19. Kapitel: "Dann wär's mir egal, auf welche Partys du gehst."

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Skeptisch drehte ich mich vor dem Spiegel in dem niedlichen, babypink-karierten Set bestehend aus einem engen Highwaist-Rock mit praktischen Taschen und einem passenden Crop Top.
Zeigte ich zu viel Haut?
Ich zog an den roségoldenen Ringen, in die täuschend echt funkelnde Edelsteinimitate eingelassen waren und schob die Unterlippe vor, die mein Glitzerlipgloss voller schummelte. Um mich umzuziehen, war es eh zu spät, verriet mir der Wecker in meinem Bücherregal. Ich schlüpfte in passende weiße Pumps mit Bleistiftabsatz und lächelte ein wenig zufriedener, als meine Beine augenblicklich schlanker schienen. Die fellgefütterte, hellblaue Jeansjacke, die mein Outfit abrundete, hängte ich mir um die Schultern, wie ein Cape. Ich griff nach der weißen Clutch, in der ich nur den nötigsten Kram verstaut hatte und lockerte mit den Fingern mein gelocktes Haar am Ansatz auf, dann trat ich hinaus in den Flur unserer Wohnung, wo ich plötzlich mit Iara zusammenstieß.

„So viel Aufwand betreibst du für ein Treffen mit deinem Ex?", fragte sie mich ungläubig.
„Scheiße, das sieht aus, als wollte ich ihn wiederhaben, oder?" Genau das, was ich schon befürchtet hatte. In meiner Verzweiflung ließ ich mich auf dem Sitzsack gegenüber der Eingangstür nieder.
„Du siehst zwar aufgetakelt aus, aber eigentlich siehst du immer zurechtgemacht aus, ist also keine riesige Veränderung im Vergleich zu sonst. Ich hätte nur eher damit gerechnet, dass du es heute für dieses Treffen extra casual angehst. Um keinen falschen Eindruck bei Samu zu erwecken", sagte sie.
„Casual?", erwiderte ich verständnislos.
„Du weißt schon, Mascara, ein bisschen Concealer, Rouge, Lippenbalsam, dein bequemes Jerseykleid und Sneakers."
„Meine faule Version also."

Faul." Iara verdrehte die Augen. Sie gestikulierte an sich herunter. In ihrer schwarzen Jogginghose und dem hochgeknoteten Oversized-T-Shirt sah sie so hübsch aus wie eh und je. Ich zupfte an den kleinen, goldenen Creolen in ihren Ohrlöchern.
„Du bist geschminkt, du trägst Schmuck, du hast dir Mühe gegeben", präsentierte ich ihr einen simplen Dreisatz.
„Deinen Standards zufolge ist das faul. Und ich selbst würde das wohl auch nicht anders nennen." Sie deutete auf ihren unordentlichen Dutt. Sanft schob meine beste Freundin sich an mir vorbei. „Mika ist übrigens bei Kitty und ich fahre gleich zu Tua, du hast also sturmfrei", informierte sie mich. „Mach keine Dummheiten, solang wir weg sind", fügte sie noch mahnend hinzu.
„Wie zum Beispiel?"
„Bitte vögle einfach nicht deinen Ex-Freund, Pari. Du bist besser als das. Denk an Dag. Er ist gut für dich. Du strahlst öfter, seit ihr euch regelmäßig trefft."
„Ich weiß, dass er mir gut tut", ging ich auf ihre Bedenken ein. „Keine Sorge, ich vögle niemanden, dafür gibt es in meinem Leben keinen Platz." Iara lächelte.
„Wie gesagt, Süße: Sei konsequent. Versuch niemanden zu verletzen."

Im Nuke dröhnte Metal aus den Lautsprechern, als ich dort ankam. Ich wusste schon, warum ich diesen Club ausgewählt hatte. Das hier traf am ehesten Samuels Musikgeschmack. Seinen früheren Musikgeschmack zumindest, der sich inzwischen aber auch verändert haben konnte.
Wir waren an der Garderobe verabredet, deshalb ließ ich die diversen Feierwütigen links liegen auf meinem Weg in den hinteren Bereich des Clubs. Ich stoppte jedoch, als ich Dag in der Menge erblickte.

