Zum guten Schluss

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Hey ihr. Wir nähern uns dem Ende. Hier das vorletzte Kapitel. Viel Spaß beim Lesen.

Penny nahm wie in einem Nebel wahr, dass ihr Telefon klingelte. Es war noch immer dunkel in der Hütte, also musste noch Nacht sein. Sie hörte Sam brummen, während er langsam aufzuwachen schien. Sie griff nach dem Handy und drehte Sam den Rücken zu, in der Hoffnung, er könne dann weiter schlafen.

"Jones?", murmelte Penny im Halbschlaf und merkte nicht, dass Sam aufgrund des Namens, den sie benutzte, sofort hellwach war und sich ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte.

"Penny? Bist du das?", hörte sie Hauptfeuerwehrmann Steele sagen und sie rieb sich die Augen, hoffte so schneller wach zu werden und den Schlaf aus der Stimme zu kriegen.

"Ja, Sir. Wer sonst? Sie haben auf meinem Handy angerufen."

"Ja eben. Ich hatte nicht erwartet, dass du dich mit Jones meldest." Penny murmelte einen Fluch, als sie das Handy kurz über die Bettkante streckte, ehe sie es sich wieder ans Ohr legte. Sie hörte Sam in ihrem Rücken amüsiert lachen, ehe er sich an sie kuschelte und ihren Nacken küsste.

"Tut mir leid, Sir. Hier ist es 3 Uhr nachts und ich hatte geschlafen."

"Na, das muss ja ein interessanter Traum gewesen sein", erwiderte Steele kritisch.

"Ging so", erwiderte sie, um Sam zu stoppen, dessen Hände sehr eindeutig über ihren Körper zu wandern begannen. Es klappte. Er hielt augenblicklich Ruhe und sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie geschockt er sie grade ansah. Sie grinste schadenfroh.

"Wie auch immer. Tut mir leid, dass ich euch geweckt habe. Soweit hatte ich nicht gedacht. Andererseits seid ihr ja auch jeden Tag woanders. Da blickt ja keiner mehr durch. Aber das könnt ihr mir erzählen, wenn ihr zu Hause seid. Sam hat mir einen Emil geschickt...

"Eine E-Mail, Sir. Das heißt E-Mail", wandte Penny schmunzelnd ein. Steele würde das alles sicher nie begreifen.

"Ähm, ja. Also Sam hat mir einen dieser elektronischen Briefe über das Internet geschickt und mir mitgeteilt, dass ihr 26 Stunden für den Rückflug braucht und nochmal 9 Stunden Zeitverschiebung dazu kommen werden?"

"Das ist richtig, Sir. Wir wollten heute, also für sie morgen, am frühen Nachmittag einen Flug nehmen, damit wir Montag morgen wieder zurück sind."

"Das klingt anstrengend. Wie auch immer. Norman bleibt noch ein paar Tage länger weg, also habe ich beschlossen euch Montag und Dienstag frei zu geben, damit ihr erstmal wieder einen vernünftigen Rythmus rein kriegt. Das mit den Zeitverschiebungen muss man ja erstmal wegstecken, von der vielen Fliegerei mal ganz abgesehen." Sam murmelte indessen leise, aber hörbar zufrieden, dass sie dann noch in Ruhe auf's Amt gehen könnten, um die Hochzeit in Wales anerkennen zu lassen und Penny knuffte ihm sanft den Ellenbogen in den Bauch.

"War das Sam?"

"Ähm, ja Sir."

"Schlaft ihr in einem Zimmer?"

"In einer Hütte, Sir, einer Goldschürferhütte am Yukon River."

"Ach wie abenteuerlich. Das erinnert mich daran, als ich noch jung war und..."

"Ähm, Sir? Nicht, dass es mich nicht brennend interessiert, aber es ist immer noch mitten in der Nacht hier und wir werden in aller Frühe von den Mushern mit den Hundegespannen abgeholt. Könnten wir die Geschichte zu Hause hören?" Und sie hatte ein perfektes Timing, als sie nun noch gähnen musste.

