Auf und in Italien's Wassern

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Hey ihr. Hier das nächste Kapitel. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

"Was ist los, Sam? Du bist schon schlecht gelaunt, seit du mit dem Pariser Portier gesprochen hast?", fragte Penny ihn, nachdem sie im Venediger Flughafen ihr Flugzeug verlassen hatten. Er hatte sich im großen und ganzen normal benommen, dennoch spürte sie, dass ihm etwas im Kopf herum ging und seine Stimmung trübte.

"Ich wollte Hotelzimmer hier in Venedig, aber es war nichts frei. Er hat uns nur noch eines am Gardasee besorgen können. Dorthin fahren wir allerdings fast zweieinhalb Stunden mit dem Zug und müssen dann noch ca. 45 Minuten mit Bus oder Taxi fahren...und nein, wir fahren nicht mit dem Taxi in Italien! Nicht nachdem was in Paris war!" Sie konnte nicht anders und musste lachen.

"Hast du das Zimmer genommen?"

"Ich habe es reservieren lassen, aber ich hatte die Hoffnung, dass wir hier vor Ort doch noch was finden. Last-Minute eben."

"Nein, wir machen das. Wir haben grad mal 10 Uhr. Wir haben genug Zeit, um uns die Stadt ein wenig anzusehen..."

"Und die Gondelfahrt zu machen."

"Auch das", erwiderte sie lächelnd, als sie an der Gepäckausgabe ankamen."Wir nehmen am frühen Nachmittag einen Zug und fahren dort hin. Der Gardasee soll sehr schön sein und definitiv ist da sicher auch die Luft besser." Außerdem kam ihr da eine Idee.

"Was soll das bedeuten mit der besseren Luft?"

"Es heißt, dass es in Venedig stinken soll, wegen der Kanäle." Penny holte grade ihren Koffer vom Band, als Sam auch nach dem seinen Griff. Zum Glück hatten sie beide welche mit Rollen gewählt. Sam ging zum gegenüberliegenden Schalter und gab die Koffer für die Weiterreise in das Hotel am Gardasee auf. Die Koffer würden schonmal vor ihnen da sein.

"Aha. Sehr romantisch kann so eine Gondelfahrt ja dann nicht sein, wenn alle Wäscheklammern auf der Nase haben, grün anlaufen oder sich gar übergeben wegen des Gestanks", stellte er dann fest, als sie sich zum Ausgang bewegten.

"So schlimm wird es sicher nicht sein." Sie verließen den Flughafen und gingen zum Schild der Bushaltestelle."Schade, knapp verpasst. Der nächste kommt erst in 30 Minuten", stelle Penny dann fest, als sie das Schild studiert hatten.

"Dann heißt es wohl warten. Wir haben offensichtlich heute keinen Glückstag", murmelte Sam betreten, während Penny sich schon abwandte.

"Nichts da. Wir haben nur wenig Zeit und die müssen wir nutzen. Kommst du?" Sam wandte sich ihr zu und wurde blass, als er sah, dass Penny an einem Taxi stand und nun einladend die hintere Tür aufhielt. Er schluckte und sprach stumm ein Gebet, als er zu ihr ging.

"Ich sollte definitiv lernen Nein zu sagen", murmelte er beim Einsteigen.

"Stell dich nicht so an. Schlimmer als Elvis' Fahrt mit Helen's Krankenwagen kann es nicht werden", erwiderte sie und knuffte ihm sanft ihren Ellenbogen in die Seite, als der Fahrer auch schon los düste.

15 Minuten später glaubte Penny dann, sie müsse die hiesige Feuerwehr um Rettungsschere oder Spreizer bitten, um Sam vom Türgriff zu lösen, an den er sich krampfhaft vor Angst während der Fahrt geklammert hatte und scheinbar nicht daran dachte los zu lassen. Doch es reichte dann doch aus, ihm ein paar Mal mit der Hand über den Rücken zu fahren und gut zu zu reden, damit er sich wieder entspannte.

