Verzaubert im Disneyland

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Hey ihr. Für heute mal ein etwas leichteres Kapitel, wie ich finde. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

"Es ist ziemlich kindisch oder? Tut mir leid", murmelte Sam, als sie das Zimmer betreten und er den ersten Schock überwunden hatte, von gefühlt überall vom Helden aus Cars angegrinst zu werden.

"Ist schon okay, Sam. Du weißt doch, ich steh auf rote Autos." Sie zwinkerte ihm zu, als sie ihren Koffer auf's Bett legte, der mit seinem in einer Ecke bereit gestanden hatte. Etwas beruhigter tat er es ihr mit seinem Koffer nach."Das Zimmer ist wirklich schön. Es muss ein Vermögen gekostet haben. Beim nächsten Mal bin ich dran."

"Das alles war doch meine Idee, dann lass mich auch meinen Beitrag dazu leisten."

"Sam, wenn wir wirklich beide Listen so gut wie komplett abarbeiten, werden wir um die halbe Welt reisen. Hast du dir auch schon einen Begriff gemacht, was das kosten wird oder bist du über Paris noch nicht raus gekommen?", wandte sie nun lächelnd ein.

"Meine Idee. Meine Kosten. Keine Diskussion!", wandte er grinsend ein und verschwand für einen Augenblick im Bad, in der Hoffnung, dass die Diskussion dann wirklich beendet wäre. Doch als er zurück kam, wartete Penny bereits auf ihn und schaute ihn unnachgiebig an.

"Ich werde dir mit Sicherheit nicht auf der Tasche liegen Mr. Jones!"

"Was du absolut nicht tun wirst. Außerdem hast du mich schon genötigt dich das Frühstück, Mittag- und Abendessen zahlen zu lassen." Er sah, wie Penny ihren Koffer zurück in die Ecke stellte, als er sich ans Ende seines Bettes setzte, ehe sie sich ein paar Klamotten und Kulturbeutel schnappte. 

"Ich habe auch ein wenig im Internet gesurft und bin mir sehr wohl bewusst, was Flüge und Hotels kosten, von Verpflegung und Besichtigungen gar nicht zu reden. Du auch?", wandte sie sich ihm dann wieder zu. 

"Ich habe es mal grob überschlagen und genug auf's Girokonto umgebucht. Du brauchst dir also keine Sorgen machen."

"Ich mache mir auch keine Sorgen, dass uns das Geld ausgeht, weil ich ebenfalls vorgesorgt habe, aber es steht außer Frage, dass wir wenigstens 50/50 machen."

"Warum? Ich verdiene gut und habe weder kostspielige Hobby's noch war ich je im Urlaub. Andere Familien fahren jedes Jahr einmal in den Urlaub." Sie horchte auf, während er nur die Decke anstarrte. Andere Familien? Sah er hierin einen Familienurlaub? Mit ihr?"Ich hab das Geld stattdessen immer an die Seite gelegt. Es ist alles gut, Pen", erwiderte er und ließ sich zurückfallen, um die Arme hinter dem Kopf zu verschränken

"Bei mir ist es nicht anders. Außerdem sind unsere Listen zwar gleich lang, aber du hast zwei Punkte mehr darauf durchgestrichen, als ich. Also..." Sie ließ das Ende offen. Er konnte sich denken, worauf sie raus wollte und genau das tat er auch. 

"Weißt du was?" Sie wandte sich in der Badezimmertür noch einmal zu ihm um."Dir ist deine Führungsposition ganz schön zu Kopf gestiegen. Du bist viel zu dickköpfig."

"Wenn ich das nicht wäre, wäre ich dir nicht ebenbürtig, Herr Teamleiter." Er grinste breit, als sie die Tür hinter sich schloss, wusste, dass sie es ebenfalls tat. Sie war ihm nicht ebenbürtig, schon lange nicht mehr. Sie machte ihm schon längst etwas vor, was das Können anging. Vielleicht hob er sie in den Himmel, aber verdient hatte sie es. Sie war einfach perfekt und es würde nichts auf der Welt geben, was seine Meinung darüber ändern würde. 

