Kapitel 9

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Eine Nacht

Nichts.
Lautlos fing ich an zu weinen. Der Schmerz in meinem Herzen war unerträglich. Niemals hatte ich solche Trauer gefühlt.
Das Laken war vollkommen durchnässt von meinen Tränen.
Ich wollte mich erheben, neben ihn legen und seine Nähe ein einziges Mal spüren. Wie in Trance erhob ich mich und löste meine Hand aus seiner. Sie war so kalt.

Ein Griff um mein Handgelenk löste mich aus dieser Trance.
Sofort setzte ich mich wieder hin und blickte auf seine Hand, die sich nun wieder etwas entspannte. 

"Du lebst. Es ist nicht zu spät."
Erleichterung spülte durch meinen Körper. Der leichte Druck um mein Handgelenk gab mir meine Hoffnung zurück.

"Liluith? Du bist hier.", riss mich eine leise Stimme aus meinen Gedanken. 

"Ja, ich bin wieder da." Tränen der Freude flossen über meine Wangen.
Er versuchte sich aufzurichten, doch ich drückte ihn sanft zurück in seine Kissen.

"Ihr braucht Ruhe. Euer Körper ist zu geschwächt."
Ich löste mich aus seinem Griff und stand auf.

"Verlass mich nicht."
Panik war in Thranduils Stimme zu hören, als ich ihm den Rücken zudrehte.

"Das werde ich nicht." Ich nahm eine Karaffe mit Wasser von einem Beistelltisch und goss etwas davon in einen Becher. Dann ging ich zurück zu dem Stuhl auf dem ich zu Beginn gesessen hatte.

"Hier trinkt das. Es wird Euch helfen."
Er nahm den Becker und trank vorsichtig einen Schluck.

"Niemand konnte dich finden. Wir dachten alle du seist tot. Ich dachte ich würde dich nie wieder sehen.", flüsterte er als er absetzte und ich sah einige Tränen seine Wange herabfließen.

"Ihr habt mich verbannt. Für meine Freundschaft mit den Zwergen habt Ihr mich fortgeschickt, auf das ich nie zurückkehren. Natürlich wollte ich nicht gefunden werden."
Ich schluckte schwer.
"Wie könnt Ihr mich da so sehr vermisst haben?", fragte ich und wandte meinen Blick ab.

Er wollte den Becher abstellen, doch er war zu schwach. Das Wasser floss auf das ohnehin schon feuchte Laken und verbarg so meine vergossenen Tränen. Ich nahm den Becher und stellte ihn zurück, bevor ich mich setzte. Daraufhin sah ich ihn wieder an.

"Ich war verletzt, wie konnte diese Person, die mir so viel bedeutete, meine Entscheidung den Zwergen nicht zu helfen und damit unser aller Leben zu retten so sehr kritisieren? Ich dachte du würdest die Zwerge weit mehr lieben als dein eigenes Volk. Ich dachte, du hättest dein Herz an einen Zwerg vergeben. Das hat mich verrückt gemacht.”, erklärte er sich.
Ich schüttelte den Kopf.

"Ihr seid immer mein König gewesen und Ihr werdet es immer bleiben. Ich hätte Euch nie für die Zwerge verlassen. Auch wenn ich Eure Entscheidung nicht akzeptieren konnte. In diesem Berg gab es Zwerge, die ich als meine besten Freunde bezeichnet hätte. Ihr habt mich oft genug als Botin dort hinschicken lassen, dass sie mir ans Herz gewachsen sind. Aber geliebt habe ich keinen von ihnen so sehr, dass ich mein Herz vergeben hätte."

"Und doch hättest du dein Volk in den Tod geführt, wenn du gekonnt hättest."

"Ja, das hätte ich wohl. Die Trauer und der Schmerz haben mich nicht klar denken lassen." Ich machte eine kurze Pause, bevor ich weitersprach.
"Also habt Ihr mich aus Eifersucht verbannt?"

