Die Hölle

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„Willkommen in der Hölle, Nina. Ich bin dein beratender Teufel, der für dich die passende Bestrafungszelle finden wird."

Die am Boden liegende Nina blickte den Teufel an, der auf sie herab schaute. Er trug typische Hörner am knochigen Schädel, wo die rötliche Haut sehr gespannt sein musste. Die Pupillen waren gefährlich Blutrot und schienen bedrohlich zu pochen „Warum bin ich hier? Vor paar Minuten war ich noch auf einer Party und dann kann ich mich an nichts mehr erinnern und was habe ich da zum Teufel an?", versuchte die Jugendliche irgendwie ein Gespräch anzufangen und ihre ungeklärten Fragen beantwortet zu bekommen. Betrübt studierte sie ihre eigenartige Kleidung: Sie schien nackt zu sein, aber es war nicht ihre echte Haut mehr ein Skinsuit, der ihren Körper unterhalb des Halses kaschierte.

„Auf Partys kann so mancher Unfall passieren - Besonders unter Alkoholeinfluss. Auf die Frage mit der Kleidung, die bekommt jeder neue Gast, denn wir werden ansonsten nur von der Arbeit abgehalten, aber lass das mal nicht deine Sorge sein. Wir müssen uns nun um dich kümmern, denn wenn du überhaupt mal in den Himmel möchtest, dann sollten wir jetzt los!"

Der Teufel reichte ihr daraufhin elegant die Hand und als die junge Frau das Angebot zögernd annahm und sie wieder auf den Füßen stand, küsste er ihren Handrücken.

Nach wenigen Minuten gelangten die beiden von einem schwarzen Nichts in einen unendlich langen gefliesten Flur mit Türen, die ein Bullauge in der oberen Mitte eingesetzt hatten. Gut lesbare Schilder aus Metall waren mit Schrauben an den krankenhausweißen Türen befestigt worden. Der weiße Fliesenboden strahlte im Neonlicht, dass von der hohen Decke hing. Die warme, stickige Luft roch nach Desinfektionsmittel.

Nina lief auf eine Tür zu um das Geschrieben besser lesen zu können. Sie streckte ihren Kopf vor und fing an langsam zu lesen.

Glasscherben wirbelten durch die Luft und etwas zog kräftig an ihren Haaren.

„Bitte rette mich vor der Verrückten! Ich bin kein Baby!", schrie eine männliche Stimme.

„Schatz, du musst auf deine Babysitterin hören. Wir müssen dich nun frisch machen."

„Nein! Bitte nicht.."

Der Schmerz ließ kurz darauf nach und Nina drückte sich von der Tür weg. Ihr Körper bleib für kurze Zeit einfach wie angewurzelt stehen und starrte die Tür an.

„Keine Angst. Die Babysitterin ist nicht für dich bestimmt. Lass uns weiter nach hinten gehen."

Mit mulmigen Gefühl im Magen gingen sie weiter. Vielleicht konnte sie ein weniger unheimliches Ende wählen wenn sie es raffiniert anstellte?

Der Teufel blieb stehen und schien sich für eine Tür zu interessieren.

„Nach dem Protokoll müssen nun eine Tür für dich finden und dafür muss ich ein paar zur Wahl stellen und du kannst nach einem Probelauf dann entscheiden was ihnen am meisten zusagt. Hast du das verstanden?"

Nina nickte nur leicht mit dem Kopf und schaute auf die schwarze Welt, die sich hinter dem Bullauge verbargt. Ihr Herz hämmerte wie wild, ihre Finger fühlten sich schwitzig an und ihre Kehle war trocken.

Mit folgenden Worten öffnete er die Tür, die einen Dschungel offenbarte: „Dann habe ich hier die erste Tür „Das Kussparadies". Ich hole dich dann später wieder ab und wir erkunden dann noch zwei weitere Türen."

Nina schritt vorsichtig in den Blätterwald hinein und im

Hintergrund hörte sie die Tür ins Schloss fallen. Damit war eine Flucht zurück in das Irrenhaus verwehrt. Als ob sie da überhaupt zurück wollte. Es half nichts, denn es musste jetzt eine best mögliche Lösung her, auch wenn sie nicht die Sonne wieder sehen würde.

Mit diesen Worten versuchte sie einen winzigen Hoffnungsschimmer in ihr Weltbild einzureden und kämpfte sich durch das Meer aus Pflanzen. Das Klima war heiß und feucht. Ihr lief der Schweiß herunter, aber irgendwann gelangte sie an einen gewaltigen stinkigen, blubbernden Tümpel. Ein lautes Gequake und Blubbern erfüllte immer mehr den Raum. Nina hielt sich die Ohren zu und versuchte die Störquellen so gut es ging zu minimieren. Dies schien einigermaßen zu funktionieren bis sie einen schleimiges Etwas an der Wange spürte. Vor dem Ekel schüttelte sie sich.

Da! War es schon wieder an der Wange! Igitt!