Er schloss die Augen und überlegte einen Moment, wo sie übermorgen hin fahren sollten, als er die Tür vom Bad zugehen hörte. Er öffnete die Augen und bereute es sofort. Sie hatte nur ein weites Trägertop an, dass sehr viel der Fantasie überließ und knappe Shorts. Der Gentleman in ihm fiel grade rückwärts vom Stuhl. Eigentlich war es nichts schlimmes. Keine andere Frau hätte darin seinen Blick auf sich gezogen. Bei Penny dagegen musste er sich zwingen, den Blick zurück in ihr Gesicht zu lenken, als sie ihm ein kurzes Lächeln zuwarf, ehe sie ins Nebenbett kroch. Wie sehr wünschte er sich jetzt, er könnte die Betten zusammen schieben und sie in seine Arme nehmen. Zum ersten Mal, seit sie diese Reise geplant und angetreten hatten, kam so etwas wie Reue in ihm auf. Wie sollte er die Nächte nur durchstehen, wenn er wusste, dass sie nur knapp einen Meter neben ihm lag?

Etwas piepste und er wandte sich Penny zu, die ihr Handy zur Hand nahm. 

"Vermisst dich jemand?", konnte er sich nicht abhalten zu fragen.

"Ellie. Sie fragt, ob ich gut angekommen bin und wundert sich, wo du wohl hin bist, weil Elvis Schnuffi hütet, der ihr aber auch nichts verrät." 

"Elvis weiß auch nicht mehr, außer dass ich ein paar Tage weg bin. Es treibt sie sicher in den Wahnsinn", wandte er leise lachend ein, als er sich nun auch unter seine Decke legte und sich ihr zuwandte. Sie stimmte ihm lachend zu."Schick ihr doch das Foto, das das nette Pärchen heute am Eifelturm von uns mit deinem Handy gemacht hat", schlug er vor und Penny sah ihn lächelnd, aber mit einem kritischen Blick an.

"Du weißt, dass das in nicht einmal 24 Stunden in ganz Pontypandy rum gehen wird?" 

"Schämst du dich etwa für mich?", fragte er nun spielend entsetzt und schob seine Unterlippe vor, um sie mit seinem Hundeblick zu strafen, den nur sie an ihm kannte und der sie jedes Mal wieder zum Lachen brachte. Zu seiner Überraschung wandte sie sich umgehend wieder ihrem Handy zu. 

Er dachte lächelnd daran zurück, als er Penny vorgeschlagen hatte, ein Erinnerungsfoto von ihr zu machen, als ein Pärchen in ihrem Alter vorbei gekommen war. Sie waren sehr freundlich gewesen und hatten ihnen angeboten, ein Foto von ihnen beiden zu machen. Die Verständigung war schwierig, weil die beiden Franzosen mit wenig Englischkenntnissen waren, aber es hatte mit Händen und Füßen funktioniert. Die Frau war aber schnell ziemlich frustriert gewesen, als keiner von den beiden verstanden hatte, was sie ihnen zu erklären versucht hatte. Also hatte sie das Fotografieren ihrem Mann überlassen und hatte sie beide enger zusammen geschoben, sie dazu genötigt, den Arm um den anderen zu legen und sie dann ihre Verlegenheit vergessen lassen und sie zum Lachen gebracht. Es war ein schönes Foto geworden. Da war dieses Funkeln in ihren Augen zu sehen. Das Funkeln, von dem er sich wünschte, dass er wirklich einmal der Grund war, der ihr das hinein zauberte und es nicht nur Wunschdenken blieb. Es piepste erneut und er sah zu Penny auf, deren Wangen eine leichte Röte überzog, als sie schnell was tippte, das Telefon dann zur Seite legte und ihre Nachttischlampe ausschaltete.

"Alles in Ordnung?"

"Klar. Ellie wünscht uns nur viel Spaß...auf ihre Art." Er konnte sich lebhaft vorstellen, was das hieß. Penny indessen drehte sich ihm zu und schenkte ihm ein Lächeln. Er sah mindestens so müde aus, wie sie sich fühlte - was kein Wunder war, wenn man bedachte, dass sie im Gegensatz zu ihm wenigstens im Flugzeug geschlafen hatte.

