10 | Skatepark

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Die Tür von Bobs Käfers fiel etwas zu laut ins Schloss, als Bob sich auf den Sitz hinter dem Lenkrad fallen ließ. Er wollte sich am liebsten nicht anmerken lassen, wie wütend er gerade war. Auf Peter, auf Jeffrey und auf sich selbst.

Er hatte sich so auf den Tag mit Peter gefreut. Sie waren an die Promenade in Santa Barbara gefahren, damit Peter dort etwas üben konnte. In ein paar Wochen gab es einen Skate-Wettbewerb auf einem Festival in der Wüste, an dem er teilnehmen wollte und Bob hatte die Gelegenheit genutzt, um ein paar Action-Fotos zu schießen. Dafür hatte er extra seine gute Digitalkamera mit der Serienmodus-Einstellung und der Slow Motion-Funktion  mitgenommen. Mit einigen Bildern war Bob jetzt schon zufrieden.

Als Zeit für eine kleine Pause gekommen und Peter etwas verschwitzt, aber bis über beide Ohren grinsend auf ihn zugekommen war, hatten sie eine ihnen wohlbekannte Stimme gehört.
„Peter! Bob! Hey, hier drüben!" Es war Jeffrey gewesen. War er etwa extra hergekommen, weil er wusste, dass sie beide heute hier waren? ‚Na klar', dachte Bob. Er hatte ja die SMS gesehen, die Peter ihm am Vortag geschickt hatte.

Peter hatte sich noch im Lauf zu ihm umgedreht und gewinkt. Ohne mit der Wimper zu zucken, war er auf ihn zugegangen und hatte ihn freudig begrüßt. Als Jeffrey kurz den Arm auf Peters Schulter gelegt hatte, war Bob aufgestanden, hatte sich seine Kamera geschnappt und war schnurstracks zu seinem Wagen gelaufen.

Nun saß er auf dem Fahrersitz und versuchte, einen klaren Kopf zu kriegen.
‚Es ist nur Jeffrey. Die beiden sind auch befreundet. Er ist halt Peters Sportsfreund. Da kannst du sowieso nicht mithalten' , dachte er. Bob atmete hörbar aus, dann ließ er sich tiefer in den Sitz sinken. Für einen Moment machte er die Augen zu.

„Hey!" Die Beifahrertür wurde aufgerissen und jemand ließ sich schwungvoll auf dem Sitz neben Bob nieder. Der riss sofort die Augen auf. Neben ihm saß Peter und sah ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Besorgnis an.
„Was ist los? Geht's dir nicht gut?" Peter streckte seine rechte Hand aus und fühlte Bobs Stirn. „Kein Fieber", sagte er fachmännisch und ließ sich in den Sitz zurücksinken. „Also?", hakte er nach.

Bob sah seinen Freund an. Er war so groß, dass er jedes Mal, wenn sie mit seinem Auto fuhren, fast an die Wagendecke stieß. Seine Wangen waren noch immer gerötet vom Sport und von der Sonne. Seine grünen Augen leuchteten dadurch noch mehr. Er wartete auf eine Antwort.
Bob atmete langsam ein und hoffte sich dadurch Zeit zu verschaffen, um eine plausible Ausrede zu finden. Dass er eifersüchtig war, konnte er ihm ja wohl kaum sagen.

„Ich dachte, ihr braucht bestimmt etwas Zeit zum Quatschen und da wollte ich mir schon mal die Bilder auf der Kamera ansehen. Und in der Sonne hat das Display immer so reflektiert, hier im Auto ist mehr Schatten."
Peter schien fürs Erste mit der Antwort zufrieden zu sein. „Na dann zeig mal her", grinste er und lehnte sich zu Bob hinüber. Der nahm die Kamera vom Schoß und schaltete sie ein. Sie sahen sich die Bilder der letzten Stunden an. Morgens an der Zentrale hatte Bob die Belichtung eingestellt und ein paar Bilder auf dem Schrottplatz gemacht.

