30 | Die Höhle

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A R I A N

"Hast du alles?", rief ich und hörte ein Rumpeln von oben. "Ich komme gleich!", rief Kalia zurück ohne meine eigentliche Frage zu beantworten. Ich grinste und schloss meinen Rucksack, als ich Kalia die Treppen runter stürmen hörte.

"Ich hab alles.", meinte sie und sah sich um. "Wollen wir?", fragte sie und ich nickte. Langsam lief ich zur Tür und blickte mich ein letztes Mal um. Alles sah so leer aus. Nein, eigentlich war es nicht leer, denn das Sofa, der Tisch, die Stühle und alles war noch an seinem ursprünglichen Platz.

Es war lediglich das Wissen, dass die Schränke und Schubladen leer waren und wahrscheinlich auch leer bleiben würden, dass mir dieses Gefühl der Leere gab. Kalia trat neben mir und legte ihre Hand auf meine Schulter.

"Alles okay?", fragte sie und ich nickte und drehte mich zu ihr um. "Diese ganze Situation erinnert mich an damals als ich mich auf den Weg gemacht habe, dich zu suchen. Ich hatte damals auch dieses Gefühl, aber dieses Mal fühlt es sich viel schlimmer an, weil ich weiss, dass ich nicht mehr zurückkommen werde.

Entweder wir werden Unseresgleichen finden oder wir werden im Kampf gegen diese Kreatur sterben. Ich weiss nicht warum, aber ich hab da so ein Gefühl." Ich sah Kalia von der Seite an und sie nickte nachdenklich. Dann blickte sie auf und deutete mit dem Kinn zur Tür.

"Dann auf in den Kampf! Entweder ich werde ein glückliches Leben mit dir leben oder ich werde an deiner Seite sterben." Ich sah sie verwirrt an und sie lächelte. "Du bist meine grosse Liebe. Verstehst du das immer noch nicht?" Ich lächelte und umarmte sie stumm, sodass sie meine Tränen nicht bemerkte.

Liebe. Dieses Gefühl der Liebe hatte ich so lange vermisst und mich danach gesehnt und jetzt hatte ich es endlich. Aber wer wusste, für wie lange. Kalia tippte mir leicht auf die Schulter und ich löste mich von ihr. "Komm, gehen wir.", meinte sie und lief zur Tür. Stumm folgte ich ihr und schloss die Tür hinter mir ab.

Das Gefühl der Leere in mir war verschwunden. Ja, das war mein Zuhause gewesen, für eine sehr lange Zeit, aber ein Zuhause konnte nicht nur ein Ort, sondern auch Personen sein. Und mein neues Zuhause war Kalia. Lächelnd folgte ich Kalia, welche einen meiner Rucksäcke trug.

Dankend nahm ich ihr meinen Rucksack ab, den sie in der Hand gehalten hatte. Sie grinste und nahm dann die Karte heraus. "Also. Bist du gut im Karten lesen?", fragte sie mich und ich schüttelte grinsend den Kopf.

"Seh ich etwa so aus?", fragte ich sie neckend und sie gluckste. "Nicht wirklich, nein." Sie wurde wieder ernst und betrachtete die Karte genauer. Dann sah sie auf und blickte sich um. "Hier lang!", sagte sie und zeigte in die Richtung der Berge.

"Das ist im Nordosten.", stellte ich fest und Kalia runzelte die Augenbrauen. "Ich dachte du bist nicht gut im Karten lesen?" Ich grinste. "Karten lesen und Orientierungssinn ist auch nicht ganz dasselbe.", erklärte ich und Kalia streckte mir die Zunge raus, sodass ich laut lachen musste.

"Also bitte! Wie alt bist du? Fünf oder fünfzig?", beschwerte ich mich und Kalia verdrehte die Augen und stampfte los. Ich schnappte ihren Arm und drehte sie um 90 Grad. "Hier lang geht es.", sagte ich und deutete grinsend auf die Berge, die in der Entfernung im Licht leuchteten.

