Gespräch mit Alessandro

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Hey, sorry, dass so lange nichts kam und jetzt auch nur so ein kleines Kapitel.
Da ich leider keine vorgeschriebenen Kapitel mehr hab, dieses Jahr Abi schreibe und mehrere Geschichten gleichzeitig auf Wattpad schreibe, kann es sein, dass es manchmal zu Verspätungen bzw. Längeren Pausen kommt.
Ich versuche dennoch mein Bestes, nur damit ihr Bescheid wisst❤️
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Toms p.o.v.

Der Großteil der Leute im Haus war bei der Arbeit, weshalb ich den anderen Shira noch nicht vorstellen konnte. Allerdings hatte ich nicht unbedingt etwas dagegen. Denn so blieb mir noch ein wenig freie Zeit mit Shira allein, bevor die anderen sie noch mit Beschlag belegten.

Zuerst führte ich Shira im Haus herum und erklärte ihr alles per Telepathie. Es war unnatürlich, so gar nicht zu reden, sondern wirklich alles im Kopf des anderen zu sagen.
Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken, wie es für Shira sein musste. Am liebsten würde ich ihr helfen, würde ihr helfen, ihre Taubheit und Stummheit zu besiegen. Wenn es dafür doch nur ein Heilmittel gäbe...aber wer weiß, vielleicht könnte Marie, unsere Heilerin, ihr helfen, sobald sie von der Arbeit kam?

Denn unser Rudel war anders als die übrigen. Nicht alle, aber ein paar unserer Rudelmitglieder besaßen außergewöhnliche Fähigkeiten. Zum Beispiel konnte Alessandros Vater, der Alpha, zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden. Lilly konnte Illusionen heraufbeschwören, was wir allerdings erst vor Kurzem erfahren hatten. Sie musste noch immer damit kämpfen, ihre Gabe zu akzeptieren. Aber Ben war an ihrer Seite, genau wie all die anderen.
Sie hatten Shira zugenickt, wussten aber offensichtlich nicht, wie sie mit ihr umgehen sollten. Wir mussten Shira schnellstmöglich ins Rudel mit aufnehmen, damit sich jeder mit ihr telepathisch unterhalten konnte. Bei dem Gedanken fiel mir Alessandro ein, der nicht gerade offen für diese Idee gewesen war. Ich biss die Zähne zusammen. Egal, was er dagegen vorzubringen hatte, ich würde nicht zulassen, dass er Shira ausgrenzte. Sie war meine Mate, sie hatte es mehr als verdient, ins Rudel mit aufgenommen zu werden.

Endlich hatte ich ihr alles gezeigt und führte sie nun zu meinem Zimmer im ersten Stock. Es lag gegenüber vom Bad und somit neben Alessandros Zimmer.
Als ich die Tür hinter uns schloss, schienen Shiras Schultern erleichtert herabzusinken. Ich fragte mich, wie das hier für sie sein musste. Plötzlich fand sie nicht nur ihren Mate, sondern wurde auch in dessen Haus aufgenommen und musste damit klarkommen, dass nur ich mit ihr sprechen konnte.

Geht's dir gut?, fragte ich sie besorgt.
Sie senkte ein wenig schüchtern den Blick und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ohne mich anzublicken.

Es geht schon. Es ist nur alles gerade ziemlich viel.

Ich nickte verständnisvoll. Ich konnte wahrscheinlich gar nicht richtig nachempfinden, wie das hier für sie sein musste.

Denk dran, ich bin jetzt bei dir.
Ich überbrückte die wenigen Zentimeter zwischen uns und nahm sie in die Arme. Sofort erwiderte sie die Umarmung und schmiegte sich an mich. Mein Herz tat einen Sprung und tief sog ich ihren Geruch nach Orangen ein. Eine Weile lang lagen wir uns nur in den Armen, genossen die Wärme und Nähe des anderen.
Aber natürlich konnte uns dieser kurze Moment zu zweit nicht lange gewährt werden. Schon ertönte ein Klopfen und Alessandros Stimme ertönte durch das Holz:

"Tom, wir müssen reden."

Ich knurrte. Bei der Vibration meines Brustkorbs hob Shira erschrocken den Kopf. Natürlich, sie hatte das Klopfen und Alessandros Stimme ja nicht hören können. Sanft strich ich ihr eine Strähne hinters Ohr und teilte ihr telepathisch mit, dass ich mich kurz mit Alessandro unterhalten müsse.

Als sie daraufhin ziemlich unsicher, ja, fast schon ängstlich dreinblickte, versuchte ich sie schnell zu beruhigen:
Es ist nichts. Wir müssen nur ein paar Dinge klären.

Das schien allerdings nicht zu funktionieren, nein, ihre Stirn runzelte sich noch immer sorgenvoll. Also versuchte ich es mit einem Scherz.

Hey, wir entscheiden nicht, ob wir dich leben oder sterben lassen, du brauchst dir also keine Sorgen zu machen.

