Kapitel 4

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Am Mittwoch war Belle endlich wieder gesund und kam in die Schule. Jo und ich erwischten sie sogar noch vor dem Unterricht und machten gleich noch alles für Freitag aus. Ich wusste jetzt schon, dass Jo wie immer zu spät kommen würde und dass wir mindestens eine Stunde mehr brauchen würden, als die zwei, die wir eingeplant hatten. Danach mussten wir uns echt beeilen, um noch rechtzeitig zu Mathe zu kommen.

Wie auch die letzten Tage saß auch heute Blake mit an unserem Mittagstisch. Er passte eigentlich ganz gut in unsere Truppe und vor allem hatte Mike nun endlich jemanden, mit dem er sich über irgendwelchen Männerkram unterhalten konnte. Blake und ich wollten heute wieder zusammen zum Bus laufen, da er am Dienstag keine Zeit gehabt hatte, weil er Training hatte. Wir machten aus, dass wir uns im Foyer treffen würden, da ich noch aufs Klo wollte. Jedoch hätte ich es mir noch einmal überlegt, wenn ich gewusst hätte, wer mir dorthin folgt.

Nachdem ich nämlich wieder aus der Kabine kam, sah ich Ella vor dem Spiegel. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, aber sie warf mir immer wieder komische Blicke zu, bis sie mit der Sprache rausrückte.

„Du solltest dich lieber von Blake fernhalten", sagte Ella, während sie sich die Wimpern tuschte. Unbeeindruckt wusch ich mir die Hände.

„Ach ja? Und warum?", fragte ich.

„Weil ich dich sonst fertig machen werde und zwar richtig!" Ihr manikürter Finger bohrte sich in meine Brust, doch ich schlug ihn mit meiner Hand einfach weg. Dabei bekam sie ein paar Wasserspritzer ab und stieß einen kleinen Schrei aus. Mein Gott, es war bloß Wasser!

„Ich habe keine Angst vor dir. Außerdem habe ich echte Freunde, die immer zu mir halten, im Gegensatz zu deinen", entgegnete ich. Ich zog mir ein Papierhandtuch aus dem Plastikteil und trocknete mir die Hände ab.

„Ach ja?", lachte Ella. „Dafür habe ich mehr Einfluss. Und glaubst du wirklich, dass du gegen mich gewinnen könntest?" Sie machte mich langsam echt wütend. Wie konnte man bloß so verlogen sein? Aus irgendeinem Grund wollte ich gegen sie kämpfen und ihr beweisen, dass ich sie schlagen konnte. Vor allem was Blake anging. Diese Tusse würde ihn nie und nimmer bekommen!

„Es ist mir egal, wie viel du Einfluss hast und ehrlich gesagt glaube ich, dass ich dich locker schlagen werde", meinte ich schon halb auf den Weg nach draußen.

"Wirst du nicht!", rief Ella wütend und packte mich plötzlich am Arm. Was war denn jetzt in sie gefahren?! Ich zog meinen Arm auf ihrem Griff.

„Lass mich gefälligst in Ruhe", zischte ich. Wie aus dem nichts hob sie ihre Hand und zog mir ihre langen Fingernägel über mein Gesicht. Ich schrie auf vor Schmerz und legte eine Hand an meine Wange. Das hatte sie nicht wirklich getan?! Ich warf ihr einen fassungslosen Blick zu. Sie hingegen trug nun einen selbstgefälligen Gesichtsausdruck zur Show. Einen Moment lang war ich versucht, zurück zu schlagen, aber dann wäre ich keinen Pfennig besser gewesen als sie und das wollte ich nicht. Stattdessen drehte ich mich um und ging einfach. 

„Ach du Scheiße! Was ist denn mit dir passiert?", fragte mich wenig später Blake. 

„Danke für das Kompliment", spöttelte ich und lief einfach an ihm vorbei. Innerhalb weniger Schritte hatte er mich eingeholt und hielt mich am Arm zurück.

„Ich meine es ernst. Wer war das?" Er schaute mir in die Augen so lange bis ich meinen Blick auf meine Füße richtete. Weder wollte, noch konnte ich es ihm sagen. Schließlich konnte ich schlecht sagen, dass ich und Ella uns um ihn gezofft hatten. Was er dann wohl denken würde? Bestimmt würde er irgendwelche Gefühle in dieses Ereignis hineininterpretieren, aber das war nicht wahr. Zumindest glaubte ich das.

Plötzlich spürte ich zwei Finger unter meinem Kinn, die meinen Kopf anhoben. Meine Augen blieben in seinen hängen.

„Ich glaube kaum, dass du dich selbst gekratzt hast", meinte er. Sein Daume fuhr, ohne die beiden Finger unter meinem Kinn wegzunehmen, sanft unter einem der Kratzer entlang und hinterließ eine kribbelnde Spur. Ein Schauer jagte mir den Rücken hinab und ich konnte das leichte Zittern, welches er auslöste, nicht verbergen. Was hatte er bloß an sich, dass ich so auf ihn reagierte? Das war jetzt schon das zweite Mal und es musste dringend aufhören!

