schnell fündig. Die Planung der nächsten beiden Tage nahm langsam Gestalt in ihrem Kopf an, aber sie würde, genau wie Sam zuvor, auf die Hilfe des Portiers zurückgreifen müssen.

"Du bist dran", weckte Sam sie aus ihren Gedanken, als er aus dem Bad kam.

"Ich hoffe, du hast mir noch etwas heißes Wasser übrig gelassen?!"

"Wenn nicht, bist du wenigstens dann wach."

"Danke, aber ich war eigentlich schon wach, nachdem wir draußen geduscht hatten", erwiderte sie lächelnd und verschwand im Bad.

Als sie fertig war und zurück ins Zimmer kam, verharrte sie erstaunt, ehe sie lächeln musste. Sam hatte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf's Bett gelegt und war eingeschlafen, ein Bein angewinkelt und schlief scheinbar tief und fest. Sie konnte ihn verstehen. Auch wenn sie nicht arbeiteten, waren sie doch seit Sonntag Nacht nicht wirklich zur Ruhe gekommen und die vielen neuen Eindrücke ermüdeten den Kopf noch zusätzlich. Vorsichtig zog sie ihm die Decke zurecht und deckte ihn zu, ehe sie beschloss die Zeit zu nutzen, um alles mit dem Portier abzusprechen.

Nachdem sie vom Portier erfahren hatte, dass das Zimmer nur für eine Nacht gebucht war, kam sie ins Trudeln. Demnach müssten sie in wenigen Stunden auschecken und Penny wusste, sie würde es nicht über sich bringen können, Sam zu wecken. Immerhin waren sie auf Urlaub hier. Warum also nicht auch mal einen faulen Tag einlegen? Es war erst Donnerstag und sie hatten noch eineinhalb Wochen vor sich.

Da das Zimmer noch eine weitere Nacht frei war, buchte sie diese kurzerhand und als sie den Portier fragte, ob er etwas wüsste, wo man Gleitschirm fliegen konnte, schlug er ihr prompt ihr Partnerhotel in der Schweiz vor und versprach, sich bis Mittag um alles zu kümmern und vor Sam Stillschweigen zu bewahren.

Penny's Telefon klingelte und sie verabschiedete sich dankbar von dem Portier, ehe sie dran ging.

"Guten Morgen Urlauber, oder darf ich schon sagen Turteltäubchen?", begrüßte Ellie sie fröhlich und Penny schaute skeptisch auf die Uhr. 6:20 Uhr und in Wales war es sogar noch eine Stunde früher.

"Guten Morgen, Ellie. Wie kommt es, dass du morgens um diese Zeit so gut gelaunt bist?" Es bereitete Penny Unbehagen, da Ellie eher ein Morgenmuffel war.

"Ich war heute mal ein bisschen früher wach und hab noch etwas Zeit bis Schichtbeginn, da dachte ich mir, ich klingel dich mal an, wo du ja sicher selbst im Urlaub nicht mal ausschlafen kannst und ich lag ja richtig...oder seid ihr noch wach?" Dieser Unterton, den sie zum Schluss in ihre Stimme gearbeitet hatte, machte Penny deutlich klar, worauf sie anspielte. Dennoch musste sie lächeln.

"Wie immer, bin ich schon wach, Ellie. Da Sam aber nochmal eingeschlafen ist, werden wir wohl heute mal einen ruhigen Tag einlegen."

"So, so? Nochmal eingeschlafen?"

"Wir sind nur ein bisschen unsanft geweckt worden, als es anfing zu regnen."

"Wie Regen? Könnt ihr euch kein Hotel mehr leisten oder habt ihr Angst, dass die Nachbarn euch hören?"

"Sehr lustig Ellie. Wir haben gestern Abend im Gardasee gebadet und sind am Ufer eingeschlafen. Mehr war da nicht." Das hatte ein genervtes Stöhnen Ellie's zur Folge.

"Ich fass es nicht. Ihr klappert die romantischsten Gegenden Europas ab und kommt trotzdem nicht in die Pötte?"

"Was vielleicht daran liegt, dass du und alle anderen da doch mehr seht, als da ist?!", erwiderte Penny wehmütig lächelnd, obwohl sie mittlerweile überzeugter davon war, denn je, dass Sam doch ein wenig mehr für sie empfand, als gedacht.