"Nein, ich verbannte dich, weil ich deine Gegenwart nicht länger ertragen konnte."
Verletzt wollte ich ihn unterbrechen, doch er lächelte nur schwach und sprach einfach weiter.
"Du warst für mich da in meiner dunkelsten Stunde, als ich kurz davor war zu sterben. Du hast mich gerettet und mich aus dem Sog der Verzweiflung gezogen, in den ihr Tod mich gestürzt hat. Ich habe sie geliebt, doch reichte es nie um mein Herz vollends auszufüllen. Aber als sie starb, dachte ich, ich könnte niemals wieder jemanden finden dem ich die gleiche Zuneigung entgegenbringen könnte.
Aber dann bist du aufgetaucht, wurdest zum Hauptmann der Wache und rettetest mich.
Dein großes Herz hat dich in meinen Augen hervorgehoben. Wo andere nur Krieg sahen, entdecktest du Frieden.
Wo andere nur Leid sahen, entdecktest du Hoffnung. Jeder im ganzen Reich hatte mich nach dem Tod meiner Frau aufgegeben, nur du nicht. Du hast darauf gepocht, dass ich mein Leben weiter leben muss. Für Legolas und für all die anderen." Er machte eine Pause bevor er fortfuhr.
"Als die Zeit kam und ich wieder die Kraft hatte weiterzuleben bist du von mir gewichen. Hast mich allein gelassen und dich distanziert. Ich wollte deine Nähe, deine Zuneigung und du hast mir Kälte und Abweisung zu Teil werden lassen. Und als du mir dann wiedersprachst und dich in den Kampf stürzen wolltest um diese Zwerge zu retten, dachte ich, ich hätte den Grund dafür gefunden. Ich verbrannte dich, auf dass du mit deiner neuen Liebe glücklich werden würdest."

Nun war ich vollständig durcheinander.

"Ich habe mich um Euch gesorgt, weil Ihr mir wichtig seid. Ich habe Euch in mein Herz geschlossen und wollte nicht länger mit ansehen wie Ihr leidet. Also gab ich Euch die Hoffnung die Ihr gebraucht habt. Doch als Ihr wieder der Alte wart, war ich mir sicher, dass ich keinen Platz an Eurer Seite hätte. Ich würde die Anführerin der Wache bleiben und Ihr der König. Ich war eine einfache Waldelbe und Ihr von edlem Geblüt. Also distanzierte ich mich, um mich nicht noch mehr zu verletzten."

"Heißt das du hegst Gefühle für mich?", fragte er und ich konnte die Hoffnung in seiner Stimme deutlich heraushören.

Tief in meinen Inneren hatte ich es immer gewusst.
Die schlicht und einfache Antwort war Ja.
Vom ersten Augenblick an bis zum heutigen Tag.
Er sollte es wissen. Auch wenn wir nie zusammen sein würden, sollte er es wissen.

Sanft sah ich ihm direkt in die Augen und nickte unmerklich. Doch Anstelle von Abweisung oder Wut, wie ich es all die Jahre erwartet hatte, war dort nur Wärme.
Er schlug seine Decke beiseite und trotz meiner Proteste setzte er sich auf. Dann zog er mich mit erstaunlicher Kraft zu sich. Ich verlor dabei das Gleichgewicht und landete halb auf ihm liegend.
Nun lag ich mit den Armen gestützt auf ihm und wir waren uns so nah, wie nie zuvor.
Langsam beugte er sich zu mir vor und sah mir dabei tief in die Augen. Unfähig mich auch nur ein bisschen zu bewegen ließ ich es einfach zu.

"Ich liebe dich."

Sein heißer Atem prallte gegen meine Lippen und eine Gänsehaut zog sich über meinen ganzen Körper.
Und dann trafen seine Lippen auf meine.
Ich spürte seine Gefühle, all den Schmerz und die Liebe die er für mich auf sich genommen hatte und erwiderte den Kuss.

In meinem Kopf drehte sich alles und ich wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Dieser Moment schien perfekt und sollte nie enden. Ich wollte ihn nie wieder verlieren und nie wieder ohne ihn sein. Mein unendliches Leben wollte ich nur mit ihm verbringen und ich spürte das Glück, dass bei diesem Gedanken durch meinen gesamten Körper fuhr.

Leider löste wir uns viel zu schnell wieder von einander. Beide atmete wir schwer und beide hatten wir eine breites, glückliches Grinsen im Gesicht. Ich ließ mich neben ihn auf das Bett fallen und drückte mich an seine Brust. Sein Herz schlug laut und gleichmäßig und lullte mich ein.

"Verlass mich nie wieder ja? Schwör es mir Liluith.”

