Kapitel 10

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Zwerge im Netz

Mein Vater sah mich an.
"Sammel die Wachen und sorg dafür, dass sie verschwinden."

Liluith sprang erschrocken auf.
"Ihr dürft sie nicht töten! Sie wollen doch auch nur in Ruhe leben. Seht ihr, sie sind nicht durch und durch böse."

Sie zog die kleine Spinne die sie im Wald adoptiert hatte aus ihrer Tasche und hielt sie uns allen vor die Gesichter.

Neugierig über den Ortswechsel krabbelte sie ihren Arm hoch und runter und klackerte mit ihren kleinen Fangzähnen.

Die Wache erschrak sich und zückte sofort ein Messer, doch ich konnte ihn davon abhalten sich auf sie zu stürzen.

"Das kann doch nicht dein ernst sein Liebste."
Mein Vater sah sie zweifelnd an. "Die Spinnen verwüsten seit Jahren den Wald und töten unsere Bürger. Wie kannst du sie verteidigen und wie kannst du eine von ihnen mit hier her bringen?"
Liluith schüttelte nur den Kopf.

"Es sind nicht die Spinnen die böse sind. Sie besitzen ihren Stolz. Nachdem Ungolianth von Melkor verraten wurde haben sie der Knechtschaft entsagt. Niemals mehr wollten sie von einem dunklen Herrscher für ihre Zwecke missbraucht werden. Ich habe es gesehen, einen Wald voller Spinnen, die in Eintracht mit den Menschen an dessen Grenzen lebten und niemand kam dadurch zu Tode. Der Wald blühte und alles war voller Leben.
Wenn ihr die Spinnen tötet verteilt ihr eine giftige Flüssigkeit die in den Spinnen ist. Sie tötet den Wald und zerstört alles. Ein Mechanismus, der sie vor Angreifern schützen soll. Nicht die Spinnen greifen euch an, sie verteidigen sich vor weiteren Übergriffen durch eure Soldaten. Lasst mich mitgehen, ich sorge dafür, dass niemand verletzt wird und die Spinnen diesen Teil des Waldes verlassen."

"Das kommt gar nicht in Frage, das ist viel zu gefährlich.", versuchte mein Vater sie davon abzuhalten, doch er schien genau zu wissen, dass sie sich nicht umstimmen lassen würde.

"Ich habe diese Spinne hier gezähmt. Ihre Sprache ist kein Geheimnis für mich. Also lass mich helfen und weiteres Blutvergießen verhindern. Du weißt, du kannst mich nicht davon abbringen?"
Geschlagen seufzte er auf.

"Nun gut, aber einige Wachen werden dich begleiten. Legolas, hol Tauriel und lass sie ihre besten Krieger zusammenrufen.”

Ich stimmte zu und lief gefolgt von Liluith zu den Räumen Tauriels.

Nach einem kurzen Klopfen öffnete sie sofort die Tür und sie sah mich erwartangstvoll an.

"Was ist?"
Ich gab ihr den Befehl meines Vaters während Liluith sie von Oben bis Unten musterte.

"Sie ist der neue Hauptmann der Wache? Nun, ich schätze Thranduil hat einen guten Geschmack was Frauen angeht."

Tauriel blickte ein wenig verwirrt drein und starrte Liluith dann an. Als ich die beiden so nebeneinander stehen sah viel mir ihre unglaubliche Ähnlichkeit auf.

"Los beeilt euch, dass können wir auch noch später bereden.” Versuchte ich die zwei Elben aus ihrem Blickduell zu lösen und siehe da, sie folgten beide.

"Tauriel, sag den Kriegern, sie sollen keine Spinne töten, sie sind nur hier um Liluith zu beschützen." Sie schien den Befehl nicht wirklich zu verstehen, lief aber sofort davon.

"Als ob ich das bräuchte. Dein Vater ist definitiv zu vorsichtig."

Kurz darauf trafen wir uns am Tor mit Tauriel und ihren Männern.

"Na dann können wir ja endlich los.", sagte Liluith ungeduldig und rannte schon los bevor wir anderen reagieren konnten.