"Natürlich, Penny. Wenn ihr zurück seid, könntet ihr euch bei Gelegenheit trotzdem kurz auf der Wache blicken lassen, damit wir die Dienstpläne durchsprechen können. Dann mal noch gute Nacht und grüß mir Sam. Passt auf euch auf."

"Natürlich, Sir und vielen Dank für die zwei extra Tage."

"Ist ja nicht so, als hättet ihr nicht immer noch genug übrig. Bye, Penny", erwiderte er und auch Penny verabschiedete sich, ehe sie das Handy wieder weglegte. 

"Und ist ja nicht so, als hätten wir keinen Anspruch auf 2 Tage Sonderurlaub, wegen der Hochzeit", wandte Sam währenddessen ein und kuschelte sich wieder an sie.

"Das weiß doch Steele noch nicht", korrigierte sie ihn schläfrig.

"Wenn du dich nochmal so am Telefon meldest, wird er Lunte riechen." Sam lachte wieder leise, als er erneut sein Gesicht in ihren Nacken legte und ihr sanfte küsse darauf hauchte. Ein Schauer durchfuhr ihren Körper, während sie genussvoll die Augen schloss.

"Das hat dir gefallen, oder?", fragte sie ihn grinsend, als sie ihre Hände auf seine legte, die sich wieder um sie schlangen, während sie noch immer seine Lippen in ihrem Nacken spürte, die sie fast verrückt zu machen drohten, als er leise 'Sehr sogar' murmelte."Ich denke, wir sollten es ihm und den anderen erst sagen, wenn es wirklich offiziell ist", überlegte sie dann laut."Wie du sagtest, können wir uns darum übermorgen kümmern, aber was ist, wenn die Behörden es nicht anerkennen?" Sam verharrte und drehte sie in seinen Armen herum, um ihr in dem schwachen Mondlicht, dass durch's Fenster fiel, in die Augen zu sehen.

"Warum sollten sie nicht? Wir haben alle Papiere zusammen."

"Wer weiß, wie die Behörden ticken? Die finden doch immer etwas, woran sie sich hochziehen können."

"Aber nicht hierbei, und wenn doch, werden wir eben noch einmal heiraten." Er küsste sie sanft und kuschelte sich an sie. Er lauschte einen Moment in den Raum, doch der Husky machte keinen Mucks. 

"Ich würde dich noch tausend Mal heiraten, wenn es nötig sein sollte", erwiderte sie leise, bevor Sam von ihren Lippen erneut mit seinen Besitz ergriff und seine Hände unter ihr Shirt gleiten ließ. Ihr entfloh ein leises, aber zufriedenes Seufzen, als nur einen Moment später ein Knurren ertönte und der Husky ihnen beiden über die Wangen leckte."Wir sollten noch etwas schlafen, Sam. Die Nacht ist fast vorbei", wandte sie dann lachend ein, während Sam leise fluchte und den Hund auf Abstand zu bringen versuchte. Doch sie musste gestehen, dass sie seinen Unmut ein wenig nachvollziehen konnte.

"Viel was anderes kann man ja hier eh nicht machen, so lange dieser Anstandswauwau in unserer Nähe ist", brummelte er missmutig und er hätte schwören können, dass der Hund einen Moment aussah, als würde er grinsen, bevor er sich wieder an sie kuschelte und die Augen schloss. 

Der Wecker riss sie nicht ganz vier Stunden später wieder aus dem Schlaf. Sam, der noch nicht richtig wach werden wollte, kuschelte sich noch etwas mehr an Penny. Er wunderte sich nur einen Moment, dass sie so anders roch, bis ihm der Husky wieder einfiel. Vermutlich roch mittlerweile alles in der Hütte nach Hund. Er verstand nur nicht, dass sich ihre Haare an seinem Gesicht auch so anders anfühlten, als sonst. Er öffnete die Augen und entdeckte helles Haar - zu hell, selbst für Penny. Sofort saß er aufrecht im Bett und schaute auf den Hund hinunter, der bei seiner plötzlichen Reaktion nur mal müde blinzelte. 

"Guten Morgen, Schlafmütze. Die Musher müssten bald hier sein. Ihr solltet aufstehen", begrüßte Penny ihn schmunzelnd, als sie nun in die Hütte trat.

