9 | Das Bällebad - Theorem

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Wie geplant, stand Justus am Morgen schon früh vor dem Gebäude der Polizeidirektion Rocky Beach. Als ein Polizist die Tür zum Präsidium öffnete, schlüpfte Justus mit hindurch in die kühle Eingangshalle und entkam so der drückenden Hitze der Straße. Er sah sich um. So früh am Morgen war noch nicht so viel los. Die Verbrecher schienen noch zu schlafen.
Zielstrebig ging Justus auf den alten Fahrstuhl in der Mitte der Halle zu und drückte den Pfeil nach oben. Das Büro von Inspektor Cotta befand sich im 3. Stock und Justus hatte keine große Lust, den Weg über das Treppenhaus zu nehmen.

In Gedanken hörte er seine Freunde, wie sie sich über die Bequemlichkeit des ersten Detektivs lustig machten. Aber das war Justus egal. Er scherte sich nicht mehr allzu viel über die Anmerkungen zu seinem Gewicht. Zu viele Diäten hatte er im Laufe der letzten Jahre ausprobiert und alle waren gescheitert. Jetzt hatte Justus keine Lust mehr. Zumal es jetzt jemanden gab, der ihn so mochte, wie er war.

Der Fahrstuhl kam und Justus fuhr nach oben. Zielsicher steuerte er das Büro von Cotta an. Die Tür war ungewöhnlicherweise geöffnet und Justus schaute hindurch. Cotta saß nicht wie gewohnt hinter seinem etwas unordentlichen Schreibtisch und trank Kaffee. Nur Mr. Bogart beobachtete von seinem Platz über dem Aktenschrank den ersten Detektiv dabei, wie dieser schnell ein paar herumliegende Akten überflog und sich dann, als sich hinter ihm Schritte näherten, wie ein normaler Besucher in den Stuhl am Fenster setzte.

Keine Sekunde zu früh, denn plötzlich trat Inspektor Cotta durch die Tür.
„Justus", rief dieser erschrocken aus, als er den unangekündigten Besuch in seinem Allerheiligsten bemerkte. „Was machst du hier, so früh am Morgen?", fragte er und schob ein paar Unterlagen auf dem Schreibtisch zur Seite, um Platz für seinen Kaffee zu machen.

„Hallo Inspektor", begrüßte Justus den Polizisten freundlich. „Ich komme, um meine Hilfe anzubieten!" Der Inspektor stöhnte und massierte sich die grau gewordenen Schläfen unter dem schwarzen Haarschopf.
„Wenn du es nicht wärst, Justus, würde ich dich im hohen Bogen rausschmeißen lassen! Seit dieser dumme Reporter in der Zeitung erwähnt hat, dass die Polizei Unterstützung gebrauchen kann, steht mein Telefon nicht mehr still." Wie auf Kommando, fing das schwarze Telefon auf Cottas Tisch auch schon zu klingeln an.

„Es ist wie im Irrenhaus. Ständig rufen Leute an und schütten uns mit unnützen Informationen zu. Wir haben kaum noch Zeit, uns auf die eigentliche Arbeit zu konzentrieren."
„Interessant!", dachte Justus laut. „Klingt ja fast wie eine Bällebad-Taktik."
Cotta sah auf. „Was soll das denn schon wieder sein, Just?", fragte er genervt.

„Ganz einfach: Stellen Sie sich ein Bällebad für Kinder vor. Mal angenommen, die Bälle sind unsere Informationen: Es gibt wenige gelbe Bälle mit brauchbaren Informationen, einen Grünen mit einer heißen Spur und ein paar Rote mit unwichtigen Details." Cotta nickte und Justus erklärte weiter. „Solange es nur wenige rote Bälle gibt, können wir uns relativ schnell auch den gelben und grünen Informationen widmen. Was passiert allerdings, wenn das Bällebad plötzlich mit einer Unmenge roter Informationen geschwemmt wird?"
Cotta horchte auf. „Du meinst, wir werden absichtlich manipuliert?"

Cotta stand auf und ging im Raum hin und her. „Da könntest du tatsächlich recht haben. So eine Flut an dämlichen Hinweisen hatten wir in meiner Zeit als Inspektor noch nie."
„Wie gut, dass wir Detektive uns dem Fall angenommen haben", prahlte Justus und Cotta zog eine Augenbraue hoch.

„Bevor du mir sagst, was ihr herausgefunden habt, soll ich bestimmt erstmal durchsickern lassen, was die Polizei weiß, richtig?", mutmaßte der Inspektor.
„So hätte ich das zwar nicht formuliert, aber ihr Vorschlag klingt vernünftig", sagte Justus lässig.
Cotta seufzte. „Okay, was habt ihr?"

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