23.

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Der Metallkoloss wurde betankt und mit Munition bestückt. Adam und Veronica sahen nochmals die Systemanalysen durch. Es ließ sich keine Abweichung feststellen. Letzte Vorbereitungen wurden getroffen.
"Wir sind soweit!", rief einer der Mechaniker und löste die Schläuche von der Unterseite des Torsos. Schließlich verließ er den markierten Bereich.
"Verstanden! Start der autonomen Routinen", sagte Veronica und gab Befehle in das Schaltpult ein.
Der Roboter fuhr hoch und vollzog eigenständig einen weiteren Systemtest. Er hob seine Beine, drehte sie um 360 Grad und senkte sie wieder, schwenkte seine Geschütze und machte die Ladungen der Reaktivpanzerung scharf, was durch rot aufleuchtende Lampen am unteren Teil des Torsos signalisiert wurde. Die Selbstanalyse war abgeschlossen und erfolgreich, was die Maschine in ein grünes Licht tauchte was gleich darauf wieder erlosch.
"Jetzt ist er definitiv kampfbereit", sagte Adam.
Veronica nahm das tragbare Pad vom Tisch, überflog die Daten und nickte. "Ja, er ist bereit für einen Test unter realen Bedingungen", sagte sie und schritt zum Ausgang. Adam ging neben ihr, der Roboter stampfte ihnen in gebührendem Abstand nach.
Beim Lastenaufzug angekommen, stellten sie sich nahe zur Wand und warteten, bis der Koloss knapp vor ihnen zum Stillstand kam. Immer wieder drehte sich der Gefechtskopf in alle erdenklichen Richtungen. Sie setzten sich in Bewegung. Oben angekommen stiegen sie aus und Adam und Veronica legten Anzüge an, während der Bot die Gegen nach Gefahren absuchte. Schließlich stiegen sie eine Schräge empor, wobei sie Fußspuren im Staub hinterließen. Sie öffneten die waagerechte Schleuse in der Decke über ihren Köpfen und sahen der Sonne entgegen. Adam hob instinktiv die Hand, um seine Augen zu schützen, bis der Anzug sein Display angepasst hatte. Sie stapften über die ausgetrocknete Erde, wobei der schwere Gefechtsläufer mit jedem Schritt Staubwolken aufwirbelte. Mit einem seufzenden Geräusch schloss sich die Bodenschleuse.
"War lange nicht mehr draußen", sagte Veronica und beugte sich nach hinten, damit sie in das Blau des wolkenlosen Himmels sehen konnte.
"Wir sind nicht wirklich draußen", sagte Adam und klopfte ihr mit dem Knöchel gegen den Helm, was ein klickendes Geräusch zur Folge hatte. Plastik auf Plastik. "Außerdem gibts nicht viel zu sehen. Staub und Steine. Gelegentlich tote Pflanzen, Knochen und Trümmer. Nicht Spannendes."
"Den Himmel find ich spannend", sagte sie und gab sich noch etwas länger dem Anblick hin. "Er ist wunderschön", murmelte sie. Das Stampfen des Roboters löste ihren Blick. Sie trat zu ihm und hob den Arm. Als seine Hauptsensoren im Kopf sie ansahen, streckte sie den Arm von sich, er drehte den Kopf in die gezeigte Richtig und stampfte davon. Nach 500 Metern hielt er seine Position.
"Zeit ihm Feuer zu machen", sagte Veronica und rieb die Handschuhe aneinander. Unter einer Abdeckplane in Tarnfarben zog sie Kisten hervor. Darin befanden sich Raketenwerfer und entsprechende Sprengköpfe. Sie stellte das Pad ab, nahm einen der Werfer heraus, lud ihn mit einem Marschflugkörper und gab ihn Adam. "Hier", sagte sie.
Zögerlich nahm Adam die Waffe entgegen. "Zum Glück hatten sie keine Lenkwaffen", sagte er abwesend, denn er befand sich im Geiste wieder in dem Transporter bei dem Versuch die Hand von Kim zu erreichen.
"Was meinst du?", fragte Veronica und lud einen weiteren Raketenwerfer.
"Ach nichts", sagte Adam. "Sollen wir echt auf ihn schießen?"
"Natürlich. Sonst mach das doch keinen Sinn. Schließlich müssen wir seine Kampftauglichkeit prüfen."
"Stimmt auch wieder", sagte Adam, hob den Werfer auf seine Schulter, kniete sich hin und visierte das Ziel mithilfe der Optik an. Er schoss. Die Rakete stieg hoch in die Luft und stürzte dann mit Überschall auf den Bot zu. Doch weit kam sie nicht. Es dauerte einen Atemzüge und der Roboter hatte sie vom Himmel geschossen. Eigentlich hätte er sie schon vorher vernichten können, doch die Gefahrenannäherung meldete Menschen im Explosionsradius.