Sie schlenderten durch die Stadt und besichtigten dabei Markusdom und -platz, gingen über die Seufzerbrücke und am Dogenpalast vorbei, bis sie einen freien Gondoliere fanden, der sie überschwänglich einlud, eine Fahrt mit ihm zu machen.

Da er auch englisch sprach, bat Penny ihn, ihnen etwas über die Stadt zu erzählen, während ihrer Fahrt über den Canale Grande und sie lauschten fasziniert seinen Erzählungen.

Als sie unter der Rialtobrücke durchfuhren, die laut dem Gondoliere weltberühmt sein sollte, beschloss Sam, dass dies das perfekte Tagesfoto für sie sein würde und schlug ein Selfie vor.

Mit langem Arm und ein wenig Geduld schaffte er es einen schönen Schnappschuss von ihnen mitsamt Gondoliere und Brücke zu machen, der mit Sicherheit einer seiner liebsten sein würde, da er Penny kurzerhand an sich gezogen hatte, weil sie beide bei den vorigen Versuchen nicht ganz drauf gepasst hatten. Und da war auch wieder dieses Funkeln in ihren Augen, dass er so liebte.

"Bist du endlich zufrieden?", fragte sie amüsiert, als er das Handy wieder wegsteckte und keine Anstalten machte, sie wieder aus seinem Arm zu entlassen.

"Mehr als zufrieden und überglücklich, wenn ich das Ben schicken darf", wandte er grinsend ein und erntete dafür einen sanften Klaps auf den Oberschenkel.

"Sam!", ermahnte sie ihn dann lächelnd."Was ist das nur mit dir und Ben? Warum versteht ihr euch nicht?"

"Du bist ihm doch auch nicht ganz grün."

"Ja, weil er mich ständig um ein Date bittet und einfach nicht verstehen will, dass ich kein Interesse daran habe. Das nervt." Sie verharrte kurz und sah ihn dann überrascht an."Jetzt sag nicht, er will auch mit dir ausgehen?!", fragte sie dann trocken.

"Was? Das wäre ja noch schöner!", begehrte er auf und entdeckte das Schmunzeln um ihre Mundwinkel, also beschloss er ihren Spaß zu ignorieren."Warum hast du kein Interesse? Er sieht doch gut aus", wandte er dann ein, versuchte cool zu klingen, obwohl er einfach nur neugierig war, wie sie wirklich zu Ben stand.

"Ziemlich gut, das gebe ich zu", wandte sie ein und lächelte, als sie sah, wie seine freie Hand neben seinem Knie sich zur Faust ballte. Konnte es wirklich sein?"Aber er ist nicht der einzige gutaussehende Mann auf der Welt, auch wenn er so tut. Aussehen ist auch nicht alles. Seine Lebenseinstellung und seine Art sind mir nicht sehr sympathisch. Ich bin kein Typ für jemanden wie ihn. Ich brauche ein bisschen, bis ich Vertrauen aufbauen kann. Bei ihm konnte ich es aber nie genug, um mich auf etwas einlassen zu wollen. Ich mag es nicht, eine von vielen zu sein und noch weniger, verletzt zu werden."

"Keins von beidem solltest du jemals erleben müssen. Du bist einzigartig und jeder, der dir weh tut, sollte ungespitzt in den Boden gestampft werden." Sie lächelte verlegen, als er dies voller Überzeugung sagte, ehe er sich ihr zuwandte."Vertraust du mir denn?"

"Natürlich, Sam. Bedingungslos", erwiderte sie sofort, überrascht, dass er das überhaupt fragen musste und schaute in seine Augen auf. Sie waren so blau, wie der Himmel über Venedig und in ihnen fand sie nun eine gespannte Erwartung, die ihr den Atem stocken ließ.