"Sie ist halt, wie sie ist. Gute Nacht, Pen. Träum was schönes."

"Du auch, Sam. Schlaf gut", erwiderte sie und schloss lächelnd die Augen, als Sam seine Nachttischlampe ausschaltete und sich in seine Decke einwickelte. Trotz seiner ersten Befürchtungen war er schnell eingeschlafen. 

Er erwachte am nächsten Morgen und fand sich alleine im Hotelzimmer wieder. Nachdem er auch das Badezimmer verlassen vorfand, begann er sich Sorgen zu machen, doch dann entdeckte er ihre Nachricht auf dem Tisch in der Ecke: Guten Morgen Schlafmütze. Bin Joggen. Bin gegen 8 zurück.

Er schaute auf die Uhr und stellte fest, dass er noch eine dreiviertelstunde zur Verfügung hatte. Lange konnte sie noch nicht weg sein. Er kannte sie. Sie joggte immer eine gute Stunde. Also beschloss er duschen zu gehen.

Als er sich fertig abgetrocknet hatte, stellte er genervt fest, dass er sich keine Klamotten mit ins Bad genommen hatte und warf einen vorsichtigen Blick ins Schlafzimmer, dass zu seiner Freude noch verlassen war. Es war wohl die Macht der Gewohnheit eines zu langen Singlelebens. Er schlang sich ein Handtuch um die Hüfte und ging zu seinem Koffer, den er sich auf's Bett legte.

Penny schloss genau in dem Moment die Tür auf und erstarrte, kaum dass sie sie geöffnet hatte. Sam stand vor seinem Bett und suchte offenbar Klamotten in seinem Koffer. Er stand mit dem Rücken zu ihr da und hatte offensichtlich noch nicht gemerkt, dass sie zurück war, denn er griff nach dem Handtuch und löste es.

Sie schluckte und musste gegen die Versuchung angehen, ihn nicht auf sich aufmerksam zu machen. Sam war ein äußerst gut aussehender Mann. Er gefiel ihr sehr, aber grade halt noch ein wenig mehr. Dennoch wäre es nicht sehr anständig von ihr, wenn sie weiterhin die Aussicht genießen würde und es würde ihm ziemlich peinlich sein. Er war ein Gentleman durch und durch. Das würde nur Spannungen zwischen ihnen aufbauen, die die ganze Reise ruinieren würden, geschweige denn ihr Verhältnis miteinander. Das war das letzte, was sie wollte.

Also senkte sie den Blick zu Boden und schloss die Tür ein wenig lauter, als nötig. Amüsiert sah sie, wie Sam sofort panisch zu ihr herumfuhr, das Handtuch augenblicklich wieder fest um seine Hüfte gewickelt festhielt.

"Pen. Es tut mir leid. Ich hatte dich noch nicht zurück erwartet. Ich..."

"Die Runde war kleiner, als ich dachte. Sorry, Sam." Eigentlich tat es ihr nicht leid. Seine Vorderseite war noch schöner anzusehen und seine noch nassen und verwuschelten Haare verliehen ihm etwas Verwegenes. Ihr lief ein Schauer über den ganzen Körper, der mehr als angenehm war."Ich...ich gehe Duschen. Dann kannst du dich in Ruhe anziehen", wandte sie dann ein und ging schon Richtung Bad, als ihr etwas einfiel."Ich sollte meine Sachen mitnehmen, bevor ich dir auch noch einen gewissen Anblick biete."

"Hast du nicht gestern noch so viel Wert darauf gelegt, dass wir quitt sind?", wandte er nun grinsend ein und rügte sich im nächsten Moment dafür. Wie konnte er nur so vorlaut sein? Er würde sie nie für sich gewinnen können, wenn er ihr so kam.

"Setz das Klippenspringen wieder auf deine Liste", erwiderte sie stattdessen grinsend und er sah dieses neckende Funkeln in ihren Augen. Das konnte er schon lange.

"Wieso? Willst du nackt springen?!" 