Ich sah zu ihm auf.
"Ich schwöre dir, bei dir zu bleiben, bis wir beide nicht mehr sind. Ich liebe dich." Halb wach halb im Traum sah ich in sein Gesicht.

"Meleth nin.", flüsterte er noch, doch ich driftet bereits in meine Traumwelt ab.

Legolas PoV

Sie war den ganzen Tag lang bei ihm gewesen und als ich zuletzt bei ihnen war, hatte sie schlafend mit dem Kopf auf seinem Bett gelegen. Ich hatte das Fenster geöffnet und sie Beide schlafen gelassen.

Vater hatte mir oft genug im betrunkenen Zustand von seiner Liebe zu ihr erzählt und als ich sie dort gesehen hatte, im Wald umgeben von Spinnen und nicht einen Hauch von Angst zeigend, hatte ich es endlich verstanden.

Sie war die Person, die meiner Mutter das Wasser reichen konnte, die einzige Person, die er womöglich noch mehr lieben könnte als sie. Er hatte sie verloren und war beinahe daran zerbrochen.

Ich wusste, dass an seinem Zusammenbruch am gestrigen Tag mehr Schuld war als nur der Alkohol, doch die Besorgnis in Liluith Augen hatte mir gereicht um zu wissen, dass sie wahrscheinlich die einzige war, die ihn noch hätte retten können. Wenn er heute nicht erwachen würde, würde er es wohl auch nie wieder tun und dann wäre auch sie gebrochen.

Ich erhob mich aus meinem Bett. Es war noch früh am Morgen, selbst die wenigen Vögel, die es noch im Düsterwald gab hatten noch nicht begonnen ihr Morgenlied zu singen. Ich zog mir etwas bequemes an und machte mich auf dem Weg zu den Gemächern meines Vaters.

Früher waren sie direkt neben meinen gewesen, doch er wollte nicht, dass ich höre wie er weint und ließ meine daher verlegen. Als ich vor der Tür stand zögerte ich.

Was wenn er gestorben war? Wie sollte ich das überstehen? Ich war nicht bereit König oder auch nur etwas ähnliches zu sein. Ich sendete ein Stoßgebet an die Valar und gab mir einen Ruck.

Langsam und weiterhin mit einem mulmigen Gefühl im Bauch schob ich die Tür auf.
Der Anblick der sich mir bot war höchst verwunderlich. Das Zimmer sah aus als hätte ein Kampf darin gewütet, Kissen lagen herum und eine Vase war heruntergefallen. Der Stuhl auf dem Liluith gestern noch gesessen hatte lag umgestürzt am Boden.
Einzig die Decke war ordentlich über die zwei darunterliegenden eng aneinandergedrückten Personen gelegt.

"Vater? Liluith? Ist alles in Ordnung?"
Der Stoffhaufen bewegte sich leicht und zum Vorschein kamen zwischen lauter roten und blonden Haaren mein Vater und Liluith. Beide breit lächelnd.

"Ja mein Sohn, mir geht es so gut wie schon so lange nicht mehr."
Ich nickte und sah Liluith an, die daraufhin leicht rot wurde und die Decke über ihr Gesicht zog.

"Ich wusste es. Seit dem Tag an dem du gegangen bist wusste ich, dass er dich braucht. Du hast Mutter geliebt, das weiß ich, doch ich merke auch wie sehr du sie liebst. Ich bin glücklich wenn ihr es seid.", richtete ich mich zu erst an sie und dann auch an Vater.

"Du wusstest es?", fragte er erstaunt. "Woher?"

Ich lachte auf.
"Dachtest du, nur weil du mein Zimmer verlegst merke ich nicht mehr was in dir vorgeht? Ich bin dein Sohn. Ich kenne dich mein Leben lang und du konntest noch nie etwas vor mir verbergen."

"Ich habe dich viel zu lange aus meinem Leben ausgeschlossen, es wird Zeit, dass wir wieder eine Familie werden."
Mein Vater erhob sich und schloss mich in den Arm. Zunächst war ich verwundert, doch dann erwiderte ich seine Umarmung.

Unterbrochen wurden wir von einer hereinstürmenden Wache.

"Spinnen! Sie scheinen sich in der Nähe des Palastes versammelt zu haben!"

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