Sie öffnete die Augen und entdeckte einen rießigen Frosch, der in dem Tümpel zu leben schien. Mit den Fingerspitzen wichte die Jugendliche über die Backe und zog eine zähflüssige, dunkelgrüne Schleimspur von ihrem Gesicht weg. Ein paar Tropfen fielen auf den Boden, aber das meiste hatte sie wie zwischen den Fingern wie eine zweite Haut hängen.

"Wäähhh!"

Der Frosch öffnete sein Maul und stellte sich der Fremden vor: "Willkommen im Kussparadies. Quak. Ich verteile Küsse auf die Wange."

Wie eine Peitsche schleuderte der Frosch die Zunge auf das junge Ding und traf dieses Mal die andere Seite um diese mit einem Kuss zu markieren.

Nach dem der Frosch sie abgeknuscht hatte und wieder in seinem Tümpel zurückkehrte fuhr von der Decke an einem Krahn eine Sahnetorte mit brennenden Kerzen herunter, die mit einem bunten Schrift versehen war: "Hier gibt es erst Essen (Hungergefühl gibt es in der Hölle auch noch) wenn du dich mehrfach von dem Frosch küssen lässt. Probiere ein Stück Kuchen und gehe anschließend wieder zum Tür."

Nina wischte sich so gut es ging den Schleim vom Körper und biss dann wie ein Tier herzlich in die Tore hinein. Überraschenderweise schmeckte sie sehr gut und das Bedürfniss überkam sie alles auf einmal zu verschlingen. "Dann guten Hunger."

Wenig später hatte Nina den Raum verlassen. Das Besondere war noch die Tatsache, dass alles an ihr automatisch beim verlassen gereinigt wurde.

"Ich hoffe, du konntest ein paar Eindrücke festhalten. Ja, wenn es dir zu schmutzig war, dann werde ich für dich was anderes aussuchen. Hmm... ich werde dich nun zur Gamerhölle bringen."

Nina schritt in den Raum herein, der sie an ein gemütliches Wohnzimmer erinnerte. Auf dem Glastisch lagen verschiedene neusten Tabletts, Smartphones, alten Gameboy mit Tetris. An der Wand war auch ein riesiger Flachbildschirm mit anderen Spielekonsolen. Sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd, denn das hier war tausend mal besser als die Küsse. Sofort fing Nina an alle möglichen Spiele auszuprobieren, doch sie merkte schnell, dass die Speicherfunktion nicht funktionierte, ab und zu flimmerte der Bildschirm, es erschien unüberspringbare Werbung - die absolute Hölle: Es gab kein WLAN hier und daher waren die meisten Geräte total unbrauchbar, aber der Gamergeist ließ nicht locker und so versuchte Nina den Highscoor von verschiedenen Spielen zu knacken was ohne Speicherfunktion gar nicht so einfach war - falls überhaupt.

"Die kleine Nina möchte aus der Gamerhölle abgeholt werden. Bitte geh wieder zum Ausgang!"

Murrend stieg die Benannte vom Sofa auf und machte sich schlecht gelaunt auf den Weg zum nächsten Raum.

"Dann steht nun das Puppenhaus auf der Liste. Ach wo war das denn noch einmal? Irgendwo zwischen 1000 und 4000. Puh, da kann nur die Karte helfen und dafür muss ich die Geheimschritte eingeben."

Der Teufel spielte Musik von seinem Smarthphone ab:

Burn baby burn

Burn baby burn

Burn baby burn

Burn baby burn

...

Dazu nahm er, die überfahrene Nina bei der Hand, tanzte unter anderem moonwalk und versuchte sich anscheind an ein bestimmtes System zu erinnern. Sein Schwanz wippte dabei im Rythmus hin und her. Die Gefangene lehnte sich aktuell in einer Hebefigur weit nach hinten zurück und entdeckte das Schild Buddismus. Das hatte sie doch letztens in der Schule behandelt.

"Ich habe eine Frage, Teufel."

"Wo ich tanzen gelernt habe?"

"Nein, dass nicht, obwohl du ein feuriger Tänzer bist. Im Protokoll steht doch, dass ich mir eine Tür aussuchen darf? Richtig?"

"Ja, genau. Welche von den beiden gezeigten möchtest du denn als Bestrafung haben?"

"Keine von beiden. Ich möchte diese Tür."

"Bist du dir sicher? Du weißt doch gar nicht was sich dahinter verbirt?"

"Ist mir egal. Ich liebe Überaschungen und will unbedingt die Tür. Das ist meine perfekte Bestrafung und mein letzter Wille."

Der Teufel hörte auf zu tanzen und holte seine Liste hervor: "Nun gut. Wenn es dein letzter Wille ist, dann trage ich dich ein und alles geht seinen geregelten Lauf."

Nina stieg über die Schwelle der Tür und stürzte durch ein Meer aus Wolken und verlore das Bewusstsein.

Als sie die Augen wieder öffnete strahlte ein Sonnenstrahl in ihr Gesicht. Die Umgebung kam ihr bekannt vor - es war das kölner Krankenhaus und eine kreidebleiche Krankenschwester stand an ihrem Bett: "Sie lebt..."

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