Wir alle hatten unsere Bögen in den Händen und sahen uns wachsam nach allen Seiten um, um auch jede Gefahr vorzeitig zu unterbinden. Sie jedoch schien nicht einen Funken Angst zu zeigen, geschweige denn das Nutzen eines Schwertes oder eines Bogens in Betracht zu ziehen.

Schnell erreichten wir die Stelle, zu der die Wache uns führte.
Überall hingen Spinnennetze von den Bäumen und es roch modrig nach verfaultem Holz.

Aufgeschreckt wurden wir durch Kampfgeräusche. Sofort packten wir alle unsere Bögen oder Schwerter fester und liefen auf die Geräusche zu.
Allen voran Liluith, die immer noch keine Waffen in der Hand hatte.
Sie kletterte auf einen Baum und betrachtete das Geschehen auf der Lichtung vor uns.

Einige Zwerge waren anscheinend aus den Klauen der Spinnen geflohen und versuchten nun sich gegen ihre gesamte Zahl zu verteidigen. Liluith bedeutete uns hier zu bleiben und sprang von Baum direkt in das Zentrum des Kampfes.

Sie stieß einen ohrenbetäubenden Pfiff aus und sofort standen alle still.
Die Spinnen bewegten sich keinen Zentimeter und auch die Zwerge blickten erschrocken drein.

"Wir beruhigen uns jetzt alle. Hier wird heute niemand mehr getötet, habt ihr das verstanden?" Prüfend sah sie die Zwerge an. Die Spinnen kreischten laut, wohl nicht willig dem Befehl zu folgen.

"Keine Toten mehr. Ich verspreche es. Die Elben werden euch in Frieden leben lassen." Liluith sprach laut und deutlich und die Spinnen nahmen ihre Beine und Klauen herunter und wichen, zu unser aller erstaunen, langsam von den Zwergen zurück.

"Was redet sie denn da.", flüsterte Tauriel, erwartete aber allem Anschein nach keine Antwort darauf.
In dem Moment drängte sich einer der Zwerge durch seine Kumpanen nach vorne und erhob drohend sein Schwert gegen Liluith.

"Du schon wieder! Hatte ich nicht gesagt du sollst verschwinden und uns in Ruhe lassen?!"
Sie lachte und schob mit einer Hand das Schwert beiseite.

"Ich kann nichts dafür wenn ihr durch meine Heimat zieht, Thorin. Der Wald steht jedem offen, der bereit ist ihn zu betreten und ihr wart es offensichtlich nicht. Diese Spinnen hätten euch getötet und dann gefressen, wie wäre es mit einem Danke?"

Ein anderer Zwerg mit weißem Gabelbart trat nach vorne und wollte gerade etwas sagen, als der erste ihm mit der Hand den Mund verbat.

"Einem Spitzohr wie dir danke ich nicht.", spie er aus und spuckte ihr vor die Füße. Das brachte meine Geduld zu einem Ende und ich sprang gefolgt von Tauriel und ihren Kämpfern von den Bäumen auf denen wir uns versteckt hatten.

"Nicht so unfreundlich Herr Zwerg, das wird dem König dieses Waldes gar nicht gefallen." Sofort als sie uns entdeckten rissen sie ihre Waffen hoch und stellten sich in einen Kreis, um sich gegen uns zu verteidigen.

"Das wäre doch nicht nötig gewesen Legolas.", lächelte Liluith mich an.
"Mit den paar Zwergen wäre ich schon fertig geworden."

Ich lächelte zurück, konnte mir die Bemerkung aber nicht verkneifen.
"Dem will ich nicht widersprechen, doch die Beleidigung dir gegenüber dulde ich nicht. Mein Vater hätte ihn schon geköpft, hätte er es gesehen."

Sie grinste.
"Da hast du wohl Recht."
Dann ertönte aufeinmal ein lauter Schrei und Tauriel stürmte darauf zu.

"Kili!", rief ein relativ junger Zwerg mit blonden geflochtenen Zöpfen und sah sich suchend nach dem Genannten um.