Peter hat eine Katze gefunden und ist in die Hocke gegangen, um sie zu streicheln.

Peter sitzt auf der Bank vor der Zentrale und schraubt an seinem Skateboard rum.

Morgensonne über der Bucht von Santa Barbara.

Peter beim Skaten. Ein Sprung. Ein Grind. Noch ein Sprung. Peter fast oberkörperfrei, als er sich mit dem Shirt den Schweiß von der Stirn wischt.

Bob errötete und wollte schnell zum nächsten Bild springen, als Peter ihn daran hinderte. „Hey, kann ich das noch mal sehen?"
„Das war aus der Aktion heraus", verteidigte sich Bob, doch Peter schien das Bild zu gefallen.
„Da hast du mich echt gut getroffen. Das kann sich doch sehen lassen, oder?!", lachte er und versuchte noch näher heranzuzoomen. Dabei beugte er sich so nah zu Bob, dass dieser Peters Deo und Shampoo riechen konnte, gemischt mit dem Schweiß, den das Deo nicht zu überdecken vermochte. Aber das fand Bob gar nicht so schlimm.

„Guck mal," sagte Peter und hielt ihm die Kamera vor die Nase, „wenn man es vergrößert, kann man meinen Waschbrettbauch gut sehen. Vielleicht drucke ich das Foto für Kelly aus, wenn ich mal nicht da bin", grinste er.
„Wäre doch gut, wenn sie dafür dich mal in Ruhe lassen würde", grinste Bob zurück und merke sofort, dass er sich im Ton vergriffen hatte. Peter zog sich auf den Beifahrersitz zurück und starrte etwas ungläubig Bob an.

„Schon wieder Kelly?", fuhr Peter ihn an. „Heute Morgen hast du auch schon die Augen verdreht, als ich kurz mit ihr telefoniert habe. Wo ist das Problem, hmm?" Bob stutze kurz. Wahrheit oder Frieden? Wenn er gut war, ein bisschen was von beidem.
Bob setzte seinen perfekt einstudierten Hundeblick auf und sah Peter dann direkt in die Augen. „Ich möchte auch mal wieder etwas Peter-Zeit haben", sagte er.

Peter grinste sein wunderschönes Peter-Lächeln. Bob hatte das Gefühl, dass sein Herz kurz aussetzte. „Du weißt schon, dass ich diesen Blick in und auswendig kenne?" Bob grinste schief.
„Es ist trotzdem wahr. Seitdem du mit Kelly zusammen bist, hast du kaum noch Zeit mehr für uns. Justus hat sich auch schon beschwert."

„Lass Just da raus", ermahnte ihn Peter. „Ich glaube, hier geht es gerade nicht um alle drei Fragezeichen, oder?", sagte Peter, der an das Gespräch mit Justus in der Zentrale denken musste.
‚So ein schlaues Kerlchen' dachte Bob, der von diesem Gespräch ja nichts mitbekommen hatte. Bob musste irgendwie aus der Situation raus.

„Überleg doch mal, wie lange unser letzter gemeinsamer Fall her ist! Monate! Und wir zwei haben auch nichts mehr miteinander gemacht. Wir sind heute nur hier, weil wir uns gestern heftig gestritten haben. Das kam doch früher nie vor, zwischen uns beiden", sagte Bob wehmütig.
Peter nahm das Gesagte schweigend hin und blickte dann aus dem Fenster. Bob sah auch nach draußen. Außerhalb ihrer kleinen Welt, die allmählich immer mehr Risse bekam, strahlte die Sonne und fröhliche Menschen machten Sport, badeten in der Sonne und aßen mitgebrachtes Picknick.

„Ich hab Hunger", durchbrach Peter plötzlich die Stille. „Können wir was essen gehen, bevor wir nach Seaside aufbrechen?" Bob sah Peter dankend an.
„Klar", grinste er. „Gehen wir was essen. Am besten was Ungesundes."
„Du kennst mich", witzelte Peter und sie machen sich auf den Weg.

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