1.

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PHASE I
Erde

Die schrille Alarmsirene hallte durch die von rötlicher Notbeleuchtung gefluteten Gänge. Adam beschleunigte seinen Schritt, soweit es seine schweren Stiefel zuließen. Das Adrenalin schoss durch seinen Körper. Seine Atmung war flach, dafür sehr schnell. Sein Herz schlug mit rasender Geschwindigkeit. Trotz des harten Trainings und etlicher Einsätze war er nach wie vor so aufgeregt als wäre es sein erstes Mal. Aber das war gut so. Die Alarmsirene wurde lauter. Vor ihm lag eine dicke Stahltür.
"Tür auf", kam es aus Adam heraus. Die Spracherkennung glich die Sprachmuster, trotz seines schweren Atems, erfolgreich ab und die Schleuse verschwand in der Decke. Adam hechtete hindurch und die Tür wurde geschlossen. Er bremste seine Schritte und ging keuchend zu seinem Spind. Immer noch außer Atem, brachte er "ID 9-6-3, Adam" nur mit größter Mühe heraus. Die elektronische Stimme bestätigte und die Flügeltüren der Kabine schwangen auf. Adam ging hinein und stellte sich in das Paar Schuhe, welche im Boden eingelassen waren. Die Spindtüren schlossen sich und ein Geräusch war zu hören. Es war ein metallenes Kratzen. Die Wand vor ihm glitt zur Seite und eine übergroße Puppe kam zum Vorschein. Mit einem Klacken klappte sie wie ein Muschel auf und ein helles Licht erfüllte den Raum. Adam schloss die Augen. Nachdem der Infrarotsensor seine Körpermaße ausreichend abgemessen hatte, ging ein Impuls durch das Metallgestell vor ihm, bis die optimale Größe angepasst war. Adam zwang sich seine Muskeln zu entspannen. Mit einem Nicken signalisiert er dem Roboterarm mit dem Anlegen zu beginnen. Mit einem Surren kam der geöffnete Anzug näher bis er Adams Brustkorb erreichte und schließlich über den Schulterblättern hing. Er schlüpfte in die Ärmel und bewegte seine Finger. Mit dem Daumen ließen sich alle Finger seiner Hand problemlos berühren, ohne ein Gefühl der Enge. Adam ballte beide Hände gleichzeitig zu einer Faust und der Anzug klappte langsam zusammen. Er passte sich dabei noch einige Male an Adams natürliche Formen an, bis er perfekt saß. Er nahm seinen Helm von der Halterung. Er war ziemlich schwer, was nicht verwunderlich war. Er bestand vollständig aus Keramikpartikeln mit einer gehärteten Metalllegierung darüber. Es war das gleiche Material aus dem der gesamte Anzug gefertigt war. Adam zog den Helm über den Kopf, fand die Verschlussöffnungen und drehte ihn mit einem kräftigen Ruck bis er einrastete. Im Inneren des Helmes war es absolut dunkel. Adam schnaufte noch einmal und dachte an das Hochfahren aller Funktionen. Die Elektrode in seinem Gehirn las die elektrischen Impulse seiner Gedanken und übermittelte diese direkt an den Anzug. Zuerst war es nur ein leises Klacken, doch dann ein lautes Geräusch, als würde Metall aufeinander schlagen. Die Magnetschlösser des Anzuges wurden geschlossen. Vor Adam leuchtete ein Head Up Display auf. Er hatte, dank des wie eine Kugel geformten Bildschirms eine volle Rundumsicht. Kameras in Stecknadelkopfgroße überall auf dem Anzug ermöglichten jeden beliebigen Blickwinkel. Doch viel wichtiger waren die Anzeigen der Vitalwerte und Lebenserhaltungssysteme. Mit roten Warnungen versehen, waren sie in der unteren Mitte des Bildschirmes nicht zu übersehen. Maximale Sauerstoffsättigung im Blut, Sauerstofftanks voller als voll, die Batterie in der Rückenpartie des Anzuges war immer noch am Aufwärmen. Alles schien im grünen Bereich zu sein. Doch der Puls. Adam machte sein viel zu hoher Puls Sorgen, dabei war es bisher bei weitem nicht sein höchster gewesen. Er wollte sich manuell eine kleine Dosis