"Oh, nein. Nicht wieder diese Leier, Morris! Ich warte eh noch auf mein tägliches Foto. Das von Sam in seiner Autogrammstunde in Disneyland war ja ganz schön, aber ich hatte mir ein wenig mehr erwartet, nach dem am Eifelturm. Und gestern hast du mir gar nichts geschickt. Ich hatte ja wenigstens die Hoffnung, dass ihr zu beschäftigt seid, um daran zu denken, aber nicht einmal das ist der Fall?!"

"Ich sage Sam bescheid, dass er dir das von Venedig schickt, was er gestern von uns gemacht hat."

"Venedig? Wow. Ich beneide dich. Da siehst du mal, wie viel du Sam bedeutest."

"Es stand auf meiner Liste. Was erwartest du?"

"Nein, nein, nein. Red dich nicht raus. Das macht kein Mann, der nur dein Freund sein will und das weißt du!" Ja, irgendwo tief in ihr wusste sie es...oder hoffte sie es zumindest. So wie sie wusste, dass sie diesem Urlaub zugestimmt hatte, weil sie eben auch nicht nur eine Freundin sein wollte."Nimm mal deinen Mut zusammen und mach den ersten Schritt, wenn er es schon nicht macht. Euer Urlaub könnte noch viel besser werden", wandte Ellie dann anzüglich ein und Penny verdrehte genervt die Augen.

"Musst du nicht zur Arbeit?"

"Ups, ja muss ich. Denk dran, Sam an das Foto zu erinnern und von dir erwarte ich heute auch noch eins vom wunderschönen Lago di Garda mit meinem Lieblingspärchen! Bis später."

Penny verabschiedete sich lächelnd und steckte das Handy wieder ein. Auch wenn Ellie sich da zu sehr rein steigerte, war Penny doch froh eine solch enthusiastische Freundin gefunden zu haben.

Sie überlegte einen Moment, was sie machen sollte. Sie hatte nach dem Sprint zurück zum Hotel keine Lust zum Joggen und beschloss auf's Zimmer zu gehen und zu lesen, bis Sam wach wurde.

Er lag tatsächlich noch genau so da, wie vor einer halben Stunde, als sie gegangen war, und schlief tief und fest. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, setzte sie sich auf's Bett und nahm ihr zweites Buch zur Hand. Doch weit kam sie nicht, als die aufregenden letzten Tage auch ihr Tribut abverlangten und ihr die Augen zu fielen.

Sam erwachte einige Zeit später nur träge. Er hatte einen seiner schönsten Träume gehabt, der wie immer Penny beinhaltete - ohne sie wären seine Träume auch nicht schön. Doch als er nun aufwachte, merkte er schnell, dass sein Traum noch nicht zu Ende war. Er lag auf der Seite und fand sein Gesicht an ihrem Hals wieder. Seine Hand lag auf ihrem Bauch und ihm stockte der Atem, weil er ihr so nah sein konnte - weil sie es zu ließ. Er beobachtete einen Moment ihre Brust. Sie hob und senkte sich so langsam, dass er sicher war, dass sie schlief. Ein wenig enttäuscht atmete er tief ein und sofort benebelte ihr wundervoller Duft seine Sinne. Er könnte den ganzen Tag so mit ihr liegen bleiben. Aber was, wenn sie aufwachte? Sie würde sicher gar nicht so begeistert sein, wenn sie feststellte, dass er sich ihr so genähert hatte. Dennoch musste er dagegen ankämpfen, sich nicht noch näher an sie zu kuscheln. Ganz vorsichtig löste er sich von ihr und setzte sich auf die Bettkante, ehe er auf die Uhr sah. Es war weit nach Mittag. Sie hatten das Auschecken verschlafen. Warum hatte der Portier sie nicht angerufen?

"Ausgeschlafen?" Er fuhr zu Penny herum, die sich ihm zugedreht hatte und noch ein wenig verschlafen zu ihm aufsah.

"Entschuldige. Ich wollte dich nicht wecken."

"Hast du nicht. Es war mir nur auf einmal, als würde irgendwas nicht stimmen."

"Wie nicht stimmen?" Sam schaute sie skeptisch an. Penny hatte das ein oder andere Mal bereits bei Einsätzen ein komisches Gefühl gehabt und es hatte sich immer bestätigt. Deswegen schaltete er sofort auf Alarmbereitschaft.

