29 | Die Karte

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K A L I A

Wir waren inzwischen fast alle Bücher zusammen durchgegangen, aber wie ich schon befürchtet hatte, fand auch Arian nichts Neues. Frustriert warf er das Buch, welches er gerade in der Hand hielt, auf den Tisch und lehnte sich nach hinten. Müde sah er mich an.

"Du hattest wohl Recht.", gab er zu und für dieses eine Mal freute es mich gar nicht, Recht behalten zu haben. Seine Haltung war gebückt und das hoffnungsvolle Funkeln in seinen Augen war verschwunden. Ich legte das Buch, in dem ich gerade erneut herumgeblättert hatte, zur Seite und rutschte zu ihm.

Sachte legte ich meinen Kopf auf seine Schultern und er legte seinen Arm um mich. Seine Lippen berührten mein Haar und gaben mir einen sanften Kuss. "Tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe.", nuschelte er in mein Haar.

Ich löste mich ein wenig von ihm um sein Kinn zu umfassen und ihn ernst anzusehen. "Entschuldige dich nicht. Es tut mir leid. Ich hab dir Hoffnung für nichts gemacht.", sagte ich leise und Tränen traten mir in die Augen, sodass Arian mich zärtlich auf den Mund küsste. "Sag das nicht.", flüsterte Arian.

Ich löste mich wieder ein wenig von ihm und blickte auf die Bücher, die quer auf dem Tisch verteilt lagen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das nicht alle Bücher waren. "Was ist los?", fragte Arian, da er bemerkte, dass ich nicht mehr wirklich auf ihn konzentriert war.

Ich beugte mich nach vorne und rutschte bis auf die äusserste Kante des Sofas und nahm jedes Buch in die Hand, um es mir ganz genau anzusehen. Arian beugte sich ebenfalls nach vorne und sah mir verwirrt zu. Genau sah ich mir alle Bücher an, bis es mir auffiel.

Das Buch, welches ich als Erstes gefunden hatte, war verschwunden. Es lag nicht hier bei den anderen Büchern. Ich erhob mich und rannte nach oben um meinen kleinen Beutel zu holen, den ich magisch vergrössert hatte und in dem ich alle Bücher aufbewahrte.

Schnell schnappte ich ihn von meinem Nachttisch und lief wieder nach unten wo Arian schon verwirrt auf mich wartete. "Verrätst du mir vielleicht mal was los ist?", fragte er und ich nickte und setzte mich mit Schwung wieder auf das Sofa.

Sofort rutsche Arian näher an mich heran und sah neugierig auf den Beutel. Ich öffnete ihn und steckte die Hand hinein. Arian lachte und ich sah ihn von der Seite an. "Erinnerst du dich noch als du das zum ersten Mal gemacht hast und ich so erstaunt war?", fragte er mich.

Bei der Erinnerung musste ich lachen. "Du hast ausgesehen als ob du ein Gespenst gesehen hast, als mein ganzer Arm im Beutel war.", lachte ich und er verdrehte die Augen. Plötzlich spürte ich einen kantigen Gegenstand in meiner Hand und meine Augen weiteten sich.

"Was ist?", fragte Arian und ich umfasste den Gegenstand um ihn komplett aus dem Beutel zu ziehen. Es war das Buch, das ich gesucht hatte. Arian sah mich an, seine Augen glänzten wieder ein wenig. Ich lächelte leicht, legte das Buch halb auf meinem, halb auf seinem Bein ab und öffnete es.

Die Blätter waren brüchig und schon gelb. Vorsichtig blätterte ich eine Seite nach der anderen um, darauf bedacht, Nichts zu übersehen. "Da!", rief ich plötzlich. Auf der Doppelseite war eine Karte gezeichnet. Interessiert beugte ich mich vor und Arian tat es mir gleich.

Die Karte war von Hand gezeichnet worden und zeigte einen Wald, welcher von einem Fluss durchtrennt wurde. Auf der einen Seite war ein grosser Baum, eine goldene Sonne und ein silberner Mond. Auf der anderen Seite des Flusses sah man ein Abbild der Kreatur.