Beruhigungsmittel verabreichen, doch der Chip in seinem Kopf kam ihm zuvor. Sofort sank Adams Puls ab, bis er sich, angesichts der Umstände, wieder völlig normalisiert hatte. Die Warnsignale in seinem Helm verschwanden. Er konnte die anderen nicht länger warten lassen. Er legte seinen Werkzeuggürtel um und öffnete seinen Waffenschrank. Im Inneren des Wandsafes lag in einer Vertiefung eine Pistole. Adam nahm sie zügig heraus und betätigte den Magazinauswurf, um die Patronen zu prüfen. Es sind alle da. Hätte ihn auch gewundert, wenn welche gefehlt hätten. Mit einer geübten Handbewegung steckte Adam das volle Magazin zurück in die Pistole. Ein letztes Mal die Sicherung prüfend schob er sie in den Halfter an seiner Brust. Das weiße Logo, ein Zahnrad in Einsen und Nullen übergehend, war kaum noch zu sehen. Adam wiederholte das Ritual bei seinem Gewehr, allerdings trug er es dieses Mal. Als letztes nahm er noch einige Ersatzmagazine aus dem Waffenschrank und klemmte sie auf die Halterungen an seinem Oberschenkel. Dort störten sie nicht und waren dennoch leicht zu erreichen. Endlich konnte er zu den anderen aufschließen.
Adam schritt zügig den Gang entlang, aus dem er gekommen war. Sein Head Up Display gab den Weg vor, doch er hätte ihn auch blind gefunden. Am Anfang war es ihm schwer gefallen, sich zu orientieren. Die Anlage war gigantisch. Doch mit der Zeit war die Routine gekommen. Er passierte eine Schleuse und fand sich in einer großen Halle wieder. Sie war so hoch, dass man die Decke nur vage ausmachen konnte. Links und rechts von Adam standen Transporter, mit denen sich mehrere Tonnen Ladung mit Leichtigkeit verlegen ließen. Es waren vier auf jeder Seite. Sie waren schwarz lackiert mit einem weißen Stierkopf an der Spitze und der Ladeluke. Die kreisrunden Buchten waren beleuchtet und warfen unheimliche Schatten auf die schwarzen Flugzeuge. Adam marschierte auf das Dritte von links zu. Eine Gruppe schwarzer Gestalten hatte sich davor versammelt. Als sie Adam erblickten erhoben sie sich. Es salutierte niemand. Wozu auch, sie waren schließlich nicht beim Militär. Adam öffnete seine Kommunikation und wartete bis sich alle verbunden hatten. Neben seinen eigenen Vitalwerten tauchten vier weitere auf. Alle waren im grünen Bereich.
"Wo warst du?", fragte Ace. Auf der Brustpartie seines Anzuges leuchtete ein weißes, von Flügeln eingefasstes, Pikass.
"Ich hatte Zicken mit meinem Anzug", log Adam. Eigentlich hasste er es zu lügen, noch dazu vor seinem Team. Na ja im Laufe der Jahre sind es Freunde geworden, musste sich Adam eingestehen. Ace fluchte leise auf Spanisch und erklomm die Laderampe des Transporters. Während er die Triebwerke warm laufen ließ, war ein leises Pfeifen zu hören.
Adam wandte sich zum Rest. "Wie ist die Lage?"
"Der Annäherungsalarm hat vor etwa fünfzehn Minuten einen Sicherheitsverstoß in Zone Null gemeldet. Wahrscheinlich eine kleine Gruppe Flüchtlinge, könnten aber auch Rebellen sein." Kim war vorgetreten und erklärte die Situation. Die weiße Pfote auf ihrer Brust schimmerte im dürftigen Licht der Scheinwerfer. Der Lauf des Scharfschützengewehres lag über ihrer Schulter.
"Satellitenaufnahmen?", fragte Adam.
"Nein. Kein Satellitenkontakt. Es ist zu bewölkt. Die Überwachungskameras liefern nicht mehr als unscharfen Matsch."
"Feststeht, dass wir sie um jeden Preis abfangen müssen. Sie sind ohnehin schon viel zu dicht an unserem Pfeiler." Phil hatte das Wort ergriffen. Er war Biologe und eigentlich für die Aufzucht von Nutzpflanzen aller Art verantwortlich. Er war ein Genie auf seinem Gebiet, das waren wir alle. Seine Brust wurde von einem weißen Blatt ausgefüllt.