"Wie kommt der Hund ins Bett?", fragte er sie schockiert.

"Keine Ahnung. Als ich raus bin, lag er noch auf seiner Decke. Er scheint dich zu mögen. Vielleicht ist er ja deswegen eifersüchtig, wenn du mich küsst, weil er selbst einen von dir will."

"Ich küsse keine Hunde. Nicht einmal Schnuffi. Hunde sind zum spielen und streicheln da, nicht zum knutschen." In genau dem Moment richtete sich der Hund auf und leckte ihm über's Kinn. Sam sprang unter Penny's Gelächter missmutig auf und schnappte sich seine Sachen, um sich am Fluss ein wenig zu waschen und dann fertig zu machen, damit er bereit war, wenn die Musher sie abholten. 

Sie kamen pünktlich und Sam und Penny hatten vorher noch die Hütte aufgeräumt und ihre Sachen gepackt, so dass sie direkt los konnten. Der andere Musher schnaubte, als Penny sich mit dem Husky am Arm auf John's Schlitten setzte, sagte aber nichts. 

Sie erreichten John's Heim knappe 2 Stunden später und Penny legte den Husky auf den Schlitten seines Besitzers, ehe sie und Sam John halfen, dessen Schlitten zu entladen. So lange, bis Sam Penny laut 'Stop' rufen hörte. Verwirrt wandte er sich ihr zu und sah noch, wie sie das Gewehr, das der andere Musher grade noch auf den Husky gerichtet hatte, in eine andere Richtung drückte.

"Was glauben sie, was sie da tun?", fragte sie nun den Mann böse und stemmte die Hände in die Hüften.

"Na den Hund erlösen. Der taugt nichts mehr." Der Mann hob wieder das Gewehr, aber Penny stellte sich vor den Hund.

"Was soll das heißen, der taugt nichts mehr? Er ist doch nur verletzt."

"Glauben sie mir Lady, diese Wunde wird ihm immer Probleme machen. Der zieht keinen Schlitten mehr. Gehen sie da weg!" Doch Penny machte keinen Schritt, sondern verschränkte die Arme vor der Brust und zeigte deutlich, dass sie nicht vorhatte ihm freie Schussbahn zu geben. 

"Und nur weil er für die Arbeit nicht mehr taugt, wollen sie ihn erschießen? Er kann immer noch ein schönes Leben führen."

"Aber nicht hier im hohen Norden. Hier muss jeder arbeiten, um zu überleben und wer das nicht kann, stirbt. Wir halten uns hier keine Schoßhunde."

"Dann nehmen wir ihn." 

"Ähm, Penny, mein Herz...", versuchte Sam nun einzuwenden, als er zu ihr ging. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein? 

"Wir bringen ihn auf unsere Kosten zum Tierarzt und wir nehmen ihn mit nach Hause", ignorierte Penny seinen Einwand. 

"Das wird sie aber was kosten", wandte der Mann nun grinsend ein. 

"Aha. Wie viel?", wandte sie nun skeptisch ein und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Er ist der beste Schlittenhund, den ich hatte, also..."

"Er ist so gut, dass sie ihn grade noch erschießen wollten. Was hätten sie daran verdient?", unterbrach sie ihn frustriert. Dieser Mann machte sie wahnsinnig und mit ein wenig Genugtuung sah sie, dass er nun ebenfalls frustriert schnaufte.

"Sie sind ein ziemlich zähes Weibsstück. Nehmen sie den Krüppel und werden sie glücklich mit ihm", knurrte der Musher und stampfte beleidigt mit dem Gewehr auf der Schulter davon, während Penny ihm ein knappes 'Danke' hinterher rief.

"Na dann, herzlichen Glückwunsch zum neuen Hund, ihr beiden", gratulierte John ihnen nun lachend."Das nenne ich mal eine Urlaubserinnerung. Er heißt übrigens Nuka. Das bedeutet kleiner Bruder. Den Tierarzt findet ihr am Ende der Straße. Sie dürfte euch alle Papiere ausstellen können, die ihr braucht und es schadet sicher nicht, wenn sie sich die Wunde mal ansieht. Ich muss weiter. Die ersten Kunden kommen. War schön euch kennengelernt zu haben. Ich wünsche euch alles Gute", verabschiedete John sich und gab jedem von ihnen noch einmal die Hand, während sie sich ebenfalls verabschiedeten und bedankten, bevor er davon eilte. 