Neben ihm stand eine Frau, die ihre roten Haare zu einem kunstvollen Kranz geflochten hatte. In ihrem schwarzen Catsuit aus Leder hätte sie glatt als Geheimagentin durchgehen können. Sie hatte auch eine ähnliche Figur wie Lara Croft. Die Lara aus den ersten Teilen der Videospielreihe. Spitze Pyramiden-Brüste, aber eine Hammer-Ausstrahlung. Aufgeregt gestikulierte sie mit ihrer Bierflasche. Ihr Gegenüber schaute zufällig in meine Richtung. Unsere Blicke trafen sich und ich konnte in Echtzeit beobachten, wie Dag erst glaubte, sich verguckt zu haben.

Da tippte mich jemand an. Vor mir ragte Samu auf, als ich mich umdrehte.
„Pari", grinste er breit und umarmte mich lässig. „Du bist kein Stück gewachsen", stellte er fest. Ich lächelte, sah tief in seine eisblauen Augen und umarmte ihn noch einmal. Er roch nicht mehr wie früher. Früher hatte er nach Zimt geduftet, heute nahm ich eine holzig-fruchtige Note an ihm wahr.
„Du hast dafür noch ein oder zwei Zentimeter in der Höhe zugelegt", erkannte ich.
„Soll ich deine Jacke nehmen und du setzt dich schon mal an die Bar?", bot er an.

„Gern", nickte ich. Als ich mich umsah, stand Dag nicht mehr, wo er vorhin gestanden hatte. Auch die Rothaarige war verschwunden. Meine Hände wurden schwitzig. Ich spürte, wie mein Handy in der Tasche vibrierte und zog es raus.

Hi.

Dag hatte die Nachricht kontextlos an mich verschickt. Es folgte auch keine weitere, also schrieb ich:

Hey. Sorry, dass ich nicht hallo gesagt habe.

Ist nicht weiter dramatisch. War das dein Bekannter?

Ja. Wer war die Rothaarige?

Eine Freundin, sie hat heute Geburtstag.

Muss Schluss machen, ich rufe dich morgen an, tippte ich in Windeseile, als ich in der Ferne sah, wie Samu zu mir zurückkehrte.
„Die Bar ist aber da vorn", grinste er spöttisch. „Gehst du immer noch so selten feiern?"
„Ja, ich –" Eine brünette Schönheit drängelte mich beiseite und stakste auf ihren hohen Stilettos gackernd ihren Freundinnen hinterher.
Samu legte schützend einen Arm um mich und dirigierte mich rüber an den neonbeleuchteten Tresen, wo er fürsorglich einen der Barhocker für mich zurückschob. Ein bisschen süß war er ja.

„Was möchtest du trinken?", rief er über das Stimmengewirr hinweg.
„Einen Manhattan!", traf ich meine Standardwahl. Samu bestellte sich einen Wodka Energy und schenkte mir ein Lächeln.
„Erzähl, was machst du mit deinem Leben?", forderte er mich auf, bevor er ohne Umschweife fortfuhr. „Ich übernehme bald das Autohaus meines Vaters, kannst du dir das vorstellen? Nächstes Jahr geht er in Rente und er hat mir die Leitung übertragen!"
„Glückwunsch!", gratulierte ich ihm perplex.
„Ja, das ist so irre viel Verantwortung! Aber offenbar vertraut er mir genug und er sagt, wenn ich mich klug anstelle, kann ich vielleicht bald schon die Umsätze mit meinen fortschrittlichen Ideen verzehnfachen! Verzehnfachen! Das ist krass, oder?" Ich nickte zögerlich. Klar konnte er den Umsatz steigern, aber eine Verzehnfachung klang eher nach einer hilflosen Übertreibung seines Vaters.

