1 | Hoffnung

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K A L I A

Fröstelnd rieb ich mir über die Arme. Obwohl ich den Herbst mit all den bunten Blättern und den goldenen Sonnenstrahlen liebte, wünschte ich mir manchmal, dass er ein bisschen wärmer wäre. "Dir ist immer kalt, egal, ob es Herbst oder Sommer ist.", erwiderte eine weiße Wölfin meinen Gedanken, welche neben mir saß. Lächelnd sah ich sie an.

Seit jener Nacht, in der ich sie halb verhungert und verlassen vorgefunden hatte, folgte sie mir auf Schritt und Tritt. "Wahrscheinlich hast du Recht. Ich weiss selber nicht, warum ich immer friere.", antwortete ich meiner Gefährtin Alya. Als Antwort darauf, kuschelte sich die Wölfin näher an mich ran und legte ihren großen, weichen Kopf auf meinen Schoss. Lächelnd fing ich an, ihren Kopf zu kraulen. Genüsslich streckte Alya sich und schlief dann augenblicklich ein.

Grinsend wandte ich meinen Blick von der Wölfin ab und sah in den Himmel. Tausende von Sternen bedeckten den Herbsthimmel und ich fing an, nach den mir bekannten Sternen zu suchen. Wega, Deneb und Atair, die zusammen das Sommerdreieck bildeten, fand ich schnell. Auch an die Positionen der Sterne Perseus, Andromeda und Pegasus, konnte ich mich noch recht gut erinnern.

Mit meinen braunen Augen suchte ich den schwarzen Himmel ab. Doch das beklemmende Gefühl, dass mich schon so lange begleitete, wurde ich auch heute nicht los. Betrübt wandte ich mich vom Himmel ab und blickte über den Wald, der vor mir lag. Genau wie meine Wölfin Alya saß ich, angelehnt an einen Baum, auf einem kleinen Hügel.

Plötzlich überfiel mich ein mulmiges Gefühl, als ob mich jemand beobachtete. Suchend schweiften meine Augen die Umgebung ab, doch alles schien normal zu sein. Keine Menschenseele weit und breit. Verwirrt schloss ich meine Augen und versuchte, mich ein bisschen zu entspannen.

Seit ich damals vor vielen Jahren alleine auf dem Boden aufgewacht war, mit nur meinem Namen Kalia auf dem Handrücken geschrieben, fragte ich mich immer wieder dieselbe Frage: Wer bin ich? Ich hatte lange versucht herauszufinden, wer ich war. Was das für eine Macht war, die mich durchströmte, und die ich noch nicht ganz kontrollieren konnte. Ob ich die Einzige war, die eines Morgens einfach alleine auf dem Boden aufgewacht war. Warum ich alles vergessen hatte, was passiert war.

Doch so viel ich auch suchte, ich fand keine Antworten. Dutzende von Ländern hatte ich schon durchsucht, in der Hoffnung, irgendetwas zu finden. Nur eine kleine Spur. Eine klitzekleine Spur wäre schon genug. Aber ich fand nichts, nichts und wieder nichts. Vielleicht lag es ja auch daran, dass niemand mich sehen konnte, dachte ich verbittert. Obwohl ich wusste, dass es nichts brachte mich selbst zu bemitleiden, tat ich es hin und wieder.

Mühsam öffnete ich die Augen und stupste dann die schlafende Wölfin an, damit diese von meinem Schoss aufstand. Da das Moos, auf dem wir beide saßen, sehr weich war, beschloss ich, dass ich heute Nacht einfach darauf schlafen würde. Müde legte ich mich auf das Moos und atmete den Geruch von Wald und Frische ein.

Mit einer Handbewegung ließ ich eine Decke und ein Kissen erscheinen. Alya, welche nun wieder wach war, kuschelte sich näher an mich ran. Dankend legte ich einen Arm um das warme Fell der Wölfin und gab ihr einen Kuss auf ihren Kopf.

Ich wollte schon die Augen schließen, als mir auffiel, dass ich noch keine Barriere geformt hatte. Ich hob meine Hände und formte sie zu einer Kugel. Als ob ich etwas sehr Wichtiges in meiner Hand hielt und es abschirmen wollte. Dann suchte ich nach der Macht in mir, fand sie und zog sie aus meinem Inneren in meine Hände. Zittrig atmete ich aus und ließ dann all meine Energie aus meinen Händen strömen.

Mit der Energie formte ich eine Blase, eine Kugel aus Magie, die ich dann nach außen schob und sie so vergrößerte. Nicht zu weit, aber dennoch groß genug, um mich und Alya zu verstecken und zu schützen während wir schliefen. Obwohl das Verstecken bei mir ja eh nicht nötig wäre. Seufzend schloss ich meine Augen.

"Gute Nacht Alya.", wünschte ich ihr. "Dir auch. Hoffentlich kriegst du heute Nacht mehr Schlaf ab, als gestern. Du bist immer fürchterlich drauf, wenn du wenig Schlaf hattest.", antwortete sie, woraufhin ich ein müdes Lächeln von mir gab. "Na danke auch!", antwortete ich ironisch. "Immer gerne doch!", erwiderte Alya trocken.

Verwirrt drehte ich mich zu ihr um, und als ich sah, dass sie sich ein Lachen verkneifen musste, prusteten wir beide los. "Dein Gesicht war genial!", meinte Alya. Eine Antwort bekam sie von mir nicht, dafür knuffte ich sie einmal, bevor ich dann, immernoch grinsend, meine Augen schloss.

Nicht zum ersten Mal war ich froh darüber, eine Gefährtin wie Alya zu haben. Sie war die Einzige, mit der ich mich unterhalten konnte, obwohl ich mich nicht immer traute, ihr all meine Gedanken anzuvertrauen. Wie sehr ich mir doch wünschte, endlich jemanden zu finden, der wie ich war.

Jemand, der die gleiche Energie hatte, die auch ich hatte. Jemand, der mich endlich sah und mir vielleicht sogar ein paar Antworten auf meine Fragen geben könnte. Jemand, der mich endlich wärmen könnte. Die Hoffnung darauf hatte ich jedoch schon fast aufgegeben.

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Das war es mit dem ersten Kapitel! Wie gefällt euch die Geschichte bisher? Wenn ihr irgendwelche Tipps oder Verbesserungsvorschläge habt, nur her damit! Bis nächsten Freitag:)

Eure AlhenaSt<3

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