"So, wir haben also jetzt einen Hund?!", wandte Sam nun skeptisch ein und trat mit Penny vor Nuka, der nun den Kopf hob und Penny die Hand leckte, als sie sich hinhockte, um ihn zu streicheln.

"Hätte ich zulassen sollen, dass er erschossen wird? Er hat uns das Leben gerettet."

"Du hast ja Recht, Pen. Er hätte das wirklich nicht verdient. Ich hoffe nur, das es mit seiner Behandlung und den Papieren so schnell klappt und vor allem, dass er und Schnuffi miteinander klar kommen werden", wandte Sam nun ein, als er Nuka auf den Arm nahm, der dies mit einem kurzen Jammern quitierte."Tut mir leid, Kleiner", flüsterte er dem Hund nun ins Ohr und Penny musste lächeln. Auch wenn Sam der Sache etwas skeptisch gegenüber stand und dem Hund bisher brummig begegnet war, wusste sie doch, dass er ihn auch bereits ins Herz geschlossen hatte. Sie wusste, dass das die richtige Entscheidung war. Sie spürte es.

"Wir werden sehen. Gehen wir zum Tierarzt. Vielleicht kann Lizzie uns von zu Hause auch helfen. Ich rufe sie an, wenn es nötig sein sollte. Ich glaube kaum, dass wir hier ein schönes zu Hause für ihn finden werden, wenn die Leute hier alle so denken sollten, wie dieser Musher. Es tut mir nur für all die anderen Hunde leid, die dieses Schicksal erleiden müssen wegen einer mittelschweren Verletzung."

"Wir können sie nicht alle retten, aber ich bin mir sicher, dass dieser Kerl hier ganz genau weiß, was du für ihn getan hast. Er wird dir ewig dankbar sein, so wie er dich anhimmelt."

"Na dann sind es ja schonmal zwei", wandte sie lachend ein und Sam schaute sie verwirrt an."Er erinnert mich an dich. Das rotbraune Fell am Rücken, die blauen Augen, das sanfte aber mutige Wesen..." Sie küsste ihn kurz, bevor sie Nuka einen Kuss auf den Kopf gab. 

"Na super. Jetzt muss ich dich schon mit einer vierbeinigen Ausgabe von mir teilen?! Aber damit das klar ist, ins Bett kommt er nicht!"

"Wir haben ja nicht einmal beschlossen, wo wir wohnen werden. Was, wenn er und Schnuffi sich wirklich nicht vertragen? Dann müssen wir unsere Wohnverhältnisse so beibehalten und wer soll mir denn sonst mein Bett wärmen und mich beschützen?", wandte sie neckend ein. 

"Der einzige, der dir das Bett warm hält, bin ich und wenn die beiden sich nicht vertragen, werden sie es lernen müssen", knurrte Sam nur, als sie die Tür des Tierarztes erreichten."Ich bin für dein Haus", sagte er dann und Penny, die grade noch amüsiert gelächelt hatte, wandte sich ihm überrascht zu.

"Wirklich? Warum?"

"Es hat eine schöne Lage und einen großen Garten. Perfekt für die Hunde und unsere Kinder. Ich kann weder mit dem einen noch mit dem anderen auftrumpfen. Die Nächte sind unruhig, wenn der Alarm auf der Wache geht, man hört in den Zimmern nach vorne raus den Verkehr, besonders wenn die Feuerwehrautos auf Einsatzfahrt sind und viel Platz zum Spielen werden unsere Kinder auch nicht haben."

"Gut", erwiderte Penny nur und zuckte mit den Schultern."Wir probieren es und sehen, was uns am besten gefällt, okay? Wir könnten genau so gut die beiden Häuser verkaufen und uns ein anderes anschaffen, etwas, was uns beiden gefällt."