"Wie erwartet", sagte Veronica.
Adam erhob sich, trat zu ihr und lud eine weitere Rakete in die Waffe. "Nach meiner Einschätzung sogar noch besser", sagte er.
"Das war nur eine einzelne Rakete. Wär das schon zu viel für ihn gewesen, müssten wir seine gesamte Existenz in Frage stellen", sagte Veronica und las Daten von ihrem Pad ab.
Adam lachte. "Sie haben im Krieg gute Dienste geleistet. Hätte mich gewundert, wenn er versagt hätte."
"Nur dass dieser Bot Jahre in einer Halle vor sich hin gerostet hat." Sie öffnete weitere Kisten. "Ich frage mich, wieso wir sie jetzt erst einsetzen", sagte sie.
"Ich sah keinen Nutzen in ihnen. Außerdem sind sie zu wertvoll, um sie unnötigen Gefahren auszusetzen", sagte er.
"Wertvoller als unser Leben?", fragte sie und aktivierte die Kontrolleinheiten, die im inneren Teil der Deckel verbaut waren. Die Seiten der Container klappten auseinander und offenbarten jeweils fünf Drohnen mit vier Propellern und Sensoren.
"Bis Dato wussten wir nicht, dass jemand oder etwas Jagd auf die Pfeiler macht", sagte Adam. "Wir wollten es uns nach Deutschland und Kannada einfach nicht eingestehen." Eine bessere Antwort wusste er nicht.
"Tja, Dimitri hat es vorhergesehen. Als wir hier vor zwei Wochen ankamen, sagte er zu mir, dass wir uns auf das Schlimmste vorbereiten sollen. Das habe ich getan. War nicht leicht, das Vertrauen von Clarke zu gewinnen, damit er mir erweiterte Zugriffsrechte gewehrt. Aber nach dem Verlust von Anchorage blieb ihm nichts anderes übrig."
Adam lächelte. "Ja, er ist ein verschlossener Mensch. Und mindestens genauso misstrauisch." Er zögerte. "Wie ist es so als rechte Hand des russischen Präsidenten zu arbeiten?", fragte er.
Sie schwieg und schien nachzudenken. Er ließ ihr die Zeit. "Es ist keine Arbeit. Sondern eine Verpflichtung", sagte sie und drehte geistesabwesend das Rotorblatt einer der Drohnen.
"Wie ist das zu verstehen?", fragte Adam.
"Das solltest du am besten wissen", sagte sie und bediente die Drohnenkontrolle. Die kleinen Flugkörper, die eigentlich zu Aufklärungszwecken dienten, hoben sich in die Luft und schwebten über ihren Köpfen. Sie stand auf und griff nach dem Raketenwerfer. "Wird Zeit, dass wir den Test auf die nächste Stufe heben", sagte sie und begab sich in Schussposition. "Zwei Raketen und vier Geschwader."
Adam erkannte, dass er vergeblich auf eine Antwort wartete und stellte sich neben sie. "Bereit", sagte er.
"Feuer!", rief sie und die Raketen stiegen in die Luft. Zusammen mit den Drohnen flogen sie auf den Roboter zu. Dieser erfasste ihre Flugbahn und schoss sie vom Himmel. Trümmer regneten auf ihn nieder und er wich ihnen mit einem rückwärtigen Sprint aus.
"So wird das gemach!", schrie Veronica, legte den Werfer ab und sah auf ihr Pad.
"So beeindruckend wie beim allerersten Mal", sagte Adam, trat zu Veronica und späte über ihre Schulter auf den Bildschirm. "Wow, die Zielmatrix ist beeindruckend. Er hat nichtmal drei Schuss pro Flugkörper gebraucht", bemerkte Adam anerkennend.
"Ja, hab die letzten Nächte mit Optimierungen verbracht. Ich konnte wie erwartet den Munitionsverbrauch deutlich reduzieren", sagte sie. "Natürlich kann es auch nur Zufall gewesen sein. Dafür bräuchten wir mehr Datensätze."
"An Zufälle glaube ich nicht. Wir sind hier fertig. Der Läufer wird seine Aufgabe erfüllen", sagte Adam. "Nur um die Drohnen tut's mir beinahe leid."
"Ach was, wir haben im Lager noch an die hundert Schwärme."
"Wieso hat er die überhaupt als feindlich betrachtet?", fragte Adam und packte die Werfer wieder in die Kiste.
"Hab ihre Signaturen geändert", sagte Veronica und verschloss die Drohnenbehälter samt Kontrolleinheiten.
"Ok", sagte Adam. "Solange es bei den Wegwerfdrohnen bleibt."