"Nichts schlimmes, Sam. Es war mir nur...als würde mir irgendetwas plötzlich fehlen", erwiderte sie sofort, als sie sah, dass er begann sich Sorgen zu machen. Zu ihrem Erstaunen trat ein breites Grinsen auf sein Gesicht, dass sie sich nicht erklären konnte."Was ist?"

"Oh, nichts. Was hältst du von Mittagessen? Wir haben leider das Frühstück verpasst und ich muss noch mit dem Portier reden, weil wir nicht ausgecheckt haben."

"Mittagessen klingt gut. Der Rest ist geklärt. Wir bleiben noch eine Nacht", erwiderte sie lächelnd, während sie sich aufrichtete und ihr Buch aufhob, dass ihr beim Einschlafen aus den Händen gefallen sein musste.

"Oh, wirklich? Wann hast du das gemacht?"

"Nachdem ich aus der Dusche kam. Du hast so tief geschlafen. Ich dachte, wir könnten mal einen fast faulen Tag gebrauchen. Ach, und könntest du bitte Ellie das Foto aus Venedig gestern schicken? Ich hatte es ihr versprochen. Sie hat heute morgen angerufen."

"Okay," erwiderte er und holte sein Handy raus."Aber erklär mir wenigstens, was du mit fast faulem Tag meinst", wandte er dann ein und steckte sein Handy wieder weg, als er das Foto gesendet hatte.

"Ich sag nur so viel: Du solltest dich auf jeden Fall auf die Suche nach deiner Badehose machen", erwiderte sie grinsend und zwinkerte ihm kurz zu, ehe sie ins Bad ging, um sich ihren Bikini von der Heizung zu holen und drunter zu ziehen.

Drei Stunden später standen sie an der Klippe, die Penny im Internet gefunden hatte. Sie waren frisch gestärkt vom Mittagessen zu Fuß los gelaufen, um diese Stelle zu finden. Es waren schon ein paar Leute da und grade sprang einer vor ihnen vom Felsen in den See.

"Klippenspringen, also?", fragte Sam nun grinsend und zog fragend eine Augenbraue hoch.

"Jep. Das soll die beste Stelle sein. Von 5 bis 30 Meter kannst du dir die Höhe frei wählen."

"Also wenn schon, denn schon. Ob 30 Meter aus einem Hubschrauber oder von einer Klippe...wo ist der Unterschied?!"

"Das kannst du mir erzählen, wenn du gesprungen bist", erwiderte sie cool und bedeutete ihm voraus zu gehen.

Sam ging bis zum Klippenrand, nachdem die letzten zwei jungen Männer gesprungen waren. Er schaute auf die Leute hinunter, die alle fröhlich lachend, jubelnd und einander anspornend dort unten im Wasser herum schwammen. Auch wenn er sie nicht verstehen konnte, waren ihre Stimmen und Tonlagen nur schwer misszuverstehen.

"Die Klippe hier fällt schräg ab. So sicher sieht das hier gar nicht aus." Er schluckte den aufkommenden Kloß im Hals hinunter. Was war nur los mit ihm? Wollte er jetzt hier vor Penny wirklich klein beigeben und aufgeben, was er selbst auf seine eigene Liste gesetzt hatte?

"Was denn? Angst?", stichelte sie nun auch noch lächelnd.

"Ich würde es nicht unbedingt als Angst bezeichnen, wenn sich die Vernunft einschaltet. Ich gebe zu, dass es anders ist, als aus einem Hubschrauber zu springen, wo rundherum gar nichts ist."

"Weil?" Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn erwartungsvoll an. Er schnaubte resigniert, lächelte aber entschuldigend, als einer der jungen Männer springen wollte und ihn auf italienisch und mit Gesten bat, ihn vorzulassen. Er war noch nicht richtig gesprungen, als Sam wieder an den Rand trat und ihm nach sah.

"Siehst du, wie viel Anlauf die hier nehmen? Die springen gut und gerne bis zu 3 Meter weit, bevor es abwärts geht. Was wenn wir nicht weit genug springen und dafür dann mit einem Felsvorsprung Bekanntschaft machen, der von hier aus nicht sichtbar unter der Wasseroberfläche liegt?"