"Das erscheint mir sehr aufwändig. Mir gefällt dein Haus, wirklich. Aber okay. Wir werden es probieren. Hauptsache, wir sind zusammen", wandte Sam nun ein und küsste sie noch einmal schnell, als Penny bereits den Knopf für die Klingel drückte.

Eine junge Tierärztin öffnete ihnen die Tür und nahm sie mit in ein Behandlungszimmer. Tatsächlich war die Wunde schwerer, als gedacht, aber die Tierärztin versprach ihnen, das mit einer kleinen OP wieder in Ordnung zu bringen, genau so wie sie ihnen die Papiere für die Überführung nach England fertig machen wollte. Da sie die Hunde in der Stadt alle kannte und von klein auf behandelte, wusste sie, dass Nuka's Gesundheitszustand unbedenklich war und einer Ausreise und auch Einreise in England nichts im Wege stehen würde. Sie versprach ihnen, dass sie Hund und Papiere bis zum frühen Abend fertig und abholbereit haben würde. 

"Also klappt es wohl doch nicht heute Nachmittag den Flug zu erwischen. Der nächste geht erst wieder morgen Vormittag", murmelte Sam nun, als sie die Praxis der Tierärztin verließen und er im Internet auf seinem Handy zu suchen begann."Oh, warte. Da geht morgen früh um 5:30 Uhr ein Flug nach Deutschland und von da....2 Stunden später ein Anschlussflug nach Cardiff. Wir hätten zwar zwei Stunden Aufenthalt am Flughafen Frankfurt, aber dafür ist die gesamte Flugdauer fast 6 Stunden kürzer", wandte er nun begeistert ein. Jede Stunde, die er weniger in einem Flugzeug saß, war und blieb eine erfolgreiche Stunde.

"Klingt gut. Nehmen wir das?", fragte sie ihn nun, als sie ihm über die Schulter schaute."Ich hoffe nur, dass Nuka die 20 Stunden Flug gut überstehen wird."

"Mach dir keine Sorgen. Du hast doch gehört, dass er von der Narkose noch etwas angeschlagen sein und die Tierärztin uns noch Beruhigungsmittel für ihn mitgeben wird. Er wird das schon hinkriegen. Was machen wir beiden Hübschen jetzt? Ich glaube, wir müssen dich etwas ablenken, damit du diese OP aus dem Kopf kriegst", wandte er dann grinsend ein, als seinen Arm um sie legte und an sich zog.

"Ich würde sagen, wir buchen uns erstmal ein Zimmer in dem Hotel für diese Nacht und dann machen wir etwas, was ich gestern entdeckt habe, damit wir auch deine Liste endlich langsam fertig kriegen", wandte Penny ein und sie betraten das Hotel.

Während sie alles mit dem Portier regelte, schrieb Sam seinem alten Schulfreund eine Email über dessen Webseite, schickte ihm das schönste Hochzeitsfoto mit, dass der Fotograf in der Kapelle geschossen hatte und bekam prompt Rückmeldung, dass er die Einladungskarten am Montag abholen könnte - auf alte Freunde war doch immer Verlass. 

Penny führte nach dem Check-In ein geheimnisvolles Telefongespräch und war danach so begeistert, dass es ihn geradezu ansteckte, auch wenn er Überraschungen ja eigentlich nicht leiden konnte. Da er ihr aber blind vertraute, ließ er sich bereitwillig von ihr in ein Taxi verfrachten und staunte nicht schlecht, als sie an ihrem Ziel angelangt ausstiegen und auf einen riesigen Gletscher hinter einem See blickten. Sie wanderten durch das Besucherzentrum und fanden einen freundlichen jungen Mann, der ein Foto von ihnen vor der atemberaubenden, weiten Kulisse Alaskas mit dem Mendenhall Gletscher und dem Nugget Falls Wasserfall im Hintergrund machte. 