„Es war Ella oder?", vermutete er. Ich drehte meinen Kopf zu Seite weg und seufzte aus zweierlei Gründen. Zum einen, weil er Recht hatte, zum anderen, weil ich es bedauerte, nicht mehr in seine Augen sehen zu können. Verdammt! Das musste sofort aufhören! Nun war es an Blake zu seufzen.

„Diesem Mädchen ist nicht mehr zu helfen! Ich werde mit ihr red..."

„Nein!", unterbrach ich ihn etwas zu laut. Irritiert schaute er mich an. „Ähm... Das geht bloß mich und Ella etwas an", versuchte ich mich zu retten. Der skeptische Blick mit dem Blake mich betrachtete, ignorierte ich.

„Okay, wenn du meinst", war das Einzige was er dazu sagte, bevor er sich umdrehte und los lief. Erleichtert atmete ich aus, bevor ich ihm schnell folgte.

Antonio und ich trafen uns am Bus. Ausgerechnet heute war der einzige Tag an dem wir zusammen nach Hause fuhren und ausgerechnet heute musste Ella mich verletzen. Hätte sie sich nicht Donnerstag dazu aussuchen können? Da wäre ich sogar zeitiger als Toni zu Hause gewesen und hätte den Schaden noch halbwegs überschminken können. Aber so versuchte ich unauffällig an meinem Bruder vorbei zu kommen und ihm nur die rechte Seite meines Gesichtes zuzukehren. Ich war fast an ihm vorbei, doch plötzlich rief jemand meinen Namen.

„Hey Kio!", rief Amelia ein weiteres mal und ich blieb stehen. Was sollte ich den jetzt machen? Ich konnte nicht einfach zu ihnen hingehen. Mein Bruder würde sofort ein Drama draus machen, obwohl es bloß ein paar Kratzer waren. Er würde wissen wollen, wer das gewesen war und denjenigen, dann eine gehörige Standpauke halten. Doch mir blieb so wie es aussah keine Wahl. Also drehte ich mich vorsichtig herum, wobei ich versuchte meine linke Gesichtshälfte zu verstecken.

Amelia war die Freundin meines Bruders. Sie waren genau so wie man sich das perfekte Paar vorstellte. Er war groß, schlank, braunhaarig und blauäugig. Sie war einen Kopf kleiner, besaß lange haselnussbraune Haare, die ihr in leichten Wellen über die Schultern fielen und hatte ebenfalls blaue Augen. Eigentlich mochte ich Amelia sehr gerne, weil sie nett war und man sich mit ihr über vieles unterhalten konnte, aber gerade verfluchte ich sie. Warum hatte sie mich auch entdeckt? Ich hätte es beinahe geschafft! 

Als ich bei ihnen ankam, band mich Amelia sofort in ein Gespräch ein und irgendwann dachte ich gar nicht mehr an die Kratzer, was sich als Fehler herausstellte.

„Oh mein Gott!", rief sie plötzlich und schlug die Hände vor den Mund. „Was ist denn mit dir passiert?" Sofort war Antonio hell wach und stellte sich hinter seine Freundin, um zu sehen, was sie sah. Ich warf ihr einen strafenden Blick zu, bevor mein Bruder mich mit Fragen durchlöcherte.

„Was um alles in der Welt? Wie ist das denn passiert? Das kommt doch eindeutig von langen Fingernägeln oder? Hast du dich mit einem Mädchen geprügelt? Oder hat sie dich etwa einfach so geschlagen?"

„Wow Bruderherz. Wir haben eine Abmachung und du weißt, was das bedeutet und..."

„Aber...", unterbrach er mich, kam aber nicht sehr weit, da Amelia sich einmischte.

„Ich bin mir sicher, dass das eine Sache zwischen ihr und diesem Mädchen ist. Kio will nicht, dass du dich da einmischst und ich kann sie verstehen. Wenn sie es dir erzählen will, wird sie das schon tun.

„Aber...", protestierte mein Bruder erneut.

„Nichts aber", wies Amelia ihn streng zurecht, „Außerdem ist es keine lebensgefährliche Verletzung und ich habe so etwas auch schon hinter mir. Es war kein Einzelkampf um dich."

„Bitte was?!", rief Antonio empört, während ich Amelia einen dankbaren Blick für den Themenwechsel zuwarf. Ebendiese zwinkerte mir zu, bevor sie meinen Bruder einfach einen Kuss gab, um seinen Wortschwall zu ersticken. Dieses Ablenkungsmanöver sollte ich mir merken, falls ich irgendwann auch mal einen Freund hatte, denn mein Bruder ließ sich voll und ganz auf diesen Kuss ein.

„Sucht euch ein Zimmer", rief ich, bevor ich zur Bank lief, um mich zu setzen.