Veronica lachte. "Natürlich. Oder glaubst du, dass ich für die Gegenseite arbeite?"
Nun lachte auch Adam. "Wohl eher nicht. Wozu hättest du dir sonst die Mühe gemacht, die Roboter auf Vordermann zu bringen."

Schweigend verstauten sie die Kisten unter der Abdeckplane. Der Bot lief umher und suchte den Himmel nach potentieller Gefahr ab.
Adam beobachtete ihn dabei "Als würde ich meinem Hund beim Rumtollen zusehen", sagte er. Natürlich war ihm die Sinnlosigkeit dieser Aussage bewusst, aber sie geschah aus einem Impuls heraus.
Veronica lachte erneut. "Wenn dein Hund auch mit zehn Millimeter Schrapnellgeschützen ausgerüstet wäre. Immerhin macht dieser kein Häufchen."
"Ja, immerhin", sagte Adam mit einem Beiton, der Veronica aufhorchen ließ.
"Was meinst du?", fragte sie.
Adam seufzte. "Der Grund warum ich sie nicht einsetzen wollte." Er schwieg und dachte an die Nachricht des Unbekannten, dass sie sich nicht für einen Krieg rüsten sollten, den sie nicht gewinnen konnten. Doch anscheinend taten sie genau das gerade. "Ich wusste, wenn diese Maschinen, diese erbarmungslosen Waffen, die keine Angst, Schmerz oder Mitleid fühlen, wieder ihren Betrieb aufnehmen, würde Krieg aufziehen." Er machte eine Pause. "Mit all seinem Schrecken."
"Wir müssen verteidigungsfähig sein", sagte Veronica. "Wir müssen alle verbliebenen Ressourcen mobilisieren, um den Pfeiler zu schützen. Das geschieht auf Clarkes Befehl. Er sagte, dass du ihm uneingeschränkte Befehlsgewalt über die verbliebenen Streitkräfte gegeben hast." Sie machte eine nachdenkliche Pause. "Viel wichtiger ist wohl, dass du seinem strategischen Urteilsvermögen Vertrauen schenkst."
"Ich weiß. Das tue ich ja auch. Clarke ist wahrscheinlich der einzige Grund warum überhaupt noch jemand von uns übrig geblieben ist", sagte Adam und ließ eine Pause folgen. "Aber hör mir zu...", fing er an, brach den Satz jedoch ab. Er konnte Veronica nicht einschätzen, noch dazu kannte er sie nichtmal zwei Stunden. Er seufzte, denn im Grunde spielte es keine Rolle, was und wieviel sie wusste. "Ich weiß aus sicherer Quelle, dass unser Pfeiler nicht in Gefahr ist, solange wir nicht für einen Krieg rüsten. Ich sage dir, dass die Aktivierung weiterer Roboter vom Feind als Kriegshandlung eingestuft werden könnte und uns vernichtet."
"Woher willst du das wissen?", fragte sie.
"Ich weiß es einfach", sagte Adam "Und ich weiß auch, dass er sich nicht von ein paar veralteten Bots aufhalten lassen wird." Er seufzte. "Einen weiteren Krieg werden wir nicht überstehen. Keiner von uns."
"Wir sind doch sowieso tot", sagte Veronica. "Wir sind eine Fehlfunktion der Lebenserhaltung, einen Unfall im Munitionslager oder den Traubstofftanks oder auch nur einen Stromausfall vom Aussterben entfernt. Aber wir müssen unsere Spezies nicht einmal selbst ausradieren oder durch unglückliche Umstände. Die Unfruchtbarkeit, verursacht durch Strahlung, Luftverschmutzung, Sonnenmangel, Stress, kaputter Psyche und Infektionskrankheiten wird die Menschen von diesem Planeten tilgen."
"Aber es gibt uns noch. Solange besteht Hoffnung", sagte Adam. "Wir haben es in der Hand diese letzte Chance zu nutzen. Du bist doch erst halb so alt wie die meisten. Denkst du nicht, dass du noch gute Chancen hast schwanger zu werden?"
Veronica drehte sich von Adam weg und sah wieder in den Himmel. "Ich hatte zwei Fehlgeburten", sagte sie.
"Das tut mir leid." Das tat es ihm tatsächlich.
Schweigend sahen sie nochmals die Routinen des Roboters durch. Er würde in seinem vorgegeben Perimeter operieren und jegliche Art von unbekanntem Flugobjekt vernichten. Im besten Fall aus sicherer Entfernung, bevor der Feind überhaupt wusste, dass er unter Beschuss genommen wurde. Doch Adam hatte im Gefühl, dass sich dieser Feind davon nicht abwehren ließe. Vielmehr wusste er es. Sollte der Unbekannte sie auf seine Abschussliste setzen, würde er sie auslöschen. Ein für alle Mal.

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