"Ich denke, dass unser Problem einfach darin besteht, dass Ben und ich einfach nur gerne das selbe hätten", murmelte er so leise, dass sie einen Moment glaubte, sich verhört zu haben. Sie spürte, wie seine Hand in ihrem Rücken sie ein wenig näher an sich zog und sie würde sicher nicht dagegen angehen. Sein Gesicht näherte sich ihrem und sie sah aus dem Augenwinkel, wie er eine Hand hob, wohl um sie an ihre Wange zu legen, als ein Ruck durch die Gondel ging, der sie zum Schaukeln brachte.

"Scusi. Aber ich musste anlegen", wandte der Gondoliere verlegen ein, als sie sich ihm fragend zuwandten."Die Fahrt ist zu Ende."

Wieder mal meinte das Glück es nicht gut mit ihm, dachte Sam genervt, als er ausstieg und Penny eine Hand reichte, um ihr aus der Gondel zu helfen. Er wusste, dass sie stets einen sicheren Tritt hatte, aber er würde ihr immer eine helfende Hand reichen, wenn er sie schon nicht auf Händen tragen konnte, wie er es eigentlich wollte. Langsam hatte er das Gefühl, dass ihre Reise unter keinem guten Stern stand. Das schlechte Timing konnte er also nicht nur ihren Kollegen anlasten.

"Wie wäre es mit einem verspäteten Mittagessen?", fragte er dann, um das verlegene Schweigen zwischen ihnen zu brechen, dass seit der Störung des Gondolieres entstanden war. Es machte ihn verrückt nicht zu wissen, wie sie mit seinem Geständnis bezüglich Ben umgehen würde. War sie deswegen auf einmal so still? Hatte sie es überhaupt gehört, während er das Gefühl gehabt hatte, dass seine Stimme zu versagen drohte?

"Aber nur, wenn es Pasta gibt", wandte Penny nun lächelnd ein.

"Wir sind in Italien. Ich denke, das lässt sich einrichten. Spaghetti, wie bei Susi und Strolch?", erwiderte er grinsend.

"Aber nur, wenn du mir auch das letzte Fleischbällchen mit der Nase rüber schiebst", erwiderte sie lachend und stupste seine Nase mit dem Finger an. So schnell waren sie wieder in ihrer spielerischen Stimmung und Sam atmete innerlich erleichtert auf.

"Willst du in einem Restaurant essen oder dort rausfliegen?", erwiderte er skeptisch und sie knuffte ihm sanft ihren Ellenbogen in die Seite."Aber ich hätte nichts dagegen an der selben Nudel zu kauen, wie du", wandte er grinsend ein und sie verdrehte lächelnd die Augen, als sie ihr Handy aus der Tasche zog.

"Wenn du das so sagst, klingt es nur halb so romantisch, wie es im Film war."

"Na besser halb, als gar nicht, oder?", erwiderte er zwinkernd.

"Dann zeig mal, was du drauf hast. Unser Zug fährt in nicht ganz zwei Stunden", erwiderte sie neckend, nachdem sie ihr Handy weggesteckt hatte, auf dem sie offensichtlich grade danach geschaut hatte, ergriff seine Hand und zog ihn mit sich die Straße am Kanal entlang, auf der Suche nach einem Restaurant.

Ganz zu ihrer beider Unmut, hatten sie zwar bald ein schönes gefunden, das aber leider keine Spaghetti auf der Karte hatte und mussten sich so mit Lasagne und Tortellini zufrieden geben. Etwas über eine Stunde später saßen sie dann im Zug und vertrieben sich die Zeit mit einem Buch - im wahrsten Sinne des Wortes, denn Sam las in ihrem Reisebuch, wie sie es nannte, mit, dass sie grade begann zu lesen. Es gab ihm einen Grund ihr nahe sein zu können, ohne dass es ihr unangenehm sein musste und Penny genoss es so sehr, dass sie hoffte, er würde es im Laufe ihres Urlaubes mit ihr zusammen bis zum Ende lesen. Bei knapp 500 Seiten würde das die ein oder andere schöne Stunde der Nähe bedeuten.