Ein Guide erwartete sie schließlich am Ufer des Sees am Fuße des Gletschers und wies sie in die Gefahren in den Höhlen ein, während sie sich die von ihm zur Verfügung gestellte Sicherheitsausrüstung wie Gurte, Helme und wasserdichte Kleidung überzogen. Nichts davon war ihnen neu, da sie dank den Mienen und Höhlen von Pontypandy ihre Erfahrung mitbrachten und dennoch war es anders. In Pontypandy mussten sie nicht erst mit dem Kajak fahren, um den Höhleneingang zu erreichen. Hier aber war dies der Fall. 

Dort angekommen bewunderten sie allerdings staunend das in allen erdenklichen blautönen schimmernde Eis über ihnen und um sie herum, während sie durch die Höhlen wanderten. Die Oberfläche des Eises war mal mehr, mal weniger wellig und es machte den Anschein, als wäre es ein durch Wind in Bewegung geratene Wasseroberfläche, die plötzlich erstarrt war. Im inneren eingeschlossen befanden sich Schlieren, die sich während dem Gefrieren gebildet hatten und ließen alles noch mehr wie eine Zauberwelt erscheinen. Es erschien ihnen oftmals bizarr und doch war es unglaublich und vor allem wunderschön. 

Sie würden zwei der letzten sein, die diese Eishöhlen zu Gesicht bekamen, so erklärte ihnen der Führer, da das Eis stetig schmolz. Allein weil er dieses Wunderwerk der Natur auslöschte, war der Klimawandel eine Katastrophe. So viele trugen mittlerweile ihren Teil dazu bei auf der ganzen Welt, um dies zu verhindern oder wenigstens einzudämmen, aber es waren meist doch nur die kleinen Leute und sie ärgerten sich zurecht darüber, dass die Großkonzerne, die die Hauptverantwortung trugen, weder neue Lösungen anboten noch sich in sonst einer Hinsicht bemühten, etwas dagegen zu tun. 

Als sie am Ende ihres Ausfluges wieder am Ufer anlegten und Sam aus seinem Kajak stieg, war er immer noch in Gedanken bei der Höhle, die ihn mit tiefer Ehrfurcht erfüllt hatte und geriet auf den schmierigen Steinen unter seinen Füßen ins Stolpern. Er fiel hinten über noch bevor Penny nach ihm greifen konnte, die sein Taumeln bemerkt hatte. Leider fiel das Ufer an dieser Stelle so tief ab, dass er augenblicklich versank und als er keuchend vor Kälte auftauchte und Penny direkt vor ihm am Ufer mit einem Schmunzeln am Gesicht stehen sah, spürte er auch noch, dass seine Kleidung nicht so wasserdicht war, wie der Führer ihnen versucht hatte weiß zu machen. 

"Fällt das unter den Punkt mit dem Eisbaden auf deiner Liste?", fragte sie ihn und er sah ihr an, wie viel Mühe es sie kostete, sich das Lachen zu verkneifen, während er missmutig ans Ufer stapfte und begann sich die Klamotten auszuziehen.

"Lach du nur, mein Herz. Ich werde zuletzt lachen, wenn ich nächste Woche krank geschrieben auf der Couch gammele, während du Arbeiten gehst."

"Als wenn das für dich was Gutes ist, du Workaholic!"

"Ich könnte die Hochzeit planen, Moose anrufen und ihm von meinem Kampf mit dem Bären erzählen. Der wird staunen...", wandte Sam schulterzuckend ein und bedankte sich bei dem Guide für ein Handtuch, mit dem er sich nun die Haare trocknen konnte. Wenigstens das. Seine Kleidung klebte an ihm und auch wenn die Temperaturen um die 15 Grad lagen, war das Wasser eiskalt gewesen und entzog ihm jegliche Körperwärme und ließ ihn zittern.

"Dein Kampf mit dem Bären?", fiel ihm Penny nun skeptisch ins Wort, als auch sie dem Mann ihre Überkleidung und das Gurtzeug mitsamt Helm wiedergab. Ihr Taxi stand wie zuvor verabredet wieder bereit und der Führer gab Sam eine trockene Überzugshose, die er sich überziehen konnte, um dem Taxifahrer nicht die Sitze zu ruinieren. Er würde sie sich am nächsten Tag im Hotel wieder abholen,  versprach er, bevor er sich von den beiden verabschiedete und ihnen eine gute Heimreise wünschte. 