„Studierst du?", hakte Samu erneut nach.
„Ja, ich studiere Archäologie und Latein."
„Ach, stimmt! Das wolltest du schon, als du noch klein warst! Archäologie wenigstens!"
Ich lächelte, weil er dieses Detail nie vergessen hatte. „Ja, ich bin an der Humboldt-Uni angenommen worden!"
„Gefällt's dir?"
„Das ist ein bisschen tagesformabhängig." Verlegen nahm ich einen Schluck von meinem Cocktail.
„Wie bitte?"
„Das ist tagesformabhängig!"
Clubgespräche. Ich hasste dieses Rumgebrülle. Es war einer der vielen Gründe, warum ich nur selten Feiern ging. Ins Nuke hatte Thea mich mal nach einer unserer gemeinsamen Schichten in der Bar mitgeschleppt. Die Leute waren hier nicht so ätzend und weniger auf der Balz, wie in manch anderen Clubs.

Samuel zuckte die Schultern zu meiner Aussage über das Studium.
„So ist das mit allem! Ich mochte Teile der Ausbildung zum Automobilkaufmann auch nicht, aber deswegen habe ich meine Anstrengungen gleich verdoppelt, um so früh wie möglich fertig zu werden. Und jetzt bin ich tatsächlich raus aus der Berufsschule – ich war sogar Klassenbester – und kann vielleicht bald einen zweiten Standort für das Unternehmen auf die Beine stellen, das mein Vater gegründet hat!" Er zwinkerte mir zu, als ginge es um ein Firmenimperium und nicht um ein mittelständisches Autohaus nahe Hamburg.
„Wann bist du so ein Prolet geworden?", rutschte es mir raus.
Samuel verschluckte sich an seinem Drink.
„Tut mir leid", entschuldigte ich mich kleinlaut.

„Nicht schlimm!" Er lachte, aber es war keine Spur Selbstironie rauszuhören. „Du hast Recht, ich rede zu viel über mich. Wie geht's deinen Eltern?"Tolles Thema.
„Gut!", log ich.
„Das ist schön! Grüß sie von mir!"
„Werde ich!" Ganz bestimmt nicht. Nicht in nächster Zeit jedenfalls.
„Deine Schwester bitte auch ... Sag mal, wie läuft's denn ansonsten bei dir so?", fragte er angestrengt unauffällig und leerte sein Glas.
„Nicht so super!", gab ich zu.
„Alle Männer sind Arschlöcher?", erkundigte er sich amüsiert.
„Nicht alle! Nur die, an die ich gerate!", lächelte ich honigsüß.

Samu musterte mich von oben bis unten.
„Manchmal vermisse ich dich noch, Pari!", meinte er völlig unvermittelt. Ich lachte auf.
„Sag das nicht! Ich versuche zurzeit, nichts Unvernünftiges zu tun! Iara hat mich noch gewarnt, bevor ich aus dem Haus bin!"
„Iara? Seid ihr noch befreundet?"
„Wir wohnen sogar zusammen!", ergänzte ich. „Zu dritt in einer WG; mit Mika! Ihn kennst du aber glaube ich nicht!"
„Nein, aber Iara kenne ich! Wie geht's ihr?" Obwohl sein Interesse an meinen Freunden eindeutig geheuchelt war, mochte ich es, dass er sich an die Höflichkeitsetikette hielt und sich trotzdem nach ihnen erkundigte.
„Fantastisch! Sie hat einen Freund und einen Job; beide liebt sie sehr!", lächelte ich.
„Bist du neidisch?"
„Auf Iara? Nein, sie ist meine beste Freundin! Ich wünsche mir vielleicht eine Beziehung, aber bestimmt nicht aus Neid!"

„Und hast du eine in Aussicht?", wurde er offensiver.
„Na ja, ich sollte das wohl spezifizieren! Ich wünsche mir eine Beziehung – bloß nicht jetzt!"
„Dann willst du eher was Lockeres?" Er lehnte sich ein kleines Stück vor.
„Das könnte man so sagen, schätze ich!" – Konnte man das?
Samuels Finger berührten mein nacktes Knie, als er sich halb mit dem Oberkörper zum Barkeeper umdrehte und mich fragte: „Möchtest du auch noch was?!"
„Danke, ich habe noch!", lehnte ich ab und blickte auf seine Hand, die keinen Zentimeter von meinem Knie runtergerutscht war. Mein Ex-Freund hatte sich gemausert, wenigstens rein äußerlich.