"Ich denke, dass das neben der Höhe den Kick ausmacht", erwiderte sie schulterzuckend und trat neben ihn."Sollen wir weiter unten anfangen? Da scheint eine gute Stelle zu sein, die höchstens eine Sprunghöhe von 4 oder 5 Metern hat", schlug sie dann nach einem Blick über die Kante vor, als der nächste Jungspunt an ihnen vorbei lief und mit einem wilden Freudenschrei Sprang.

"Ich mach mich doch hier nicht vor dem jungen Gemüse zum Affen, Penny! Die sind alle noch grün hinter den Ohren und ich soll denen einen Grund geben, über mich zu lachen?!", wandte er entsetzt ein und sie musste lächeln. Er war so verdammt stolz.

"Sam. Sie sind 18, vielleicht 20, auf jeden Fall nicht so viel jünger als du. Aber viel wichtiger ist, dass sie von hier kommen. Mit etwas aufzuwachsen macht es einem einfacher, als sich in etwas Unbekanntes zu stürzen. Ich wette, wenn du sie aus einem Hubschrauber springen lassen würdest, um den Pontyberg Berg auf Skiern hinunter zu fahren, hätten sie sicher auch die Hosen gestrichen voll."

"Nur, dass das klar ist: Ich habe hier nicht die Hosen voll! Ich habe nur ernsthafte Sicherheitsbedenken!" Er wusste, dass er sie nur hatte trösten wollen, aber ihre Wortwahl hatte ihn aufgeschreckt. Das letzte, was er wollte war, dass Penny ihn für einen Feigling hielt und er begann sich bis auf seine Badeshorts auszuziehen. Penny folgte seinem Beispiel mild lächelnd.

"Scusi, habe ich da richtig gehört?" Sie wandten sich zwei jungen Italienern zu, von denen sie nun einer ansprach."Sie sind schonmal aus einem Hubschrauber gesprungen? Ins Wasser?"

"Ins Meer und um genau zu sein nicht nur ein Mal." Die beiden redeten aufgeregt miteinander, nachdem der eine dem anderen offensichtlich Sam's Worte übersetzt hatte.

"Das ist so cool! Wie ist das? Wie hoch waren sie da? Das ist doch sicher gefährlich, oder?" Penny lachte leise, als Sam sichtlich zufriedener über die Bestärkung kurz mit ihnen sprach. Er war niemals jemand der angab, aber offensichtlich konnte er auch nicht wirklich damit umgehen, vor etwas Angst zu haben, was anderen leicht zu fallen schien. Die einzige Angst, die Sam hatte, war die Angst, dass einem seiner Freunde oder besonders seiner Familie etwas geschehen könnte. Das hatte er zwar niemals laut gesagt, aber sie hatte es immer in seinen Augen gesehen, wenn sie zu einem Einsatz gerufen wurden in dem die Zwillinge, sein Bruder oder seine Schwägerin involviert gewesen waren. Dennoch behielt er immer einen kühlen Kopf und dafür bewunderte sie ihn.

Aber Ängste waren da, um besiegt zu werden und sie würde alles versuchen, um ihm bei seinen zu helfen...obwohl sie sich eingestehen musste, dass ihr selbst nicht wohl dabei zumute war von einer 30 Meter hohen Klippe zu springen. Andererseits überlebten die jungen Leute es ja auch. Immer wieder und hatten sichtlich Spaß dabei.

Sie nahm wahr, wie die Jungs sich verabschiedeten und mit Anlauf erneut von der Klippe sprangen.

"Na, fühlst du dich besser, von dem jungen Springgemüse so bewundert zu werden?"

"Es tröstet einen etwas. Sie haben mir ein paar Tipps gegeben. Dafür habe ich ihnen einen Sprung aus dem Hubschrauber versprochen, sollten sie jemals nach Pontypandy kommen."

"Sam! Das dürftest du nicht einmal machen. Da kannst du das doch nicht anderen zusagen!"

"Ach komm, Pen. Als wenn die sich jemals in unsere Gegend verirren. Und wenn doch, werde ich mit Tom schon was deichseln." Er zuckte bei seiner Erklärung die Schultern und hielt ihr die Hand hin."Bereit?"

"Bereit, wenn du es bist", erwiderte sie lächelnd und ergriff seine Hand."Sollte ich irgendwas wissen von den Tipps?"