"Ok." Adam übernahm wieder die Einsatzbesprechung. "Wir werden das Gebiet aufklären, Sichtkontakt herstellen und versuchen die Situation zu entschärfen. Niemand eröffnet das Feuer. Nur wenn wir angegriffen werden oder ich das Zeichen gebe. Wir wollen keine unnötigen Zivilopfer. Verstanden?"
"Verstanden!", hallte es im Chor.
Adam zeigte schweigend mit ausgestrecktem Arm auf die Laderampe des Transporters. Phil erklomm die Schräge und suchte sich einen Platz rechts der Sitzreihen. Kim folgte ihm. Das Einrasten der Sicherheitsbügel war nicht zu überhören. Adam wandte sich um und stellte seine Funkverbindung auf privat.
"Du bist so still. Ela, ist alles in Ordnung?", fragte Adam.
"Ja ... Nein", entgegnete Ela mit zitternder Stimme. Sie spielte versunken an ihrem Gewehr herum.
"Ela, sag mir was los ist", forderte Adam mit deutlich Nachdruck. Er legte seine Hand ruhig auf den Lauf des Gewehres und drückte es etwas nach unten. Weit genug, dass sie aus ihrer eigenen Welt zurück ins hier und jetzt katapultiert wurde.
"Wir müssen ihnen helfen. Wir müssen einfach ... sonst hat das Alles hier keinen Sinn."
Adam meinte ein Mischung aus Trauer und Angst in ihrer Stimme wahrzunehmen. "Wem müssen wir helfen?"
"Den Flüchtlingen!", schrie sie plötzlich wuterfüllt. Schon komisch wie schnell die Gefühlslage eines Menschen wechseln kann.
"Wir wissen nicht ob es Flüchtlinge sind. Was ist, wenn wir versuchen ihnen zu helfen und sie greifen uns an?"
Adam blieb ruhig, auch wenn er eigentlich keine weitere Zeit verschwenden wollte. Er hörte wie Phil schon ungeduldig mit seinen Fingern auf dem Sicherheitsgurt trommelte. Ganz falscher Zeitpunkt.
"Wir werden klären, ob sie friedlich gestimmt sind", knüpfte Adam nach längerem Schweigen an.
"Und wenn ja? Werden wir ihnen helfen?"
"Das werden wir vor Ort entscheiden", redete sich Adam heraus. Natürlich wusste er, dass sie ihnen nicht helfen konnten. Nicht noch einmal. Nicht nachdem, was letztes Mal passiert war.
"Also werden wir sie nicht mit hierher bringen?", fragte Ela.
Adam erkannte an ihrer brüchigen Stimme, dass sie die Antwort bereits wusste. "Nein. Dieses Risiko können wir nicht eingehen. Wir haben nicht die nötigen Ressourcen, um noch mehr aufzunehmen. Außerdem ist die Gefahr von ansteckenden Krankheiten zu hoch. Du weißt, dass wir das nicht können."
Ela schwieg mit gesenktem Kopf. Der Anzug ließ die ganze Situation so surreal wirken, dass Adam sich in einem Traum vermutete. Einem Alptraum. Das weiße Kreuz auf Elas Brustkorb war durch ihren gesenkten Kopf leicht eingedrückt. Adam seufzte. "Ok. Ich denke wir können einige Vorräte an Lebensmitteln, Medikamenten und Luftfiltern erübrigen."
Er tippte an einem Display auf seinem Unterarm. Kurz darauf kam ein bulliger Roboter auf Ketten angefahren und lud eine große Palette Kisten in den Transporter.
Ela hob den Kopf. "Kann ich mir ihren Gesundheitszustand ansehen? Von den Flüchtigen?"
"Auf keinen Fall. Ich werde sicher nicht das Leben meiner einzig brauchbaren Ärztin riskieren. Die Versorgungsabwürfe müssen reichen. Mehr können wir nicht tun ... führs erste."
Adam tätschelte aufmunternd ihre Schulter und zeigte auf die immer noch offene Ladeluke.
"Danke."
Adam meinte, ein freudiges Lächeln aus ihrer Stimme heraus zu hören. "Ela, warte."
Sie hielt inne und drehte sich zu Adam um.
"Es wird alles gut werden."

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