"Du warst grade auch nicht nackt, oder?"

"Aber fast."

"Na siehst du? Ein Bikini ist auch fast nackt. Quitter geht's nicht", wandte sie lächelnd ein und schloss die Tür hinter sich.

Sam schüttelte lächelnd den Kopf, als er begann sich anzuziehen. Sie waren schon immer gut miteinander ausgekommen, hatten den selben Humor und auch ernsthaft miteinander reden können. Sie nahmen sich ständig gegenseitig auf den Arm. Aber ihre Freundschaft erreichte hier ein Level, wo sie vor dem Urlaub noch weit von entfernt gewesen waren. Sie war sonst immer rot geworden, wenn ihr etwas zu nahe ging - sei es die Andeutungen ihrer Kollegen, dass sie ein süßes Paar wären, oder wenn sie sich aus versehen berührt hatten, gar nicht davon zu reden, wenn sie sich überraschend nahe kamen und sich dem dann erst bewusst wurden. Ihm ging es da nicht anders, aber er genoss es um so mehr, dass sie hier ausgelassener waren und sich beide offensichtlich mehr gehen lassen konnten. Er hoffte nur, dass es daran lag, dass sie Gefühle für ihn entdeckte - oder zumindest die Möglichkeit da war, dass sie sie noch entdecken würde?

Nachdem Penny aus der Dusche kam, war er grade dabei den von ihr erwähnten Punkt auf seiner Liste mit einem X zu kennzeichnen. Penny nahm es kommentarlos aber mit einem Lächeln zur Kenntnis, ehe sie Frühstücken gingen und stürzten sich dann direkt in das Getümmel im Disneyland. 

Sam genoss es, wie verzaubert Penny sofort von allem war und musste gestehen, dass es ihn ebenfalls nicht kalt ließ. Der ganze Park war wunderschön angelegt und sie hatten schnell wieder ein Pärchen gefunden, dass ein Erinnerungsfoto von ihnen beiden vor dem Märchenschloss machte. Heute aber musste keiner die beiden auffordern, den Arm um den anderen zu legen. Es war schon beinahe selbstverständlich. 

Sie fuhren mit einer Bahn nach der anderen und auch wenn Sam kein großer Freund von rasanten Fahrten war, konnte er der eigenen Neugier und auch Penny's Vorfreude darauf nicht widerstehen. Die Besucherzahl war verhältnismäßig niedrig, so dass sie alles ein Mal ausprobieren konnten, vom ruhigen Karussell bis hin zur wildesten Achterbahn. Sie hatten eine Menge Spaß und schlossen den Abend damit ab, sich die Parade anzusehen, an der alle Disneyfiguren teilnahmen, die den Tag über im Park verteilt herum gelaufen und sie der ein oder anderen auch begegnet waren. Zum Abschluss erstrahlte ein Feuerwerk am Himmel, dass sie in solch einer Dimension noch nie gesehen hatten.

"Mike würde begeistert sein, wenn er das hier sehen könnte", wandte Sam lächelnd ein.

"Und würde versuchen, es nachzumachen. Also komm bloß nicht auf die Idee, es ihm zu erzählen oder sogar ein Video zu machen, wenn du willst, dass Pontypandy sicher bleibt", ermahnte Penny ihn dann lächelnd.

"Ich werde mich beherrschen. Versprochen. Wollen wir zurück ins Hotel?", fragte er sie dann, als das Feuerwerk erstarb und reichte ihr seinen Arm, in den sie sich sofort einhakte."Wir müssen immerhin noch die Koffer packen."

"Da ist nicht viel zu packen. Wir haben ja nicht einmal ausgepackt."

"Was sich für zwei Nächte auch nicht gelohnt hätte."

"Also geht es morgen weiter?"

"Wir haben noch einiges auf den Listen, oder?" wandte er lächelnd ein, als sie das Hotel betraten."Der Portier hat mir heute morgen versprochen uns für morgen Flüge und ein Hotel zu buchen."

"Ich weiß, dass du mir vermutlich wieder nicht verraten wirst, wo es hin geht, aber sag mir wenigstens, wie lange wir dort bleiben und ob du danach schon etwas gebucht hast."