„Du musst ja nicht herzuschauen", kam es von meinem Bruder zurück, doch aufhören tat er nicht. Hatte ich nicht einen netten Bruder? Wie sagte man so schön? Nett ist der kleine Bruder vom Arschloch und hier traf das ja mal sowas von zu. Trotzdem musste ich grinsen. Antonio war einfach unverbesserlich.

Der Rest der Woche verlief unspektakulär, worüber ich auch ziemlich froh war. Ella schien sich erstmal damit zufrieden zu geben, mir eine verpasst zu haben und ließ mich vorerst in Ruhe. Jedoch vermutete ich, dass das nicht lange halten würde. Was meinen Körper anging, war ich noch immer dabei, mich gegenüber Blake zu beherrschen.

„Was ist mit dem?", fragte Jo und drehte sich vor dem Spiegel etwas nach links und rechts. Wir befanden uns seit einer Stunde in diesem Geschäft. Während ich mein Kleid innerhalb einer halben Stunde gefunden hatte, waren die andern jetzt noch am suchen. Da sich Jo und Belle nicht wirklich entscheiden konnten, saß ich mir den Arsch in diesem Rotem Sessel platt und wurde als Modeberater missbraucht. Und das war erst der Anfang! Es würde bei den Schuhen, dem Schmuck, bei der Tasche immer so weiter gehen. Genau aus diesem Grund versuchte ich es zu vermeiden, mit meinen beiden Freundinnen Klamotten kaufen zu gehen.

Ich betrachtete das rote Kleid, dass vorne kurz und hinten lang war. An der Tallie war es eng geschnitten und besaß einen Gürtel mit einer goldenen Verzierung. Der Ausschnitt war Herzförmig und betonte Jo's Oberweite.

„Stell es dir mit gelockten Haaren, einer goldenen Kette und rotem Lippenstift vor. Dann ist es perfekt", antwortete ich ehrlich.

„Warte", kam es auf einmal aus der Kabine, „ich glaube, ich habe noch roten Lippenstift mit." Belle kam in einem cremefarbenen langen Kleid aus der Kabine. Das Oberteil war mit Spitze und kleinen Perlen verziert, während der Rock in einer A-Linie fiel. Es war einfach unglaublich! Jo und ich starrten sie an, während sie in ihrer Tasche kramte.

„Da ist er", rief sie triumphierend und hielt einen feuerroten Lippenstift in der Hand. Erst danach schien sie unserer Blicke zu bemerken. „Stimmt etwas nicht? Sehe ich doof aus?"

„Das Kleid ist der Hammer", kreischte Jo plötzlich und zerrte Belle regelrecht vor den Spiegel. Kritisch begutachtete diese das Kleid, bis sich ihr Gesicht aufhellte und ein Lächeln auf ihrem Gesicht erschien.

„Es ist wirklich schön", sagte sie.

„Schön, Belle. Es ist grandios, umwerfend und was weiß ich! Mark werden die Augen aus dem Kopf fallen, wenn er dich sieht", plapperte Jo, was mich zum Lachen brachte. Jo war...tja sie war eben einfach Jo. Eigentlich hatte sie noch weiter reden wollen, aber Belle sagte einfach, dass Jo die Klappe halten solle, damit sie den Lippenstift nicht verschmierte.

Es ging noch einige Male hin und her bis Johanna sich doch für das rote Kleid entschied und wir endlich den Laden verlassen konnten. Mein Po war schon eingeschlafen von der ewigen Sitzerei.

Anschließend gingen wir in den Schuh- und zum Schluss in den Schmuckladen. Doch als wir diesen wieder verließen, regnete es.

Keiner von uns hatte an einen Regenschirm gedacht, sodass wir die Köpfe einzogen und von Baum zu Baum rannten, um nicht allzu nass zu werden. Aber natürlich brachte das alles nichts.

Als ich den nächsten halbwegs trockenen Fleck erspähen wollte, blieb mein Blick an einer Person hängen, die sich durch die Massen schob. Obwohl derjenige bloß eine Lederjacke ohne Kapuze an hatte, schien er nicht nass zu werden. Seine Haare hingen auch nicht in triefenden Strähnen an seinem Kopf hinab, wie es meine taten. Aber wie sollte das funktionieren? Das war unmöglich!

Plötzlich wandte derjenige seinen Kopf in meine Richtung, ohne mich zu entdecken. Jedoch würde ich dieses Gesicht und diese Augen überall erkennen. Es war Blake, der gänzlich unberührt von den Wassertropfen durch den Regen lief. Das war das zweite Mal, dass etwas Unmögliches bei ihm geschah und so langsam verstärkte sich das Gefühl, dass Blake kein normaler Mensch war. Dieses Mal würde ich es nicht einfach ignorieren können.

~*~

Hallo ihr Lieben☺,

Ich wollte fragen, was ihr bisher von der Story und den Charakteren haltet? Sagt mir, falls ihr einen Fehler gefunden habt und gebt mir gern Tipps.

LG Fantynia ❤

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