Als sie ausstiegen, erwartete sie ein wundervolles Dörfchen, in malerisch gelegener Landschaft und rund 40° C. Der Gardasee lag ruhig und friedlich am Fuße des Hanges und erstreckte sich scheinbar endlos weit zwischen den ihn umgebenden Hängen und Ufern. Das Hotel hatten sie auf ihrem Spaziergang durch das Dorf auch schnell gefunden und wurden begeistert vom Portier in ausgesprochen gutem Englisch mit typisch italienischem Akzent begrüßt.

"Sie müssen das von meinem Pariser Kollegen angekündigte walisische Pärchen sein. Wie wunderbar, dass sie es noch geschafft haben. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht, nachdem ihr Gepäck heute Mittag schon eintraf",

"Wir haben die Gunst der Stunde genutzt und uns Venedig angesehen. Wir konnten nicht widerstehen", erwiderte Sam ihm, während er den Anmeldebogen ausfüllte.

"Paris, Venedig...das klingt sehr nach Hochzeitsreise?", wandte er ein und wackelte vielsagend mit den Augenbrauen.

"Ähm, nicht so ganz", stammelte Sam und warf Penny einen verlegenen Blick zu.

"Oh, also frisch verliebt. Wie wundervoll."

"Wohl eher frisch beurlaubt. Wir sind nicht so liiert, wie sie das vielleicht denken", wandte Penny nun ein und Sam staunte über die Gelassenheit, die sie dabei an den Tag legte. Wenn Ellie solche Sprüche klopfte, wurde sie immer knallrot.

"Ah, ah, ah. Das wäre aber zu schade. Ihre Blicke sagen so viel mehr. Da liegt Amore in der Luft. Verschwenden sie keine Zeit und lassen sie Amors Pfeil in ihre Herzen. Sie sind so ein schönes Paar." Der Portier reichte ihnen ihren Schlüssel und zwinkerte ihr frech grinsend zu, als Penny ihm nun doch mit roten Wangen den Schlüssel abnahm.

"Dann bestellen sie Amor mal, dass er nicht immer zur falschen Zeit schießen soll", wandte sie grinsend ein und der Portier warf Sam einen fragenden Blick zu, dem einen Moment der Mund aufstand, ehe er nur die Schultern zuckte und ihr zu den Treppen folgte.

"Was...was meintest du denn grade mit Amor?", fragte er sie dann zögernd. Er konnte seine Neugierde einfach nicht bremsen.

"Das, was ich gesagt habe. Er hat ein ziemlich mieses Timing", erwiderte sie und Sam schaute betreten zu Boden, wusste nicht recht, wie er das verstehen oder nachhaken sollte, um Details aus ihr heraus zu kitzeln, als sie auch schon die Tür aufschloss und sie hielt verwirrt inne, als sie das Doppelbett sah.

"Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, Pen. Ehrlich", wandte Sam sofort nervös ein. Er hatte in Paris überraschend gut geschlafen, aber er stöhnte innerlich auf, bei dem Gedanken, im selben Bett wie sie zu liegen. Was, wenn er sich Nachts im Schlaf umdrehte und sie unschicklich berührte oder ihr zu nahe kam und sie sich nicht wohl damit fühlte? Er konnte nicht ahnen, dass Penny grade die selben Gedanken durch den Kopf gingen, während ihr heiß und kalt zugleich wurde.

"Ist schon okay, Sam. Ich beiße nicht", erwiderte sie, um einen lockeren Tonfall bemüht, ehe ihr etwas einfiel."Wie wäre es, wenn wir eine Runde im See schwimmen gehen und später noch etwas essen? Es ist noch früh am Abend." Und die Abkühlung würde ihrem grade rotierenden Kopf ausgesprochen gut tun.