Kalia stampfte wieder los und versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. Schweigend folgte ich ihr und lief ein wenig schneller, um auf gleicher Höhe mit ihr zu sein. Zaghaft verschränkte ich meine Finger mit ihren und sie drückte sanft meine Hand.

Glücklich sah ich mich um und atmete tief ein. Die Bäume wurden allmählich wieder grün und die ersten Blumen kämpften sich durch den harten, kalten Boden hindurch. Die Sonne schien und verbreitete ein weisses Licht, welches kaum wärmte. Zum Glück hatten ich und Kalia dicke Jacken an.

Ich seufzte und Kalia musterte mich. Still sah ich zu ihr und unsere Blicke trafen sich, ohne das jemand den Blickkontakt unterbrach. Das ging für eine Weile so, bis es Kalia schlussendlich zu bunt wurde und sie wieder auf den Boden sah. Gerade noch rechtzeitig, denn sie wich einer Wurzel aus, über die sie sonst sicher gestolpert wäre.

"Gewonnen.", sagte ich leise und Kalia gluckste. "Und wie alt bist du?", wiederholte sie meine Worte von vorher. Ich antwortete nicht und lief grinsend weiter.

Als es schliesslich dunkel wurde, hatten wir die Berge erreicht. Kalia sah sich prüfend um. "Wir können noch ein bisschen weiterlaufen. Weiter oben in den Bergen hat es einige Höhlen in denen wir übernachten könnten.", schlug ich vor. Kalia überlegte kurz und nickte dann.

"Gute Idee.", meinte sie. Zusammen liefen wir den steilen, schmalen Weg hoch, der sonst nur von Touristen benutzt wurde, da alle Einheimischen ihn als 'zu anstrengend' einstufen. Als wir endlich die ersten Höhlen erreichten, war Kalia völlig ausser Atem. "Geht es?", fragte ich sie und lief voran, um eine der Höhlen zu überprüfen.

Als Antwort schnaufte Kalia nur und ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Vorsichtig ging ich tiefer in die Höhle hinein und legte eine Hand auf die kühle Höhlenwand. Kalia hob ihre Hand und ein goldenes Feuer erschien in ihrer Hand. Vorsichtig überholte sie mich und leuchtete tiefer in die Höhle, sodass wir sie sehen konnten.

Sie war nicht so gross wie ich angenommen hatte und schien unbewohnt. Kalia drehte sich um und sah zu mir und ich nickte. Erleichtert warf sie den Rucksack auf den Boden und liess sich genau neben dem Rucksack auf den Boden fallen. Ich grinste und ging in der Höhle umher, um sie besser auszuleuchten.

Danach lief ich zu ihr zurück und setze mich neben sie auf den Boden. "Müde?", fragte ich und sie nickte. "Ich bin laufen gewohnt, aber nicht in solch einer steilen Umgebung.", meinte sie und ich nickte verstehend. Dann stand ich wieder auf und nahm zwei Schlafsäcke aus meinem Rucksack.

Schwerfällig hievte Kalia sich hoch und sah mich bittend an, sodass ich ihr grinsend meine Hände reichte, welche sie ergriff, sodass ich sie hochziehen konnte. Langsam lief sie zum Eingang der Höhle und erschuf eine durchsichtige Energiebarriere. Dann kam sie wieder zurück und kuschelte sich in ihren Schlafsack.

Grinsend sah ich ihr dabei zu während ich noch schnell ein kleines Feuer am Eingang der Höhle machte, um uns zu wärmen und wilde Tiere fernzuhalten. Müde legte ich mich neben Kalia und kuschelte mich ebenfalls in meinen Schlafsack.

"Ich hoffe wirklich, dass diese Reise uns was bringt und wir wirklich andere Leute wie uns finden.", nuschelte Kalia leise und ich seufzte. "Hoffentlich.", flüsterte ich leise und schlief dann neben Kalia ein, während ihr goldenes Licht die Höhle schwach beleuchtete und mein Feuer knisternd herunterbrannte.

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