Mich durchzuckte die scheinbar nie zu stillende Lust und ich schob es auf den Alkohol, der mir durch die Hitze im Club und mein Trinken in schnellen Zügen zu Kopf gestiegen war. Nach Samu hatte ich besseren Sex gehabt, ohne Frage, wir waren ja auch noch Kinder gewesen. Mich reizte die Ungewissheit, wie anders es heute wohl mit ihm wäre.

Mein Handy, das neben meinem Glas lag, vibrierte.
„Entschuldige!", sagte ich und überflog Dags Nachricht, in der stand, dass er bald gehen würde. Er fragte, ob er mich nach Hause bringen sollte. Ich wischte die Benachrichtigungen beiseite, ohne den Chat zu öffnen. Iara hatte Recht, ich durfte meine niedersten Triebe nicht gewinnen lassen. Samu lenkte mich von dem unwiderstehlichen Drang ab, Dag näherzukommen – aber stattdessen mit meinem Ex-Freund ins Bett zu steigen, war auch keine besonders kluge Idee.

„Ich schäme mich fast dafür", wandte sich Samu gespielt schüchtern an mich, „aber die Beziehung mit dir war die längste, die ich je geführt habe!"
„Wir waren wenn's hochkommt ein halbes Jahr zusammen!", konstatierte ich misstrauisch. Er lächelte sanft.
„Irgendwie hab ich's nur mit dir so lange ausgehalten!" Der Code-Red-Button, den er damit betätigte, blitzte so hell, dass ich glaubte, erblinden zu müssen. Es konnte aber auch am grellen Strobo-Licht um uns herum liegen. Ich vermied tunlichst, in Samus eisblaue Augen zu sehen und so streifte mein Blick ziellos durch den Club und blieb hängen an Dag und der Rothaarigen von vorhin, mit der er gerade tanzte. All meine Blutgefäße zogen sich zusammen vor Kälte, als hätte ich in der blau beleuchteten Kühltruhe mit Crushed Ice hinter der Theke ein Eisbad genommen. Von der einen auf die andere Sekunde war ich stocknüchtern.

„Ich brauche Bewegung!", glitt ich von meinem hohen Stuhl und lockte Samuel auf die Tanzfläche. Etwa fünf Meter Luftlinie von uns entfernt legte die rothaarige Lara Croft Dag die Hand auf die Brust und lachte.
Indessen landeten Samuels warme Hände plötzlich auf meiner Hüfte.
Dag hatte uns bisher nicht bemerkt. Er lachte noch immer über den Witz der Rothaarigen, mit der er tanzte. Wollte er nicht vorhin schon gehen?
Ohne wirklich zu wissen, was ich tat, faltete ich meine Hände in Samuels Nacken, wofür er sich zu mir runterbeugen musste. Der Größenunterschied zwischen uns war weit weniger unangenehm gewesen, als wir noch sechzehn waren. Als der Beat einsetzte zog mein Ex-Freund mich entschieden zu sich und ich konnte gerade noch rechtzeitig meine Arme gegen seinen Torso stemmen. Meine Handgelenke überspannten dabei schmerzhaft und ich verzog das Gesicht, weil meine Ellbogen gegen meine Rippen drückten. Irritiert ließ Samuel mich los.

„Sorry!", brüllte er mir ins Ohr. Ich winkte ab. In diesem Moment wurde Dag von seiner Freundin von der Tanzfläche gezerrt und verschwand aus meinem Blickfeld. Meine Sicht wurde trübe und ich rieb mir über die Unterarme.
„Alles okay?", hakte Samu nach.
„Ich muss aufs Klo!" Raschen Schrittes huschte ich an einem Dreißigjährigen mit peinlicher Justin-Bieber-Gedenkfrisur vorbei und schlug mich bis zu den Toiletten durch. Die Schnappatmung verging mir dort dann ganz, als ich die Rothaarige kichernd aus einer der Klokabinen raustreten sah. Hinter ihr zeichnete sich eine Silhouette im Halbdunkel ab. Ich hielt den Atem an. Bitte, lass es nicht Dag sein.