"Okay." Sam stimmte ihr gerne zu. Ein wenig Ablenkung würde ihnen sicher nicht schaden und Penny griff schon nach ihrem Koffer und öffnete ihn, um ihren Bikini rauszusuchen."Aber, da ist noch was auf deiner Liste zu erledigen. Wie wäre es also, wenn wir erst eine Kleinigkeit essen und dann schwimmen gehen, wenn es dunkel ist?", wandte Sam dann ein, während er ihre Liste auffaltete, die er immer bei sich trug, seit sie sie getauscht hatten.

"Danke, Sam. So schlimm sehe ich auch nicht aus."

"Was? Das meinte ich nicht. Du siehst fantastisch aus. Ich wollte doch nur..." Ihr Lachen unterbrach ihn und er schaute sie genervt an.

"Ich liebe es, wenn du so stammelst. Ich bin dabei, aber nur unter der Bedingung, dass wir uns ab morgen erst einmal um deine Liste kümmern. Wir haben dann schon wieder 2 Punkte auf meiner gestrichen und nicht einen auf deiner." Sie hatte seine ebenfalls zur Hand genommen und nach einem kurzen Blick darauf, legte sie sie ein wenig enttäuscht auf den Tisch.

"Du tust fast so, als hätte ich noch gar nichts gestrichen. Aber okay. Wie versprochen gehört die nächste Planung eh dir, also liegt es ganz in deiner Hand", wandte er lächelnd ein und Penny verschwand im Bad, um schnell den Bikini drunter zu ziehen. Sie kam mit zwei Handtüchern unter dem Arm zurück und warf Sam einen Blick zu, der sich auf dem Bett ausgestreckt hatte, ehe ihr Blick die Listen streifte, die nun beide auf dem Tisch lagen und bereits von Sam aktualisiert worden waren - einschließlich dem Punkt auf ihrer Liste, den sie jetzt noch vor sich hatten.

"Schon fertig oder musst du dich auch noch umziehen?"

"Ich finde meine Schwimm-Shorts nicht. Die, die ich anhabe, werden heute Abend reichen", wandte er ein und Penny zuckte nur mit den Schultern, als sie ihrer beider Handtücher in einen ihrer Rucksäcke steckte.

Eine Stunde später hatten sie etwas gegessen und spazierten am Ufer des Gardasees entlang. Es dämmerte bereits und in diesem Tal senkte sich die Nacht schnell herab. Sie kamen an eine seichte Stelle, wo ein paar Bäume bis ans Ufer ragten und der über den Hügeln aufgehende Mond sein Licht ausreichend spendete.

"Es ist wunderschön hier", murmelte Penny, nachdem sie ein paar Minuten auf den See und den sich darin spiegelnden Mond geschaut hatten.

"Dann ab ins Wasser. Es ist immer noch verdammt heiß."

"Ich weiß nicht, Sam. Vielleicht hätten wir uns erst über mögliche Gefahrenquellen informieren sollen, bevor wir hier schwimmen gehen. Es weiß auch keiner Bescheid. Was, wenn uns hier was passiert? Vor morgen Mittag wird uns keiner vermissen oder nach uns suchen."

"Jetzt sag nicht, du machst einen Rückzieher?!", fragte er sie nun überrascht, als er sich grade das T-Shirt ausgezogen hatte und es über einen Ast hängte."Vergiss das mal. Das ist ein See und kein offenes Meer. Was soll es hier geben, außer ein paar Fischen und Krebsen vielleicht?! Es gibt weit und breit keine besser ausgebildeten Touristen, als uns und unsere Handys sind zur Not hier an Land. Einer wird schon den Notruf anrufen können, sollte wirklich was passieren", versuchte er sie zu beruhigen, während er Schuhe und Hose auszog und ebenfalls an den Baum hängte, damit keine Krabbeltiere hinein huschen konnten.