"Warum?"

"Weil ich es gerne wissen möchte?!"

"Wir leben jeden Tag. Carpe diem. Nein, ich habe noch nicht weiter geplant, als bis zu unserer Übernachtung im Hotel morgen. Danach ist noch alles offen."

"Okay, dann bin ich aber mal dran mit planen. Wir sollten uns sowieso abwechseln. Das wird mir zu einseitig. Heute können wir gar nichts von deiner Liste streichen, außer natürlich der Kuss von Minnie Maus heute fällt unter den Punkt mit der Traumfrau", wandte sie grinsend ein, als sie in den Aufzug stiegen.

"Ha, ha. Sicher nicht. Ich steh nicht besonders auf Mäuse", erwiderte er sarkastisch."Wir müssen auch nicht jeden Tag etwas bei mir streichen. Es war ein schöner Tag und ich hatte viel Spaß, was vor allem an deiner Gesellschaft gelegen hat." Lächelnd sah er, wie ihre Wangen wieder eine leichte Röte bedeckte. Er liebte es so sehr, wenn er der Grund dafür war.

"Geht mir genau so." Die Tür des Fahrstuhls öffnete sich bereits wieder und sie überwanden die wenigen Meter zu ihrer Zimmertür schweigend."Vor allem, wenn du das große, schreckliche Biest verjagst", wandte sie dann kichernd ein, als sie die Tür aufschloss.

"Was denn? Es wollte dich fressen. Ich wollte dich nur beschützen."

"Es wollte einen Kuss, Sam. Kennst du die Geschichte nicht?"

"Grade deshalb. Es war kein Kuss, der das Biest zurückverwandelt, sondern es musste lernen zu lieben und geliebt zu werden."

"Und wo war da jetzt das Risiko bei einem Kuss?"

"Wir sind in Disneyland. Nachher verwandelst du dich in einen Frosch oder so etwas. Nein, definitiv zu viel Risiko", wandte er ein und legte sich auf's Bett. Sie warf ihm ein skeptisches Lächeln zu, ehe sie sich abwandte und im Bad verschwand. Er konnte ihr wohl schlecht gestehen, dass er eifersüchtig auf einen als Biest verkleideten Mann gewesen war, dessen Job es war, die Kinder zu bespaßen und die Frauen mit einem kurzen Tanz und etwas Schäkern zu belustigen. 

Sein Handy piepste und er fand eine Nachricht von Charly, der hören wollte, wie erfolgreich ihrer beider Urlaub verlief. Er war der einzige, dem er je gebeichtet hatte, wie sehr es Penny ihm angetan hatte - auch wenn kleine Brüder so etwas schneller merkten, als einem lieb war. Leider konnte er ihm außer dem Bild des Tages nichts neues anbieten. Er konnte es schon regelrecht vor sich sehen, wie sein Bruder frustriert die Hände vor's Gesicht schlug, wenn er seine Antwort las. Penny kam aus dem Bad und er tat so, als schaue er auf's Handy, um sie unauffällig daran vorbei bewundern zu können. 

"Neuigkeiten aus der Heimat?", fragte sie, als sie ihre Sachen vom Tag in den Koffer packte und mit einem Buch zum Bett ging.

"Nicht wirklich. Charly fragt nur, wie es uns geht. Er lässt dich grüßen."

"Du hast ihm gesagt, dass wir zusammen unterwegs sind?"

"Er ist mein Bruder, Pen. Er zieht mir sowas schneller aus der Nase, als ich 'Heiliger Funkenflug' sagen kann." Er stand auf und schnappte sich seine Klamotten zum Schlafen."Da er aber zumindest sehr gut mit Ben zurecht kommt, gehe ich mal davon aus, dass er es spätestens heute morgen von ihm erfahren hätte", fügte er dann grinsend hinzu.

Er ging zum Tisch, auf dem ihrer beider Listen und ein Stift lagen und strich bei Penny den Besuch des Disneyland's durch.

"Vermutlich wusste es spätestens heute Mittag die ganze Stadt. Wer weiß, ob unser Foto am Eifelturm nicht schon auf der Webseite des Pontypandy Planet online gegangen ist."