Als Liluith den Namen hörte verlor sie auch kurz die Fassung, bevor sie Tauriel nachlief. Ich bedeutete den Kriegern die Zwerge zu entwaffnen und sie in die Kerker zu bringen. Dann lief ich den beiden nach.
Das Bild da sich mir da bot konnte seltsamer nicht sein.

Der Zwerg lag am Boden und Tauriel hielt ihm ihren Dolch an die Kehle während Liluith mit hoch erhobenen Händen vor zwei Spinnen stand und beruhigend auf sie einredete.
Die zwei Spinnen schienen unzufrieden, wandten sich aber ab und gingen davon. Als sie vollständig im Wald verschwunden waren drehte sie sich zu Tauriel und dem Zwerg um.

"Geh runter von ihm, du erdrückst ihn noch." Sie kannte den Braunhaarigen anscheinend.

"Du hast mir gar nichts zu befehlen, du bist nicht mein König." Gab Tauriel bissig zurück, ließ aber von dem Zwerg ab.

"Nein, aber vielleicht bald deine Königin.", sagte ich, um Tauriel davon abzuhalten etwas gegen Liluith gegenüber meinem Vater zu erwähnen.
Diese sah mich daraufhin geschockt an und blickte dann zu Liluith, die sich mit vor der Brust verschränkt Armen neben mich gestellt hatte.

Der Zwerg machte sich dann auch bemerktbar.
"Du bist eine Königin Liluith?" Die ernste Miene, die ihren Blick eben noch bestimmt hatte wandelte sich in ein warmes Lächeln als sie sich an den Zwerg wand.

"Scheint so Kili. Komm, ich bringe dich zu deinem Bruder."
Sie hielt ihm die Hand hin und zog ihn auf die Beine.

Die Wachen hatten alle Zwerge in die Kerker gebracht als wir wieder zurück im Palast waren. Thorin sollte zu Thranduil gebracht werden und da ich momentan noch nichts besseres zu tun hatte übernahm ich das.

Während wir zum Tronsaal gingen beschimpft mich Thorin die ganze Zeit mit zwergischen Schimpfworten und stemmte sich gegen mich als ich ihn zum Gehen bewegen wollte. Das führte dazu, dass wir unnötig lange für den eigentlich kurzen Weg brauchten und ich mir irgendwann zwei Wachen schnappte und sie ihn über die Schulter geworfen in den Tronsaal trugen.

So betraten wir also den Tronsaal und die anwesenden Wachen verließen den Raum, wobei einer beinahe von Thorins Fuß am Kopf getroffen worden wäre.
Vor dem Thron angekommen schmissen meine zwei Begleiter den Zwerg vor mir auf den Boden und verließen dann ebenfalls den Thronsaal.

"Du Spitzohr, dafür werde ich..."

"Dafür werdet Ihr was tun? Womit wollt Ihr Euer Leben aufs Spiel setzen?", fragte Thranduil erhaben und stolz wie ich ihn in Erinnerung hatte, von seinem Thron herab.
"Ihr bedroht meine Geliebte, ist Euch das bewusst?" Thorin sah von mir zu Thranduil und wieder zurück.

"Ich wusste Ihr führt etwas im Schilde. Ihr habt für diesen Waldlandkobold spioniert."
Ich schüttelte nur belustigt den Kopf.

"Du siehst Verrat wo keiner ist. Ich wollte euch helfen, ich hege den wahrscheinlich größten Hass auf diesen Drachen und es war nur mein Ziel ihm endlich zu zeigen wo sein Platz ist. Ihr jedoch seid viel zu misstrauisch um meine freundliche Hand anzunehmen. Lieber sterbt ihr bei dem Versuch in diesen Berg zu kommen, als euch von mir helfen zu lassen und das ist schade. Schade um das Leben eurer Freunde, um das was sie im Leben noch hätten geben können."
Thranduil sah auf mich herab und wartete bis ich geendet hatte. Dann begann er.