"Ach", er winkte gelangweilt mit der anderen Hand ab."Sie meinten nur von drei runter zu zählen mache es einfacher und man sollte so weit springen wie man kann. Gefährlich ist es nur, wenn man innerhalb des ersten halben Meters runter springt. Alles danach ist sicher."

"Okay, dann los. 3."

"2," sagte Sam dann lächelnd und atmete tief durch.

"1", sagten sie zusammen und rannten los. Sie sprangen von der Klippe, als sie den Rand erreicht hatten und spürten das Adrenalin in sich überkochen, bevor sie ins Wasser eintauchten und erst dort den Halt der Hand des anderen verloren. Ihre Herzen schlugen wie wild, als sie zeitgleich auftauchten und sich ins Gesicht sahen.

"Wow, das war der Wahnsinn!", zeigte Sam sich mehr als begeistert.

"Allerdings", erwiderte sie."Diesen Thrill können wir auf keinen Fall mehr toppen", wandte sie dann lachend ein, während ihr Puls langsam wieder runter fuhr.

"Wir hätten wohl doch weiter unten anfangen sollen. Dann hätten wir uns steigern können. Tut mir leid." Sam zeigte sich betrübt. Das letzte was er gewollt hatte, war dass Penny Gefahr lief sich zu langweilen.

"Du redest wieder Unsinn, Sam," erwiderte sie und lachte, als sie ihm Wasser ins Gesicht spritzte und er sich sofort dafür rächte. Sie tollten und tobten im Wasser, gelegentlich mischten sich in ihre Wasserschlachten auch die jüngeren Einwohner ein, doch sie wollten sich darüber nicht beschweren. Sie waren nett und je mehr, desto mehr Spaß. Sie sprangen auch noch drei Mal, warfen bei einem Mal ihre im Rucksack sicher verstauten Sachen die Klippe hinunter ans Ufer, wo auch alle anderen ihre Sachen liegen hatten. Doch kein Sprung war mehr so aufregend, wie der erste, wenn auch immer noch spannend. 

Als die Sonne unterging, tauchte Sam ab, als er hinter ihr stand und sie vom Angriff der anderen abgelenkt war. Er schlüpfte mit dem Kopf zwischen ihre Beine und tauchte auf. Mit einem Aufschrei vor Schreck, fand sie sich auf seinen Schultern sitzend wieder und instinktiv versuchten ihre Hände Halt zu finden, glitten aber nur vergeblich über seine Wange und seine Haare, als er ihre Beine packte und sie auch schon nach hinten weg warf. 

Sie schnappte nach Luft, als sie wieder auftauchte und Sam sah, der sich vor Lachen nicht mehr halten konnte. Sofort spritzte sie ihm eine Wasserfontäne ins Gesicht und nutzte den Moment. Sie warf sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen ihn und wollte ihn untertauchen, was ihr auch gelang, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass Sam sie so schnell an den Seiten packen und wieder auftauchen würde, um sie in die Luft zu heben, als wäre sie leicht wie eine Feder. Hinter ihnen ging die Sonne bereits unter und einer der jungen Italiener, der ihnen vom Ufer aus zugesehen hatte, schoss in diesem Moment ein Foto.

"Das wagst du nicht, Mr. Jones!", ermahnte Penny ihn grinsend, sich vollkommen der Tatsache bewusst, dass sie ihm hilflos ausgeliefert war. 

"Ach nein?", erwiderte er grinsend."Ich glaube, ich habe hier eindeutig die besseren Karten." Er genoss es Penny so halten zu können. Zum einen liebte er es sie zu ärgern, zum anderen hatte er sie fast vollkommen im Blick, konnte die wunderschöne Frau in seinen ausgestreckten Armen bewundern, ohne dass es peinlich war und spürte zudem noch ihre Hände, die auf seinen Oberarmen lagen, um sich abzustützen. 

"Ein echter Gentleman würde aber nicht jede Karte nutzen, die ihm zur Verfügung steht." Moral zog doch bei ihm immer...hoffte sie zumindest.

"Da hast du allerdings Recht", wandte er nun ernst ein und ließ sie etwas runter. Sie atmete schon erleichtert aus, als ein neues Grinsen auf sein Gesicht trat."Wenn der Gentleman nur nicht zu Hause geblieben wäre", fügte er dann hinzu und warf sie doch nach hinten weg. 