"Meinst du, das würden die Kinder machen?", wandte er sich ihr noch einmal geschockt zu. 

"Das war Spaß, Sam. Selbst die Kinder wissen, dass sie das nicht einfach dürfen, ohne das Einverständnis des Besitzers zu haben."

"Dann ist es ja gut, dass Norman da nichts zu melden hat. Dem wäre das vollkommen egal."

"Schämst du dich für mich?", warf sie ihm nun die Frage an den Kopf, die er ihr gestern gestellt hatte.

"Im Gegenteil, Penny. Ich könnte mich niemals für dich schämen, selbst wenn du dich bis auf's Blut blamieren solltest - was übrigens noch auf deiner Liste steht und worauf ich mehr als nur gespannt bin!", rief er ihr gut gelaunt aus dem Bad zu, dessen Tür er einen Spalt auf gelassen hatte. Sie lächelte mild, als sie ihr Buch aufschlug und wartete, dass er zurück kam. 

"Ellie hat übrigens vorhin geschrieben und gefragt, was es Neues gibt. Ich habe ihr das Foto von deiner Autogrammstunde geschickt", wandte sie dann grinsend ein, als er zurück kam und warf ihm über das Buch hinweg einen heimlichen Blick zu.

"Oh, Penny. Wirklich? Musste das sein? Das war doch schon peinlich genug, oder?", erwiderte er genervt und legte sich ins Bett, um sich die Decke über den Kopf zu ziehen, während sie lachte.

Sie waren nichtsahnend durch den Park gegangen, als ein Junge aus England plötzlich seinen Namen gerufen hatte und wie das nun einmal so war - machte einer den Anfang, hatten auch zahlreiche andere ihn von seinem Kinofilm her erkannt und schon steckte Sam in einer kleinen Autogrammstunde, der Winnie Puuh, Mickey Maus, Chip und Chap und Olaf der Schneemann mit in die Hüften gestemmten Fäusten zugesehen hatten, weil er ihnen die Show gestohlen hatte. Hätte sie kein Foto davon gemacht, sie hätte sich bis an ihr Lebensende darüber geärgert.

"Ach komm. Es ist nur Ellie. Es ist ja nicht so, als würde es die ganze Stadt zu sehen kriegen." Sie legte das Buch weg und löschte das Licht.

"Dein Wort in Gottes Ohr, Pen. Ich habe da kein gutes Gefühl. Du kennst sie und du kennst Pontypandy." Er schaute unter der Decke hervor und sah ihr Lächeln, als sie sich ihm zugewandt hinlegte.

"Jetzt hör auf an Pontypandy zu denken, Sam. Du bist im Urlaub. Gute Nacht." Sam musste unwillkürlich lächeln.

"Du warst heute die schönste Prinzessin von allen. Es hat mich nicht gewundert, dass das Biest dich küssen wollte. Es hat mich mehr gewundert, dass es nicht noch mehr Prinzen versucht haben. Träum schön, Penny." 

Sie hatte bereits die Augen geschlossen, warf ihm aber nun noch einmal einen verwunderten Blick zu, als er sein Licht ebenfalls löschte. Sie glaubte ihn Lächeln gesehen zu haben, bevor das Licht ausging. Hatte er grade einfach nur nett sein wollen oder meinte er es ernst?

Sie dachte an die Szene mit dem Biest zurück. Kaum hatte der Mann im Kostüm um einen Kuss gebeten, war Sam dazwischen gegangen mit dem Satz:"Du hast deine Prinzessin, lass mir mal meine!" und hatte das Biest regelrecht von ihr fortgedrängt. Sie hatte es als so komisch empfunden in dem Moment, dass sie hatte lachen müssen. Nun fragte sie sich unwillkürlich, ob er vielleicht eifersüchtig gewesen war. Dabei interessierte es sie doch nicht einmal, was ein oder mehrere Prinzen wollten. Sie interessierte einzig und allein nur die Frage, ob der Mann neben ihr es auch gewollt hatte.

Fortsetzung folgt...

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