"Willst du in Boxershorts schwimmen gehen?", fragte sie ihn statt einer Antwort auf seine Predigt und er sah an sich hinunter, ehe er mit den Schultern zuckte, als wolle er 'Warum nicht?' sagen."Man soll in offenen Gewässern keine weiten Klamotten tragen, was dir sehr wohl bekannt sein müsste."

"Ach komm, jetzt sei kein Spielverderber. Du bist im Urlaub. Schalt mal ab", wandte er ein, als er ins Wasser ging.

"Und das sagt ausgerechnet der große Feuerwehrmann Sam. Perfektion in Person", erwiderte sie sarkastisch.

"Perfekt bist nur du. Es wird sich schon nichts in meine Hose verirren. Kommst du?" Sie verdrehte lächelnd die Augen, ehe sie nachgab und Sam's Beispiel folgte.

Sam beobachtete sie, während er auf dem Wasser trieb. Das Mondlicht ließ keinen genauen Blick zu, aber eins stand für ihn fest: Sie war wunderschön und er bewunderte sie unverhohlen, als sie nun nur mit ihrem Bikini und vom Mondlicht bedeckt ins Wasser kam. Er sah, wie sie kurz Luft holte, als sie sich in das kühle Wasser gleiten ließ und war wie verzaubert. Er könnte sie die ganze Nacht so beobachten. Leider hatte Penny da scheinbar andere Pläne, denn sie weckte ihn mit einem Schwall Wasser aus seinen Gedanken, der ihn mitten ins Gesicht traf.

"Na warte, dich krieg ich!", rief er und versuchte nach ihr zu greifen, während sie lachend davon schwamm. Sofort folgte er ihr und wurde schließlich von einem erneuten Schwall Wasser zurück gehalten.

Sie bespritzten sich mit Wasser und tunkten einander unter, bis Sam sie zu fassen kriegte und sie über sich hinweg warf, als wöge sie nichts. Sofort wandte er sich ihr zu, doch sie tauchte nicht wieder auf. Aus Belustigung wurde Sorge, als sich auf einmal von hinten zwei Arme um seine Schultern schlangen und sie ihn nach hinten umwarf. Als er untertauchte, drehte er sich ihr sofort zu und fasste sie bei der Hüfte, damit sie ihm nicht entkommen konnte. Sie tauchten auf und sofort schlang Penny die Arme um seinen Hals, um ihn von weiteren Attacken abhalten zu können. Eigentlich hatte er sie auch wieder hochheben und ins Wasser werfen wollen, als er wie hypnotisiert verharrte.

Das Mondlicht traf ihr Gesicht, spiegelte sich auf dem Wasser dass es bedeckte und in ihren Augen. Sie lächelte ihn an, wurde nun aber genau so ernst wie er, als sie bemerkte, wie nah sie ihm war und noch immer die Arme um seinen Hals gelegt hatte. Ihre Wangen wurden eine Spur dunkler und er konnte nicht widerstehen. Er würde es wagen. Jetzt und hier. Wer sollte sie hier stören? Er neigte ihr den Kopf ein wenig entgegen, als er plötzlich verharrte und seine Augen sich erschrocken weiteten.

"Woah!", rief er laut und sprang einen Schritt zurück, während er begann hektisch an seiner Hose rum zu fummeln und sich zu winden. Penny brauchte einen Moment, doch sie ahnte schon was los war, noch bevor Sam den Aal zu fassen bekam, der sich in seine Shorts verirrt hatte und ihn fassungslos nur einen Moment später in die Luft hielt.

"Ich habe dir ja gesagt, dass es nicht klug ist, weite Klamotten in einem offenen Gewässer anzuziehen", prustete Penny und konnte sich kaum noch halten vor Lachen, als Sam den Aal genervt wieder in die Freiheit entließ und zum Ufer zurück watete.

