#064 Überraschung

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Jimin

Kaum legen wir auf, steckt Jihyun seinen Kopf durch die Zimmertür. "Hyung, kommst du frühstücken?"

"Klar." Da hatten wir wohl super Timing.

Am Frühstückstisch verschlucke ich mich und ersticke qualvoll an meinem Bissen. Fast. Mein Opa klopft mir auf den Rücken, bis ich fertig gehustet habe und dann "Was?" frage, da ich glaube mich verhört zu haben.

"Wie lange kennt ihr euch denn schon? Du und dein Yoongi?", wiederholt Oma ihre Frage. "Er scheint ja ein schmucker junger Bursche zu sein, und ein angehender Arzt ist auch ein guter Fang!"

"Ähm. Also. Er hat vor einer Weile bei unserem Hausarzt angefangen. Vor zweieinhalb Monaten", antworte ich schnell. Meine Mutter wirft mir einen entschuldigenden Blick zu. Sie hat es wohl verraten, dass ich nicht mit einer Frau zusammen bin, sondern mit einem Mann. Das ist nicht schlimm, ich hab ja nie gesagt, dass es geheim ist, Omas Frage hat mich nur kalt erwischt.

"Goeun hat mir schon ein Bild von euch gezeigt. Wirklich ein hübsches junges Paar, und du und Jennie natürlich auch", freut sich Oma und wendet sich an Jihyun, um ein bisschen von seiner hübschen Freundin zu schwärmen. Sie scheint sehr begeistert von Jennie zu sein. Von meiner Mutter war sie damals nicht so begeistert, hat unser Vater uns mal erzählt, erstens weil sie älter ist als er und zweitens weil sie sich zu freizügig anzieht. Objektiv finden Heteromänner sie wohl sehr heiß, vor allem damals zu ihren Girlgroupzeiten, was meine Oma wohl sehr unsittlich fand – genauso wie ihre großen knapp bekleideten Brüste. Aber auf alten Bildern hab ich gesehen, dass Oma in ihrer Jugend auch knappe Miniröcke und halbdurchsichtige Blusen getragen hat.

Mit hochgezogener Augenbraue beuge ich mich zu Jihyun hin und flüstere: "Weiß sie, dass Jennie älter als du und angehende Rapperin ist?"

"Ja. Und sie scheint kein Problem mehr damit zu haben, dass in einer Beziehung die Frau älter ist. Oder eine Musikkarriere anfangen will. Mama hat sie damals anscheinend überzeugt, dass sie ihren Sohn glücklich machen kann." Er kennt die Geschichte auch. Oma wollte unserem Vater wohl sogar ausreden, mit ihr auszugehen, aber als die beiden Frauen sich schließlich kennengelernt haben, hat sich alles zum Guten gewendet. Dank dieser Geschichte ist meine Oma unvoreingenommener als früher. Als er klein war, war sie wohl sehr streng, sagt unser Vater immer.

"Hast du schon gepackt?", fragt meine Mutter, als wir alle fertig sind mit essen.

"Was?", frage ich verwirrt.

"Ob du deine Sachen gepackt hast."

"Wieso?"

"Für die Rückfahrt."

Ihre äußerst aufschlussreichen Antworten helfen mir wirklich nicht weiter. Wieso habe ich für eine ganze Woche gepackt, wenn wir heute schon wieder abreisen?

"Ich dachte, wir bleiben die ganze Woche hier?"

"Nein, wir fahren noch woanders hin", erwidert sie mit einem geheimnisvollen Lächeln.

"Wohin denn?"

"Ist eine Überraschung. Du freust dich bestimmt drüber."

Alle lächeln mich an und ich hab keine Ahnung was hier läuft, aber dann räume ich meinen Koffer eben wieder ein. "Okay..."

Tagsüber unternehmen wir noch etwas mit den Großeltern und wandern ein bisschen durch die kalte Landschaft. Dann holen wir unser Gepäck bei ihnen zu Hause, um anschließend Richtung Stadt zu fahren. Unsere Großeltern folgen uns mit ihrem eigenen Auto. Ich achte nicht so genau auf den Weg, aber irgendwann biegen wir zum Bahnhof ab statt nach Hause zu fahren. Mein Vater sucht dort einen Parkplatz. Was wollen wir denn am Bahnhof?

Wir steigen alle aus und mein Vater macht den Kofferraum auf. Ich soll mein Gepäck rausholen.

"Hast du alles?", fragt er, woraufhin ich nicke und er den Kofferraum wieder zumacht. Zu sechst stehen wir jetzt hier rum. Nur ich habe mein Gepäck am Mann, die anderen haben die Hände in den Jackentaschen.

"Ah", sagt mein Vater dann und die anderen lächeln. Ich drehe mich um und erblicke meinen Freund, der grinsend auf uns zukommt – ebenfalls mit einem Koffer in der Hand.

"Hey Kitten", flüstert er, als er vor mir stehen bleibt und mir ein Küsschen auf die Wange gibt. Ich bin zu verblüfft um zu reagieren. Yoongi wendet sich meinen Eltern und meinem Bruder zu, um sie zu begrüßen, und stellt sich dann meinen Großeltern vor. Oma umarmt ihn gleich.

"Wie schön. Über einen gutaussehenden Arzt als Schwiegersohn freut man sich natürlich sehr, nicht wahr, Chanyeol?", meint sie anschließend. Mein Vater brummt zustimmend und Yoongi sieht ein bisschen verlegen aus.

"Können wir los?", fragt er mich dann.

"Los?"

"Wir fahren zu meinen Eltern. Wir beide. Ich will dich ihnen vorstellen."

"Oh. Ok", sage ich verblüfft und mache keine Anstalten mich von meiner Familie zu verabschieden, bis meine Mutter einen Schritt auf uns zumacht und uns beiden eine Umarmung gibt. "Kommt gut an, Jungs." Mein Vater nickt uns nur zu, aber von Oma, Opa und Jihyun bekommen wir auch noch jeder eine kurze Umarmung.

"Was macht ihr?", frage ich meinen kleinen Bruder.

"Wir fahren nach Hause. Jennie kommt vorbei."

"Ah. Sag liebe Grüße."

"Du auch", bittet mich Mama und ich nicke. Dann nimmt Yoongi meine Hand und führt mich zum Gleis. Meine Familie winkt noch kurz, bevor sie ins Auto steigen.

"Zum Glück nur noch fünf Minuten, bis der Zug kommt. Es ist kalt hier", meint Yoongi nach einem Blick auf die Anzeige. "Alles okay, Baby?"

"Bin irgendwie aufgeregt... und hab glaub noch nicht verstanden, was hier grade passiert ist."

Ich nehme auch noch seine andere Hand und stelle mich direkt vor ihn. Er ist wirklich hier. Ich träume das nicht. Mehrmals muss ich blinzeln, damit mir vor Rührung keine Tränen kommen. Meine Augen fangen an zu brennen und mein Herz schlägt ganz hoch. "Ich dachte, wir sehen uns erst in ein paar Tagen."

"Ich hab das heimlich hinter deinem Rücken mit deinen Eltern ausgeheckt, weil ich dich eher sehen wollte. Und weil ich deine Eltern schon so lange kenne, aber du meine noch nicht."

Gerührt rücke ich noch näher und kuschele ihn so gut es in den dicken Winterjacken geht, bis plötzlich der Zug schon einfährt und Yoongi sich von mir löst.

Er atmet tief durch. "Ich bin auch aufgeregt, Jimin. Ich hab meinen Eltern noch nie jemanden vorgestellt."

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