"Eure Reise mag den Anschein eines edlen Ziels haben, ihr wollt eure Heimat zurückerobern und einen Drachen töten. Ich selbst vermute hinter eurem Handeln eher weniger edle Beweggründe. Ihr plant einen Diebstahl oder etwas der Gleichen. Ihr habt einen Weg hinein gefunden. Ihr sucht nach dem, was euch das Recht gibt zu herrschen, das Königsjuwel, den Arkenstein. Er ist für euch über alle Maßen wertvoll. Das verstehe ich. In diesem Berg gibt es auch Steine die ich begehrte, weiße Steine aus reinem Sternenlicht." Er machte eine kurze Pause und sah mir tief in die Augen.
"Ich biete euch meine Hilfe an.", wandte er sich wieder an den Zwerg.

"Ich bin ganz Ohr."

"Ich werde euch gehen lassen, wenn ihr mir zurückgebt, was mein ist.", bot er an, doch in Thorins Blick sah ich die Abneigung, die eine Einigung unmöglich machen würde. Niemals würde er sich dazu herablassend mit den Elben zusammenzuarbeiten.

"Ich glaube nicht, dass Thranduil, der große König, sein Wort hält, selbst wenn uns das Ende aller Tage bevorstünde. Euch fehlt jegliche Ehre! Ihr habt Euch abgewandt, in der Stunde unserer größten Not, als mein Volk starb im Feuer!"

Wütend machte Thranduil einen Schritt nach vorn und beugte sich zu dem Schwarzhaarigen nach unten.

"Erzähl mir nichts vom Drachenfeuer! Ich weiß wie wütend und tödlich es ist. Ich kämpfte schon gegen die großen Feuerschlangen des Nordens!"
In seinem Gesicht spiegelte sich der Schmerz und je mehr er sprach, desto klarer zeichnete sich eine große Brandwunde über seine gesamte rechte Gesichtshälfte ab.

"Ich warnte euren Großvater vor dem was seine Gier anlocken würde, doch er wollte nicht hören. Ihr seid genau wie er. Bleibt hier und verfault wenn ihr wollt. Hundert Jahre sind nur ein Wimpernschlag im Leben eines Elben. Ich habe Geduld. Ich kann warten."

Zwei Wachen kamen herein und packten Thorin an den Schultern während Thranduil noch sprach. Sie zogen ihn aus dem Saal und brachten ihn vermutlich in den Kerker.

Als sich die Tore schlossen fiel Thranduil erschöpft auf seinen Thron zurück.

"Du solltest dich schonen, du hast noch nicht deine volle Kraft zurück."
Ich stieg zu ihm auf den Thron und setzte mich neben ihm. Vorsichtig strich ich eine Strähne seines weißblonden Haares aus dem Gesicht und gab ihm einen zärtlichen Kuss.

"Heute Abend ist das Sternenlichtfest. Ich würde mich freuen, wenn du mich begleiten würdest. Ich habe einige Elben aus Bruchtal und Lothlorien eingeladen und würde dich ihnen gerne vorstellen." Er legte einen Arm um mich und zog mich näher an sich. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und spürte wie er sich langsam hob und senkte.

"Natürlich begleite ich dich, wenn du das wünschst. Ich habe dieses Fest zu lange nicht mehr erlebt, es wird bestimmt schön."

"Kein Stern ist so schön wie du." Ich drehte mich zu ihm um und schlug ihm sachte auf den Arm.

"Mach dich nicht über mich lustig.” Er lächelte mich liebevoll an.

"Ich sage nur die Wahrheit mein Engel."

"Wenn du es sagst wird es wohl stimmen. Ich brauche aber trotzdem etwas angemesseneres als diese Tunika für das Fest." Ich zeigte an mir herunter und als ich auf mein Bein schlug entstand eine Staubwolke. Husten fächerte ich den Dreck mit meiner Hand weg und wir mussten beide lachen.

"Ich habe dir etwas rauslegen lassen. Du wirst alle anderen überstrahlen.", sagte er immer noch lachend.

"Kann ich es sehen?"

"Natürlich, komm." Er griff meine Hand und zog mich zu unseren Gemächern.

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