Und da stand er, hinter ihr, ein undefinierbares Grinsen auf den Lippen.

Eine blonde Frau mit meterlangen, roten Fingernägeln keifte ihn an: „Das ist die Damentoilette!"
„Keine Sorge, es war ja bloß ein Quickie", zwinkerte die Rothaarige ihr zu. Sie sah mich aus ihren durchdringenden Anthrazit-Augen an, die ein perfekter Eyeliner einrahmte. „Oh, warte." Sie bückte sich und mein Blick glitt hinab zu ihrem wohlgeformten Hintern. Als sie sich wieder vor mir aufrichtete, reichte sie mir meine Handtasche. „Die ist dir runtergefallen", lächelte sie hilfsbereit. Mit eleganten Schritten marschierte sie auf den Ausgang zu. „Dag, kommst du?", adressierte sie ihn, ohne zurückzuschauen.

„Hey", kam er auf mich zu. „Du hast meine Nachricht nicht gelesen. Ich hau ab, soll ich dich heimbringen?"
„Du blödes Arschloch", hauchte ich. Dag spannte die Kiefermuskeln an.
„Pari, beruhig dich, Sophie hat einen Scherz gemacht. Ich hab ihr nur mit ihrem Reißverschluss geholfen, der klemmt manchmal."
„Was Originelleres ist dir nicht eingefallen?", fauchte ich.
„Das ist nun mal die Wahrheit, wenn dir das nicht melodramatisch genug ist, tut's mir leid." Im Spiegel sah ich, wie er auf mich zuging. Bis ich die Hitze spürte, die von ihm ausging, sagte ich gar nichts. „Keine Eifersucht", betete ich schließlich monoton die erste Regel runter, die ich mir in Bezug auf ihn auferlegt hatte. Ich drehte mich zu ihm um. „Das gilt für mich wie für dich. Du bist ein freier Mann und ich eine freie Frau." Dag runzelte kurz die Stirn.

„Bringt dieser Kerl dich wenigstens nach Hause?", wechselte er das Thema.
„Keine Ahnung, was der Abend noch so bringt", erwiderte ich absichtlich mehrdeutig. Seine Miene verfinsterte sich.
„Wir telefonieren morgen", meinte er kühl zum Abschied.

Ich wusch mir die Hände mit sieben oder acht Pumpstößen aus dem Seifenspender, fuhr mir durchs Haar ... Mit dem Reißverschluss geholfen; wie billig.

Auf der Suche nach Samu durchstreifte ich kurze Zeit später den Club. Gerade als ich ihn anschreiben wollte, weil ich ihn nirgends fand, erkannte ich seine Stimme und als ich mich wie in Zeitlupe zu ihm herumdrehte, sah ich im Augenwinkel etwas, das mir deutlich zeigte, weshalb keine Frau nach mir es sonderlich lange mit ihm ausgehalten haben konnte. Mir jagte ein Schauer über den Rücken. Es war wie in einem verdammten Albtraum. An die Wand gelehnt stand meine erste große Liebe vor der Brünetten, die mich vielleicht eine halbe Stunde zuvor angerempelt hatte, und steckte ihr seine Zunge in den Hals. Der Anblick war so widerlich für mich, dass mir mein Abendessen beinah hochkam. Ich würgte, konnte fast eine ganze Minute nicht atmen und drohte vor Sauerstoffmangel umzukippen. Mein Körper trug mich unbewusst durch die Menschenmassen, während mein Geist in einer Déjà-vu-Endlosschleife stecken blieb, in der mein Ex-Freund, irgendein Ex-Freund, mich gegen eine andere, wunderschöne Frau eintauschte – wie jedes beschissene Mal.

Millionen Liebeslieder

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