Ich grinste sie an. Sie schnaubte, doch ihre sorgenvolle Miene hatte sich etwas geklärt. Mission completed. Ich drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich abwandte und zu Alessandro hinausging.
Er stand mit verschränkten Armen wartend vor der Tür und ergriff das Wort, kaum dass ich die Tür geöffnet hatte.

"Findest du es nicht merkwürdig?"

Stirnrunzelnd schloss ich die Tür wieder hinter mir.

"Was meinst du?"
Alessandro sah mich mit unergründlicher Miene an.
"Dieser Kampf auf der Lichtung ist noch nicht lange her und schon finden wir rein zufällig einen einsamen Wolf? Erscheint dir das nicht komisch?"

Unwillkürlich versteifte ich mich.
"Was willst du damit sagen?"

Ich wusste genau, was er meinte, aber ich wollte es ihn aussprechen hören. Wollte ihm die Chance geben, noch einmal zurückzurudern. Aber das tat er nicht. Stattdessen baute er sich vor mir auf und spielte die paar Zentimeter aus, die er mir überlegen war. Ich musste ein Knurren unterdrücken bei dieser Machtdemonstration.

"Ich will damit sagen, dass ich es für wahrscheinlich halte, dass sie aus dem anderen Rudel kommt. Vielleicht wurde sie als Spionin hergeschickt. Möglicherweise hat sie deinen Geruch irgendwo schon Mal aufgeschnappt und ihre Rudelmitglieder haben das als Chance gesehen."

Ich war zu ungläubig, um etwas zu sagen. Aber das musste ich gar nicht. Alessandro sprach schon weiter.

"Ich will damit sagen, dass sie eine potenzielle Gefahr für das Rudel ist und ich sie deswegen nicht ins Rudel aufnehmen möchte. Aber natürlich werde ich die anderen bei dieser Entscheidung zu Wort kommen lassen."

Das war zu viel. Ich konnte das Knurren nicht mehr unterdrücken, wütend entsprang es meiner Brust.
"Sis ist meine Mate."
Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich musste mich beherrschen, nicht zuzuschlagen. Aber das wäre nicht fair. Alessandro würde mein zukünftiger Alpha sein und außerdem machte er sich nur Sorgen um sein Rudel. Ein Teil von mir wusste das und respektierte es sogar. Aber der andere, größere Teil von mir war einfach nur wütend, weil er meine Mate beschuldigte. Er sprach meinen Beschützerinstinkt an.

"Ich wüsste es, wenn sie von diesem Rudel käme."
Seufzend stößt Alessandro den Atem aus.

"Das ist es ja gerade, Tom. Du kannst es nicht wissen. Ich wusste auch nicht, was Livs Problem war, bis es dann beinahe zu spät war. Ich wusste auch nicht, warum Lilly Ben nicht akzeptieren wollte, bis es schließlich herauskam. Versteh mich nicht falsch, ich will dich oder deine Mate nicht beleidigen. Tu mir einfach den Gefallen und sei vorsichtig. Wir kennen sie nicht. Sie mag deine Mate sein, aber deswegen kann sie trotzdem aus dem anderen Rudel kommen und Pläne gegen uns haben."

Ich biss die Zähne zusammen, so fest, dass sie knirschten und ich befürchten musste, gleich zahnlos zu sein. Alessandros Worte klangen logisch, aber ich wollte sie nicht wahrhaben. Meine Mate konnte nicht aus jenem Rudel stammen. Sie konnte nicht als Spionin hergeschickt worden sein. Das war einfach nicht möglich.
Alessandro sah mich ernst an.

"Versprichst du mir, vorsichtig zu sein?", fragte er nachdrücklich nach.
"Es gibt keinen Grund dazu", knurrte ich. Doch Alessandro ließ sich davon nicht beirren.

"Versprichst du es mir?"
Mir war klar, dass er mir keine Ruhe lassen würde, bevor ich nicht die richtige Antwort gegeben hatte.
Ich ließ noch ein Knurren erklingen, bevor ich schließlich kapitulierte.
"Ja."
Schließlich war er der Boss.
Alessandro nickte einmal kurz und knapp.

"Gut. Dann geh jetzt zu ihr und lern sie kennen. Und falls dir irgendetwas merkwürdig an ihr vorkommt, sag es mir sofort. Wir müssen uns alle vorsehen, um des Rudels willen."

Es misshagte mir, Shira so zu hintergehen, aber ich bezweifelte, dass es überhaupt dazu kommen würde. Was würde mir schon merkwürdig an Shira vorkommen? Ich war mir sicher, dass sie nicht von jenem Rudel kam. Und ganz bestimmt war sie auch keine Spionin.
Ich würde Shira also gar nicht hintergehen müssen, weil sie mir keinen Anlass dazu geben würde.
Dennoch nickte ich kurz, bevor ich mich umdrehte und zu Shira zurück ins Zimmer ging.

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