"Habe ich dich nicht vor dem Bären gerettet?!", griff Sam das Thema wieder auf, als sie ins Taxi stiegen und mit einem letzten Blick auf den imposanten Gletscher zurück nach Juneau fuhren. 

"Also eigentlich ist Nuka ihm todesmutig entgegengesprungen, aber du und Moose werdet euch sicher gut über das Thema austauschen können, so wie er Ellie auf die Arme gesprungen sein soll, weil etwas im Gebüsch geraschelt hat, als sie neulich durch die Berge gestreift sind", wandte sie nun lachend ein.

"Hey, immerhin habe ich dich weggezogen, als er dich angreifen wollte. Ich habe dich aus dem Gefahrenbereich gerettet."

"Das hast du wirklich mein Liebling. Du bist und bleibst mein Held", erwiderte sie amüsiert und für den Kuss, den sie ihm nun gab, würde er auch ihren neckenden Tonfall ignorieren."Geh du in die warme Dusche. Ich hole Nuka bei der Tierärztin ab", sagte sie dann, als sie vor dem Hotel ausstiegen und Sam den Taxifahrer bezahlt hatte, der nicht sehr happy darüber war, dass er die Scheine erst nochmal auf die Lüftung legen musste, damit sie trocknen konnten. Sie gab ihm noch einen schnellen Kuss, bevor sie ging. 

Mit der Tierärztin war alles schnell geregelt und sie hatte tatsächlich alle Papiere zusammen, die sie brauchen würden, um Nuka mit nach Hause zu nehmen. Sie gab Penny noch ein paar Medikamente gegen Schmerzen und zur Beruhigung für den Flug mit. Eine Box würden sie am Flughafen mieten. Hoffentlich klappte alles und vor allem zu Hause mit Schnuffi. Der Gedanke, dass sie ihr Haus einsam verlassen hatte, nur um mit zwei Hunden und einem Mann an ihrer Seite dorthin zurückzukehren, wo sie nur zwei Wochen Urlaub hatte machen wollen, erfüllte sie noch immer mit Unglauben. Sie konnte sich ihr Haus gar nicht wirklich so voller Leben vorstellen. So viele Jahre war es ihr stiller, aber einsamer Zufluchtspunkt nach der Arbeit gewesen. Nun würde es, wenn es nach Sam ging, mit Leben, mit Hundegebell, mit Lachen und vor allem Liebe gefüllt werden und in absehbarer Zeit auch mit kleinen Ausgaben ihrer beider selbst. Es war unfassbar...aber unfassbar schön.

Sie brachte erst einmal Nuka zurück ins Hotel und bereitete ihm ein Bett, auf dem er sich ausruhen konnte und streichelte ihn kurz, während Sam noch immer duschte. Er musste wirklich gefroren haben, bei den Dampfschwaden, die unter der Tür aufstoben. Sie schrieb ihm schnell eine Nachricht, dass sie noch was zu essen besorgen würde, legte in Gedanken ihre Liste bei seine, um sie später zu aktualisieren und ging zum Hafen hinunter. Eine halbe Stunde später betrat sie das Zimmer, nur um Sam ausgestreckt am Bett liegend vorzufinden, der im Fernsehen herum zappte, während er mit der anderen Hand Nuka streichelte, der auf ihrer Seite des Bettes alle viere von sich streckte und seinen Rücken in Sam's Seite presste, als könne er ihm nicht nah genug sein. 

"Wie war das, der Hund kommt dir nicht ins Bett?" wandte sie nun skeptisch ein, als die beiden sich schlagartig aufsetzten und sie erwartungsvoll ansahen. Sie musste lachen, als sie Sam die Tüte reichte und er sofort mit Nuka zu schelten begann, der verzweifelt versuchte, seine Nase in die Tüte mit Essen zu stecken, um ihr Mitbringsel zu inspizieren. Nuka erinnerte sie nicht nur optisch an Sam. Sie schienen sich auch charakterlich ziemlich ähnlich zu sein. 