"Sehr lustig, Penny", murmelte er missmutig über die erneut verpatzte Chance und zog eines der Handtücher aus ihrem Rucksack, um sich abzutrocknen, ehe er es ausbreitete, sich sein Shirt überzog und sich setzte. Er beobachtete Penny, die noch ein bisschen hin und her schwamm, ehe auch sie an Land kam und ihm dankend das zweite Handtuch abnahm, dass er ihr reichte."Es ist so friedlich hier", sagte er dann, als er sich zurück legte und zum Himmel hoch sah.

"Wenn du magst, können wir hier bleiben. War da nicht noch etwas auf deiner Liste, was wir damit abhaken können?" Sie breitete das Handtuch neben ihm aus, ehe auch sie ihr Shirt überzog und sich neben ihn legte.

"Du meinst, wir sollen hier übernachten?"

"Warum nicht? Die Nacht ist warm und es sieht nicht nach Regen aus. Es wäre nur fair, nachdem wir heute zwei Punkte auf meiner Liste abgehakt haben, auch einen auf deiner streichen zu können."

"Okay." Er schwieg einen Moment, bevor ihm etwas in den Sinn kam."Du machst das aber jetzt nicht wegen dem Doppelbett oder?"

"Was?" Sie wandte ihm überrascht das Gesicht zu.

"Ich meine nur, wenn dir das unangenehm ist, dann brauchst du es nur zu sagen, das weißt du oder? Ich kann auch auf einem der Stühle schlafen oder auf dem Boden. Deswegen müssen wir nicht hier im Dreck liegen."

"Sam?" Er hielt inne und schaute sie fragend an."Red nicht so einen Unsinn. Es ist alles okay und ich hab kein Problem damit, mir mit dir ein Bett zu teilen. Ich dachte nur, dass es sich grade so schön anbietet. Wer weiß wann wir wieder eine so trockene und warme Nacht vor uns haben, um diesen Punkt abzuhaken."

"Okay", erwiderte er nur und lächelte zufrieden. Sie hatte keine Angst oder Scheu vor ihm. Das war ja immerhin etwas. Er legte sich wieder zurück und schaute zu den Sternen auf.

"Was glaubst du, was es da oben alles gibt?", fragte sie dann, als sie einige Minuten schweigend da gelegen hatten.

"Mir hat mal jemand gesagt, dass die großen Könige der Vergangenheit da oben sind und auf uns aufpassen."

"Zitierst du hier grade König der Löwen?"

"Mir ist nichts besseres eingefallen auf deine Frage. Oh nein, warte. Wie wäre es mit Unendliche Weiten, Beam me up Scotti oder Luke, ich bin dein Vater", hechelte Sam zum Schluss und Penny lachte leise.

"Du kannst echt kindisch sein, Sam." War er zu weit gegangen?"Das gefällt mir." Ein Lächeln trat erneut auf sein Gesicht und sie genossen einen Moment das Schweigen zwischen ihnen. Es war niemals unangenehm, wenn sie das taten. Es erfüllte sie beide mit Freude und Frieden einfach nur beieinander sein zu können. Da bedurfte es nicht immer Worte.

"Wer weiß, was es da oben noch gibt, außer unzähligen Sternen und unendliche Weite. Vielleicht ist dort irgendwo ein Planet, wo jetzt zwei, genau so wie wir, irgendwo zu den Sternen aufsehen und sich das selbe fragen."

"Glaubst du an Leben auf anderen Planeten?"

"Ich glaube mal zumindest, dass es noch abermilliarden Planeten dort oben gibt und warum soll nur die Erde fähig gewesen sein, Leben zu entwickeln? Das wäre schon ziemlich seltsam, oder?"

"Wer weiß. Auf jeden Fall, ist es hier grade am schönsten", erwiderte sie lächelnd und gähnte verstohlen.

"Träum schön, Penny."

"Du auch, Sam." Sie hatte noch nicht richtig ausgesprochen, als sie spürte, dass er ihre Hand ergriff. Zufrieden schliefen die beiden ein, mit dem guten Gefühl, dass sie auf einem guten Weg waren.

Fortsetzung folgt...

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