"Samuel Jones!", fuhr sie ihn an, als sie wieder vor ihm auftauchte und er zuckte einen Moment zusammen. Hatte er es nun wirklich zu weit getrieben?"Hier gestehe ich dir deinen Vorteil zu, aber ich werde mich rächen und meine Rache wird fürchterlich sein, das verspreche ich dir!", ermahnte sie ihn nun und untermalte ihre Worte mit dem erhobenen Zeigefinger vor seinem Gesicht. Ein Schmunzeln trat in seine Mundwinkel, als er das selbe in ihren entdeckte und er ließ sich von der Versuchung leiten und ergriff ihre Hand, um ihr einen Kuss darauf zu geben.

"Ich werde gebannt darauf warten", erwiderte er grinsend, während Penny erstarrte. Sie glaubte noch immer seine Lippen auf ihrem Handrücken zu spüren, einem Kribbeln gleich, dass nach mehr zu verlangen schien.

"Hey ihr beiden!", rief ihnen einer der Einheimischen zu und sie wandten sich zum Ufer um, wo nun auch die letzten das Wasser verließen, um sich anzuziehen."Kommt doch gleich in die Stadt. Im Moment findet das alljährliche Jazzfestival statt. Ist zwar nicht so viel los, wie am Wochenende, aber die Stadt ist trotzdem voller Musik. Wenn ihr gerne tanzt, solltet ihr euch das nicht entgehen lassen." Sam rief ihm einen Dank zu, während sie auch zum Ufer schwammen und sie winkten ihnen, bevor sie verschwanden. 

"Was meinst du? Duschen, was Essen und dann tanzen gehen? Hättest du Lust?", fragte Sam dann, als sie sich abtrockneten. Sie schaute ihn einen Moment fragend an. Es war interessant, wie plötzlich er die Stimmungen wechselte. War er eben noch ausgelassen und unbedarft gewesen, schien er nun beinahe schüchtern, als er sie das fragte. Was war an seiner Frage schlimm? Sie machten doch sowieso alles zusammen, warum sollte sie dann dazu nein sagen? Zumal sie es liebte, mit ihm zu tanzen.

"Klingt doch nicht schlecht, oder? Schauen wir uns dieses Jazz-Festival mal an." Er lächelte begeistert, als sie dem zustimmte. Bisher waren sie Abends während ihren Unternehmungen was Essen gegangen und später dann ins Hotelzimmer. Jetzt ins Hotelzimmer zu gehen, sich fertig zu machen und noch einmal zum Essen und Tanzen auszugehen mutete eher wie ein Date an und Sam befürchtete, dass sie das deshalb auch nicht in Betracht ziehen wollte. Doch sie wollte genau so wenig, dass der Abend endete, wie er. Er konnte nur hoffen, dass es nicht nur die ausgelassene Urlaubsstimmung war, die sie so handeln ließ, sondern mehr dahinter steckte.

Eine Stunde später saßen sie vor einem Restaurant, als die Gruppe Italiener vorbei kam und der eine Penny das Foto, dass er am See von ihnen geschossen hatte, via Bluetooth auf's Handy als Andenken übermittelte. Das erinnerte sie auch wieder siedendheiß an ihr Versprechen, dass sie Ellie gegeben hatte und schickte es direkt an sie weiter. Sie war ihre beste Freundin. Sie würde schon keinen Unfug damit treiben und letztendlich zeigte es sie beide nur beim blödeln, während sie im See badeten. Wie sehr sie beide diesen Moment genossen hatten, wusste nur jeder für sich. 

Die Stadt war wirklich voller Musik und an allen Ecken wurde getanzt und gefeiert. Es war schier unmöglich daran vorbei zu kommen und so kamen sie erst weit nach 1 Uhr in der Nacht und vollkommen erschöpft zurück in ihr Zimmer, immer noch gefangen von der ausgelassenen Stimmung und dem Spaß, den sie gehabt hatten. Als Sam als letzter der beiden aus dem Bad kam und sich neben sie ins Bett legte, war sie schon fast eingeschlafen. Sie hatte nicht ganz so ausgiebig geschlafen, wie er heute Morgen und das schien sich nun zu rächen, doch er hörte sie noch leise seinen Gute Nacht Wunsch erwidern, bevor er das Licht ausmachte und sich ebenfalls in seine Decke kuschelte und augenblicklich mehr als zufrieden einschlief. 

Fortsetzung folgt...

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