"Was soll ich machen? Ich hab ihn nicht mehr aus dem Bett gekriegt", erwiderte er und Penny schaute ihn einen Moment skeptisch an. Sie ahnte, dass das weniger an Nuka's Dickkopf gelegen hatte, als vielmehr an Sam's großem Herzen. 

"Nuka, komm schon her, für dich hab ich frischen Fisch mitgebracht", rief sie ihn und stellte ihm eine Schüssel auf den Fußboden, voll mit dem feinsten ungewürzten Fischfilet, was das Restaurant zu bieten hatte. Er legte den Kopf schief und schaute sie verwundert an, ehe er versuchte Sam ein Stück panierten Fisch aus der Pappbox zu klauen, die er nun auffaltete."Das kann ja heiter werden. Also davon, dass ihr Schlittenhunde angeblich immer nur Fischreste kriegen sollt und ganzjährig im Freien schlaft, merkt man bei dir aber nichts", warf Penny nun ein, als sie sich neben Nuka ins Bett fallen ließ und ihn kurz streichelte. Er leckte ihr die Hand, ehe er sein Diebesglück bei ihr versuchte, als sie sich ebenfalls eine Pappbox aus der Tüte schnappte.

"Ich habe für morgen früh 4:00 ein Taxi bestellt, dass uns zum Flughafen bringt und den Flug um 5:30 Uhr gebucht. Eine Hundebox steht beim Check-Inn bereit, wenn wir kommen. Die Listen sind ebenfalls aktualisiert und wir haben es tatsächlich geschafft, alles darauf abzuarbeiten."

"Wir haben so viel mehr geschafft, als auf den Listen stand und doch leider nicht wirklich alles."

"Haben wir nicht gestern schon über den Punkt mit den Spuren gesprochen?", erwiderte er lächelnd. 

"Ich meinte auch nicht das. Du hast den Punkt mit dem Freibad noch offen, aber das werden wir auch noch machen, wenn sich eine Gelegenheit bietet", erwiderte sie, bevor sie das letzte Stück Fisch aus ihrem Teller aß. 

"Wir haben Zeit. Uns läuft nichts mehr weg, mein Herz", wandte er nun lächelnd ein und küsste sie sanft über den Hund hinweg. Ein Rascheln schreckte sie auf und sie wandten sich dem Hund wieder zu, den Penny nun aufgeregt zurückzog, während Sam ihm die Tüte entriss, in der noch der Nachtisch geruht hatte.

"Mensch Nuka, das war unser Nachtisch. Tut mir leid, Sam. Keinen Mud Pie heute."

"Ich glaube, ich sollte dem Hund dafür danken. Das klingt eklig."

"Aber es sah fantastisch aus. Ich hatte mich darauf gefreut."

"Dann kriegst du das Stück, was er nicht gekriegt hat", wandte Sam lächelnd ein und zog noch eine intakte Schachtel aus der Tüte, um sie ihr zu reichen. 

"Wir teilen", erwiderte sie nur und hielt ihm eine Gabel voll hin, als Nuka auch schon wieder danach schnappen wollte."Jetzt ist aber gut! Runter mit dir und ich will keinen Mucks mehr von dir hören." Sofort legte der Hund die Ohren nach hinten, bei ihrem strengen Tonfall, folgte ihrer Order aber umgehend und legte sich auf seine Decke - nicht ohne vorher noch den Fisch zu verschlingen. 

"Wow, den hast du auf jeden Fall besser im Griff, als ich", wandte Sam nun leise lachend ein, als er sich zu ihr herum drehte und sie in die Arme schloss, um ihr einen Kuss zu geben."Und jetzt probieren wir das mit dem keinen Mucks aus, ob er darauf auch hört", erwiderte er grinsend und bedeckte ihren Hals mit Küssen, als Penny den Nachtisch auf ihren Nachttisch stellte, um ihre Hände um seine starken Schultern legen zu können, als er sie erneut küsste und dieses Mal keinen Zweifel daran ließ, worauf er aus war. 

Nuka knurrte und bellte dieses Mal nicht, dafür verschwand aber auch der zweite Nachtisch, während sie keinen Blick dafür hatten.

Fortsetzung folgt...

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