Entsetzt blickte ich auf und mein und Arians Blicke kreuzten sich. "Es gibt Leute, die die Kreatur schon kennen! Und es gibt Leute wie uns!", meinte er aufgeregt und ich sah ihn verwirrt an. "Es gibt Leute wie uns?", fragte ich ihn verwirrt. Er nickte.

Mit dem Finger deutete er auf die zwei Symbole neben dem Baum, die Sonne und den Mond. Ich verstand immer noch nichts. "Sieh mal: Eine goldene Sonne und ein silberner Mond. Und unsere Energie haben die selben Farben!"

Verblüfft sah ich ihn an. Jetzt verstand ich auch, wieso er so aufgeregt war. "Aber warum habe ich diese Karte nie gefunden? Ich hab doch jedes Buch von vorne bis hinten durchgelesen!", fragte ich aufgebracht und Arian verschränkte seine Finger mit meinen.

"Es gibt sicher eine Erklärung dafür.", versuchte er mich zu beruhigen. Ich nickte, lehnte mich an ihn und seufzte tief. Auf einmal ging ein Strahlen vom Buch aus und wir fuhren erschrocken auseinander und sahen auf das Buch.

Die Karte leuchtete in gleissend weissem Licht, sodass wir unsere Augen schliessen mussten, da es uns so blendete. Sobald das Leuchten nachgelassen hatte, öffneten wir beide wieder unsere Augen und sahen gespannt auf das Buch.

Die Karte war verschwunden, dafür gab es eine neue, die genau gleich gezeichnet war wie die Alte, jedoch eine andere Umgebung zeigte. Noch immer gab es den Baum mit den zwei Symbolen, die sich rechts oben befanden, aber jetzt zog sich eine rote Linie quer über die Karte.

Konzentriert musterte ich die Karte. "Warte mal.", murmelte ich und sah mir den linken Teil der Karte genauer an. Aufgeregt tippe ich mit meinem Finger auf das Papier. Arian beugte sich ein wenig vor und sah es sich genauer an. "Das ist ein Dorf hier. Und ein bisschen weiter unten...", mein Finger glitt ein wenig nach unten. "Befindet sich ein kleines Haus."

Gespannt wartete ich auf eine Reaktion von Arian, aber er sah mich verständnislos an. Ich verdrehte grinsend meine Augen. "Typisch, dass Jungs wieder einmal nichts raffen!", neckte ich ihn und er sah mich aus dunklen Augen an. "Hüte deine Zunge!", warnte er mich und beugte sich zu mir, doch ich wich ihm aus und deutete wieder energisch auf die Karte.

"Das ist unser Dorf und hier ist unser Haus! Arian, die Linie endet genau vor unserem Dorf! Wir wissen jetzt wo dieser Baum ist und wohin wir müssen!", erklärte ich ihm aufgeregt. Seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, dass ich Recht hatte. "Worauf warten wir noch?", rief er und wollte schon aufstehen, doch ich griff nach seinem Pullover und er drehte sich wieder um.

"Nicht jetzt.", meinte ich und er sah mich verwirrt an. "Warum denn nicht? Haben wir nicht schon lange genug danach gesucht?", fragte er und ich lächelte leicht, liess seinen Pullover los und legte das Buch auf den Tisch. "Eben. Auf die paar Stunden oder Tage kommt es jetzt auch nicht mehr drauf an.", meinte ich und erhob mich, um meine Arme um seinen Nacken zu legen.

"Warum schlafen wir jetzt nicht noch ein bisschen?", fragte ich und lächelte. Arian begriff und grinste. Zärtlich legte er seine Arme um meine Hüfte und hob mich hoch, sodass ich meine Beine um seine Mitte schlang. Seine Lippen fanden meine und ich vergrub meine Hände in seinem Haar. Langsam beugte er sich nach unten und zusammen fielen wir auf das Sofa zurück.

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